Es war im Geschichtsunterricht, Geschichte fand ich eh immer langweilig, Als mich nach einem anstrengenden Tag Der Schlaf überkam Ich träumte einen wunderbaren Traum Wie Newton saß ich unter einem Apfelbaum Saß nur da, machte nichts Plötzlich sah ich ihr Gesicht Sie strahlte mich förmlich an Es war mir neu, das sie so was kann Seit Jahren schon sitze ich neben ihr Sie ist so kalt, das ich
frier‘ Dennoch hatte ich sie gefragt Ob sie mit mir ausgehen mag Ich kann nicht, hatte sie scheu gesagt Ich hatte nicht nach den Grund gefragt Später einmal sollte ich die Wahrheit erfahren In einem Brief würde sie mir alles offenbaren Trotz dem wollte ich in ihrer Nähe bleiben Sie hatte etwas an sich, was ich nicht kann beschreiben Wenn ich nur an sie dachte, kribbelte es in meinem Bauch Und starkes Herzklopfen hatte ich
auch Ich war verliebt Aber warum gerade in sie? Ein Mädchen, zwei Jahre älter als ich Interessierte sich eines schönen Tages für mich Ich dachte, besser sie, als keine Besser mit ihr, als so ganz alleine Sie war eine Bitch Aber das störte mich damals nicht Sie sah heiß aus und ließ mich ran Bei ihr wurde ich zum Mann Die Beziehung hielt nicht lang Hinterher fühlte ich mich sehr seltsam Ich weiß, das ist
bekloppt Und dennoch Ich saß neben ihr, sah sie von der Seite an Und fragte mich: „Hab ich sie hintergang‘?“ Weil tief in mir eine Stimme sprach Das sie mich eigentlich sehr mag Und das das so ist Erfuhr ich nach dem Geschichtsunterricht Ich wachte auf aus meinem Traum Nur noch sie und ich waren im Raum Sie sah mir fest ins Gesicht Und fragte: „Magst du mich?“ Sie fragte so leise, das ich es kaum
verstand Anstatt zu antworten, grinste ich sie nur dämlich an Doch das Grinsen verging mir schnell Denn ihr Gesicht blieb dunkel „Du…“, fing ich an Sie hob ihre Hand Atmete tief ein, hielt die Luft an Und sagte dann: „Es hatte weh getan Als du mit ihr warst zugang‘ Du kannst nichts dafür Die Schuld liegt ganz allein bei mir Schließlich wollte ich damals nicht Und das bereue
ich Irgendwann Wird der Zeitpunkt komm‘ Da wirst du alles über mich erfahr‘n Von Anfang an.“ „Ich weiß gar nicht, ob ich das wissen will Im Moment hab ich grad ein ungutes Gefühl Denn so, wie du mich ansiehst… Ist dein Leben wirklich so mies?“ „Nicht jetzt, nicht hier Ich will jetzt mit dir Irgendwo hingehen Vielleicht ins Kino, einen Film
ansehen Oder willst du woanders hin? Ich hab damit kein Problem.“ „Ich würde dich gerne irgendwohin einladen Aber, wie soll ich sagen, Ohne Moos Nix los Meine Eltern beziehen kein Hartz 4, Sie arbeiten beide sehr schwer Dennoch müssen wir uns zusammen reißen Luxus, wie Vergnügen, können wir uns nicht leisten Wenn du möchtest, können wir zu mir
gehen Und dann, mal weitersehen Freunde darf ich jederzeit zu mir einladen Ich muss nur vorher Bescheid sagen.“ Sie hatte einen zügigen Schritt Ich hielt kaum mit ihr mit Und immer wieder sah sie sich um Warum? Kaum bei mir zu Hause angekommen Sind wir in mein Zimmer gegangen Da stand ein Bett, ein Schrank, ein Stuhl und einen Schreibtisch Mehr hatte und brauchte ich auch nicht Sie sah mich
an Nahm meine Hand Wir gingen zu meinem Bett Sie sagte: „Du hast es nett.“ Ich sah, wie sich ihre Lippen spitzten Wir begannen uns zu küssen Erst zaghaft und zärtlich Dann leidenschaftlich stürmisch Was für ein Gefühl Wenn sich ein langersehnter Traum endlich erfüllt „Ich bin neu auf diesem Gebiet. Ich hab zuvor noch nie jemanden geliebt Hab noch nie jemanden geküsst Das ist das erste Mal für mich Vielleicht hab ich ja gewartet auf
dich.“ Ein Lächeln, nur aufgesetzt Irgendwer hatte sie zutiefst verletzt Ich sagte nichts Sah ihr nur ins Gesicht Streichelte sanft ihr dunkles Haar Und konnte nicht glauben, das sie bei mir war Nach dem Abendbrot Hat sie meine Mutter hochgelobt Ihr blumig gesagt Wie gut es ihr geschmeckt hat Wie gut sie kochen kann Sie lief schamrot an Wir ließen sie so
stehen Und taten auf mein Zimmer gehen Wir haben uns geküsst Ich genoss jeden Augenblick Sie strich mit ihrer Hand Meinen Rücken entlang War ich wirklich der Erste, den sie küsst Ich glaubte es nicht Es war schon dunkel, beinahe Nacht Als wir beide waren ganz nackt So hatte ich mir mein erstes Mal immer vorgestellt So hatte ich es gewollt Eng zusammengekuschelt schliefen wir
dann ein Und ich dachte, das kann nur ein Traum sein Zwar ein schöner Traum Aber eben nur ein Traum Als der Morgen kam Lag sie noch immer in meinem Arm Ihr Kopf lag auf meiner Brust Und ich spürte, da lag was in der Luft Irgendetwas stimmte nicht Ich spürte ihren Atem nicht Sie atmete weder aus, noch ein Ich fing an zu schrei‘n Meine ganze Familie kam angerannt In meinem Gesicht die blanke Panik
