Das Geheimnis des blinkenden Etwas...
Gestern Abend ist mir beim Blick aus dem 5. Stock in den Berliner Nachthimmel aufgefallen, dass es da ein in allen leuchtenden Farben blinkendes Etwas am Horizont gibt. Sieht in der Dunkelheit echt super aus. Da es höchstens wenige Tage dort sein konnte und wir ja schon in der Weihnachtsvorbereitungszeit zu stecken scheinen (schließlich sind die Dominosteine und Lebkuchen fast schon wieder ausverkauft und die ersten Weihnachtsbaum-Verkaufsstände sind auch schon aufgebaut), vermutete ich
hinter dem weit sichtbaren leuchtenden Ding etwas, das auf einem Weihnachtsmarkt steht. Der Sache wollte ich auf den Grund gehen...
Gleich am nächsten Tag, also heute, zog ich mir meine für diese Witterung eigentlich schon zu dünnen Wander-Stoff-Schlupfschuhe an, zog mir eine Allwetterjacke über meine Strickjacke und marschierte los. Wenn ich immer geradeaus laufe, müsste ich ja eigentlich direkt dahin kommen, wo es so verführerisch blinkt und zum Weihnachtsmarktbummel einlädt.
Ich bin zwar kein Fan für
Menschenansammlungen, also auch nicht für Rummel, Oktoberfest und schon gar nicht für den Weihnachtsmarkt, aber das Blinken hatte mich neugierig gemacht. Und da mir langsam die Ideen ausgehen, was die Wanderziele hier in unmittelbarer Umgebung angeht, nahm ich diese Gelegenheit wahr und marschierte los.
Ich konnte unterwegs auch ganz gut die Richtung einhalten, auch wenn ab und zu mal ein Hochhaus im Weg war, so schaffte ich es doch, die ungefähre Richtung einzuhalten und in der Spur zu bleiben. Und das ganz ohne Hilfsmittel... Ich bin so stolz auf mich.
:-)
Letztendlich fand ich auch, wonach ich suchte. Und das ohne große Umwege. Doch was mir da – nun bei Tag, so aus der Nähe und in voller Größe - entgegen blinkte, war alles andere als „WOW“! Ganz schön enttäuschend. Stand dort doch eine einfache Säule aus Metallstangen, an dem ein paar Lichter blinkten und welches zu einem Kettenkarussell mit Namen "Star Flyer" gehörten. Wem das jetzt kein Begriff ist, bei dem Modell sind die Sitze an einem Drehkranz befestigt, der sich während der Fahrt nach oben schraubt und dann wieder absenkt. Ich musste auch googeln.
Sieht in Natura jetzt nicht so spektakulär aus, ...also von unten betrachtet.
Den ganzen Weg zurück wollte ich nicht laufen, hatte ja auf dem Hinweg schon locker 12.000 Schritte absolviert. Also stapfte ich Richtung Straßenbahn. Um ohne Umwege dort hin zu gelangen, war der direkte Weg über den S-Bahnsteig und dann nach oben zur Straße. Ansonsten hätte ich wegen der Schienen der S-Bahn ein ganzes Stück zurück zur Straße laufen müssen. Durch den Tunnel und unter den Schienen hindurch auf den S-Bahnhof und von dort aus hinauf zur Straße ging einfach schneller.
Ich fühlte mich gut und nahm sogar die Treppe, obwohl es einen Lift zur Straße gab, der funktionierte und auch noch leer war. Cool, was ich neuerdings alles so machte! Treppe steigen! Früher undenkbar, weil ich erstens ein wenig faul, zweitens ein wenig an Sauerstoffmangel litt und drittens ich immer noch zu faul war. Doch momentan überraschte ich mich immer häufiger. So langsam bekam ich auch etwas Angst vor mir selber. Treppen steigen! Wie weit würde ich noch gehen! :-)
Ganz stolz kam ich oben an, ohne
großartig wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft zu schnappen und wie ein Maikäfer zu pumpen... stolz auf mich selbst... um dann entsetzt festzustellen, dass es hier auf der Straße gar keinen Übergang zur Straßenbahn Haltestelle gab! Der einzige Weg führte wieder hinunter, unter der Straße hindurch und dann wieder hoch. Ich war die ganze Treppe umsonst hochgeklettert! :-)
Doch auch das konnte mich nicht aufhalten. Und siehe da, gleich darauf stand ich schon auf der richtigen Seite der Straße, wartete auf meine Bahn, die innerhalb von 3 min kam und ließ mich
gemütlich bis in die Nähe meiner Wohnung fahren.
Viel gelaufen, ein paar Treppen geklettert und auch noch das Geheimnis des blinkenden Etwas gelüftet. Na, der Tag war ein voller Erfolg!
Mit diesen positiven Gedanken schließe ich meinen heutigen Bericht ab.
Ich wünsche euch allen da draußen noch einen schönen Abend
… und passt auf euch auf.
Euer vagabundinchen
Fotos dazu könnt ihr wie immer auf
meinem Blog anschauen:
Vagabundinchens Tagebuch
auf "vagabundinchenschreibt.wordpress.com"
