Fantasy & Horror
Victoria Blake - - Unsolved Secrets -

0
"Victoria Blake - - Unsolved Secrets - "
Veröffentlicht am 07. September 2021, 116 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich hatte eine gute Idee und versuche diese nun umzusetzen und mit euch zu Teilen. Ich schreibe die Geschichten wenn ich dazu Lust habe oder Inspiriert bin. Deshalb gibt es keine festen Termine, wann neue Kapitel veröffentlicht werden. Seid nicht so hart zu mir, ich bin neu in diesem Bereich und wollte mal etwas ausprobieren :-) love an alle ?
Victoria Blake - - Unsolved Secrets -

Victoria Blake - - Unsolved Secrets -

• 𝕻𝖗𝖔𝖑𝖔𝖌 •

Langsam öffneten sich meine Augen und ich war umgeben von völliger Finsternis. Ich blickte mich um und befand mich in einem leeren, schwarzen Raum, dessen Boden glänzte wie Lack. Egal wo ich nur hinsah konnte ich keine Lichtquelle finden die den Boden anstrahlte und ihn damit zum glänzen brachte. Meine Hände streckte ich nach vorn in der Hoffnung vielleicht doch etwas sehen zu können aber leider irrte ich mich und das einzige was ich erkennen konnte waren nur schemenhafte Umrisse. Entschlossen ging ich vorwärts, weiter in diese völlige Dunkelheit hinein bis ich auf ein

helles Licht stieß. Ich bin nur ein paar Schritte gelaufen, wie konnte es möglich sein, dass ich es vorher nicht gesehen habe? Je näher ich dem Licht kam umso greller war es. Es leuchtete in dieser Dunkelheit so hell, dass man kaum hineinsehen konnte. Plötzlich bemerkte ich ein rascheln unter meinen Füßen und sah nach unten. Ich konnte dank des Lichtes erkennen, dass sich unter meinen Füßen Laubblätter ansammelten, die dieses Geräusch ergaben. Dann knackten zudem noch kleine Äste unter meinen Bewegungen. Nach kurzer Zeit und mit Verwunderung woher jetzt mit einmal die Blätter kamen, kam ich dem Licht näher. Das helle Leuchten wurde begrenzt durch eine Art Rahmen ähnlich einer Tür, ein

Durchgang. Hindurchsehen konnte man nicht. Es glich eher einer Wand, einer Wand aus Nebel oder Energie? Vorsichtig tastete ich mit meinem Arm nach vorn und striff die Wand. Ein Rauchschwaden löste sich von ihr und umschlängelte meine Hand und gleitete mit meinen Bewegungen mit. Langsam schob ich meine Hand immer weiter in Richtung der Nebelwand und konnte es kaum fassen, dass mein Arm komplett darin verschwand. Ich nahm all meinen Mut zusammen und machte einen Schritt hindurch. Auf der anderen Seite der Wand wurde ich von warmen Sonnenstrahlen empfangen die sich auf meine Haut legten. Eine Waldlichtung machte

sich vor meinen Augen klar auf der die schönsten Blumen blühten. Tief atmete ich ein und lies mich von dem Duft der Blumen verzaubern. Der Geruch war überwältigend. Ich setze meinen Weg fort und schritt langsam durch das Blumenfeld. Meine Fingerspitzen gleiteten sanft über die Köpfe der Blumen hinweg, einige waren so hoch gewachsen, dass sie mir bis zur Brust gingen. Kein Ton war zu hören, nur der Wind der durch die Grashalme und die Kronen der Bäume säuselte, bis ein leises knacken von Ästen die Stille unterbrach. Schnell duckte ich mich in die hoch gewachsene Wiese hinein, denn ich war mir sicher, dass man mich so nicht erkennen kann. Durch ein paar winzige

spalten zwischen den Grashalmen konnte ich den Rest der Lichtung gut erkennen und sah wie ein junges Reh aus einem der naheliegenden Büsche sprang. Es war schön anzusehen wie das Reh über die weite Wiese schritt und zwischendurch ein wenig graste. Immer mal wieder sah es um sich, um sicher zu gehen, dass es keiner Gefahr ausgesetzt war. Noch nie war es mir gegönnt ein Reh aus so kurzer Distanz zu beobachten. Nicht weit von mir bemerkte ich ein rascheln im hohen Gras. Ich sah erst links und dann rechts von mir aber konnte nichts sehen. Mein Blick sprang wieder auf das Reh, das , wie es schien, dieses Geräusch nicht mitbekommen hat. Ich erschrak als sich etwas ruckartig aus den Fängen der Grashalme

befreite. In einer unglaublichen Geschwindigkeit steuerte es auf das Reh zu. Alles verlief so schnell es war schwer alles genau zu beobachten. Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich das Reh in den Händen eines Mannes wiederfand. Seine prankenartigen Hände umklammerten das Tier so fest, so dass es nicht mehr entkommen konnte. Panisch versuchte es sich mit Tritten zu befreien aber es hatte keine Chance mehr. Fasziniert sah ich dem Mann zu, doch dann viel ich aus allen Wolken als ich sah wie er in den Hals des Tieres biss und dort eine große, klaffende Wunde hinterließ aus der das Blut nur so herausspritzte. Er öffnete seinen Mund

erneut und verleibte sich den roten Lebenssaft des Tiere ein. Als das Reh völlig ausgeblutet war, leckte er sich die letzten Tropfen mit seiner Zunge vom Gesicht. Gefasst von dieser erschreckenden Tat hatte ich ihn noch nicht genauer betrachtet. Staunend sah ich ihn aus der Ferne an, noch nie war mir so ein schöner und makelloser Mann begegnet. Sein langes, dunkles Haar fiel ihm galant um sein Hals, bis zu seiner Brust. Zwei kleine Strähnen waren hinten zusammen gebunden und ergaben einen kleinen Zopf. Zu kurze Strähnchen die nicht in den Zopf gelangten, hingen ihm etwas zerzaust im Gesicht. Sein Hemd stand ziemlich weit offen, so dass es seinen wohlgeformten

Körper schon fast auf den Präsentierteller setzte. Kleine Schweißtropfen perlten über seine wohlgeformte, gerade Nase, die im Sonnenlicht glänzten. Sein Kiefer, an dem noch einzelne Tropfen herunter liefen, protze vor Kraft. Seinem Äußeren stand vollste Bewunderung zu und es gelang einem nur schwer sich wieder abzuwenden. Seine Ausstrahlung zog einem in den Bann. Er sah gefährlich aus, wie ein Raubtier. Selbst aus der Ferne konnte ich seine Bedrohlichkeit förmlich riechen. Unbekannte Gefühle regten sich plötzlich in mir. Ich stande zwar unter Schock, das mit angesehen zu haben aber irgendwas ihn mir sagte, dass es mir egal war? Mein Verstand alarmierte mich. Es kann

einem doch nicht egal sein, einem anderen dabei zu zusehen wie er Blut trinkt und ein Tier reißt. Mein ganzer Körper war auf ihn fixiert und Erregung sprudelte in mir auf als ich zu sah wie der dickflüssige, rote Saft von seinem Kinn tropfte. Mit einem hieb wüschte er sich auch noch diese Tropfen aus dem Gesicht. Noch mehr drehte er sich nun in meine Richtung und zum ersten mal konnte ich direkt in seine Augen sehen. Sie waren hell braun, mehr eine Art orange. Einige Sonnenstrahlen verfingen sich in seinem Gesicht und erleuchteten auch seine Augen. Goldgelb glitzerten sie in der Sonne, wie zwei Bernsteine. Noch nie kam mir so eine ungewöhnliche Iris zu

Gesicht. Nach ein paar Minuten lies er sich einfach ins Gras fallen und lag nun dort verträumt und lies sich von den wenigen Sonnenstrahlen, die gerade so durch die Bäume kamen, berieseln. Langsam wurde mir etwas unwohl hier noch weiter herum zu liegen. Zumal mir der Gedanke kam, dass er mich ja doch noch finden könnte und mich dann auch in Stücke reist, da ich seine Gräueltat mit angesehen habe. Ich überlegte mir wie ich von hier unbemerkt verschwinden könnte, doch irgendwie war jede meiner Ideen schlichtweg...scheiße. Ich könnte natürlich einfach versuchen schnell weg zu rennen, doch so schnell wie er vorhin war, hätte er

mich binnen Sekunden eingeholt. Langsam versuchte ich einen meiner Arme zu bewegen, doch sofort machte sich das Gras lautstark unter mir bemerkbar. Es kam wie es kommen musste und der Mann drehte sich direkt in meine Richtung. Wie ein Tier auf erneutem Beutezug dreht er sich auf allen vieren und witterte in meine Richtung. Ich konnte hören wie er tief einatmete und im selben Atemzug leise sagte: » Du bist hier, ich kann dich riechen « Seine Bewegungen waren grazil wie die einer Katze während er zu dem hohen Gras heran schlich. Ich konnte nur sehen wie er langsam neben mir in den Graswall eindrung und mich

suchte. Ich wusste nicht was ich tun sollte und behaarte an meiner Stelle. Um weg zu rennen war es schließlich zu spät. Ich drehte mich auf den Rücken um ihn gegebenfalls doch irgendwie abwehren zu können. Doch im selben Moment hielt ich es für den größten Fehler, denn nun wusste er wo ich bin. Ich vernahm nur ein leises Knurren und schon sprang er im selben Moment auf mich und packte meine beiden Arme. Er drückte sie über meinen Kopf zusammen um mich auf jedenfall am Boden zu halten. Er hielt mich fest, aber auch wieder nicht so fest, dass es mir weh tat. Eher das Gegenteil war der fall. Da er sich somit über mich Beugte berührten sich fast unsere Nasen und ich dachte für einen klurzen Augenblick hörte mein Herz auf

