Von rostendem Holz und den ersten zarten Frühlingsboten
oder...
Warum befallene Bäume ein gutes Zeichen sind
Schon seit einiger Zeit ist mir bei meinen Spaziergängen im Naturschutzgebiet um die Ecke etwas aufgefallen: Die rostrote Farbe an den Baumstämmen. Immer mehr Bäume werden davon befallen, was immer das auch ist. Aber ansonsten scheint ihnen nichts zu fehlen. Denn die Rinde scheint ansonsten unverletzt zu sein und dass die Bäume keine Blätter tragen, ist ja in dieser Jahreszeit normal.
Auch wenn dieser Winter wieder viel zu warm zu sein schienen, denn immerhin schauen schon überall die ersten grünen
Blätter aus dem Boden. Und die ersten kleinen weißen Knospen der Weide leuchten an den kahlen Zweigen. Da es vor Kurzem geregnet hatte, waren die puscheligen kleinen Kätzchen ganz patschnass und verklebt. Arme kleine Dinger... Aber süß sahen sie trotzdem aus, wie sie so dem doofen Wetter trotzen.
Als ich dann endlich wieder zu Hause war, habe ich erst einmal gegoogelt, was es mit der rostroten Einfärbung der Baumrinden auf sich hat. Und siehe da, die Bäume sind von der Grünalge befallen. Die bei uns heimische Art Trentepohlia aurea zählt zu den
Luft-Algenarten und lebt ausschließlich an Land.
Die Algen bilden einen Belag, der einen braunroten Farbstoff absondert. Da die Alge sich jedoch nur an der Oberfläche der Rinde anheftet und diese nicht beschädigt, ist der Befall für den Baum völlig ungefährlich. Die Grünalgen ernähren sich einzig durch die Photosynthese.
Wieso immer mehr Bäume von der Luftalge befallen wird, ist nicht ganz klar. Experten vermuten aber, dass es daran liegt, dass sich die Luftqualität verbessert hat. Denn Grünalgen lieben unbelastete saubere Luft. Also eigentlich
ein gutes Zeichen.
Für heute ist genug geschrieben, auch wenn dieser Beitrag nicht sonderlich lang geworden ist. Aber dafür haben wir alle wieder etwas gelernt.
Ich wünsche euch allen da draußen, wie immer, noch einen schönen Abend
… und passt auf euch auf
Euer vagabundinchen