Biografien & Erinnerungen
Du fehlst (5) - Erinnerungen an mein geliebtes Samtpfötchen

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"Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns in eine andere Welt blicken lassen (irisches Sprichwort)"
Veröffentlicht am 12. Februar 2021, 12 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns in eine andere Welt blicken lassen (irisches Sprichwort)

Du fehlst (5) - Erinnerungen an mein geliebtes Samtpfötchen

(5)

Mein kleiner süßer Schatz, ich hab dich nicht vergessen.

Es ist nun schon drei Jahre her, seit wir dich über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten.

(eines der letzetn Bilder vom Urlaub 2016 in unserer Ferienwohnung)

Als erstes „flüchteten“ wir uns aus unserer nun so leer gewordenen Wohnung und all den wehmütigen Erinnerungen, fuhren in unsere

Ferienwohnung in die Oberlausitz, wo wir dich ja auch immer mit hingenommen hatten und wo du dich stets sehr wohl fühltest. Unsere Gastgeber waren da ja auch sehr tolerant, auch wenn du mal das Mückengitter im Schlafzimmerfenster aufgerissen hattest und in den Garten ausgebüxt warst. Zum Glück sah mein Mann dich vom Toilettenfenster aus über das benachbarte Feld spazieren. Er sauste dann, obwohl er noch seinen Schlafanzug anhatte, raus und holte dich wieder in´s Haus.

Nun hat auch seit fast drei Jahren ein neuer

Kater bei uns Einzug gehalten.


Er ist auch schon älter und manchmal habe ich das Gefühl, als wäre dein kleines Seelchen in ihn geschlüpft, weil er manche Marotten genau so hat wie du sie hattest.

Er wurde von einer jungen Frau abgegeben,

weil er sich von der kleinen Tochter belästigt fühlte und sich immer versteckte, wenn diese aus dem Kindergarten nach Hause kam. Deshalb hatte sie sich entschlossen, ihn mit seinen elf Jahren wegzugeben. Das Bild von ihm im Internet hatte mich so sehr an dich erinnert und so fuhren wir nach Leipzig, um ihn erst mal in Augenschein zu nehmen. Es hatten sich zwar noch mehrere Leute beworben, unter anderem eine Studenten-WG. Aber schließlich hat sich die junge Frau für uns entschieden, weil sie sich für ihren Kater Charly ein stressfreies neues Zuhause wünschte und so haben wir ihn dann bekommen.

Charly, so heißt also der Neue, hat aber nur deine großen Augen und ist ansonsten charakterlich doch etwas anders. Er ist etwas tapsig und nicht so hippelig, wie du. Sein Fell geht mehr ins bräunliche und ist auch nicht so seidig, wie deines. Doch immer, wenn er so vor mir sitzt und mich

mit großen Augen anschaut, dann denke ich, du sitzt vor mir. Aber auch er mag es nicht, wenn ich am PC sitze, springt dann auf den Schreibtisch und legt sich genau vor den Bildschirm wie du es immer gemacht hast.



In letzter Zeit ist er genau so mäkelig geworden, wie du es einst warst und im Bad muss ich im Waschbecken immer den

Wasserhahn ein klein wenig aufdrehen und dann steht er drin und leckt die Wassertropfen auf. Genau so hast Du es auch gemacht. Charly wird nun auch schon 15 Jahre alt und letztes Jahr vor Weihnachten war ich mit ihm beim Tierarzt zum „Gesundheitscheck“. Naja, mit Tierärzten durfte ich Dir nicht kommen, aber Charly hat alles über sich ergehen lassen, auch die Blutentnahme. Dabei kam heraus, dass er, genau wie du, eine Schilddrüsenüberfunktion hat und jeden Tag Tabletten nehmen muss. Die praktiziere ich immer in ein Stückchen Putenfleisch und so frisst es diese problemlos, naja meistens jedenfalls. Manchmal bekommt er, wie du, seinen Rappel


und fegt durch die Wohnung wie ein Jungspund. Auch liebt er es sich in Kartons oder Papiertüten zu verstecken. Das hast ja auch du sehr geliebt. Er hat das Lachen wieder zurückgebracht, dennoch muss ich immer noch an dich denken.

