Krimis & Thriller
Das Gift der Metamorphose Teil 2 - Krimi der anderen Art

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"Das Gift der Metamorphose Teil 2 - Krimi der anderen Art"
Veröffentlicht am 15. Februar 2021, 22 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Das Gift der Metamorphose Teil 2 - Krimi der anderen Art

Das Gift der Metamorphose Teil 2 - Krimi der anderen Art

SOMMER

SOMMER

Handelnde Personen:

Hans Blüm - ein Wohnungssuchender

Erika

- Hausmeisterin und "Putze"

Polizei, Nachbar, Rettungsleute, Oberinspektor

Es war die Zeit der Wohnungssuche. Nach dem Motto: „Alles neu macht

der Mai“ studierte Hans Blüm die Wohnungsinserate und wurde fündig.

Am nächsten Tag machte er sich auf den Weg und begutachtete das Haus

einmal von außen. Dann setzte er sich in das gegenüberliegende Cafe mit

Rundblick und sondierte die Umgebung. Alles war passend, es gab keinen Grund mehr die

Wohnung nicht auch von innen zu erforschen. Die Klingel an der Haustüre war ohne Namen,

dafür stand am Eingang ein Schild mit der Telefonnummer. Nach erfolgreicher Kommunikation

öffnete sich die Haustüre und Herr Blüm betrat das Stiegenhaus. Alles war sehr gepflegt und

die Stiegen in den 2. Stock mit einem Teppich belegt. Die Wohnungstüre war bereits offen und

eine seriös wirkende ältere Dame begrüßte Herrn Blüm. Die Führung durch die 3-Zimmer

Wohnung war professionell und zufriedenstellend. In einem Abstellraum bemerkte Hans Blüm

einen Behälter mit Desinfektionsmittel. „Wofür wurde so eine große Menge gebraucht?“

fragte er. Die Antwort war zögerlich und nicht schlüssig. Herr Blüm unterschrieb einen

Vorvertrag und sicherte sich damit die Wohnung für drei Wochen.

Im Parterre angekommen, öffnete sich gerade eine Türe und mit Besen und Kübel in der Hand

kam die Hausmeisterin heraus. Herr Blüm grüßte freundlich und machte der „Putze“ ein

Kompliment bezüglich des sauberen Stiegenhauses. „Ja so was, jetzt putze ich schon viele

Jahre das Stiegenhaus, aber sie sind der Erste dem dies auch auffällt.“ Sie stellte Kübel und

Besen in den Türrahmen, richtete ihre Arbeitskleidung etwas zu recht und – da sie gerne

plauderte – verwickelte sie Hans Blüm in ein Gespräch. Damit konnte er so einiges über die

von ihm reservierte Wohnung erfahren und nahm sich die Zeit dafür. „Wollen Sie mit mir eine

Schale Tee trinken, er steht noch ganz frisch in der Küche.“ Er nahm diese Aufforderung gerne

an, hatte ja noch einige Fragen.

„Ja, ja das Desinfektionsmittel! Es wurde vor nunmehr vier

Wochen und drei Tagen gebraucht, da wurde die Wohnung damit desinfiziert. Jetzt wird

laufend gelüftet und mit Raumspray wieder besichtigungsreif gemacht.“

Die Hausmeisterin brachte den Tee der nach Jasmin duftete. Hans Blüm

musste seine Überraschung unterdrücken, war es doch eine Schale mit dem

gleichen Design wie auf der Teekanne in obiger Wohnung. Nach einigen

Höflichkeiten wurde es spannend. An besagtem Tag gab es einen Knall und

im ganzen Haus gingen die Lichter aus. Später kam Rettung und Polizei, die

nahm drei Personen aus der Wohnung mit. Die Rettung benötigte eine Trage um die vierte

Person, offensichtlich schwer verletzt, hinauszutragen. Dann wurde täglich desinfiziert. Herr

Blüm hörte sich das alles an, wurde aber von dem, im Eifer des Gespräches sich etwas

öffnenden Arbeitsmantel abgelenkt, aber der Wundertee hatte auch eine sinnesbetäubende

metamorphose Wirkung. Unter dem Putzmantel blitzte weiße Haut hervor die sich mit einer

unabsichtlich wirkenden Armbewegung berühren ließe. Da es damals noch kein Corona Virus

gab und sich ein Gleichklang der Gefühle aufbaute, kam es wie es kommen musste. Ein gutes

Verhältnis mit einer Hausmeisterin – noch dazu mit einer sehr attraktiven – kann nie schaden.

Dankend und etwas verwirrt verabschiedete sich Herr Blüm.