zu schlagen. Er hatte mich gefasst und nun war ich seine Beute. Seinem Blick nach zu urteilen konnte ich mich auf das Schlimmste gefasst machen. Seine Augenfarbe hatte sich zu vohin auch etwas verändert, sie sahen viel dunkler aus oder bildete ich mir das nur ein? Leicht öffneteten sich seine Lippen und sein warmer Atem stieß mir direkt ins Gesicht. Er wechselte seine Handposition und hielt mich nur noch mit einer Hand fest, während er mir mit der anderen über die Wange striff. Mit einem etwas festeren Griff packte er mein Kinn und lächelte hämisch bis er seine Lippen auf meine drückte. Ich war total überfordert, einen Sekundenbruchteil vorher dachte ich noch mein letztes Stündlein hat geschlagen,

doch dem war nicht so und nun küsste er mich. Alle meine Sinne waren auf alarmbereitschaft und rieten mir sofort irgendwie zu flüchten, ihn von mir zu stoßen und das es falsch war was hier geschiet. Doch mein Körper rührte sich kein bisschen, kein einziger Muskel oder Nerv in mir sträubte sich gegen diese Vereinigung. Eher noch entspannte er sich und ich spürte wie kleine Partien vor freude zuckten. Seine Lippen fühlten sich auf meinen so weich an, als ob mich jemand sanft mit einer Feder kitzelt. Zudem waren sie kalt, kälter als für gewöhnlich Lippen sein sollten. Es war seltsam, mein Körper gab mir das Gefühl ihn schon immer zu kennen. Es fühlte

sich gut an seine starken Arme auf meinen zu fühlen. Der Kuss wühlte meine Gefühle durcheinander und ich fühlte mich das erste mal wirklich frei. Wie gerne würde ich ihn berühren, ihn fester an mich drücken. Kaum als ich diesen Gedanken manifestierte, intensivierte er unsere Zärtlichkeiten. Sein Mund presste nun mehr gegen meinen und unser Kuss wurde nun angenehm wild. Unsere Zungen spielten miteinander und ich merkte wie mir das Wasser im Mund zusammen lief als ich ihn komplett schmecken durfte. Der erhöte Speichelfluss trug noch mehr dazu bei, dass unsere Lippen nur so übereinander rutschten und unsere Liebkosung noch mehr

ausartete. Plötzlich stoppte er und verfrachtete mich mit einem Schwung auf ihn drauf. In diesem Moment konnte ich sein Verlangen nach mir und die immer steigende Lust in ihm sehen. Mir erging es nicht anders und ich presste meine Lippen wieder auf die seiner. Mit seinen starken Armen, die er über meinen Po und mein Rücken wandern lies, drückte er mich schließlich noch fester an sich. Mit einer Hand gleitete er dann unter mein Tshirt. Die Berührung auf meiner blanken Haut gab mir einen Stromschlag durch meinen gesamten Körper. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich nie wieder etwas anderes als ihn spüren wollte. Seine Hände wanderten über

meinen Körper bis er letzt endlich an meinen Hüften ankam und diese mit seinem festen Griff bestimmend an sich drückte. Ich wurde verrückt nach seinen Berührungen in dessen sich seine Lust nach mehr wieder spiegelte. Ich konnte mich meinem Begehren kaum noch entziehen und so lies ich es einfach über mich kommen. Ich hatte keine Ahnung wer er war doch wahrscheinlich machte es das noch aufregender. Ich wusste nicht woher ich dieses Gefühl hatte, das in mir aufkam. Aber ich verspürte tief in mir, dass wir uns kannten, dass wir nicht einfach irgend welche Fremden waren. Eher dass wir zu einander gehörten. Für einen kurzen Moment ließen wir von

einander ab um etwas mehr Luft zu holen. Als ich ihn ansah zeichnete sich ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht ab. Als ich für einen winzigen Augenblick dachte im Paradis zu sein passierte etwas mit dem ich absolut nicht gerechnet hatte. Ein Pfeil bohrte sich, wie in Zeitlupe, von hinten durch seine Brust und verfehlte mich nur knapp. Schnell schmiss er mich von sich und befahl mir im Gras liegen zu bleiben mit der Hoffnung sie hätten mich nicht gesehen. Ich tat es ohne zu zögern und vertraute ihm. Ich versuchte wieder durch die Lücken der Grashalme zu schauen und sah drei Männer die sich Zeitgleich auf ihn stürzten. Mit aller Kraft versuchte er die drei Männer zu

bezwingen, doch drei gegen einen schien mir in diesem Moment mehr als unfair. Ich war so auf das Geschehen konzentriert, dass ich nicht bemerkte wie sich jemand von hinten an mich heran schlich. Plötzlich bemerkte ich eine Hand die durch meine Haare fuhr und mich im selben Atemzug nach oben zog. Ich schrie, denn es tat höllisch weh. Meine Kopfhaut brannte und ich spürte seinen widerwärtigen Atem hinter meinem Ohr. » Ich hoffe das war es wert du kleines Stück Dreck. Mit so etwas lässt man sich nicht ein « flüsterte er bevor er mir von hinten sein Messer in die Brust schob. Er drückte es so langsam in mich hinein, dass

ich vor Qual nicht einen Ton raus brachte. Mir schnürte es die Kehle zu, er quälte mich. Wieso quälte mich dieser Bastard so und konnte es nicht einfach schnell hinter sich bringen. Ich versuchte mein letztes bisschen Luft, dass noch in mir stecke, zu einem kleinen Hilfeschrei heraus zu drücken, was mir auch gelang. Ich sah wie er sich zu mir umdrehte und mein letzter Blick ging zu ihm. Qualvoll, unter Tränen und nach Luft ringend. Er sah wie ich zu Boden sank und bekam die Kraft, die er brauchte, um die Männer Meterweit durch die Luft zu schleudern. Mein Angreifer lies von mir ab als er sah, dass er nun auf ihn zu gestürmt kommt. DIeser Feigling versuchte noch zu

entkommmen, doch er packte meinen Henker und riss ihm, mit nur einem Ruck, den Kopf von den Schultern. Als die anderen Männer dies mitbekamen, rannten auch diese um ihr Leben. Die Männer, die zumindest noch nicht zermatscht, durch die Geschwindigkeit, an den Bäumen klebte. Ich fiel noch weiter zu Boden, denn ich hatte keine Kraft mehr mich noch weiter Aufrecht zu halten. Da lag ich nun und wusste ich werde sterben. Schnell und blutverschmiert kam er zu mir und beugte sich über mich. Schmerz durchzog sein wunderschönes Gesicht. Vorsichtig hielt er mein Kopf und strich mir sachte über das Haar. » Ich kann dich Retten..du weiß wie. Aber ich

brauche deine Zustimmung « fragte er mich leise. Ich wollte etwas sagen doch ich merkte wie ein Schwall meines eigenen Blutes mir den Rachen hinauf wanderte und im gleichen Moment aus meinem Mund sprudelte. Mit dem letzten bisschen Kraft gelang es mir noch „mit dir" zu keuchen und ich sah wie er sich in den Arm schnitt und sein Blut mit meinem vermischte, dass aus der Wunde austrat. Kurz darauf durchzog mich ein wohliges Gefühl und verband uns inniglich. Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Meine Haare am ganzen Körper stellten sich auf. Ein Strom aus Energie stieß durch meine Adern. Ich wollte ihn noch ein letztes mal berühren doch

ich konnte meinen Arm nicht mehr heben. Meine Sinne wurden total benebelt. Ein Schleier legte sich darüber. Ich konnte nicht mehr riechen und auch langsam nichts mehr hören. Meine Sicht war verschwommen und im Endeffekt bekam ich nicht mehr viel mit. Die Luft blieb mir aus und langsam wurden meine Augen schwer bis alles um mich herum verschwand. Als ich einen Moment später meine Augen öffnete befand ich mich zurück in meinem Zimmer.

Ⅰ. 𝓥𝓮𝓻𝓰𝓪𝓷𝓰𝓮𝓷𝓱𝓮𝓲𝓽

Schweißgebadet schnellte ich von meinem Bett auf. Mein Herz raste und ich fasste mir automatisch an die Stelle an der das Messer mich getroffen hatte. Meine Adern pulsierten, so schnell wie das Blut hindurch schoss. Als ich mich wieder einiger Maßen beruhigt hatte ließ ich meine Fingerspitzen noch über meine Lippen gleiten. Noch immer spürte ich seine Lippen die auf meine gepresst waren. Der Traum war einfach zu real, als dass ich ihn in ein paar Minuten verarbeiten konnte. Seine Berührungen sind in meiner Haut wie eingebrannt und hielten mich noch etwas gefangen. Ein wenig Traurigkeit überkam mich, als mir schlussendlich doch der

