Nackter Mozart
Nackter Mozart
Sie hörte Mozart.
Nicht erst heute,
sondern seit 45 Jahren.
Ich hasse Mozart.
Durch das Fenster
erbrach sich der Straßenlärm
in die Geigen
und
ein Hauch von Nostalgie
schwebte im Zimmer.
Sie war nackt
und
tanzte.
Ich verließ den Raum,
die alte Holztreppe runter,
auf die Straße.
Ich kaufte mir ein Bier
und setzte mich
auf die nächste Bank.
Durch das Fenster
erbrach sich Mozart
auf die überfüllte Straße.
Hier und da
trieben sich Überlebende
rum.
Mitmenschen,
Gestrauchelte
Priester
Vertreter
und
Bestattungsunternehmer.
Ein Ort voller Einsamkeit,
ohne diesen göttlichen Effekt
von Leben.
Es roch nach Bratwurst, Urin
und Armut.
Ich trank mein Bier aus
und ging wieder hoch.
Ich setze mich aufs
Sofa
und sah ihr zu.
Mozart fühlte sich gut an.
Ich schloss das Fenster.