Lagadere Hallo Ines! Nun fange ich auch langsam an, mir Gedanken zu machen :-) Vorweg ein paar Fragen: Bist du schon Rentnerin oder arbeitslos? Kann man später - z.B bei facebook - alles quasi "live" verfolgen, also machst du unterwegs Fotos? Wie lang (wie viele Kilometer) wird die Gesamtstrecke sein? LG Uli der bald 63 wird und sich zu wenig bewegt :-) |
vagabundinchen Hallo Uli, ich stehe kurz vor meinem 60. Geburtstag und wie bereits erwähnt, etwas gesundheitlich vorbelastet. Ich hatte 2006 eine dreifache Lungenembolie, also gleichzeitig 3 Thrombosen in der Lunge, was zur Folge hatte, dass ein Teil der Lunge nicht mehr durchblutet wurde und abstarb. Ich hab also nur ein verringertes Lungenvolumen. Daher komme ich schnell aus der Puste. Muss alles langsam angehen. Hinzu kommt eine leichte Herzschwäche wegen vergrößerter Herzklappe, die aber zum Glück nicht medikamentös behandelt werden muss, nur regelmäßig beobachtet. Wegen dieser Einschränkungen bin ich auf Dauer nicht mehr arbeitsfähig, wie der Amtsarzt es nennt. Daher bin ich in EU Rente. Ich möchte das alles einfach nicht so hinnehmen und da ich jetzt viel Zeit habe, dachte ich mir, ehe ich nur zu Hause rumsitze und jammere, wie so viele hier, da mach ich lieber was. Nach einer Ernährungsumstellung geht es mir nun soweit besser, dass ich diese Pläne machen kann, laut Arzt. Inzwischen brauche ich von 9 täglichen Tabletten nur noch 2 einnehmen, die anderen konnte ich alle mit Absprache des Arztes verringern und später absetzen. Und zu deine zweiten Frage: Ja, wenn das mit dem Wandern alles so klappt, werde ich euch natürlich mitnehmen und täglich berichten, wie es mir geht, wo ich bin und ob ich duschen konnte. :-) Ich schreibe einen Blog, auch jetzt schon, aber veröffentliche alles auch jeden Tag hier. Wenn dich das also interessiert, bleibe hier einfach dran. Und dank meiner Erfahrung kann ich dir sagen, es ist nie zu spät, sich zu ändern. Du sagst selber, du bewegst dich zu wenig. Na dann hast du ja jederzeit die Chance und geh es langsam an. Ich kann dir sagen, es lohnt sich. LG aus Berlin Ines |
vagabundinchen Und wegen der Ernährungsumstellung: Nein, ich habe mich nur früher sehr ungesund ernährt und war übergewichtig. Heute, 3 Jahre später wiege ich 25 kg weniger und bin wesentlich fitter. Einschränkungen beim Essen habe ich kaum, viel Gemüse halt und Eiweiß, aber das kannst du unterwegs gut regeln. |
vagabundinchen Natürlich werden dann unterwegs hauptsächlich auch viele Bilder gepostet, zumindest in meinem Blog: "vagabundinchens Tagebuch" auf "vagabundinchenschreibt.wordpress.com" Die schönsten Bilder kommen aber auch hier in mein jeweiliges Tagebuch. Das genaue Ziel meiner Wanderung muss ich erst recherchieren. Muss mich mal an die Tourismusinformation in der Nähe vom Bodensee wenden. Die müssten mir da helfen können. Problem ist, dass mich mein Papa da mit zu einem See oberhalb einer Passstraße nehmen wollte. Der Pass war damals jedoch noch gesperrt. Ich habe ihn also nicht selber gesehen. Weiß nur noch, wie die Station unten inklusive Schranke und umliegenden Gebäuden aussieht. Startpunkt war damals Lindau, war etwa eine Stunde Fahrzeit. Das muss ich also noch genauer recherchieren. Bin da aber optimistisch. Gab ein paar klare Merkmale an der Pass-Station. Kleiner Bach, alte Holzhütten (verlassen) direkt an der Zufahrtsstraße. So viele identische Sperren wird es wohl nicht geben. :-) |
