Von fliegenden Hörnchen und... nicht ganz so schlauen Menschen
oder:
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Vorab eine kleine Anmerkung. Mein Blog ist noch in der Aufbauphase. Dementsprechend viel experimentiere ich natürlich herum. Wie ich an meiner Statistik nun ersehe, ist das Interesse an meinem Tagebuch beziehungsweise meiner Ernährungsumstellung im Gegensatz zu meinen Erinnerungen eher weniger interessant für euch. Aus diesem Grund schließe ich hiermit mein Tagebuch und erzähle euch stattdessen lieber wieder etwas aus meiner Vergangenheit. (Solltet ihr jedoch wider Erwarten mehr von meinem Tagebuch lesen wollen, gebt mir einfach Bescheid.)
Und heute gehe ich gar nicht so weit zurück. Nur wenige Monate.
Denn zu dieser Zeit mitten im Herbst war ich wieder einmal auf Facebook unterwegs. Ich poste nicht viel, eigentlich gar nichts. Aber ich schaue mir so manch einen Bericht an. Obwohl dort viel Schrott erzählt wird. Aber ich glaube, behaupten zu können, dass ich die ganzen Spinner von den Normalos unterscheiden kann. Und von denen gibt es eine ganze Menge. Also von den Spinnern genauso wie von den Normalos.
Was ich mir gerne einmal anschaue, sind
Beiträge, die sich um das Retten von Wildtieren beschäftigt. Schließlich habe ich mich selbst einmal damit beschäftigt und in der Vergangenheit verschiedene Kleinsäuger und Vögel aufgepäppelt, ehe sie wieder in die Freiheit entlassen wurden.
Jedenfalls fiel mir ein Bericht besonders auf. Darin meldete sich eine weibliche Person und jammerte, dass sie in ihrem Garten gar keine Eichhörnchen mehr sehen würde. Sie stellte die Frage, ob die vielleicht in den letzten Jahren aussterben würden.
Da sie in ihrem Garten ein paar recht
große Haselnusssträucher besaß und sie wollte, dass die Nüsse den Wildtieren zur Verfügung stehen, würde sie die Nüsse jedes Mal, sobald sie auf die Erde fallen, aufsammeln und in den Wald tragen. Da sie dort die letzten Eichhörnchen vermutete.
Nun wurde dieser Beitrag heiß diskutiert und die eine oder andere These vertreten, wieso bei ihr keine Eichhörnchen mehr wären. Die Bienen sterben ja auch aus, wegen Umweltverschmutzung und Klimawandel etc. Des Weiteren wurde eine Menge Vorschläge gemacht, um das Problem der fehlenden Eichkater zu lösen.
Ich schüttelte nur den Kopf über dieses sinnlose Palaber. Kurzentschlossen gab ich ihr den Rat, doch einfach mal die Nüsse liegen zu lassen. Immerhin wüssten Eichhörnchen genau, wo sich in ihrem Revier die Futterstellen (sprich Gewächse mit für sie genießbaren Früchten) befanden. Die würden sie routinemäßig ablaufen. Wenn sie aber unter den Haselnusssträuchern nie Nüsse finden würde, weil diese ja zeitnah eingesammelt und fortgetragen wurden, würden die Eichhörnchen wahrscheinlich irgendwann nicht mehr kommen. Denn der Weg lohnt ja nicht.
Das wäre vergleichbar mit dem Verhalten der Menschen. Geht man mehrmals nach der Arbeit zu seinem Bäcker um die Ecke, um seine Lieblingsteile zu kaufen und wären die zu dieser Zeit immer schon vergriffen, so würde man nach mehrmaligen Fehlversuchen den Bäcker wechseln. Der Bäcker würde dann den jeweiligen Kunden auch nie wieder in seinem Laden sehen.
Mein Kommentar brachte mir ein paar böse Antworten ein. Und ich wurde abgemahnt. Ich solle hier mal nicht trollen. Hm, tja, manchen Menschen kann
man nicht mit Logik kommen. Schade.
Und nachdem ich ein paar Beiträge weiter gescrollt hatte, fiel mir ein Foto eines Marienkäfers auf. Dessen innere hauchdünne und transparente Unterflügel ragten so zerknautscht unter den anliegenden roten Flügeln mit den typisch schwarzen Punkten hervor. So
dass man sie zu einem kleinen Teil sehen konnte. Dazu stellte der Verfasser des Beitrages eine Anfrage, ob man dem Käfer denn auch irgendwie helfen könnte...
...O Gott, lass Hirn vom Himmel fallen! Kann man denn wirklich so be...scheiden schlau sein!? Einfach mal 5 min warten, dass legen sich die Unterflügel wieder richtig zusammen. Und gut ist es. Marienkäfer gerettet. :-)
Übrigens wurde ich im Chat noch einmal als Troll bezeichnet, also als jemanden, der in sozialen Netzwerken mobbt, stichelt, beleidigt und aktiv Streitereien
provoziert. Und zwar war das in einem Wellensittich-Forum, in den ein Anfänger ganz stolz seinen Käfig mit einem Foto präsentierte. Er erntete nur böse Kommentare, weil im Hintergrund eine solche Trinkröhre aus Kunststoff zu sehen war, wie sie in jeder Zoohandlung zu kaufen war. Man war in dem Forum einheitlich der Meinung, Plastik ist ganz schlimm, weil die Vögel die Ränder anknabbern und Splitter verschlucken würden. Das einzig wahre wären Edelstahlschalen oder welche aus Keramik.
Ich meldete mich auch zu Wort und schrieb, dass ich das nicht richtig finde.
Schließlich hätte ich schon seit meiner Kindheit immer wieder mal Wellensittiche gehabt und nie hätte einer seinen Kunststoff Fressnapf oder Wasserbehälter angeknabbert. Wichtig wäre doch nur, dass das Wasser immer frisch und sauber wäre und das ist ja in diesem Fall gegeben. Ich fände es falsch, jeden Trend mitzumachen. Bisher sind Millionen von Wellensittiche ohne teuren Edelstahlnapf glücklich bis ins hohe Alter durchs Leben geflattert. Und hätte man wirklich mal ein knabber-freudiges Tier, so könne man doch immer noch die Art des Wassernapfes auswechseln. Aber gleich von vorne herein so eine Panik schieben und ein neues und unerfahrenes
Mitglied so zu verunsichern, fände ich nicht schön. Noch dazu, weil die Kommentare ja recht bösartig waren.
Es dauerte keine zwei Minuten, bis man mich als Troll beschimpfte und mit Schimpf und Schande aus der Facebook Gruppe der Wellensittich Liebhaber hinaus katapultiert hatte. Tja, ich bin deswegen nicht unbedingt sehr traurig. Ich bin immer noch der Meinung, ich habe nicht getrollt, sondern nur meine Meinung geäußert. Und wenn das nicht erwünscht ist, dann verzichte ich freiwillig und gerne auf eine Mitgliedschaft.
Seitdem bin ich nicht mehr wirklich auf Facebook aktiv. Da sind mir zu viele Leute einfach nur zu doof. Sorry.
Ich hoffe, ihr fühlt euch nicht angesprochen. Ihr könnt ja gar nicht gemeint sein, denn doofe Leute würden meinen Blog ja nicht lesen.
Das war es für heute wieder einmal. Ich wünsche euch da draußen noch einen schönen Abend
… und passt auf euch auf.
Euer vagabundinchen