Gedanke kam, dass es nur ein Traum war. Ich sah zur Uhr und ..nicht schon um 7.. Ich lies mich nach hinten umfallen und zog mir die Decke über den Kopf. Ich fühlte mich kein bisschen erholt durch diesen Traum und jetzt muss ich auch schon aufstehen. Ein großer Seufzer verließ mein Körper und widerwillig rutschte ich aus meinem Bett in meine schwarzen Plüschhausschuhe hinein. Mühselig schleppte ich mich in Richtung Badezimmer. In der Früh wirkten Zombies definitiv fitter als ich. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritze mir das Eiswasser ins Gesicht, in der Hoffnung doch etwas erfrischter auszusehen. Der Blick in den Spiegel lies mich dann aber doch etwas

erschrecken, ich fühlte mich nicht nur wie ein Zombie, ich sah auch noch aus wie einer. Dieser Traum hat definitiv seine Spuren an mir hinterlassen. Ich zog mich aus und sprang schnell unter die Dusche. Das heiße Wasser war sehr erholsam, nur leider war dies von kurzer Dauer. Ich weiß nicht wieso aber das Wasser sprang plötzlich auf kalt um und prasselte auf mich nieder. Für einen Augenblick erstarrte ich, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Schnell drehte ich das Wasser ab, doch noch ein paar restliche kalte Tropfen liefen aus dem Duschkopf heraus und fielen aus meine noch warme Haut. Seine Berührungen waren auch kalt kam es mir wieder in den Sinn. Nicht nur dass seine Lippen kalt waren, er war generell kalt. Ist so

etwas Möglich? Kann man komplett kalt sein, wenn man vorher in der Sonne lag? Meine Gedanken kreisten rund um den Traum und so richtig konnte ich ihn nicht los lassen. Das nötigste erledigte ich noch am Waschbecken, denn nach dem Schock mit dem kalten Wasser, hatte ich jetzt nicht noch mal Bock unter die Dusche zu springen. Mit dem Fön musste ich nachhelfen um meine langen, schwarzen Haare zu föhnen. Mein Vater sagte früher immer, dass ich fast aussehe wie Schneewittchen mit meinen Ebenholz-schwarzen Haaren. Ich wünschte mir, dass er es heute nochmal zu mir sagen könnte. Vor ein paar Jahren, kurz vor meinem Schulabschluss, hat er sich selbst das Leben

genommen. Niemand konnte sich erklären wieso, nicht mal ich obwohl wir uns so nahe standen. Das letzte was ich von ihm gefunden hatte war eine Notiz an mich auf dem Nachttisch, die er wohl eine Nacht zu vor dort platziert hatte. Alles was drin stand war: Ich liebe dich, Dad. Ich vermisste ihn wirklich sehr, auch wenn es jetzt schon wieder ein paar Jahre her ist. Aber immer wenn ich an ihn denke, muss ich mir doch die ein oder andere Träne zurück halten. Ich rubbelte mich derweilen mit dem Handtuch trocken und überlegte schon was ich anziehe. Mein Kleiderschrank war zum zerbersten voll doch hatte ich nichts zum anziehen, ihr kennt es. Wieder einmal wühlte

ich gefühlt alles heraus und es landete, wie immer, auf dem Boden. Ich wusste nicht genau wieso ich das immer tat, am ende zog ich doch meist fast das selbe an. Ein Griff zu meinem Lieblingsshirt, dazu eine schwarze, zerrissene Röhrenjeans, ein paar Nietengürtel mit Ketten dran. Perfekt. Ich rannte erneut zum Spiegel und entschied mich heute für doch etwas mehr Makeup als sonst, schließlich musste ich meine fetten Augenringe abdecken. Danach machte ich mich auf den Weg nach unten und zog mir, beim vorbeigehen, noch eine Banane aus der Obstschale. Ich bin eher nicht so der Frühstücksmensch. Zumal war ich sowieso schon spät dran um jetzt noch ausgiebig

Frühstücken zu können. Rasch schlüpfte ich in meine schwarzen Schnürstiefel und schmiss mir meine Lederjacke drüber. Knapp aus der Tür raus bemerkte ich, dass die Schlüssel noch drin hingen. Shit! Gerade noch so schaffte ich es die Tür aufzuhalten bevor sie ins Schloss fiel. Nachdem ich dem Schrecken, einen Schlüsseldienst zu holen und viel Geld zu blechen, aus dem Weg gegangen war konnte ich mich beruhigt in mein Auto bequemen. Ich lehnte mich nochmal zurück und schloss die Augen um mich zu sammeln. Beim Auto fahren sollte ich konzentriert bleiben. Doch vor meinem inneren Auge er schien er wieder. Nichtmal seinen Namen hat er mir im Traum verraten.

Schade sonst könnte ich ihn benennen, diesen mysteriösen Mann der mir anscheinend den Kopf verdreht hat. Was rede ich da? Er existiert doch sowieso nicht und somit wischte ich meinen Gedanken bei Seite und machte mich bereit. Erst noch mein Handy mit Bluetooth verbinden damit ich auch Musik hören kann. Immerhin brauchte ich ein Stück bis zur neuen Uni aber immerhin war sie nur 10 Minuten weiter entfernt als die, an der ich zuvor studiert hatte. Die Fahrt stellte sich als er monoton heraus. Jeder Baum am Straßenrand stand perfekt eingepflanzt und in Reihe auf dem Fußweg. Das Stadtbild erschien wie immer perfekt, obwohl es die Welt meist nicht war. Kurz vor

mir schaltete die Ampel auf rot und ich konnte gerade noch so Bremsen. Ich sah mich um und hoffte, dass keiner bemerkt hat, wie sehr ich doch in Gedanken versunken war. Mein Blick blieb an einem Mann hängen der knapp neben mir auf der rechten Straßenseite entlang ging. Er hatte lange, braune Haare und zog meine Aufmerksamkeit mit seiner eindrucksvollen Kleidung auf sich. Kann es sein? Nein eher unwahrscheinlich. Möglicherweise sah er auch gar nicht wirklich so aus und ich habe nur etwas gesehen, dass ich sehen wollte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als Autos hinter mir wild anfingen zu Hupen. Ups! Ich legte den Gang ein und versuchte so schnell wie möglich los

zu fahren. Aber wie man gelernt hat sollte man das lieber nicht tun, denn so wurde es mir zum Verhängnis und ich würgte mein Auto ab. Super, wie ich solche Situationen liebe - nicht. Durch meine Hektik habe ich die einzige Chance verpasst "Mister Mystery" nochmal von vorn zu sehen. Aber ich gehe davon aus, dass mir meine Fantasie mir dann doch ein Streich gespielt hat. Von daher ist es nicht so schlimm. Das restliche Stück zur Uni verlief ohne weitere Vorkommnisse und ich konnte schließlich vor der Uni parken. Ich fühlte mich total angespannt. Neue Situationen waren noch nie mein Ding gewesen. Ich mochte es nicht mich mit neuen Gegebenheiten auseinander zu setzten, das verursacht in mir Stress. Auch wenn ich mich meist wie der Fels

in der Brandung gebe, so hab ich doch meine versteckten Schwächen. Noch stand ich bei meinem Auto und sah mich um. Das Gebäude und der Parkplatz waren schon mal viel Größer als an meiner alten Universität. Super, noch mehr Menschen. Eigentlich wollte ich nie wirklich studieren, ich hab es meinem Vater zu liebe getan, denn ich habe ihm versprochen etwas ordentliches aus mir zu machen. Ich wollte immer Pianistin werden, er fand diese Idee auch gut aber erst wenn ich etwas festes gelernt habe. Dennoch fühlte ich mich in gewisser Weise hier fehl am Platz, das Studentenleben war nicht meins. So richtig wusste ich auch nicht was ich studieren sollte. Ich schrieb mich immer in

neue Fächer ein, die mir eventuell gefallen könnten, aber noch keins hat mir so richtig zugesagt. Dafür habe ich einfach schon zwei Semester vergeudet. Am liebsten würde ich etwas mit Musik machen, aber keine Uni in der Umgebung hatte solche Kurse im Angebot. Und ich wollte mein Elternhaus nicht verlassen, das ist schließlich das einzige was mir blieb. 99 Prozent der Kurse die ich belegte, brachten mich nicht weiter, dennoch schaffte ich jeden einzelnen davon mit den besten Noten abzuschließen. Lernen fiel mir noch nie schwer und ich hatte das Glück immer die beste aus der Klasse zu sein. Das war eins meiner Talente die ich in die Wiege gelegt bekommen habe, genau wie das Klavier spielen. Durch meine guten Noten,

hatte ich auch ein Stipendium bekommen, um überhaupt studieren zu können. Denn ohne hätte ich mir so was nicht leisten können. Zu meinem Glück konnte ich das Stipendiumgeld einlösen wann ich wollte und hatte noch Zeit mir vorher etwas dazu zu verdienen. Wir hatten leider nie viel Geld, kamen aber gut über die Runden. Demnach gab es auch nichts was ich hätte erben können, als mein Vater starb. Mit dem letzten Rest, den mein Vater übrig lies, hat sich meiner Mutter gleich aus dem Staub gemacht und ist mit ihrem neuen Lover, der im übrigen mein damaliger Klavierlehrer war, nach Florida gezogen. Wir hatten nun schon eine ganze Weile kein Kontakt mehr, aber daran habe ich nichts auszusetzen. Immerhin hat sie mich ohne

weiteres einfach im Stich gelassen und höchst wahrscheinlich, leider habe ich keine stichfesten Beweise dafür, meinen Vater schon eine ganze Weile betrogen. Denn als ich das Letzte mal Klavierstunden hatte war ich nicht älter als Zehn. Jahrelang war meine Mutter meine engste Vertraute und meine Bezugsperson. Sie hat sich nie etwas anmerken lassen, dass es zwischen ihr und meinem Vater nicht gut läuft. Ich kann ihr einfach nicht verzeihen, dass sie mich in dem Moment als ich sie am meisten brauchte, einfach hatte fallen lassen und mich und meinen Vater so hintergangen hat. Da stand ich nun und sah in der Gegend

umher und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich betrachtete die Menschen die an mir vorbei gingen, insbesondere die Mädels die tuschelten. Ein Gefühl des Unwohlseins verfolgt mich, seit ich hier angekommen bin. Die meisten reden sicherlich über mich, aber vielleicht wissen sie es auch nicht und reden über etwas anderes. Warum stört es mich diesmal so, dass über mich geredet wird? Sonst in der High School war es mir völlig egal und ich stand meinen Mann. Aber jetzt erwischt mich alles 10 mal Schlimmer, meinem Gefühl nach. Ich kann mir diese Angst selbst nicht erklären, die mir momentan zu schaffen macht. Ich hatte mich nach dem Verlust meines