Zu Hause – das heißt, im nur mehr für zwei Wochen vertraglich gesicherten Zuhause –

klemmte sich Herr Blüm hinter seinen PC und versank im Internet. Viel konnte er über die

besichtigte Wohnung nicht erfahren, aber ein interner Bericht der Gemeinde ließ ihn

aufhorchen. Es geht um eine Abgängigkeitsanzeige von vor vier Wochen. Ein Geschäftsmann

Mitte 30, sportlich durchtrainiert und 1,79 m groß, dunkle Haare mit guter akzentfreier

Sprache wird von seiner Schwester vermisst. Das passt genau auf besagten Mann auf der

Tragbahre. Lange hielt Herr Blüm es nicht mehr aus, schon am nächsten Tag zur Kaffeezeit

klingelte er bei der Hausmeisterin. „Ha, ha, mein lieber Teetrinker, willst du noch eine zweite

Tasse mit mir trinken?“ Voll Freude öffnete die Hausmeisterin – er war ja eigentlich mit Erika

schon per „Du“ – die Haustüre und schubste ihn auch gleich in ihre Wohnung. Hans Blüm

zeigte ihr den ausgedruckten Gemeindetext und wollte darüber mehr wissen. „Mein lieber

Hans, ich werde dir jetzt wohl die ganze Geschichte erzählen müssen. Mit dem Bewohner in

der Wohnung im 2. Stock hatte ich ein Verhältnis. Am besagten Tag war ich bei ihm und wir

tranken gemeinsam Tee aus dieser Tasse. Plötzlich hörte ich wie die Wohnungstüre

aufgesperrt wurde und Männer meinen Freund anbrüllten. Ich war zum Glück gerade mit der

Teetasse in der Hand am Balkon. Schnell duckte ich mich und wurde auch nicht bemerkt. Mit

brutaler Gewalt wurde mein Freund niedergeschlagen, bis er am Boden liegend

zusammenbrach. Soweit ich es hören konnte verließen dann alle wieder die Wohnung und ich

nutzte dies um unbemerkt - noch immer mit der Teetasse in der Hand - über das Stiegenhaus

in meine Wohnung zu kommen. Dort wollte ich die Rettung anrufen als ich bereits durch den

Türschlitz sah, dass mein Freund von zwei Rettungsmännern auf einer Tragbahre liegend

hinuntergebracht wurde.“ Jetzt musste Erika

verschnaufen, sie war den Tränen nahe und

räusperte sich. „Aber wohin wurde er gebracht, warum die Vermisstenanzeige?“ fragte Herr

Blüm leise. Aber darauf gab es keine Antwort, das wusste Erika nicht. Erika erzählte weiter,

dass sie einige Tage danach von einem Oberinspektor befragt wurde. Ihr Liebesverhältnis

wurde vom Bewohner im ersten Stock vermutet und der Polizei gemeldet. Ja, ja geleugnet hat

sie es nicht, aber sie hat die Männer ja nicht gesehen. Täglich um 16:10 Uhr läutete der

Oberinspektor bei Erika und stellte ihr 22 Tage lang immer die gleichen Fragen. Auch ob sie

seit dieser Zeit irgendeine Veränderung bemerken konnte? Aus lauter Verzweiflung meinte

Erika am 22. Tag, dass an der Straße gegenüber dem Haus vor einigen Tagen ein neuer Baum

gepflanzt wurde. Da in der Straße eine ganze Reihe Bäume stehen, kann dies ja keine

Bedeutung haben. Der Herr Oberinspektor hatte endlich eine Aussage und seit damals

klingelte er nicht mehr um 16:10 Uhr. Herr Blüm schaute sich den Baum am Nachhauseweg

genauer an und bemerkte sofort, dieser Baum wurde erst unlängst eingepflanzt. Hat sich der

Vermisste wie in den „Metamorphosen des Ovid“ vom Menschen in einen Baum verwandelt?

Ovid, Buch I: Metamorphosen – Apollo und Daphne

Zerstöre die Gestalt, in der ich allzu sehr Gefallen erregt habe, durch eine Verwandlung. Kaum

ist die Bitte ausgesprochen, befällt eine schwere Starre die Glieder, die weiche Brust wird von

zartem Bast umschlungen, die Haare werden zu Laub, die Arme zu Zweigen, der eben noch so

flinke Fuß bleibt in zähen Wurzeln stecken, das Gesicht trägt einen Baumwipfel: Es bleibt ihr

als letzter Rest von Schönheit.

So etwas kann auch nur einem Büchernarr einfallen. Aber Herr Blüm machte sich

den Spaß und schrieb unter der Rubrik „Bitte um Hinweise“ an die Gemeinde

seine Inspiration. Wer in der Gemeinde diesen Artikel gelesen hat und der

Gärtnerei den Auftrag gab den Baum wieder zu entfernen ist nicht bekannt.

Sicher war nur, die Anzahl der Bäume in dieser Straße waren fix geplant und

dieser Baum wurde NICHT vom Gemeindegärtner genehmigt. Es kam wie es (im Film) kommen

musste (zum 2. Mal!!!). Herr Blüm war gerade wieder zu Besuch bei Erika und beide ärgerten

sich über den Lärm auf der Straße. Dann hörten sie laute Schreie und öffneten das Fenster.

