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Der kleine Weihnachtsmann - SP `94, Randbeitrag

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"Der kleine Weihnachtsmann - SP `94, Randbeitrag"
Veröffentlicht am 07. Dezember 2021, 18 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Der kleine Weihnachtsmann - SP `94, Randbeitrag

Der kleine Weihnachtsmann - SP `94, Randbeitrag

Der kleine Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann hatte es geschafft: Er konnte endlich in Rente gehen. Der kleine Weihnachtsmann sollte sein Nachfolger werden; der würde in Zukunft die Geschenke verteilen. Schon morgen sollte er damit anfangen. Und der alte Weihnachtsmann könnte endlich am Strand liegen und Caipirinha trinken.

Doch bis es soweit war, musste dieser noch unerfahrene Weihnachtsmann eine Menge lernen.

Zuerst besuchte er die Weihnachtswichtel  ZUHAUSEin ihrer

Werkstatt. Als er die Arbeitsräume betrat, war er überwältigt: Spielzeuge aller Art drehten sich, gaben wunderschöne Klänge von sich, er sah mechanische Wunderwerke, herrliche Holzburgen, roch köstliches Marzipan und überall waren Kerzen, Kerzen, Kerzen … Die Wichtel hämmerten, klopften, nähten und sägten, damit alles bis morgen, dem Heiligabend, fertig werden würde.

In einem riesigen Karton lagen noch immer Unmengen Wunschzettel: Kleine, große, rote, bemalte und beklebte. Er nahm sich ein paar Wunschzettel heraus und begann sie zu lesen. Eine

Großmutter wünschte sich ein fliegendes Sofa. Ein Pirat wünschte sich eine grüne Augenklappe, weil die wesentlich besser zu seinem gesunden grünen Auge passen würde. Robin Hood wünschte sich sehnlichst götterspeiserote Schuhe. Rapunzel wollte endlich einen Kurzhaarschnitt und ein schnelles Motorrad, am liebsten eine Harley. Und ein kleiner Junge wünschte sich, endlich einmal den Weihnachtsmann zu sehen. Er freute sich schon jetzt, diese vielen Geschenke auf die Erde zu bringen.

Als nächstes sollte der kleine Weihnachtsmann lernen, mit dem Schlitten über den Himmel zu fahren. Um

sich mit den Rentieren anzufreunden, hatte er sie in den vergangen drei Wochen kräftig mit  WÜRSTCHEN  gefüttert.

Einige der Rentiere kannte er bereits mit Namen. Er erkannte Uli, markus, Louis, Gerd, Simon und Alan. Die Rentiere begrüßten ihn aufgeregt: Dieser Zweibeiner roch so lecker nach Würstchen, fanden sie. Die Wichtel hatten ihre Arbeit unterbrochen und waren aus der Werksatt auf den Vorplatz getreten. Sie verhielten sich  MUCKSMÄUSCHENSTILL  angesichts des zu erwartenden Schauspiels.

Aufgeregt stieg der kleine Weihnachtsmann in den Schlitten. Der alte Weihnachtsmann gab ihm die Zügel: „Nur Mut!“, sagte er aufmunternd und reichte ihm seine Mütze. Der kleine Weihnachtsmann guckte ihn fragend an. „Die Rentiere gehorchen einfach besser, wenn man etwas Rotes auf dem Kopf hat. Würstchen hin oder her“, flüsterte ihm der Alte zu.

Dann rief er: „Ho-Ho-Ho!“ und der Schlitten setzte sich in Bewegung. Er wurde schneller und schneller und schließlich hob er ab und sauste über den Himmel. Der kleine Weihnachtsmann strahlte: Das war einfach sagenhaft und

es machte einen Riesenspaß. Weshalb durfte er das eigentlich nur einmal im Jahr machen?

Weit unten lag das Weihnachtsdorf:  BUNT und FUNKELND. Er sah die Wichtel und den alten Weihnachtsmann wie sie - ganz klein - ihre Köpfe zu ihm emporhoben. Er würde denen da unten jetzt mal zeigen, wie gut er schon Schlittenfahren konnte; die würden  STAUNEN.

Er fuhr unzählige Achten und wilde Loopings über den Himmel. Schließlich zog er an den Zügeln und die Rentiere setzten zur Landung an. Allerdings war

er noch etwas zu schnell, wie er feststellte. Kräftig zog er an den Zügeln und machte hektisch: „Brrrr!“ Dann sah er die weit aufgerissenen Augen der Wichtel und des alten Weihnachtsmannes. Panisch stob die Menge auseinander.