Vaters etwas gehen lassen. Ich habe mich einfach verloren und hatte niemanden der mir bei stand. Bis ich Samuel traf, doch leider war er mein Dozent an der Uni. Wir ließen uns dennoch auf einander ein. Er war überhaupt nicht mein Typ, doch er war für mich die erst beste Möglichkeit meinen Gefühlen und meiner Einsamkeit zu entkommen. Ich habe ihn eigentlich nur aus Eigennutz benutzt, nicht weil ich Gefühle für ihn hatte. Seine hatte ich dabei ganz außen vor gelassen. Für mehr als Ablenkungssex brauchte ich ihn nicht. Als ich bemerkte, was ich da tat, war ich entsetzt und enttäuscht von mir selbst und so versuchte ich die Sache wieder zu beenden. Allerdings lief er mir nach wie ein Hund, machte mir ständig neue Liebeserklärungen und das

nicht mal diskret in der Uni. Natürlich kam es wie es kommen musste und es blieb nicht ungesehen. Zudem ging dann auch ein Video von uns beiden herum, wie uns jemand in der Sportdusche erwischt hat. Was lernen wir daraus? Niemals den Dozenten in der Dusche vernaschen. Aber es war nun mal so passiert und ändern hätte ich daran auch nichts können. Ich trat dennoch sehr souverän auf und lies mir meine Unsicherheit nicht anmerken. Kurze Zeit danach wurden wir dann auch schon aufgefordert in das Büro des Dekans zu kommen. Ich bereitete mich innerlich schon auf meinen Rauswurf vor, doch der Dekan lies mir die Wahl ob ich bleiben oder gehen

möchte. » Ich gehe » , sagte ich bestimmt. Samuel sah mich an. Ich wusste nicht was mir seine Augen erzählten. War er traurig? War er wütend? Kurz dachte ich einen kleine Funken Hoffnung in seinen Augen gesehen zu haben, dass wir jetzt doch ein Paar werden könnten. Aber ich machte ihm vor dem Büro noch klar, dass wir das niemals werden und verließ sofort das Gebäude. Ich wollte einfach nur verschwinden. Über den Campus begegnete ich einer Menge über mich redender Studenten. Einige Kerle machten widerliche Bemerkungen. Die meisten Mädels sahen

mich verachtend an und musterten mich von oben bis unten. Nur noch ein Stück und ich bin daheim... dachte ich mir und atmete tief durch. Daheim angekommen war ich etwas am Ende. Wie konnte so was nur passieren? Wie konnte ich so was zu lassen? Ich hasste mich selbst. Ich hasste, dass nun alle Welt über mich redet. Wie sollte ich meine Maske aufrecht erhalten wenn mich nun alles so verunsichert. Seufzend lag ich auf dem Bett. Mein Handy vibrierte ununterbrochen. Samuel. Er bombardierte mich mit Nachrichten und anrufen. Ich blockierte seine Nummer, ein Glück waren wir nie bei mir zu Hause, sonst würde er jetzt vor der Tür

stehen. Eins war klar, ich musste mich jetzt wieder auf mich konzentrieren.

2. 𝓓𝓮𝓻 𝓦𝓪𝓵𝓭

Ich musste mich selbst aus meinen Gedanken reißen denn ich wusste, dass ich heute Morgen nicht all zu früh dran war. Der Blick zu meiner Uhr versprach mir auch nichts Gutes. Der erste Tag und schon fast zu spät. Ich nahm meine Beine in die Hand und sprintete los zur großen Eingangstür. Als ich die schweren Glastüren fast erreicht hatte, streckte ich einen Arm nach vorn um die Tür aufzustoßen. Doch dabei überschätzte ich anscheinend das Gewicht der Türen und diese knallten mit einem lauten Gong an die Innenwände des Gebäudes. » MISS BLAKE!! « schrie es entsetzt aus dem

Sekretariat das genau neben den Eingangstoren lag. Anscheinend waren die Sekretärinnen schon darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass ich kam um mich anzumelden. Nun ja, jetzt wussten sie wenigstens, dass ich da bin. Die Frau die in der Tür stand und hysterisch meinen Namen brüllte sah mich empört an und schüttelte nur den Kopf. » Bitte gehen sie dort entlang, dann kommen sie zur Verwaltung « sagte sie mir noch und zeigte dabei in eine Richtung. Ich entschuldigte mich leise und ging den Flur entlang um dann an der nächsten Tür zu

klopfen. Die Sekretärinnen beachteten mich kaum und gaben mir ein Blatt mit den ganzen Kursen bei denen ich mich eintragen konnte. Ich ging die Liste durch doch viele Kurse waren schon voll belegt. Ich gab kurz die Hoffnung auf einen Kurs zu bekommen mit dem ich überhaupt irgendetwas anfangen konnte, doch dann sah ich ganz unten Musikwissenschaft. Wow endlich etwas, was mich wirklich interessierte und der Kurs hat noch ein paar Teilnehmer Plätze. Schnell trug ich mich dort ein und gab der netten Frau den Zettel zurück. Als sie sah in welchen Kurs ich mich eintrug sagte sie mir noch, dass morgen die erste Vorlesung statt findet, da dieser erst neu begonnen hat. Sie gab mir noch die restlichen Papiere so wie den Stundenplan für

Musikwissenschaft. Ich nickte und bedankte mich und lief den Gang wieder zurück. Ich dachte mir dass es eine gute Möglichkeit ist mir vorher noch etwas die Uni und den Campus anzuschauen. Das Gebäude war riesig und imposant, die großen Flure glichen eher einem Palast. und von außen sah es auch eher alt aus, fast wie ein Schloss. Doch es hatte gewisse moderne Aspekte und sehr große, lichtdurchlässige Fenster. Der Campus war mit viel Grünflächen ausgestattet auf denen Bänke verteilt waren auf den die Studenten sich erholen konnten. Manche kleinere Rasen, die von Blumen umringt waren, hatten sogar ein Muster um das Ambiente noch etwas zu

steigern. Ich sah mir noch meinen Stundenplan an und suchte die Räume auf, die für morgen auf der Liste standen. So wusste ich wenigstens gleich wo ich hin muss und war nicht dazu gedrungen jemanden zu fragen. Als ich mir die verschiedenen Wege so gut es ging eingeprägt hatte bog ich wieder um und ging zum Ausgang. Doch als ich mich umdrehte stand jemand, der mir bekannt vor kam, nicht weit weg von mir. Leider sah ich ihn wieder nur von hinten. Seine langen, seidigen Haare fielen ihn über die Schultern. Seine Kleidung saß wie angegossen an ihm. Er bog um die Ecke und ich machte mich hinterher um ihm zu folgen. Ich hoffte ihn doch noch von vorn

sehen zu können um sicher zu sein, dass ich verrückt bin und mir alles nur einbilde. Aber was sollte ich tun wenn er mich erwischte? - Plötzlich drehte er sich um. » Und Sie sind? « fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Nun stand ich vor ihm und stammelte etwas vor mich hin. »Entschuldigen Sie aber ich musste ihnen folgen, denn ich habe heute nach von ihnen geträumt und musste sichergehen, dass sie echt sind« - Ich hoffte doch sehr dass ich so einer seltsamen Situation entgehen konnte denn die Aussicht darauf, dass er mich dann für eine verrückte hält standen nicht gerade gering. Doch, als ich die Ecke erreichte um ihm hinter

zu gehen, war er leider verschwunden. Wahrscheinlich ist er in die nächste Tür verschwunden. Für einen Augenblick wollte sich meine Hand schon in die Richtung der Türklinge bewegen, doch ich konnte mich noch zügeln. Ich konnte jetzt und hier nicht einfach so irgendwelche Türen öffnen in der Hoffnung einen mysteriösen Mann zu finden. Mit dem Gedanken, dass ich ihn wahrscheinlich jetzt öfter begegnen würde ging ich Gedankenverloren über die leeren Flure zum Ausgang. Was mach ich jetzt mit diesem angebrochenen Tag? Ich machte mir nichts vor, ich würde die übrigen Stunden wieder auf dem Sofa herum gammeln. So wie ich es

immer machte. Aber nicht mal dazu hatte ich Lust. Vielleicht sollte ich einfach mal etwas anderes machen, etwas das mich selbst verwundert. Viele Ideen schossen mir durch den Kopf aber nichts blieb hängen und hatte so richtig die Kraft mich zu überzeugen. Auf der rechten Straßenseite sah ich dann eine kleine Abzweigung die in den Wald hinein führte durch den ich gerade fuhr. Ich bremste abrupt und steuerte genau darauf zu. Ich parkte mein Auto an der Seite und stieg aus. Ich glaube ich war seit ich ein Kind war nicht mehr im Wald. Die Luft hier war frisch und etwas kühler, denn die Bäume warfen einen großen Schatten auf den weiteren Weg. Ich zog meine Notfalljacke aus dem Auto und machte mich auf den Weg, dieses Stückchen

