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Mein Tagebuch - 17.12.2021

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"Der Schrecken mit den Schrecken"
Veröffentlicht am 17. Dezember 2021, 14 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal ...
Der Schrecken mit den Schrecken

Mein Tagebuch - 17.12.2021

Der Schrecken mit den Schrecken







...oder


Wenn der Jäger zum Gejagten wird


Wer meine früheren Beiträge kennt, weiß, dass ich seit einigen Monaten eine männliche Gottesanbeterin (ehm, oder heißt es dann einen männlichen Gottesanbeter?) besitze. Inzwischen ist er etwas altersschwach und fällt auch schon manchmal auf den Boden des Vivariums. Also einem laut Wiki einer... Zitat: „Tierhaltungsanlage oder ein Gebäude zur Aufzucht und Pflege lebender, meist wechselwarmer Kleintiere in Aquarien, Terrarien oder Paludarien.


Lange wird es Mimimi, so heißt der kleine Kerl, wohl nicht mehr machen. Aber das war abzusehen, denn die Lebensspanne für Gottesanbeterinnen ist wohl nicht so hoch. Mimimi frisst ja am liebsten Stubenfliegen. Obwohl die ausgewachsenen Tiere seiner Spezies es laut einschlägigen Foren auch gerne mit allen anderen Insekten und manchmal sogar mit kleinen Vögeln, jungen Mäusen und Schlangen aufnehmen. Es gibt sogar Videos dazu im Internet. Muss also was dran sein.

Bei den Exemplaren handelt es sich aber wahrscheinlich um eher aggressive Tiere, die auf alles losgehen, was sich in Reichweite befindet und nicht schnell genug die Flucht ergreift. Solche Exemplare gibt es ja wahrscheinlich in jeder Tierart. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass unter uns Menschen solche Aggros gesichtet worden sind. Mimimi gehört aber definitiv nicht zu dieser Kategorie. Er versucht eher jedem Ärger aus dem Weg zu gehen und hängt am liebsten den ganzen Tag

tiefenentspannt in einer Ecke herum. Oder sagen wir mal lieber höhenentspannt, denn sein absoluter Lieblingsplatz ist direkt unter der Decke seines Habitats. Manchmal hängt er so kopfüber direkt vorn an der Tür und schaut durch das Glas. Ich hab einmal gelesen, dass Mantiden, so ist der offizielle Name von Gottesanbeterinnen, 20 m weit schauen können. Da mein Lebensraum aber nur 5x4 m beträgt, nehme ich einmal an, dass Mimimi also alles, was ich mache, genau beobachten kann. Zum Glück wird er wohl bei dem Kopf kein großes Gehirn zu Denken besitzen, geschweige denn ein Smartphone, um meine Aktivitäten hier

zu Hause zu kommentieren oder in die Welt hinaus zu posten. Daher fühle ich mich trotz des ständigen Beobachters relativ sicher in meinen eigenen vier Wänden. Viel häufiger hängt Mimimi aber auch mit dem Kopf direkt in der hinteren Ecke herum. Den Blick also abgewandt vom Geschehen. Ich nehme an, das bedeutet, dass er seine Ruhe haben möchte. Aber kommen wir nun zu dem Schrecken mit den Schrecken, von dem ich euch erzählen wollte. :-D Es war wieder einmal einer dieser Tage, an dem sich Mimimi aus seiner

Schmollecke heraus traute. Er hing also da so in der Mitte der Decke herum und ich dachte, das ist eine gute Idee, um ihn zu füttern. Fliegen hatte ich gerade nicht vorrätig, also schnappte ich mir eine Mini-Heuschrecke aus der Zoohandlung. Ich hatte extra die klitzekleinen Hüpfer besorgt, weil... na ja, die sollten halt für mein Weichei Mimimi sein. Diese Kleinen hatte er schon gefressen, daher machte ich mir keine Sorgen. ...Obwohl, wie gesagt, normalerweise kleine Vögel und Mäuse etc... Da sollte es eigentlich auch kein Problem sein, einen Mini-Hüpfer von ca. 2cm Länge zu überwältigen.

Das Jagen bei den Mantiden spielt sich fast immer gleich ab. Die hängen unbeweglich so lange herum, bis sich ein Futtertier nähert. Dann beginnt der Jäger, ganz sanft vor und zurück zu wippen, weil er ein Blatt oder einen Zweig im Wind imitiert. Beute denkt sich nichts dabei und krabbelt weiter und dann... zack... so schnell kann man gar nicht schauen, schnellen die Fangarme nach vorn und schnappen sich die Beute. So macht es auch Mimimi, aber wie gesagt, mag er nur Fliegen. Ich hab es schon mit Käfern aller Größen, Spinnen und anderem Krabbeltieren versucht, selbst

Motten mag er nicht. Obwohl die auch fliegen. Aber ok, die schmecken bestimmt ganz schön staubig. Wer weiß, ob ich die in seinem Fall haben wollen würde. Grillen, Heuschrecken und Schaben sind eigentlich ein Leckerli für alle Mantiden. Für alle. Nur nicht für meinen. Nachdem ich einen Heuschreckenzwerg in das Terrarium gesetzt hatte, fing der auch gleich an, nach oben zu klettern. Denn der Behälter wird den Tag über von oben künstlich beleuchtet. Und Heuschrecken lieben helle und warme Lichtquellen. Doch so oft der Zwerg auch in Greifweite von Mimimi kam, der

ignorierte ihn oder krabbelte hastig davon, auf der Flucht vor einem Beutetier, welches 5 oder 6x kleiner war als er selbst. Sogar Tage später waren beide noch quietschvergnügt und munter. Inzwischen hatte die Mini-Heuschrecke alle Scheu verloren und suchte immer häufiger die Gesellschaft der Mantide. Eines Tages konnte ich sogar beobachten, dass sie versuchte, an Mimimi hochzuklettern. Beide hingen wie üblich an der Decke. Die langbeinige Mantide und genau darüber, also in Höhe des Bauches) der Hüpfer. Plötzlich ließ der die Vorderbeine los und angelte nach dem

Bauch unter ihm. Mimimi bekam einen gehörigen Schrecken, als er gekitzelt wurde und streckte seine Beine, um nicht berührt zu werden. Als der Zwerg aber nicht aufgab und weiter nach ihm angelte, ergriff er wieder einmal eilig die Flucht. Also echt jetzt! Was für ein Weichei! Irgendwann nach Tagen gab ich es auf, holte den Hüpfer wieder raus und fütterte Mimimi mit frisch gefangenen Fliegen. Inzwischen ist meine Gottesanbeterin recht alt und ist auch schon ein paar Mal auf den Boden gefallen. Ich nehme an, seine Zeit ist bald gekommen. Ich weiß

auch nicht, ob ich mir noch einmal eine holen werde. Die sehen zwar lustig aus, aber so richtig viel Action ist da nicht im Terrarium. Da kann ich mir auch ein Foto von Mimimi in den Käfig hängen. Hätte den gleichen Effekt und ich müsste nicht immer Fliegen fangen gehen. Es ist schon spät, daher werde ich jetzt mal Feierabend machen. Daher wünsche ich euch allen da draußen noch einen schönen Abend … und passt auf euch auf. Euer Vagabundinchen

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Über den Autor

vagabundinchen
...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal in der Woche Linedance und probiere gerne mal was Neues aus. Freundschaften sind mir sehr wichtig. Wenn ihr mir schreiben wollt, dann traut euch ruhig. Ich beiße nicht.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen...

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