Rui
Reize und Intimitationen
Lika scheint daheim zu sein und spürt ein dichterisches Verlangen
etwas in Worte zu sprechen, was sie einst sinnierte. Sie zitierte Gedankenfragmente, hier und da gesammelt, als spontane Übung fürs Gehirn und murmelte sie in Gedanken und Halblauten das Folgende:
Windungen der Nähe schweifen ins Gehirn,
gänzlich ohne Angst sich in sich zu
drehen,
als wollten sie die Statik produktiv verwirr’n,
damit das Denkorgan beginne klar zu sehen.
Die inn’re Welt durchströmend, elegant im Fluss
Hört das inn’re Ohr den Herzschlag eines Wesens,
welches sich befreit durch selbstgewähltes Muss
und sich freilich stärkt durch das, was einst gewesen.
Es reifen die Gedanken produktiv heran,
gestalten ihre Formen in neuer
Expression,
sind jedoch mit alten Formungen verwandt
als Gemeinsames in Kommunikation.
Sie wechseln auch die Orte, veräußern sich in Sprache,
als wandle sich das Eine ins Andere hinein
und während ich jetzt fließe und Windungen auch mache,
verändert sich auch Inn’res in sprachliches Sein.
So wird etwas gehoben, ins Sinnliche verwoben,
was dem Gegenüber Inhalte gern
schenkt.
Gedanken werden befreit, unten wie auch oben,
weil der Geist im Köper vermittelnd gerne denkt.
Es wirkt die Dialektik in sprachlicher Bewegung
Und überwindet neu Starrheiten der Sicht,
sorgt für den Impuls geistiger Belebung
und erzeugt gewollt reflexives Licht.
Sie atmet den Klang der Atmung; das Innere wie Äußere
und blickt in sich hinein, weil sie dann und wann meditierte,
sich ins Feinstoffliche sublimierte und
mit Materie und Geist
interagierte. Ohne Angst; befreit von Sorgen, Nöten oder Scherben;
sondern mit einem Verlangen des Nicht-mehr-Sterbens. und sie.....