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Stefan wohnt in Marburg, dort gibt es viele wie ihn und doch nur eben den einen Stefan der das hier was ich hier erzähle erlebt hat.
Stefan geht wie die meisten Jungs eigentlich ganz gerne raus wenn er nicht muss beziehungsweise wenn es seine Eltern sagen. So war es auch Heute wieder. Es war ein schöner Tag gewesen und er wollte in den Stadtgarten. So schien die Sonne und wie bei jedem Menschen lief ein Schatten neben ihm auf dem Asphalt. Dies ist nun nichts was man als ungewöhnlich finden sollte oder würde, doch diesentags verhielt es sich
irgendwie seltsam. Mal großer mal kleiner Schattenwurf! Mal dehnte er sich beim Richtungswechsel. Doch dann auf einem nahen Platz ohne viel Leute oder Gefährte wuchs der Schatten von Stefan riesenhaft und wurde Riesenhaftgroß. Stefan war etwas breiter aber sonst ein üblichgroßer Bengel von 13 Jahren. Der Schatten wuchs und wuchs auf dem Platz. Der Schatten wurde gute 30 Meter wohl hoch. So war er letztlich grade noch zu sehen wo Stefan stehengeblieben war. Doch wieso und wie war das zugegangen. Ein Schatten war doch ein Schatten im Grunde. Stefan stellte sich letztlich sein eigener Schatten
vor:
,,Ich bin Nafets der Schattenriese“, stellte sich die Erscheinung aus Dunkel vor.
,,Man könnte mich auch Stefans Schattenwurf nennen.“
Stefan wusste nicht sollte er antworten und wenn ja ja auch warum und was.
Er entschloss sich zu einem furchtsamen hallo und wollte es eben ausgesprochen schon wieder zurückhalten. ,,Ach, ach …“, stotterte er zweifelnd vor sich.
Der Schattenriese lachte daraufhin freundlich. ,,Hehe hahha du hältst mich
wohl für einen Dämon oder gar für schlimmer – das bin ich keinesfalls.“ Da war Stefan sichtlich erleichtert und fing sich an wieder zu entspannen in all der Aufregung.
,,Was willst du von mir du Schattenriese“, fragte Stefan seinen vor ihm in der Sonne pendelnden Schattenwurf. War es den seiner? Was war den ein Schattenriese? Stefan versuchte still zu stehen an seinem Standplatz. Es gelang. Der Schattenriese wurde wieder deutlich und wuchtig im Ganzen. Plötzlich stellte sich der Schatten aufrecht. Das war wohl auch wegen der Sonne die eben eine Wolke
streifte.
,,Nun wie gesagt ich bin Nafets dein Schatten quasi. Nicht jeder Junge hat einen Schattenriesen, du kannst dich also froh und irgendwie auch glücklich schätzen. Du bist damit was besonderes“.
So erklärte Nafets, was wohl auch nicht ohne Grund Stefan rätselhafter weise rückwärts hieß.
Stefan wusste nichts zu sagen und das merkte sein Schattenriese auch. ,,Nur Mut Stefan“,sagte er.
Stefan überlegte grüblerisch er fand kein Verständnis.
,,Wieso ich da, wieso ich aufgetaucht,das
fragst du dich?“, fragte Nafets.
,,Nunja, antwortete Stefan ehrlich.“
,,Heute ist ein besonderer Tag diesmal.“, erklärte Nafets mit simplen Worten.
,,Heute ist Schattenriesentag“, fügte er noch hinzu.
,,Haben dann alle so einen großen Riesen als Schatten“, fragte ihn Stefan gewitzt.
,,Neiiiinneiiin“, wehrte Nafets ab und lachte.
,,Heute ist ein Sonnentag und Halbmond und zudem der Tag so lang wie kurz.
,,Da zeigen wir Schatten uns mal.“
,,Du bist im inneren ein mutiger großer Junge schon Stefan das zeigt sich an
solchen Tagen auf besondere Art.“
Stefan wurde ein wenig stolz und gewann Sicherheit. „Du bist also ich im innern quasi?“
„Ja, ja und nein gewissermaßen“, erzählte ihm Nafets. ,,Ich bin ein Spiegelbild für dich an diesem Tag. Du darfst dich ruhig besser fühlen. Du bist es wie immer sonst auch im Grunde. Hab nur dein Schattenbild angenommen um dir zu deinem Selbstbewusstsein zurück zu helfen.“
,,Hast in letzter Zeit viele Böse Dinge erlebt, …
.“
So kam die Sache mit der Prügelei in seiner Schule hervor, und Ärgerliche andere Sachen, seine Eltern waren deswegen auch sauer gewesen.
,,Woher ich das alles weiß, ich sagte es ja schon im Grunde“, verdeutlichte Nafets nochmals.
,,Im Grunde ist jeder Sonnentag ja ein Tag für einen Schatten und oder Schattenriesen auch“.
,,Heute ist eben nur ein etwas anderer besonderer davon.“
Stefan war glücklich. Schön so einen
Schattenriesen zu haben sagte er sich. Er freute sich darüber und platzte fast vor Sicherheit.
Alles war nur ein Gedanke, er träumte kurz, da zog der Riese sich wieder zusammen. ,,Mach´s gut Stefan und bleib wie du bist!“ rief er ihm noch hallend zu. Er schrumpfte ins nichts und eine Wolke deckte die Sonne zu.
,,Ooochnein“, sagte Stefan und wartete ob er wieder einfiel und wuchs. Sein Schatten kam mit der Sonne wieder und legte sich schräg zu seinen Füßen. Alles wieder wie sonst auch. Aber abenteuerlich war`s doch. Er fühlte sich
gut.
So beschwört man wohl einen Schattenriesen im Sonnenschein, hier endet die auch schon vergangene Geschichte wieder und ihr könnt das alles selbst noch … ach ihr werdet schon sehen wohl.
Stefan ging noch in den Park aber er war jetzt mehr als vorher. Und Zuhause auch!