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Mein Tagebuch - 11.12.2021

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"Die Freuden und Leiden einer unbekümmerten Kindheit"
Veröffentlicht am 11. Dezember 2021, 20 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal ...
Die Freuden und Leiden einer unbekümmerten Kindheit

Mein Tagebuch - 11.12.2021

Die Freuden und Leiden einer unbekümmerten Kindheit







... und warum es dennoch häufig Stress gab


Ich bin schon immer gerne draußen gewesen. Und das Fahrrad war eine gute Möglichkeit, auch weitere Strecken zu bewältigen. Was als kleiner Steppke mit dem Tretroller begann, wurde später mit dem Fahrrad perfektioniert. Genau wie alle Kinder meiner Generation konnte ich mich ja noch sorgenfrei den ganzen Tag unbeobachtet draußen herumtreiben – und tat dies auch zur Genüge. Noch bevor für mich die Schule losging und mich in meinem Bewegungsdrang stark einschränkte, war ich die meiste Zeit des Tages draußen. Das Wetter war dabei nebensächlich und musste nicht schön

und warm sein. Im Gegenteil. Je nasser es draußen war, desto mehr Pfützen gab es. Und die zogen mich magisch an. Ich wollte immer nach draußen. Und wenn ich nicht gerade etwas ausgefressen und Stubenarrest hatte, war ich das auch. Nicht selten handelte ich mir dann später Ärger mit meiner Mutter ein. Denn immer wieder vergaß ich Zeit und Raum und kreuzte viel zu spät zum Essen auf. Verdreckt, mit zerrissenen Hosen oder kaputten Schuhen. Ich bekam dann immer eine Standpauke und wurde verglichen mit meiner Schwester, die ja nur eineinhalb Jahre älter war, aber dafür viel braver. Eben wie ein Mädchen zu

sein hatte. Das folgende Foto zeigt mich an einem Tag, an dem meine Eltern mit uns beiden Kindern irgendwo hin wollten. Ich war als erstes fertig herausgeputzt und ging schon einmal raus. Bis meine Eltern und meine Schwester soweit waren, hatte ich mich schon total eingesaut und musste zur Strafe den alten ausgeleierten Trainingsanzug anziehen. Das war jetzt nicht wirklich eine Strafe, denn erstens wollte ich nie die gleiche Kleidung wie meine Schwester anziehen (was häufig genug der Fall war) und zweitens ist eine Jogginghose echt bequem. Und bei der Farbe schwarz musste man nicht so dolle

aufpassen, wenn man auf einen Baum kletterte oder sich durch ein Gebüsch quetschte.




Wenn ich heute so die jungen Mütter betrachte, die niemals Zeit haben und voll im Stress ihre Kinder an der Hand hinter sich her zur Kita schleppen oder ausgelaugt am Nachmittag auf dem Weg nach Hause sind, da bin ich froh, dass ich noch zu einer Zeit geboren wurde, wo ein Kind noch Kind sein durfte. Ich hatte das Privileg, ohne ständige Kontrolle von Erwachsenen durch die Felder zu stromern. Meine Grenzen lernte ich kennen, in dem ich eben vom Baum fiel und mir ein Loch im Kopf zuzog, wenn ich mir einmal zu viel zugetraut hatte. Als Kind hatte ich ständig irgendwelche

Blessuren, aufgeschürfte Knie, ausgerenkte Schulter und auch einmal ein gebrochenes Schlüsselbein. Einmal jedoch erwischte es nicht mich, sondern meinen Papa, der in seiner wenigen Freizeit häufig mit mir zusammen draußen war und Blödsinn machte. Einmal marschierten wir an der Bordsteinkante entlang, ein Bein oben und eines auf der Straße. Plötzlich rutschte mein Papa ab, knickte mit dem Fuß um und verletzte sich die Achillessehne. Ich glaube, die war gerissen. Meine Mutter hält das mir heute noch vor, dass es meine Schuld sei, weil er mir jeden Blödsinn nachmachen musste. Ich war damals 5 und verstehe

bis heute nicht, wie man mir das vorhalten kann. Jedenfalls musste mein Papa einige Wochen mit einem Gips herum humpeln (was nicht schön war) und hatte aber dementsprechend viel Zeit für mich (was dann doch schön war). Ja, so waren wir zwei. Ich vermisse ihn sehr, seit er nicht mehr da ist. Aber wenn ich mich heute alleine fühle, dann ziehe ich mir seine Strickjacke an und mache es mir auf dem Sofa bequem. Mein Papa wird immer bei mir sein. In meinem Herzen.




Und morgen werde ich euch erzählen, warum ich weiß, dass es meinem Papa heute wieder gut geht. Mit diesen Worten möchte ich für heute schließen. Ich wünsche euch allen da draußen einen schönen Abend … und passt auf euch

auf. Euer Vagabundinchen

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Hörbuch

Über den Autor

vagabundinchen
...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal in der Woche Linedance und probiere gerne mal was Neues aus. Freundschaften sind mir sehr wichtig. Wenn ihr mir schreiben wollt, dann traut euch ruhig. Ich beiße nicht.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen...

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Bleistift 
"Die Freuden und Leiden einer unbekümmerten Kindheit..."
Erinnerungen an meine eigene Kindheit tun sich auch bei mir auf,
wenn ich so deine Geschichte lese... ...smile*
Richtig ist, dass wir damals als Kinder in diesem Alter,
deutlich mehr an individuellen Freiheiten genießen durften,
als die Kinder der heutigen Generation im selbigen Alter...
Und es hatte definitiv nichts mit einer mangelnder Aufsichtspflicht
durch unsere Eltern zu tun...
Ich werde mal eine alte Julklapp-Geschichte von mir noch einmal neu aufmachen... ...smile*
Hat mir gefallen, deine Kurzgeschichte...
LG und einen schönen 3.Advent... ...smile*
Bleistift :-)
Vor langer Zeit - Antworten
vagabundinchen Hallo Bleistift, danke dir für dein Lob. Ja, war eine schöne Zeit. Selbst mein Sohn, der kurz vor der Grenzöffnung geboren ist, hat noch solche Erinnerungen an seine Kindheit. Leider dürfen das die Zwerge von heute nicht mehr erleben. Auch ich wäre heute nicht mehr so tiefenentspannt, wenn sich meine Kinder alleine draußen herumtreiben würden und zu spät kämen. die Zeit ist heute leider eine ganz andere. Und wer weiß, wohin es uns noch führt.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
LG vagabundinchen
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Deine Verbundenheit zu deinem Papa gefällt mir sehr, ich beneide dich darum! Ich habe als Kind immer darauf gewartet, dass mein Papa aus dem Krieg zurückkäme, doch er war gefallen ...

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
vagabundinchen Ja, leider hat nicht jedes Kind das Glück, in Geborgenheit aufzuwachsen. Ich wäre heute nicht die, die ich bin, ohne meine Eltern. Im Speziellen ohne meinen Papa, denn meine Mutter war eher praktisch veranlagt und hat mich zwar sauber angekleidet, ausreichend versorgt und gefüttert, aber Liebhaben ist etwas anderes...Zum Glück gab es da auch den gegensätzlichen Pol.
Ich hab meinem Papa viel zu verdanken.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend
LG vagabundinchen
Vor langer Zeit - Antworten
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