Lagadere Also irgendwie krieg ich das noch nicht auf die Reihe; in der Gastronomie z.B. suchen sie händeringend Personal, das kannst du gesundheitlich nicht machen - aber du kannst quer durch Deutschland wandern? Und die Allgemeinheit finanziert deine Abenteuer? Denn sooo viele Beiträge kannst du nicht eingezahlt haben, da du schon länger krank bist. Kapier ich nicht. |
vagabundinchen Da mein Sauerstofftransport gestört ist, bin ich nicht in der Lage, über längere Zeit Leistung zu erbringen. Sprich, ich muss langsam machen und Pausen. Und das geht in der Gastronomie schon mal gar nicht. Ich habe mein ganzes Leben über immer gearbeitet, teilweise schwer und habe mich nie vor Arbeit gedrückt. Im Gegenteil. als das Amt mir damals sagte, ich finde sowieso nichts mehr, habe ich auf eigene Kosten zweimal eine Umschulung gemacht, zuerst als Hotelfachfrau (daher weiß ich auch, wie das in der Küche läuft) und später als Tagesmutter, weil das gesundheitlich noch ging. Ich kann zwar keine Leistung mehr erbringen und schnell arbeiten, was auch der Amtsarzt bestätigt, aber ich muss ja deshalb nicht den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und jammern. Geht nur alles entsprechend langsam und mit vielen Pausen. Und in die Rentenkasse habe ich über 37 Jahre eingezahlt. Ich finde, jetzt kann der Staat, sprich Deine Allgemeinheit, auch mal was für mich machen, noch dazu, wo ich wirklich nicht mehr gesundheitlich kann. Dafür ist ja dieses Sozialsystem da. Den Schuh, dass ich die Allgemeinheit ausbeute, ziehe ich mir nicht an. Ich hab seit meinem 14. Lebensjahr immer Vollzeit gearbeitet. Im Gegensatz zu anderen! :-) |
Lagadere Also ich bin da skeptisch bei der ganzen Sache. Ich denke, da steckt auch viel Naivität dahinter. Ich hoffe nur, dass du später nicht in ein psychisches Loch fällst, wenn du dich jetzt so darauf fixierst und evtl. scheiterst. Ich bin jedenfalls raus, wünsche dir aber viel Glück!!!! LG Uli |
vagabundinchen Danke für die Wünsche. Klar steckt da viel Naivität hinter, du kannst dein Leben nun mal nicht vorausplanen. Es gibt immer etwas, das dir in deine Pläne grätscht. Aber ich war mein ganzes Leben lang Optimist und glaube, das verkrafte ich. Jeder sollte irgendwelche Pläne im Leben haben. Doch wo es dich am Ende hinführt, sehen wir doch erst, wenn wir es leben, unser einziges Leben hier. Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und alles Gute für deine Zukunft. Ines :-) |
Lagadere Kleine Info, weil du es noch nicht recherchiert hast: Laut Falk-Routenplanung Berlin-Falkenstein/Sachsen-Anhalt 186 km (um den Stein zu holen) Falkenstein-Lindau/Bodensee 567 km Also 753 km nur bis zum Bodensee! Dazu kommt dann noch der Weg in die Alpen zu dem See. Geteilt durch 10 km/Tag = 75 Du bist also mindestens 2.5 Monate unterwegs. Und das mit "kaputter Lunge" , Bluthochdruck, sowie Herz- und Niereninsuffizienz, spezieller Ernährung und "Trippelschritten". Bei Regen und Hitze. Und Schlafen in Hängematte und mit 3 Personen inkl. Gepäck und Fahrrad bei irgendwelchen fremden Leuten. Cool! LG Uli |