Still.
Die Zeit steht still.
Ihre Leere lässt mich frieren und zittern.
Ihre Blöße raubt mir den Atem, bis die heißen Tränen das kalte Gesicht wärmen und zu Eis erstarren lassen.
Die Dunkelheit saugt mich auf, nur um mich Stunden später wieder auszuspucken.
Ihre einladende Bitterkeit durchdringt meine Seele, das Herz stoppt.
Es hört auf zu freuen, zu lachen, zu schlagen, es steht
still.
Die Zeit rennt, zerläuft wie Sand zwischen den kalten Fingern der
Hoffnung.
Die Hitze fühlt sich kalt an, sie ist so trocken, dass sie nass scheint.
Kurze Momente des Lichts leuchten auf und verblassen. Sie verblassen wie die Gefühle, die längst weg sein sollten.
Ich bin sauer auf die Trauer die nicht versteht, dass sie weichen soll.
Stattdessen klammert sie wie ich an dem Vergangenen, Verblassten, Verlorenen.
Man könnte meinen, ein Mensch würde seine Leere füllen wollen, aber die Leere ist nicht nur ein Fehlen, sondern auch ein Schild.
Dieser Schutz ist erwünscht, unerwünscht, verwünscht.
Die Leere ist mein Freund, die Zeit? Ist
da.
Doch nicht da für mich oder dich sie ist wie ich: einfach existent.
Sie bewegt sich ohne sich zu bewegen, sie bleibt konstant auf ihrem Kurs.
Und genau da trennen sich unsere Wege. Sie geht eben, ich gehe steinig.
Die Hürden augenscheinlich zu hoch, das Umfeld wüst.
Nicht willig zerzause ich mein Haar und setze mich hin.
Keine Bewegung ich stehe
Still.
Die Stille ist angenehm, schmerzlos; doch
unbewegt.
Ich stehe auf, Wage einen Schritt und bleibe wieder stehen, wie vorhersehbar.
Doch ich wähle die Stille, Ruhe, den Frieden.
Ich bin still, wie mein Herz, wie du.