Es gab einen kräftigen Schlag, als der Schlitten aufsetzte. Verzweifelt versuchten die Rentiere zu bremsen und fuhren ihre langen Beine aus. Doch auf der eisigen Fläche fanden ihre Hufe keinen Halt. Mit durchgedrückten Beinen schlidderten die Tiere auf das erleuchtete WerkstattFENSTER zu.

Eben kam ein Wichtel aus der Werkstatt. Es war Drehpunkt, der sympathische Wunderling der Wichtelgemeinde. Er trug eine riesige Schüssel mit Teig, aus dem er Buchstaben-Kekse backen wollte. Als der Wichtel den Schlitten auf sich zurasen sah, erstarrte er: Zum Wegrennen war es zu spät. Das Einzige, was er noch tun konnte, war die Augen zu schließen.

Nur kurz vor dem erwarteten Zusammenprall kamen die Rentiere zum Stehen. Puuh! Alle atmeten erleichtert aus. Dann jedoch schwenkte der schwere Schlitten herum, an den Rentieren vorbei und schoss auf den armen Wichtel zu. Es gab einen Riesenknall, die

Buchstaben-Teig-Schüssel flog in hohem Bogen durch die Luft und landete auf dem Kopf des kleinen Weihnachtsmannes. Drehpunkt schüttelte sich, sagte lediglich: „Schluss-Nuss!“ und ging zurück in die Küche.

Ihr könnt Euch vorstellen, dass der alte Weihnachtsmann außer sich war vor Zorn. „Du Rowdy!“, schimpfe er. „Dein Unterricht ist hiermit beendet!“ Und er ließ den bekleckerten Weihnachtsmann die Rentiere in den Stall bringen.

Als der kleine Weihnachtsmann ihnen Heu und Würstchen gegeben hatte, hörte er ein leises Weinen aus einer der

hinteren Boxen. Neugierig schaute er nach. Nanu, da saß ja sein Freund der kleine Bär. Dicke Tränen liefen ihm übers Gesicht. „Ich dachte, Du machst deinen Winterschlaf. Was ist denn los?“, fragte der kleine Weihnachtsmann und setzte sich neben den Bären auf das Stroh.

„Wollt ich auch“, schniefte der kleine Bär. „Aber ich konnt nicht schlafen und da hab ich Honig genascht. Und dann ist der Topf umgefallen und durch die Höhle gekullert. Und von dem Lärm sind die Eltern aufgewacht und haben geschimpft. Ein richtiger Bär würde um diese Zeit schlafen, haben sie gesagt. Und dann

haben sie mich in den Stall geschickt, damit sie in Ruhe schlafen können.“

„Oh, Du Armer...!“, tröstete ihn der kleine Weihnachtsmann und streichelte ihm mitfühlend das Fell. Plötzlich hatte er eine Idee: „Was hältst du davon, dass du morgen mit mir die Geschenke verteilst? Ich meine, wenn Du eh nicht schlafen kannst, dann komm doch einfach mit.“

„Mit dir die Geschenke verteilen?“, fragte der kleine Bär aufgeregt.

„Ja, klar! Ich muss allerdings erst den alten Weihnachtsmann fragen. Aber das wird schon klappen.“

Der war natürlich nicht begeistert. „Die einzigen Tiere an Weihnachten sind Ochs und  IGEL , äh, Esel und unsere Rentiere; aber doch keine Bären. Wo kämen wir denn hin, wenn jetzt schon Bären die Geschenke verteilen? Und außerdem haben die Rentiere Angst vor Bären. Nein, und noch mal Nein. Das schlag dir aus dem Kopf“.

Der kleine Weihnachtsmann hatte sich schon gedacht, dass es nicht leicht werden würde. Gelassen holte er jetzt eine riesige Tüte Zimtsterne aus seinem Mantel; Zimtsterne waren die Lieblingskekse vom alten Weihnachtsmann. Und richtig: Gierig sah

der alte Weihnachtsmann auf die Tüte. Der kleine Weihnachtsmann lächelte siegessicher. Dann schlug er vor, dass er den Rentieren die Augen verbindet, damit sie den kleinen Bären nicht sehen können.