Wald zu erkunden. Wandertage sind nicht meine tollste Erinnerung aber ich habe mich schon damals gern im Wald aufgehalten. Leider hatte dieser nicht den Vorrang in meiner Teenagerzeit. Ich hatte fast vergessen wie schön es war, so friedlich und still. Der Weg wurde steiler und ich musste immer mehr schnaufen. Da merkte ich erst ein mal wie sehr ich aus der Form geraten bin. Die Sportlichste war ich noch nie, aber dass mir schon ein kleiner, steiler Berg zu schaffen machte war nicht die beste Voraussetzung. Am Gipfel des Weges angekommen musste ich kurz verschnaufen und sah mich dabei etwas um. Der Wald sah ganz schön unordentlich aus. Viele umgestürzte Bäume lagen verteilt auf dem Boden. Anscheinend

aber schon sehr lang, denn es hatte sich eine dicke Moosschicht darüber verteilt. Der Boden war überwuchert von Farnen und anderen Pflanzen. Links von mir ging ein enger Trampelpfad vom Weg ab. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich diesem zu folgen. Ich hoffe nur, dass ich mich nicht verirre. Aber wenn ich immer dem Weg folge, sollte ich ja auch wieder zurück finden. Der Wald wurde dichter und die Pflanzen auf dem Erdboden streiften an meinen Beinen entlang. Es raschelte im Dickicht und zwei Hasen sprangen hervor. Sie kreuzten meinen Weg und hüpften wild um meine Beine herum und jagten sich gegenseitig. Der Anblick war göttlich, aber so schnell sie auch da waren,

waren sie auch wieder verschwunden. Ich mochte Tiere schon immer sehr gern und wollte, als ich jünger war, auch gern ein Haustier haben. Doch meine Eltern waren eher der Meinung, dass es keine gute Idee ist und hatten es mir dahingehend nicht erlaubt. Sie dachten ich würde mich nach einer Weile nicht mehr darum kümmern und die Arbeit wäre schließlich an ihnen hängen geblieben. Im Grunde bin ich aber ganz froh, dass sie mir das nie erlaubt haben. Denn genau so wäre es abgelaufen, wie auch bei jedem anderen Kind. Es gehörte auch eine menge Verantwortung dazu, die ich bis heute noch nicht habe. Ich schaffe es ja gerade so mich um mich selbst zu kümmern. Nach der kurzen Wandertour durch ein wenig Gestrüpp sah ich

am Ende des Weges, der jetzt eigentlich schon keiner mehr war, ein helles Licht. Mich überkam das seltsame Gefühl, genau dieses Szenario schon ein mal gesehen zu haben. Es erinnerte mich etwas an meinen Traum heute Nacht. Ich blieb stehen und zögerte weiter zu gehen, doch was sollte passieren? Ich denke nicht, dass ich dort jetzt abgeschlachtet werde, ich kenne ja nicht mal den mysteriösen Mann, geschweige denn weiß ich ob er überhaupt existiert. Meine Neugier war einfach zu groß, als es nicht zu erkunden also lief ich weiter und endete auf einer Lichtung. Ich atmete tief durch als ich mich umsah und bemerkte, dass es eine ganz andere Lichtung als in meinem

Traum war. Dennoch war diese genauso schön wie jene. Hohes Gras und viele Blumen zierten die Lichtung. Sonnenstrahlen fielen durch die Kronen der Bäume und lies die Wiese regelrecht glitzern. Dort wo die Sonne hinauf schien, erstrahlte das Gras in einem saftigen grün. Die Blumen tanzten dazu im Wind. Wieder sah es so aus als ob ich auf einem kleinen Trampelpfad gelandet bin, dem ich weiter folgte bis ich zu einem schönen Platz kam. Dieser war etwas freier und das wuchs hier Gras nicht so hoch. Vor einer kleinen Baumreihe lag ein umgestürzter Baum, der sehr einladen aussah sich darauf nieder zu lassen. Er sah noch recht frisch aus, als ob es noch nicht lang her ist, dass er genau neben den andern Bäumen stand. Die

Wurzel des Baumes hat sich mit ausgehoben. Wahrscheinlich war es der Sturm der letztens erst hier tobte und den Baum aus wurzelte. Nun saß ich dort, einsam, mitten im Wald. Ich blickte in die Baumkronen und legte mich auf den Baumstamm. Die Blätter der Bäume rauschten im Wind. Ich schloss meine Augen und saugte die frische Waldluft tief in mich ein. Wie gern ich solche Orte mit jemanden teilen würde, doch ich hatte noch nie viele Freunde. Es gab eine Zeit in der ich zu den beliebten zählte. Zuerst fand ich es toll gemocht und beachtet zu werden, doch ich kam ihnen schnell auf die Schliche und erkannte, dass dies keine wahre Freundschaft war die mich umgab. Letztendlich begann ich jeden zu verachten

der auch nur so tat mit mir befreundet sein zu wollen und ging meinen Weg. Ich brauchte keine falschen Menschen in meinem Leben. Allerdings lag es jetzt auch etwas an mir, dass ich einsam bin. Ich habe seither niemanden mehr an mich heran gelassen und meistens alle vergrault. Mein Kopf rollte zur Seite und ich machte meine Augen wieder auf. Etwas weiter weg sprang ein Fuchs im Gras umher. Ich hatte noch nie einen Fuchs aus so einer Nähe gesehen. Plötzlich blieb er stehen und beobachtete mich. Ich musste lächeln als er ganz langsam auf mich zu geschlichen kam. Doch knapp vor mir überlegte er es sich noch einmal anders und machte auf allen Vieren kehrt und verschwand in einem Busch. Ein seltsamer Tag

heute. Ich musste wieder an den Traum denken und sein vollkommenes Gesicht tauchte wieder vor meinem inneren Auge auf. Sein sanftes lächeln brachte mich um den verstand und ließ das Blut in meinen Adern brodeln. Ich vergrub mein Gesicht unter meinen Armen und konnte nicht mehr aufhören zu lächeln. Wieder spürte ich seine Lippen auf meinen und fuhr mir mit meinen Fingern darüber. Insgeheim wünschte ich mir doch sehr, dass er existiert. Noch nie war mir jemand so nah, irgendwie spürte ich, dass uns etwas tieferes verbindet. Kann so was überhaupt möglich sein? Doch wie kann jemand, bei dem ich so viel Frieden und liebe spürte, so ein brutaler

Mörder sein? Das Reh hatte keine Chance zu entkommen. Und doch schreckte mich der Gedanke nicht ab, dass er es einfach leer getrunken hat? Getrunken? Er hat das Blut getrunken! Erst jetzt wird mir so richtig klar was ich gesehen habe. Ich mein ich war schon immer der Überzeugung, dass wir nicht die einzigen Lebewesen sein können die existieren aber das es eventuell Vampire geben soll war für mich doch etwas bizarr. Vielleicht gibt es ja auch eine andere Theorie die mir noch nicht in den Sinn kam. Allerdings öffnet diese Möglichkeit eine neue Welt. Eine neue Sichtweise. Aber normalerweise, soweit mich Bücher, Filme und das Internet darüber informieren, trinken Vampire eigentlich Blut von Menschen und nicht von Tieren. Doch

gewiss wäre so eine Lebensweise für einen heutigen Vampir durchaus erschwert durch die neuste Technik für die Ermittlungen. So bleibt ihm nichts anderes als sich von Tierblut zu ernähren um am Leben zu bleiben. Aber würde man so etwas wollen? Tausende von Jahren zu leben, wenn einem das Leben so schon schwer genug fällt? Ich glaube ich würde es nicht wollen. Überwältigt von meiner neuen Erkenntnis setzte ich mich rasch auf. » Alles nur Humbug und sinnlose Gedankengrütze « sprach ich zu mir selbst und schüttelte dabei den Kopf um den abwegigen Gedanken los zu werden. Ich beschloss mich wieder auf den Weg nach

Hause zu machen. Es dämmerte schon etwas und ich sah auf mein Handy. Schon fast Abendbrotzeit. Und da hörte ich auch schon mein Magen grummeln. Er hatte recht, ich habe heute noch nichts gegessen. Wie kann mir so was nur immer wieder passieren? Ich stand auf und hielt meine Jacke zu, denn ist kälter geworden. Als ich den Weg entlang ging, verschwanden auch die letzten Sonnenstrahlen die den Wald zum leuchten brachten. Die Taschenlampe in meinem Handy war meine Rettung, denn ohne sie könnte ich hier wahrscheinlich langsam nichts mehr sehen. Ganz allein in einem dunklen Wald war es schon ganz schön gruslig. Der steile Weg machte es mir auch nicht einfacher, denn überall lagen kleine Steine

auf denen ich immer wieder ein bisschen ausrutschte. Als ich an meinem Auto ankam war ich heil froh, ich glaube nicht, dass ich nochmal so lang hier bleiben möchte. Zumindest nicht allein. Ich suchte meine Trinkflasche aus dem Auto und nahm erst ein mal einen großen Schluck Wasser. Ich bin ganz verdurstet, weil ich nichts mitgenommen hatte. Allerdings hatte ich auch nicht vor so lang zu bleiben. Nach fünfzehnminütiger Autofahrt hatte ich es dann auch schon geschafft daheim anzukommen. Vor dem Haus angekommen, parkte ich meinen Wagen in der Einfahrt. Meine Tasche zog ich vom Beifahrersitz während ich ausstieg. Gefühlte zehn Minuten musste ich dann auch in ihr herum kramen bis ich endlich meine Schlüssel

fand, die sich unter einem Haufen von Papieren versteckt haben. Ich stieß die Tür mit einem Schwung auf und genauso knallte ich sie auch wieder zu. Den Lichtschalter drückte ich mit dem Ellenbogen an und zog mir währenddessen die Schuhe von den Füßen. Meine Tasche landete in der Ecke neben der Tür. Ich war meist sehr unordentlich und so standen meine Schuhe dann auch mitten im Weg. Ich ging in die Küche und schaltete von dort gleich den Fernseher im Wohnzimmer an. Dieses befand sich gleich nebenan, es gab keine Tür sondern eher einen großen Durchgang. Ich sah in das Tiefkühlfach und schmiss mir die letzte Pizza in den