Du fehlst eben.

(August 2008 nach unserem Umzug in die neue Wohnung)

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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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phoebe2210 Diese Gefühle können nur wir Katzen-Menschen verstehen. Ich denke auch immer noch an meine Quietschi, obwohl es jetzt die Lilli gibt. Sehr schön geschrieben! LG
Cornelia
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ja und Nein, es gibt auch Menschen, die zwar Tiere lieben, aber sich aus verschiedenen Gründen und aus Verantwortung dem Tier gegenüber keine Tiere halten können.
Danke für Deinen Besuch und
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Sehr berührend erzählt, obwohl ich leider mit Katzen gar nichts anfangen kann, ich habe es, so etwas aber auch, halt mit den Fellnasen, die ständig ihre Nasen überall haben, sich in Übelriechendem suhlen und manchmal unglaublich penetrant sein können...
War wirklich schön zu lesen, leev Bärbel

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Oh, auch Du warst mal zu "Besuch". Naja, Hunde mag ich ja auch. War einige Jahre als "Gassigeher" im Tierheim. Aber mit meinem Mann konnte ich keinen Konsenz finden, meinen Lieblingshund zu uns zu nehmen. Wäre vielleicht auch nicht so gut gegangen in einer "Neu"bauwohnung.
Danke für KOmmi und Talerchen.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
AnneSchrettler 
Liebe Bärbel,
deine mit Herzblut erzählte Geschichte berührt mich sehr.
Wunderschön, auch die Bilder :-)

Lieber Gruß,
Anne
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Liebe Anne, vielen Dank für Deine Lesezeit und auch für die Geschenke. Mal sehen, ob das der letzte Teil war, oder ob ich noch was über den Neuen schreibe.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Liebe Bärbel,
wenn ich das lese und die Fotos anschaue, muss ich unweigerlich an unseren Pascha denken, der auch so ein grau getigertes Fell hatte und schon im Sommer 2013, nach dem großen Hochwasser, von uns gehen musste ... Den werden wir auch nie vergessen, ebenso wenig wie die Katze Molly. Ich bin beiden Katzen sehr dankbar, wie sie insgesamt 19 Jahre lang unser Leben bereichert haben.

Liebe Grüße
fleur

PS.
Diesen irischen Spruch finde ich sehr passend!
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das erste und das letzte Foto sind von unserer alten "Maus". Die dazwischen sind schon vom neuen Kater Charly. Er ist jetzt mit seinen 15 Jahren noch ganz fidel, nur muss er halt auch Tabletten nehmen. Mal sehen, wie lange wir ihn noch haben.
Danke Dir, auch für den Favo.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Die sehen sich ja wirklich sehr ähnlich! Der Charly ist aber offenbar nicht so widerspenstig wie sein Vorgänger, der wird die Tabletten besser tolerieren. Hauptsache, er fühlt sich wohl, kann sich schmerzfrei bewegen. Ich muss auch jeden Morgen Tabletten einnehmen ;-))
Manche Katzen werden über 20.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ja, Du hast recht. Charly ist ein anderes Kaliber. Er war sehr gut "erogen", war auch immer mit einem Hund zusammen. Ermacht "sitz" gibt sogar "Pfötchen" auf Befehl, aber nur mit Leckerchen. Manchmal ist er ein richtiger Clown und wir lachen viel über ihn. Hoffen wir mal, dass er noch lange bei uns bleibt. Die Tabletten scheint er gut zu vertragen, hat auch schon wieder zugenommen. Muss aber nochmals zum TA und sein Blut kontrollieren lassen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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