Ein Baukran hatte den Baum entfernt und dadurch einen Leichnam freigelegt. Sechzehn

Minuten später klingelte der Oberinspektor und

Erika musste den Toten identifizieren. Ja, es

war der Bewohner aus dem 2. Stock. Jetzt begann alles wieder von vorne, die Wohnung wurde

auf den Kopf gestellt, sie wurde versperrt und versiegelt. Die Schwester des Toten fand in

einem gut versteckten Fach einen Brief indem ihr Bruder seinen letzten Willen

niedergeschrieben hatte. Er als Biologe, als Pflanzenkenner und Naturschützer wolle unter

einem Baum begraben sein. Der Oberinspektor war redlich bemüht den Fall aufzuklären gab

dann aber der Schwester nach, die ihrerseits keinen Grund hatte die Echtheit des Schreibens

anzuzweifeln und er schloss den Akt.

Es dauerte noch einige Tage bis Hans Blüm die neue Wohnung beziehen konnte. Für vier Tage

suchte er ein Ersatzquartier und fand es bei Erika. Eine Einladung hatte Erika nicht mehr in den

zweiten Stock bekommen, aber Herr Blüm

brachte bei seiner nächsten Einladung in die

Hausmeisterwohnung die Teekanne mit dem Design der Teetasse als Gastgeschenk mit.

Rückblick Sommer

Sommerzeit

Aus der Oper „Daphne“ von Richard Strauss ist die

Metamorphose eine gelungene Metapher für diese

Entwicklung. Ein durchschnittlicher Oberinspektor sucht

nach einer einfachen und verständlichen Lösung und legt den

Akt beiseite. Mit Herrn Blüm hat er nicht gerechnet. Er war

es der die Baumbeseitigung auslöste, er war es, der mit der Schwester des „Verstorbenen“

eine letzte Verfügung fand, aber er ist es auch, der an eine so einfache Lösung nicht glaubte.

Es wurde nie nach dem Grund des Sterbens gefragt.

Jährlich wird im Herbst an einem geheimen Ort in

Great Britain eine Konferenz für die weltweit besten

Detektive abgehalten. Herr Hans Blüm kennt den

Sekretär des Konferenzleiters und wird zu dieser

Konferenz als stiller Beobachter eingeladen. Durch

eine Bemerkung über die Metamorphose vor

seinem Haus, einfach belanglos bei einer

Teetasse mit seinem Freund wurde der danebenstehende Detektiv aufmerksam. „Wie bitte?

Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Sherlock Holmes. Einen metamorphosen Fall habe ich

noch nie bearbeitet, kommen Sie morgen in meine Kanzlei, gerne würde ich diesen Fall

aufrollen.“ „Sir, es ist mir eine große Ehre Ihnen von diesem Todesfall zu erzählen, bin ich doch

der Meinung, dass es sich ganz einfach um Mord gehandelt hat.“ Es wurden einige Tage und

mehrere Stunden täglich, Sherlock machte sich unzählige Notizen und fand eine mögliche

Erklärung, die es nun aufzulösen galt. Am Tagungsende reisten beide gemeinsam zum Ort des

Verbrechens. Sherlock wollte natürlich in

besagter Wohnung einquartiert werden, was auch

ermöglicht wurde. Mit seinem Vergrößerungsglas wurde die gesamte Wohnung nach Spuren

abgesucht. Die Recherchen dauerten 2 Monate.

Auch Erika wurde genau unter die Lupe

genommen und konnte zur Überraschung von Sherlock Holmes den wichtigsten Hinweis

liefern. Der spätere Tote experimentierte als

Biologe mit einer neuen Substanz und fiel

dadurch dem mächtigsten Clan der Region auf. Mit der Mafia wollte der Biologe aber keine

gemeinsame Sache machen, daher wurde er durch den Boss persönlich hingerichtet und damit

es keine Leiche gab unter dem Baum verscharrt. Nach längerer Konsultation bei der Behörde

konnte Sherlock Holmes dem Oberinspektor beweisen, dass der letzte Wille des Toten eine

Fälschung der Mafia war. Durch Fingerabdrücke, Fußspuren und Spucke am Boden der

Wohnung, die von einem der Mafiosi stammte, konnten Personengruppen schnell ausfindig

gemacht werden. Alle Beteiligten wurden wegen Mordes zu einer lebenslänglichen Haftstrafe

verurteilt. Nach Aufklärung des Falles wurde Sherlock Holmes Ehrenbürger der Stadt, Herr

Blüm bekam den Stadtorden in Gold und einen Scheck mit einer nicht unerheblichen Summe

Geldes. Diesen Betrag hat Herr Blüm natürlich mit der Hausmeisterin geteilt. Er legte das Geld

auf die Bank, sie ging in das

erste Modegeschäft der Stadt,

zog sich aus und sagte zur

Verkäuferin: „Bitte alles nach

der neuesten Mode für mich, es

darf auch etwas sexy sein.“

Dabei hat sie natürlich auch an Erich gedacht.

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Gebhard

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Gast Spannend warte schon auf Teil 3
Vor langer Zeit - Antworten
Gast spannend toll erzählt mit interessantem Ausgang
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