Ofen. Während die Pizza im Ofen knusprig wird sprang ich von hinten über das Sofa und machte es mir bequem. Ich schaltete die Programme von hinten bis vorn durch und das mehrmals. Es lief einfach nichts. Aber was gab es schon gutes im Fernsehen. Ich schaltete Netflix ein und machte eine Folge meiner Lieblingsserie an. Diese lenkte mich zumindest von meinen Gedanken ab. Nach ein paar Minuten hörte ich die Uhr aus der Küche klingeln. » Verdammt lecker « sprach ich zu ihr. Diesmal setzte ich mich langsam auf das

Sofa, da ich schließlich ein Teller in den Händen hatte. Die Pizza war schnell weg und ich machte es mir bequem. Wie so üblich nahm ich mein Handy in die Hand und surfte etwas im Internet. Ich öffnete wahllos Apps und schloss sie wieder. Ich wusste nichts mit mir selbst anzufangen. Das ging schon Monate so. Jeden Abend das gleiche. Wenigstens ging ich immer früh schlafen, weil ich sowieso nie wusste was ich machen sollte. Ich denke das war der einzige Vorteil daran so langweilig zu sein. Als die Folge der Serie vorbei war, schaltete ich auch gleich den Fernseher aus und blieb noch etwas auf dem Sofa liegen. Die Lustlosigkeit kam zurück und ich schaffte es nicht aufzustehen. Ich hatte den ganzen Tag nichts gemacht und bin total

erschöpft vom nichts tun. Nach einer Weile an die Decke starren, richtete ich mich schwermütig auf und schaltete überall die Lichter aus. Ich stieg langsam die Treppen hinauf in mein Zimmer. Um dort hin zu gelangen, musste ich immer an dem Schlafzimmer meiner Eltern vorbeigehen. Ich hatte es nicht mehr geöffnet seit beide fort sind. Wie jeden Abend blieb ich kurz davor stehen und überlegte ob ich hineingehen sollte. Ich denke jeden Tag, dass ich es schaffen würde. Doch wie auch jeden Abend, drehte ich mich in die Richtung meines Zimmers und verschwand darin. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Mein Blick fiel zu meinem Piano und

ließ mich noch schlechter fühlen. So lange hatte ich nicht mehr gespielt. Ich klappte die Tastenabdeckung nach oben und strich sanft mit meinen Fingerspitzen über die Tasten. Langsam klappte ich die Abdeckung wieder nach unten, ich schaffte es einfach nicht eine Taste zu drücken. Träge schliff ich meinen Körper ins Badezimmer in dem ich mich fertig machte um ins Bett zu gehen. Danach stieg ich ins Bett und kuschelte mich in meine vielen Decken und Kissen ein. Es war noch nicht all zu spät, dennoch merkte ich meine Müdigkeit. Meistens brauchte ich lang um überhaupt einzuschlafen doch heute klappte es wie von Zauberhand. Meine Augen wurden schwer und fielen

zu.

3. 𝓥𝓲𝓼𝓲𝓸𝓷 𝓭𝓮𝓻 𝓢𝓲𝓷𝓷𝓮

Als meine Augen sich wieder öffneten stand ich erneut im dunklen. Langsam aber sicher zeichnen sich vor mir leichte Umrisse ab. Wände zogen sich nach oben und ich stand plötzlich in einem Raum, den ich zuvor noch nie gesehen habe. » Diesmal bin ich also nicht in einem Wald « flüsterte ich leise zu mir selbst. Ein Lichtstrahl erleuchtete den Raum und erhellte ihn ein wenig, so dass man einige weitere Umrisse im Raum erkennen konnte. Er schien durch ein Fenster, das bis eben auch noch nicht da

war. Ich ging auf das Fenster zu und die Schritte fielen mir schwer. Als ich an mir runter sah bemerkte ich, dass ich einen langen, schwarzen Rock trug. Ein schöner Gürtel zierte zusätzlich meine Taille und an meinen Schultern hingen Ärmel aus leichtem, durchsichtigen Stoff. Ich war total erstaunt, denn schon lang hatte ich mich nicht mehr so zurecht gemacht und schon gleich garnicht so ein Outfit angezogen. Die Sicht aus dem Fenster verriet mir natürlich gleich Null, denn ich sah nichts außer Dunkelheit und den Mond dessen Licht den Raum erhellt. Ich lies mein Blick weiter durch den Raum schweifen

und die Silhouette eines Klaviers, das mitten im Raum stand, wurde sichtbar. Sonst konnte ich nichts weiter erkennen und der Raum schien mir weit aus leer zu sein. Dennoch lief ich an den Wänden des Raumes entlang und versuchte so viel, wie mir möglich war, zu erkennen. Doch dieser Raum beinhaltet wirklich nur dieses Klavier, das einsam in der Mitte stande. Langsam und mit zielsicheren Schritten ging ich hinüber und strich mit meien Fingern zärtlich über das dunkle Holz. Nur ich und das Klavier. Schon eine Weile stand ich nur da und starrte das Klavier schweigend an. Zaghaft öffnete ich die Tastenklappe und setze mich auf den Hocker, der davor

stand. Zögerlich strich ich, wie auch vorhin in meinem Zimmer, über die Tasten. Die Kälte der Tasten zogen sich durch meine Finger und man konnte spüren, dass diese schon lang unberührt waren. Diese Kühle erinnerte mich an seine Haut die meine striff. Auch wenn ich sie nur im Traum spürte, fühlte sie sich so echt an. Nun dachte ich sogar in meinem Traum an meinen Traumliebhaber. Wie unsinnig daschte ich mir und kicherte leicht in mich hinein. Die Atmosphäre war friedlich und unglaublich schön und so überkam mich der Mut der mir seit langem fehlte. Ich

drückte eine Taste des Klaviers herunter. Sie erklang in vollem Ton, der durch den Raum schallte. Ich hatte fast vergessen wie sich ein Klavier anhörte. Mich überkam das schönste Gefühl seit langem und in mir strahlte die Freude. Ich hab mich endlich wieder getraut. Ein wohlwollendes Gefühl umhüllte mich und wanderte an meiner leicht bedeckten Haut nach oben. Sofort stellten sich einige Härchen auf und verpassten mir eine Gänsehaut. Meine Hände, sowie mein ganzer Körper kribbelten vor Aufregung und Vergnügen. Mich überkam ein Impuls, dass jetzt der Zeitpunkt erreicht ist, an dem ich wieder spielen sollte. Alles hier stimmte auf einander ab

und zeigte seine einladende Wirkung auf mich. Etwas aufgewühlt sah ich nochmal um mich ob ich tatsächlich allein war, aber da war nichts. Nichts zu hören und nichts zu sehen. Nur die Leere und ich. Als ich die Taste berührte und der Ton erklang sprudelte mein Kopf nur so vor Ideen und neuer Melodien. Ich liebte es eigene Stücke zu komponieren und verschieden Melodien zusammen zu führen. Ich begann zu spielen und meine Finger gleiteten nur so über die Tasten. Eine ganz bestimmte Melodie schwebte mir vor Augen und wie von selbst machten sich meine Hände daran diese Melodie zum Leben zu erwecken. Es war

als kannte ich dieses Lied obwohl ich es vorher noch nie gehörte habe. Ich schloss meine Augen um noch intensiver zu fühlen und überließ alles meinen Fingern. Sie verkörperten die Tonreihenfolge als hätte ich nie etwas anderes getan. Ich war komplett in meinem Element und fühlte es bis in meinen Zehenspitzen. Alles meine Gefühle und Sinne kreierten etwas so Schönes und Einzigartiges. Mein Herz schlug so schnell gegen meinen Brustkorb, dass es beinahe heraus sprang. Dieses wahnsinnige Gefühl überwältigte mich komplette. Ich lebte wieder und fühlte mich so komplett wie noch nie. Tränen überfluteten meine

Augen und rannten über meine Wangen. Freudentränen. Ich hätte nie aufgeben sollen Klavier zu spielen, auch er hätte es so gewollt. Ich wurde aus meinem tranceähnlichen zustand gerissen als ich plötzlich eine kalte Hand auf meiner Schulter berührte. Ich erschrak so sehr, dass ich meine Darbietung aprupt beendete. Ich schmiss meine Arme zur abwehr in die Luft während mein Herz für einen Moment aussetzte. Im gleichen zug sprang ich vom Hocker auf und drehte mich in die Richtung der Hand. In diesem Moment erblickte ich auch denjenigen der mich um ein Haar, vor Schreck, umgebracht

hatte. Diese hell leuchtenden Sonnenaugen waren nicht zu verkennen. Mir war sofort klar wem ich wieder gegenüberstand. Selbst durch das schwache Licht konnte man ihn gut erkennen und ich sah, dass ich nicht die einzige war die sich erschrocken hat. Seinem Gesicht nach zu beurteilen konnte er nicht richtig einschätzen wieso ich mich so erschrocken habe. Er wusste ja schließlich nicht, dass ich dachte ich sei allein. Aber eigentlich hätte er es wissen müssen, weil er ein Teil meiner Fantasie ist? Ich glaube ich kann es mir selbst nicht erklären, wie meine Träume neuerdings funktionieren. Sein Gesichtszüge lockerten sich wieder und

wurden sanfter. Sein Mund verformte sich zu einem etwas nervösen Lächeln. Seine schönen Zähne kamen zum vorschein und auch sein kleiner eckzahn der etwas spitzer war als die anderen. Ähnlich wie meine. Das ist mir beim letzten Mal nicht aufgefallen. Er hielt mir eine Hand hin. » Ich wusste nicht, dass du so gut bist. Wollen wir zusammen spielen? « fragte er mich. Ich zögerte kurz, hielt ihm aber dann doch meine Hand entgegen. Doch bevor ich sie errechten konnte oder geschweige denn ihm antworten konnte, verschwamm

alles ins Schwarze und ich öffnete meine Augen. Wieder daheim, wieder in meinem Zimmer. Da lag ich, im Bett, total verschwitzt. Normalerweise schwitze ich nur bei Alpträumen, doch ich fühlte mich so aufgewühl und aus dem Schlaf gerissen. Noch immer hallte die Melodie, die ich im Traum spiele, in meinem Gedächtnis nach. Schnell sprang ich aus dem Bett und kramte auf meinem Schreibtisch umher. Ich suchte einen Stift und Papier um die Noten dieser Melodie aufzuschreiben, bevor ich sie wieder in Vergessenheit gerät. Ich hoffte sehr, dass ich keine Note vergessen hatte. Ich muss

mit dieser Melodie mein Glück und meinen Neuanfang bewahren und war in der festen Überzeugung, dass jetzt alles aufwärts geht. Zudem war ich auch an diesem Morgen sehr froh darüber ihn in meinem Traum wieder gesehen zu haben. Er schöpfte in mir neuen Mut, auch wenn der erste Traum nicht so gut ausgegangen war.

