Journalismus & Glosse
Teilen und Teilen - SP 93

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"Teilen und Teilen - SP 93"
Veröffentlicht am 08. November 2021, 6 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
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Mahmud soll 100 durch 10 teilen. Eifrig knipst er den Taschenrechner an, findet die Divisionstaste und schreibt das Er-gebnis ab, mit drei Stellen nach dem Komma. Kalle benötigt noch mehr Zeit, denn er vergaß zunächst die „1“ des Teilers. Leider nicht jedem Lehrer gelingt es, Schülern das Herz für Rechnen und Mathematik zu erwärmen. Dabei kann doch wie in anderen Schulfächern damit etwas Spaß vermittelt und ein wenig Licht in den jungen Köpfen gezündet werden. Auch, wer später zum Brot-erwerb nicht auf Rechenkünste ange-wiesen ist, wird diese immer mal wieder

benötigen. Und wer würde nicht die Schulweisheit unterzeichnen: Was du verstehst, das macht Spaß. Hast du gesehen, wie die Flächenformel fürs Dreieck begründet wird, dann büffelst du sie nicht gequält für kurze Zeit auswendig. Überhaupt sollte auswendig Gepauktes im Test als Betrug reklamiert werden, der ja mit kleinem Variieren der Aufgaben leicht aufzudecken ist. Dann kämen nur Leute durch die Prüfung, die anschließend als Azubi im Supermarkt wissen, wie 10% Preissenkung auszuschildern sind, bei-spielsweise. Oder, um es auf der Gegen-seite zu konstruieren: Schlechte Test-

und Prüfungsergebnisse würden den Druck erhöhen, Lehrmethoden zu ver-bessern – oder Familienverhältnisse zu erkunden.


Übrigens Spaß: Niemand fragt doch, wozu im späteren Leben ein Fall-rückzieher gut sein könnte, nicht?


Mahmud und Kalle, ihr könnt in Jugend-klubs und Vereinen kostenlose Hilfe erhalten. Freiwillige jeden Alters und Berufs teilen euch dort gern ihr Wissen mit – und (pssst) frischen ihr eigenes auf. Und die Mathe-Schulbücher kann man heutzutage wirklich nicht kriti-sieren, so anschaulich und fantasievoll

sind sie gestaltet. Nur wollen müßt ihr also. Wartet nicht bis zur nächsten Quarantäne …



© 2021 Brubeckfan

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Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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baesta Taschenrechner gab es bei uns noch nicht, da war Kopfrechnen angesagt und damit ging es bei mir erst ab der 8. Klasse bergauf, dann da bekamen wir eine Mathelehrerin an die ich heute noch denke. Pädagogisch und qualirativ spitze.
Heite hat man dall diese technischen Gerätschaften, die das Denken abnehmen. Weiß nicht, ob das immer so gut fürs Denkorgan ist.

Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Bärbel
Vergangenes Jahr - Antworten
Brubeckfan Die selten gewordene Kollegin sei gegrüßt!
Ja, viel hängt vom Lehrer ab. Der vielleicht über die Jahre seine Begeisterung verlor.
Und Handys und die sensationelle KI sind noch weit vom schöpferischen Denken entfernt. Und trotzdem genügt das vielen, sagen wir Trump oder "Querdenker" oder Kriegsmeldungen aller Seiten ...

Vielen Dank für alles, liebe Bärbel,
alles Gute,
Gerd
Vergangenes Jahr - Antworten
baesta Jahrelange mediale Verblödung ist leider der Trend. So ist das, wenn eine digital schön allzu sehr verblödete Menschheit den eigenen Verstand, der ihnen von Mütterchen Natur mitgegeben wurde, nicht mehr zu nutzen weiß. Hier mal ein paar schöne Sprüche dazu.
"Wenn sich Künstliche Intelligenz eines Tages fragt, ob natürliche menschliche Intelligenz überhaupt existiert, dann haben wir sicher verpasst, rechtzeitig den Stecker zu ziehen." (Kersten Kämpfer)
UND:
"Künstliche Intelligenz ist keine Alternative für natürliche Dummheit, aber eine sinnvolle Ergänzung." (Helmut Glaßl)

Viele Grüße
Bärbel
Vergangenes Jahr - Antworten
Brubeckfan Das erste Zitat ist toll. Das zweite kann Intelligenz so rum oder so rum verstehen, ich bin für die zynische Lesart.
Hm, ich kenne da Leute, da fragt man sich, ob nicht eine erste KI-Version drinsteckt, für scheinbares Denken ...
Vergangenes Jahr - Antworten
HarryAltona Ach ja, die schöne Mathematik. Damals, Ende der sechziger, Anfang siebziger, war der Untericht ja echt öde. Zum Glück gab es da noch jede Menge Kioske/Büdchen. Da gab es noch lose Naschereien. Ab 5 Pfennig aufwärts war da alles im Angebot, und mit unseren zwei Groschen in den dreckigen Pfoten musste man da schon gut rechnen können wenn man die wirklich leckeren Sachen nicht abschreiben wollte.Und übrigens: Unser Lehrer hat mir nie erklären wollen, was ich mit zehn ganzen Äpfeln überhaupt anfangen soll, die Lusche.
lg... harryaltona
Vergangenes Jahr - Antworten
Brubeckfan Ach Harry, der Lehrer hätte Euch ja fragen können, wieviele Apfeltörtchen daraus werden, oder wie ein Tauschgeschäft gegen Apfelsinen aussähe. Und Euer Kiosk: Einstieg in diophantische Gleichungen! Mal hatten wir einen Lehrer, der erzählte gar vom Leben einiger Berühmter. Einer schrieb schnell noch seine Theorie auf, bevor er zum Duell ging, wo er tatsächlich starb.
Na ja, als Rentner können wir ein paar versäumte Sachen nachholen, zum Spaß. Kleines Astra dazu ...

Viele Grüße!
Gerd
Vergangenes Jahr - Antworten
sugarlady Die Quarantäne lieber Gerd, war hart für uns alle.
Auch für die Schüler. Du hast das gut rüber gebracht.
Grüße aus dem gerade nasskalten Fichtelgebirge.
Andrea
Vergangenes Jahr - Antworten
Brubeckfan Ja liebe Andrea, das gemeine runde Ding kam noch obendrauf auf die Sachen, die einem manchmal ein Geweih wachsen lassen. Z.B. die Mieten: ein schmales Zimmerchen für 3 Kinder, kein Platz für Spielzeug, Comics, Bücher ... Und die Bahn fährt ständig quasi durchs Zimmer.

Danke für die Zuckerstückchen!
Viele Grüße,
Gerd
Vergangenes Jahr - Antworten
pekaberlin Sehr schön, Gerd!
Weil eben auch nicht von oben herab ...
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Herzlichen Dank, lieber seltener Autor und Leser.
Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
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