Der alte Weihnachtsmann nickte ungeduldig mit dem Kopf und streckte gierig die Hand aus. „Also abgemacht?“, sagte der kleine Weihnachtsmann, „Du kriegst die Zimtsterne und der kleine Bär kommt mit mir?“

„Abgemacht“, sagte schnell der alte Weihnachtsmann und griff nach der Tüte mit den Zimtsternen.

Und wirklich: Am nächsten Tag fuhr der kleine Weihnachtsmann zusammen mit dem Bären und einem voll beladenen Schlitten zur Erde. Den Rentieren, diesmal waren es die erforderlichen acht, hatten die Augen verbunden. Der kleine Bär las die Straßenkarte und der Weihnachtsmann warf die Geschenke durch den Kamin.

Die Großmutter bekam ihr fliegendes Sofa. Robin Hood seine götterspeiseroten Schuhe, Rapunzel eine Schere und eine Harley. Doch der kleine Junge, der unbedingt den Weihnachtsmann sehen wollte, schlief fest und ließ sich einfach nicht wecken. Der kleine

Weihnachtsmann schrieb dem Jungen einen Brief, dass er vergeblich versucht hatte, ihn zu wecken. Er wünsche ihm trotzdem ein wunderschönes Fest.

Als der Schlitten leer war, atmete der kleine Weihnachtsmann glücklich auf: Er hatte es geschafft. Er hatte das erste Mal die Geschenke verteilt. Jetzt war er der neue Weihnachtsmann!

Er wollte dem kleinen Bären ein frohes Weihnachtsfest wünschen und guckte zu ihm rüber. Dann lächelte er: Der kleine Bär war fest eingeschlafen. Er hatte sich in eine dicke Decke gekuschelt, seine Augen waren geschlossen und auf seinen

Lippen lag ... ein Lächeln.

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PuckPucks

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Feedre Ja zauberhaft...nicht nur für die Kleinen, da kommen Erinnerungen an alle möglichen Weihnachten hoch und purzeln durcheinander...:-))))
dir ein schönes Weihnachtsfest und guten Rutsch ins Jahr 2022
dazu ein Gruß aus der Sonne
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Das wünsche ich dir auch, meine Liebe. Viel Kraft und Wattewolken auf deinem nächsten Weg. Hab Dank für die Sonnengrüße. Kann ich hier gut gebrauchen ;o)
Alles Liebe
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Oh, liebe Judith, was für eine zauberhafte Geschichte. Hast bei mir ein Kopfkino ausgelöst. Die Abenteuer des kleinen Weihnachtsmannes habe ich mit einem Schmunzeln genossen. Ich bin sicher, der kleine Kerl wird auch zukünftig seine Aufagbe prima bewältigen.
Dein fantasiereicher Ausflug ins Weihanchtsdorf hat mir sehr gefallen.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Ja, liebe Enya, diese Geschichte habe ich geschrieben, als meine Jungs mir noch bis zum Bauchnabel gingen, inzwischen sind sie mir schon über den Kopf gewachsen :o)
Für die Schreibparty hab ich die Geschichte ordentlich aufgemotzt und hatte einen Heidenspaß an den vielen, schrägen Details.
Schön, dich entdeckt zu haben, liebe Enya.
Lächelnde Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Eine ganz tolle Geschichte, die nicht nur Kindern gefällt.

Warum nur als Rand, ist viel zu schade?!

Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Ist doch nicht schade, liebe Manuela. Die Geschichte macht dich einen Moment glücklich, auch ganz ohne Battle. Was kann ich mir Schöneres wünschen, als beim kurzzeitigen Abtauchen dabei zu sein? Lass es dir gut gehen in dieser wilden Zeit.
Viele Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Lagadere 

Cool! Da waren ja noch mehr Leckerlis versteckt!
Solch eine Anhäufung von Phantasie macht Kindern bestimmt Spaß!
Also Kindern von 0 - 90.
:-)

Schluss-Nuss
LG Uli

Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Ich versuch mich die ganze Zeit zu erinnern, was zu diesem Phantasie-Ausbruch geführt hat; wegen möglicher Wiederholung und so. Ich glaub, ich weiß, was es war….
Rätselhafte Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Eine tolle Kinderweihnachtgeschichte, liebe Judith. Davon kann ich nicht genug lesen und den KLEINEN wird sie sicherlich auch sehr wohltuend sein
lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Freud mich wirklich sehr, liebes Rentier, dass dir diese Geschichte gefällt. Das Schreiben hat auch richtig viel Spaß gemacht :o)
Liebe Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
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