Humor & Satire
Blindheit eines Paters

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"Blindheit eines Paters"
Veröffentlicht am 18. Juni 2021, 4 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Blindheit eines Paters

Blindheit eines Paters

Pater Alfons, wackrer Streiter In des Herren Bodentruppe, Weiß auf einmal nicht mehr weiter, Denn ein Haar schwimmt in der Suppe, Die er löffeln muss, der Seelenhirte: Sonntags ist seine Kirche beinah leer, Wochentags gar noch viel mehr, Und gar trübe wird sein Blick, Weiß er doch nicht aus noch ein Und ihm fällt kein Ausweg ein Aus der trüben Gotteshausmisere Und er singt ein Miserere Und dann noch eins hinterher… Ach, wenn es noch wie früher wär, Als die Messe ward lateinisch abgehalten! Warum, o Herr, bleibt nicht beim

alten Was Jahrtausende erprobt? Hat man dich denn nicht gelobt Und gepriesen, du Allmächt’ger? Auch wenn niemand es verstand? Drauf der Herr ganz milde lächelt, Mit der Hand nach Fliegen fächelt, Die sein Antlitz frech umschwirren, Und verkündet seinem Diener: Lieber Knecht, du solltest wissen, Dass die Zeiten sich geändert. Und ich selber hab beschlossen, Mich aufs Altenteil zu setzen. Hab die Nase voll von dem Gewürm, Das seit Tausenden von Jahren Mir stets in die Parad’

gefahren. Alfons, ich sag' dir: ich türm! Wenn du also Antwort suchst, Schreib an meinen Juniorpartner, Der die nächsten tausend Jahre Die Geschäfte übernimmt. Und nach Ablauf dieser Jahre, Tja, dann sehn wir weiter, ob Diese Chose sich noch lohnt Mit dem widerwärt’gen Erdenmob !

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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baesta Ein Dummvolk ließ sich besser führen
und auch oft zu Tränen rühren.
Doch dass allein der Glaube an den guten Mann
keinen einzgen Berg versetzen kann,
das wurde schon vor tausend Jahr´
selbst dem dümmsten Dödel klar.

Fiel mir eben ein, zu Deinem Gedicht,
doch weiß ich leider noch immer nicht,
wer als Stellverteter da infrage kimmt
und uns die nächsten tausend Jahre trimmt.
Gern gelesen, Dein gotteslästerliches Gedicht!
Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Pssst, Bärbel, komm mal näher, ich werd es dir ins Ohr flüstern... Es ist der Filius des Alten, der allerdings ganz andere Pläne hat und mit dem Saustall nix zu schaffen haben möchte. Dann wird aus der Familie kritische vermutlich eine GmbH oder eine Holding .

LG
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Liebste Cassy,

man kann versteh´n den großen Meister
dass von diesem Menschenkleister
hat langsam er die Nase voll
und alle Hymnen klingen moll....

Manch Mohamed Jünger wird´s richten
weil andre Schultern gern sie lichten
so gibt es wenig Widerstand
und das fällt leicht – fehlt der Verstand...

Sollt jeder haben die Facon
sie gern genießen wie Bonbon
andre nicht in´s Glücke zwingen
Leid und Elend Menschen bringen.....

HERZliche WEgrüße aus dem heißen Berlin
Thomas

Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Ja, liebe Cassy,
es musste ja so kommen wie es kam, als die Patres mit ihrem Latein am Ende waren und ihre Gläubigen nun in ihrer eigenen Sprache vernahmen und verstanden, was ihnen zuvor jahrhundertelang verzapft wurde. Kardinal Marx war also nicht der einzige, der sein (verschmuddeltes) Handtuch warf und seinen Ruhestand genießen wollte, jedoch vom Papst zurückgepfiffen wurde.

Liebe Grüße und herzlichen Dank fürs Lesevergnügen,
Friedemann

PS: Dass nun auch der Allmächtige seinen Job aufgeben will, nehme ich auf meine Kappe, da mein Story-Gedicht „mein Gebet“ mit folgender Bitte endet:

„Mein Gott, wie alt und schwach bist Du geworden,
sieh’s endlich ein und setze Dich zur Ruh.
Dein Reich ist voller Niedertracht und Morden,
und Du schaust nur noch unbeholfen zu.“
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPuck ...wer ist denn dieser mysteriöse Juniorpartner? Ist der unter der gleichen Nummer zu erreichen? Und wie genau sieht der aus? Ach nee, Bildnis machen ist ja nicht. Na gut! ;o)
Liebe Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
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