stand Meine Mutter entdeckte zufällig den Brief Sie sagte: “Komm her und lies.“ Ich bin gestört, völlig kaputt Hab Sehnsucht, nach dem Tod Das ein einziger Mann Ganze Leben zerstören kann Und ungeschoren davon kommt Dieser Gedanke macht mich krank Es war meist immer das Gleiche Ritual Erst vaginal, dann anal, zum Schluss oral In meinem Mund Ist er gern
gekomm‘ Ich musste schlucken jeden einzelnen Tropfen Und wehe dem, ich bekam das Kotzen Als wäre mich zu vergewaltigen nicht schon schlimm genug Er mich auch regelmäßig mit seinem Gürtel schlug Den Schwarzen, mit den vielen Nieten Den tat er lieben Glaub mir, wenn dies Leder auf dein Körper knallt Spürst du den Schmerz überall Du hast mich nackt gesehen Hast die Spuren
gesehen So was kann man sich nicht selbst zufügen Doch er zwang mich zum Lügen Und niemand kam auf die Idee zu hinterfragen Was soll ich dazu noch sagen Der Bastard hat mich geschwängert Verheimlichen kann ich es nicht länger Und ich weiß, was passiert Wenn er davon erfährt Schon beim Gedanken daran Bekomme ich angst Behalte dies für dich Und vergiss mich
nicht Du warst der Erste, mit dem ich schlief Der mich und den ich geliebt Jede Sekunde, jeder Augenblick Fühlte sich an, wie pures Glück Ich erinnere mich An eine Stunde Ethikunterricht Unsere Lehrerin sagte, Mord sei das schlimmste Verbrechen Barsch tatest du sie unterbrechen Schlimmer sei Psychoterror, Mobbing und sexueller Missbrauch Deine Stimme war dabei erschreckend laut Alles verstummte, sagte kein
Wort Du führtest die Liste fort Mit einer Aggressivität in der Stimme Das war genau in meinem Sinne Du hattest aus meinem Herzen gesprochen Daraufhin hab ich dich dahinein eingeschlossen Ich hab seit dem sehr viel an dich gedacht Und mich immer wieder gefragt Ob du das Gleiche durchlebst Dein Leben auch die Hölle ist Du warst ja regulär Still und in dich
gekehrt Ich hab mir das Leben genommen Um meinem Stiefvater zu entkommen Ich weiß, es war gemein von mir Aber bitte Hass mich nicht dafür In deinen Armen zu liegen Dich zu lieben Zu spüren, wie sehr du mich liebst... Ich hoffe das du mir vergibst Scheiße, ich hab nicht dran gedacht Wenn er herausfindet, wo ich war diese Nacht Ich hab das Mittel schon genommen Der Schlaf wird mich in den nächsten Minuten
überkommen Während ich schlafe, werde ich sterben Aber was wird aus dir und deiner Familie werden Andererseits, was will er schon machen Zur Polizei gehen und Anzeige erstatten Obwohl, die Möglichkeit besteht Er hat Einfluss und Geld Dadurch kam der Hurensohn Bisher immer ungeschoren davon Viele bei der Polizei sind bestechlich Ich habe angst um euch – um dich Es ist zu spät Ich komme zu dir ins Bett Ich möchte ein letztes Mal deine Haut
berühren Ein letztes Mal deinen Atem in meinem Nacken spüren Möchte bei dir sein Nicht allein Tränen schossen mir in die Augen Was da stand, konnte ich nicht glauben Und doch war mir klar Jedes Wort ist wahr Ich hatte sie nackt gesehen Hatte die Striemen gesehen Hatte sie geliebt... Meine Mutter hielt mich fest und schwieg Der Schock saß so
tief Ich musste in die Psychiatrie Dort blieb ich einige Wochen lang Und als ich wieder rauskam Ging ich zu der, die mich entjungfert hat Ich habe sie indirekt direkt nach ihrer Vergangenheit gefragt. Sie wandte sich ab und wollte gehen Doch aus irgendeinem Grund blieb sie stehen Sah mich sekundenlang an Und sagte dann: Das ist ein dunkles Kapitel in meinem Leben Ich will und kann nicht darüber reden Außerdem ist es so lange
her Ich erinnere mich kaum noch mehr Ich erinnere mich nicht an sein Gesicht Doch sein Schatten verfolgt mich, Immer dann, wenn ich mit jemanden schlafen tu Er lässt mich nicht in Ruh‘ Trotzdem, ich weiß auch nicht warum Mache ich mit jedem rum Den Jungs gefällt‘s Ich hasse mich selbst Ich wollte mal eine Therapie anfangen Habe aber bis heute keinen Termin bekommen Ich habe es unzählige Male versucht Aber überall sind sie ausgebucht Keiner kann neue Patienten
aufnehmen So ist halt das Leben Sie drehte sich um und ging Ich hörte, wie sie zu weinen anfing Und wollte ihr hinterher gehen Ich blieb aber, wie angewurzelt, stehen Sah ihr stillschweigend nach Spürte, wie etwas in mir zerbrach Jahrestag Ich lege eine Rose auf ihr Grab Denke an unsere Nacht Und den Morgen danach Denke zurück An diesen Augenblick Als ich sie mir tief in die Augen
schaute
Und mir damit den Atem raubte
An unseren ersten Kuss und unsere Liebesnacht
Ich spüre, sie ist mir ganz nah