Auch eine schnelle Nummer kann zum Erfolg führen
... oder: Vorweihnachtszeit = die Zeit der Krippenspiele
Nun ist es ja fast schon wieder so weit. Zum Glück. Weihnachten ist nah und somit endet die hektische Zeit davor. Nun ja, also nicht, dass es bei mir so sehr stressig wäre. Meine Kinder sind aus dem Haus und wohnen samt Enkelkinder woanders. Da ist nicht mehr viel mit Weihnachten. In meiner kleinen Bude wird jetzt auch nicht großartig geschmückt. Weihnachten ist nicht so mein Ding. Ich finde es schön, wenn andere alles toll dekorieren zu den Feiertagen, aber ich selbst lebe ja eher minimalistisch. Da fällt Weihnachten sozusagen aus.
… Außer in diesem Jahr. Da bin ich bei Töchterchen eingeladen. Schauen wir mal...
Aber in der Vergangenheit war das mal anders. Natürlich war auch in meiner Vergangenheit Weihnachten eines der Feste, bei welchem, schon der Kinder wegen, ordentlich geschmückt und aufgetischt wurde.
Und ich erinnere mich noch genau an das eine Jahr, in dem auch ich mit meinem Mann stolz in der Kirche gestanden habe, den Fotoapparat in der Hand. Denn
Töchterlein stand auf der Bühne und führte mit den anderen Kindern ein Weihnachtsmärchen auf:
Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen.
Kurze Inhaltsangabe: Armes Mädchen verkauft in der kalten Weihnachtsnacht einzelne Streichhölzer. Aber keiner kauft welche. Und da es bitterkalt war, zündet sie ein Streichholz nach dem anderen an. Bis die alle sind. So viel weiß ich noch. Ich glaube mich zu erinnern, dass da noch ein Engel mitgespielt hat. Aber letztendlich ist das Mädchen wohl gestorben. Erfroren.
Und meine Tochter durfte das Streichholzmädchen spielen. Also eine der Hauptrollen. Und das, obwohl mein Ableger erst drei oder vier Stunden vorher zu üben angefangen hatte. Das eigentliche Mädchen ist nämlich erkrankt und eine Zweitbesetzung gab es nicht. Da mein Zwerg schon damals ziemlich helle war und sich binnen kurzer Zeit viel merken konnte (eine Eigenschaft, die ihr auch heute noch im Alltag weiterhilft), wurde sie kurzerhand auserkoren und zum Streichholzmädchen ernannt. Und außer zwei kleinen Hängern beim Einsatz konnte sie den ganzen Text vortragen.
Ich war mächtig stolz auf sie. Wofür die anderen wochenlang üben musste, wuppte mein Ableger an einem Nachmittag.
Dieses Jahr bin ich ja wieder Weihnachten bei ihr, das erste Mal seit vielen Jahren. In der Vergangenheit hatten wir an den Feiertagen immer telefoniert und uns aber erst nach dem ganzen Stress im Januar getroffen. Die ganze Familie zu einem Frühstücksbrunch. Obwohl auch das in der letzten Zeit schwierig zu organisieren war. Immerhin sind alle drei Kinder mit ihrem eigenen Alltag beschäftigt. Und das auch dieses Jahr. Die Große, ohne Anhang, feiert mit
Freunden unter Palmen am Strand (die Glückliche, würde ich auch gerne mal) und der Jüngste ist bei seinem Ableger zum Feiern. Da hat mich eben die Mittlere zu sich und Enkeltochter aufs Land eingeladen. Morgen geht’s los. Ich freu mich.
Für heute habe ich genug geschrieben. Morgen berichte ich euch, warum sich auch meine Kinder jedes Weihnachten am Heiligabend wie das Streichholzmädchen gefühlt hatten. Aber ohne das Erfrieren. Zum Glück.
:-)
Bis dahin wünsche ich euch allen da
draußen noch einen schönen Abend
… und passt auf euch auf.
Euer vagabundinchen