4. 𝓦𝓪𝓬𝓱 𝓪𝓾𝓯

Nachdem ich erneut aus meinem Schlaf gerissen wurde, wollte ich mich gerade wieder ins Bett fallen lassen und konnte dabei einen Blick auf die Uhr erhaschen. Scheiße, warum war es denn schon wieder so spät. Zwar noch nicht zu spät, aber leider habe ich keinen Moment mehr um noch ein kleines Nickerchen zu machen. Ich stemmte mich also von meinem Bett hoch und schwankte ins Badezimmer. Der Blick in den Spiegel verhieß nichts gutes. Meine Haut war aschfahl. Ich meine, ich mag es so aber heute sah ich wirklich aus wie ein Zombie. Leider blieb mir zum Duschen

auch keine Zeit mehr, also machte ich mich nur etwas frisch und schminkte mich ein wenig, damit ich nicht mehr wie der letzte Tote aussah. Ich nahm wieder das übliche aus dem Schrank, eine Hose und ein Top, zog aber noch ein Hemd darüber denn es war heute doch etwas frisch. Eilig hastete ich die Treppe hinunter und schnappte mir einen Apfel, der aus der Obstschale ragte. Ich schlüpfte in meine Stiefel, denn zubinden brauch ich sie nicht, da ich sie immer so binde, dass ich nicht lange brauche um hinein zu kommen. Meine Schlüssel musste ich wie immer suchen, aber ich habe sie schnell

gefunden. *So jetzt fahr nur nicht zu schnell, zu spät kommen ist nicht schlimm* sagte ich beruhigend zu mir während ich den Motor startete. Dennoch wollte ich pünktlich sein um gut zu starten und weil ich einmal pünktlich zu einem Kurs erscheinen wollte und dann auch noch zu einem der mich diesmal wirklich interessierte. Ich hatte Glück beim durchfahren der Stadt und kam noch ein paar Minuten vor Kursbeginn an, allerdings habe ich nicht damit gerechnet überhaupt kein Parkplatz zu finden. Und so vergingen auch einige

Minuten in dem ich einen geeigneten Parkplatz finden musste, der zu alle dem auch ziemlich weit von der Uni entfernt war und ich noch ein ganzes Stück laufen musste. Ich sprintete aus dem Auto und rannte in Richtung des Einganges. Da ich mir gestern schon die Pläne und einige Hörsäle angesehen habe musste ich nicht lange suchen und konnte zielsicher auf den Hörsaal zu gehen. Vor der großen Saaltür angekommen musste ich mich erst einmal an der Wand abstützen und tief durchatmen. Ich holte noch ein paar mal Luft, so dass ich nicht wie ein sterbendes Walross klinge und den

ganzen Hörsaal auf mich aufmerksam mache. An meiner Kondition sollte ich auch langsam mal arbeiten. So leise wie es mir möglich war öffnete ich die große Saaltür und schloss sie wieder, in der Hoffnung es würden nur wenige bemerken. Leise suchte ich in der letzten Reihe einen Platz der noch frei war und schlich mich zu ihm. Heute Morgen schein ich wirklich Glück zu haben, denn bis jetzt hat mich noch niemand bemerkt. » Kommen Sie jedes mal zu spät? « ertönte es von vorn. *Shit* flüsterte ich in mich hinein. Wohl heute doch kein

Glück. Ich zuckte zusammen und stellte mich gerade hin. Sah aber nicht nach vorn. Ich hasste Augenkontakt, vorallem wenn was schief gegangen ist. Ich hörte nur ein lautes rascheln und knartzen der Holzstühle und spürte alle Augen des Hörsaals auf mich gerichtet. Das machte mich tierisch nervös und meine Hände fingen an zu schwitzen. Auch wenn ich meistens die Taffe spiele, kann auch ich einige Dinge nicht gut händeln. » Ich... ähm.. es tut mir leid ich habe verschlafen..« stammelte ich zusammen mit dem Versuch eine Ausrede oder doch

die Wahrheit zu sagen. Meine Augen sind noch immer auf meinen Platz gerichtet zu dem ich mich eigentlich heimlich hinüber stehelen wollte. » Nagut, ich möchte am Anfang nicht so sein, doch es sollte nicht öfter passieren. Miss...? « sagte der Dozent mit erhobener Stimme und blickte wahrscheinlich fragend zu mir. » Blake « antwortete ich ihm und nickte während ich meine Augen von meinem unerreichten Platz nach vorn richtete. Als ich meinen Blick nach vorn richtete und realisierte wer dort vorn stand, blieb

mir sofort die Luft weg. Das ist schlichtweg unmöglich, was ich gerade sehe. Er ist eine Traumgestalt und kein echter Mensch und doch steht er nun vor mir und ermahnt mich. Ich merkte wie das Blut in meinem Kopf stieg und meine Wangen anfingen zu glühen. Schon allein weil ich nun wusste das er real ist und ich mir zusätzlich noch so einige Dinge mit ihm vorgestellt hatte. » Sie können sich nun setzten, Miss Blake, allerdings behalte ich Sie im Auge « sagte er zu mir und zwinkerte mir überraschenderweise zu mit einem Lächeln, dass noch einen Moment auf seinen Lippen

verweilt. Ein unkontrollierbares Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Einige die mich noch immer nicht ihre Augen von mir wenden konnten, begannen zu tuscheln. Unangenehm. Ich lies mich auf meinen Stuhl hinab sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich glaube diese Situation und das kennenlernen hätte nicht noch ungünstiger sein können als es jetzt war. Am liebsten hätte ich mich gern in Luft aufgelöst, einfach verpufft. Das wäre mir das liebste gewesen. Natürlich bin ich jetzt vorerst wieder in aller Munde, aber ich hoffe das es schnell wieder vergessen

wird. » Nun gut, da dieser Kurs neu ist und ich auch - naja zumindest an dieser Universität - « lächelte er und fuhr fort. » Würde ich mich Ihnen gern Vorstellen. Mein Name ist Prof. Rosanov, aber ich habe es nicht gern wenn man mich mit meinem Nachnamen anspricht. Ich fühle mich dann immer so - ihr wisst schon - alt. Desshalb könnt Ihr mich alle gern Nicolae nennen. Es ist jedem selbst überlassen, doch es ist einfach persönlicher und wahrscheinlich auch angenehmer für manche, denn ich bin immer euer Ansprechpartner wenn ihr

Probleme in meinem Kurs haben solltet. Nun zum Inhalt...« sprach er an. Seine Stimme verklang in meinem Kopf, meine Gedanken waren viel zu laut als dass ich noch etwas von der Außenwelt mitbekommen konnte. Ich konnte nicht klar denken und versuchte diesen Moment zu analysieren. Was passierte hier gerade und wie ist es möglich? War es ein Traum oder war es eine Vorhersehung. Mein Puls raste immernoch und ich konnte mich nicht von meiner Aufregung abbringen. Da ich so in meinen Gedanken versunken war und eventuell auch in einer Art Schockzustand bemerkte ich nicht, dass

Prof. Rossanov mit seiner Ansprache durch die Reihen gewandert ist und vor mir stehen blieb. » Miss Blake? Hören Sie mir eigentlich zu? « frage er mich mit einem schelmischen Grinsen und lehnte sich nach vorn um sich auf mein Pult abzustützen. Natürlich riss er mich sofort aus meinen Gedankenwirrwarr. Ich schüttelte meinen Kopf um meinen ihn wieder frei zu bekommen. Ich schaffte es nicht ein mal etwas zu erwidern da er mir so nahe war, dass es mich aus der Fassung brachte. Sein Parfüm stieg mir in die Nase. Der

leicht süße Geruch tänzelte um meine Nase, dennoch war er auch etwas holzig und männlich. Er hatte etwas von frischer Waldboden, als ob er vor ein paar Minuten noch im Wald gestanden hätte, aber nicht modrig. Manchmal riecht ein Wald auch modrig. Er nicht. Diese Duftnoten harmonierten sehr gut zusammen und ergaben das perfekte Parfüm, dass genau zu ihm passt. » Wollen Sie sich nicht aufschreiben was sie benötigen? « fragte er mich diesmal und riss mich erneut aus meinen Gedanken. » Doch - ich - äh - « stammelte ich vor

mir her und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ich griff neben mich und suchte meine Tasche doch ich merkte, dass ich sie im Auto vergessen hatte. » Ich - « begann ich. Er lenkte mich mit seiner Nähe so sehr ab, dass ich mich schwer tat überhaupt einen Satz zusammen zu bringen. » Ich habe meine Tasche im Auto vergessen « antwortete ich ihm. » So, so..vergesslich sind wir also auch. Hier nehmen Sie meinen Stift und ein Blatt von mir « sagte er lächelnd und

