Viktoria-Charlotte
„Ist das herrlich hier an der See – wundervoll.“ Begeistert sah meine 11-jährige Enkelin Viktoria-Charlotte ihre Freundin Hanna an. Genau in dem Moment flog eine Möwe über ihren Kopf. Es machte klatsch. Hanna rief erschrocken: „iiiih, Kacke.“
Viktoria kreischte los: „Mach das weg – wo ist das hingefallen?“ Hanna sah sich nach einer öffentlichen Toilette um. Auf der Promenade gibt es davon einige. Sie zog Viktoria hinein. Während Hanna mutig und echte Freundin mit
Papiertüchern die Bescherung aus den Haaren entfernte, würge Viktoria ständig. „Wie das stinkt – dass ist so schrecklich.“. Zu Hause angekommen sprang sie unter die Dusche. Ihr Bruder Laurien, 17 Jahre jung, lachte zuerst über das kleine Missgeschick. Dann zog der Geruch in seine Nase. Zu viel für ihn. Er sprang ins Gästebad. Jetzt lachte die frisch geduschte Viktoria.
Am nächsten Morgen sah Laurien noch immer etwas blaß aus. „Du siehst furchtbar aus Bruderherz“, die Bemerkung konnte sich Viktoria nicht verkneifen.
„Viktoria“ – ihre Mutter sah sie streng an: „wenn jemand blaß aussieht oder sonstwie nicht gut, sagt man ihm das nicht. Meist fühlt man sich dann noch schlechter. Mir jedenfalls geht es dann so“.
„Laurien sieht aber nun mal nicht gut aus“. Grinsend sah Viktoria-Charlotte ihren Bruder an. „Dann ignorier das und sag war Nettes – zum Beispiel, dass seine Schuhe sehr schön aussehen und seid bitte ein bisschen leiser heute vormittag. Ich habe ganz schlecht geschlafen.“
„Mama, du siehst richtig hübsch aus.“ Viktoria-Charlotte sah ihre Mutter lächelnd an.
„Vicki, willst du mich veräppeln? Meine Tochter fuhr sich durch´s Haar: Ich seh absolut mies aus.“ –
„Ja, das stimmt, aber ich soll das doch in ein Kompliment packen. Hast du gesagt.“
Linda erzählte mir die Begebenheit heute früh. Wundervoll.