hielt mir Stift und Zettel hin. Zögerlich nahm ich es entgegen und berührte dabei seine Hand. Plötzlich sah ich millionen von Bildern vor meinen Augen, aber in so einem rasanten Tempo, dass ich nichts erkennen konnte. Allerdings zwei Personen konnte ich immer wieder sehen, mich und ihn. Es sah für mich aus als spielte jemand ein Video ab nur eben 500 mal schneller. Als er seine Hand zurück zog hörten die Bilder vor meinen Augen auf. Als ich mein Blick wieder auf ihn richtete, sah er mich irritiert an. Ich war wohl für einen Augenblick wie

weggetreten. » D..danke « murmelte ich vor mir hin. Schon wieder waren alle Augen auf mich gerichtet. Langsam bekam ich das Gefühl, in diesem Kurs zu sein wird nicht leicht für mich. » Bitte kommen Sie doch nachher noch einmal zu mir « verlangte er von mir. Ich nickte nur und sah ihm zu wie er die Treppen wieder nach unten stieg. Ich versuchte den Rest des Kurses aufmerksam zu sein doch so richtig gelang es mir nicht. Ich konnte nicht

einordnen was gerade eben passiert ist. Das war neu für mich und sowas seltsames hatte ich noch nie. Was war das? Zu erst begegnete ich ihm im Traum und das gleich zwei mal und dann das? Entwickel ich irgendwelche Fähigkeiten? Gibt es sowas überhaupt, dass ein Mensch solche Gaben haben kann? Ob ich wohl Nachts von einer mutierten Spinne gebissen wurde und ich nun ein Superheld werde? Ich glaube ich bin nicht bereit die Welt zu retten. Viele Gedanken kreisten mir im Kopf herum, bis ich langsam bemerkte wie die meisten Studenten ihre Sachen einpackten. Mir wurde schon ganz schlecht, wieso wollte er denn jetzt

allein mit mir reden. Als ich aufstand, merkte ich wie meine Beine zu Pudding wurden, ich hoffe ich komme nach vorne ohne zu stolpern. Ich wartete noch einen Moment bis die letzten Studenten den Raum verlassen hatte und nahm dann den Stift und das Blatt Papier und ging die Treppen hinunter. Ich spürte wie sein Blick mich verfolgte und er beobachtete wie ich die Treppen hinunter stieg. Mir wurde extrem heiß und unangenehm. Mein Blutdruck stieg an und ich brachte ihn einfach nicht unter Kontrolle. Während ich versuchte nicht zu stolpern sah ich immer wieder ab und zu kurz zu ihm. Er fixierte mich regelrecht. Je näher ich ihm kam umso mehr grinste er. Ich

bin mir nicht sicher ob er mich auslachte oder einfach nur anlächelte. Noch ein paar Schritte und ich stand genau vor ihm. Sein für mich unbeschreiblich anziehender Geruch füllte meine Lungen. Am liebsten würde ich nie wieder ausatmen. Ich versuchte so gut es ging meine Verlegenheit zu verstecken und sah ihm in die Augen. Noch immer hatte ich die Bilder von uns im Kopf. » Sie wollten mich sprechen? « fragte ich ihn und versuchte seinem Blick auszuweichen. » Willst du überhaupt in diesem Kurs sein? « fragte er

mich. Ich sah ihn erschrocken an. » Ja! « schrie ich fast. » OH... tut mir leid, es ist der einzige Kurs der mich bis jetzt wirklich interessiert « murmelte ich. Ich stellte mich gerade selbst in Frage, wieso war ich so eingeschüchtert. Noch nie hat mich jemand vor mich hin stammeln lassen. Sonst war ich immer so Selbstbewusst. Ich fühlte mich so erbärmlich in diesem

Moment. » Mein Traum ist es Pianistin zu werden « sagte ich ihm. » Dann bist du hier genau richtig. Aber du solltest dich in Zukunft etwas mehr Bemühen, pünktlich erscheinen und vielleicht auch daran denken deine Sachen mit zu bringen, so viele Stifte hab ich dann doch nicht « sagte er mir mit einem Lächeln. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, mein Gehirn war komplett auf stand-by

geschaltet. »Ja es tut mir auch wirklich leid, ich hatte keine Parkplatz gefunden und musste dann noch ziemlich weit laufen. Danke nochmal für den Stift, ich lege ihn einfach wieder hier hin und gehe jetzt « stammelte ich vor mir her und legte seinen Stift neben ihn auf das Pult. Er sah mich verwirrt an und wusste anscheinend auch nicht was er sagen sollte. Ich war gerade schon in der Drehung um zu verschwinden, doch er griff nach meiner Hand. Mein Herz schlug so sehr, dass es in dem leeren Raum fast schallte. Gefühlt standen

meine Haare zu Berge, bei diesen Stromschlägen die seine Haut auf meine übertrug. Ich schluckte und drehte mich nochmals um. Ich sah direkt in seine Augen und er hielt mir den Stift wieder vor die Nase. » Den Stift können Sie gern mitnehmen damit Sie ihn das nächste mal nicht wieder vergessen « sagte er und zwinkerte mir zu. Er drückte mir den Stift in die Hand und sagte mit der sanftesten Stimme die ich je hörte » Bis bald, Miss Blake « und stand von seinem Pult auf um zu seiner Tasche

zugehen. Ich eilte so schnell es ging die Treppen wieder hinauf und verschwand aus der Tür. Schnell irrte ich die Flure entlang um auf der Toilette kurz etwas allein zu sein. Schwer atmend, durch den schnellen Gang, setzte ich mich auf das geschlossene WC. Mir schnürte es noch immer die Luft ab. Jetzt konnte ich seine Existenz nicht mehr leugnen, er berührte mich und es war wirklich real. In seiner Nähe ist alles so Intensiv, genau wie in meinen Träumen. Als ob ich in seiner Nähe in einer andere Welt eintauche. Aber wieso musste es schon wieder ein Dozent sein? Es hätte jeder X-Belibige

sein können aber wieso ausgerechnet wieder mein Lehrer? Ich musste mir etwas einfallen lassen, nicht seinem Charme zu verfallen. Das würde Möglicherweise nicht gut ausgehen. Rätselnd sah ich hinunter und auf den Stift in meiner Hand. Ich spürte noch immer den leichten Druck an meinem Handgelenk und seine kalte Hand. Sie war genauso kalt wie in meinen Träumen. Ich schlug meine Hände über meinem Gesicht zusammen. Ich bin mir nicht sicher ob ich bleiben sollte. Aber was wenn meine Träume mir mein Schicksal verraten haben? Was wenn es genau das ist, was es sein soll? Das was ich tun

soll? Ich stellte fest das mich diese Situation total überforderte. *Nein! Ich kann nicht immer von allem davon laufen*- flüsterte ich energisch zu mir. So ging ich schließlich doch zu meinem nächsten Kurs. Allerdings konnte ich mich auf nichts mehr konzentrieren. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich kaum etwas von der Außenwelt mitbekam. Ich erwachte erst aus meinem Trance-ähnlichen Zustand, als der Dozent mich rief. Ich sah um mich und es war keiner mehr da. Ich entschuldigte mich und verließ fluchtartig den Saal nach

dem ich meine Sachen genommen hatte. Ich hatte nicht das Bedürfnis gleich nach Hause zu fahren und überlegte was ich stattdessen machen könnte. Aber wirklich Lust irgendetwas zu tun hatte ich nicht. Deshalb entschied ich mich wieder in den Wald zufahren und auf die Lichtung zu gehen. Ich musste versuchen meinen Kopf wieder frei zu bekommen. Ich lief gelassen zu meinem Auto und stieg ein. Das erste was ich tat war die Musik anzuschalten. Ohne Musik ist die Autofahrt viel zu langweilig. Ich bin froh das ich nie jemanden mitnehmen muss und immer selbst entscheiden kann welche Musik ich höre. Ich denke es gibt auch nicht viele, die sich meinem

Musikgeschmack anschließen würden. Zumindest hab ich noch niemanden diesbezüglich kennengelernt. Allerdings muss man dazu sagen, dass ich es auch nicht darauf angelegt habe. Meist bin ich nie viel unterwegs und schon gleich gar nicht in Discotheken und Bars. Dennoch habe ich nichts dagegen auch mal wieder in einem Club feiern zu gehen. Lang ist es her als ich das letzte mal getanzt habe. Ich bin schon fast bei der Stelle an der ich das letzte Mal gehalten hatte. Diesmal parkte ich mein Auto weiter am Weg, der zur Lichtung hinführte und fuhr noch ein Stück den Waldweg entlang. Ich stieg aus dem Auto und lief auf dem kleinen, unscheinbaren Weg bis zu

Lichtung. Angekommen ging ich wieder zu meinem Platz um nachzudenken. Ich wusste nicht genau was ich nun tun sollte.

0

Hörbuch

Über den Autor

demonic_storm
Ich hatte eine gute Idee und versuche diese nun umzusetzen und mit euch zu Teilen.
Ich schreibe die Geschichten wenn ich dazu Lust habe oder Inspiriert bin. Deshalb gibt es keine festen Termine, wann neue Kapitel veröffentlicht werden.
Seid nicht so hart zu mir, ich bin neu in diesem Bereich und wollte mal etwas ausprobieren :-)
love an alle ?

Leser-Statistik
9

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
gela556 Beim Lesen von deiner Geschichte, da hatte ich das Gefühl, von einem Albtraum in den nächsten zu stolpern.
Gerne gelesen
LG Gela
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
1
0
Senden

167727
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung