Fantasy & Horror
Agrícoll - Die magischen Artefakte

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"Was würdest du tun, wenn du das Gen hast Gegenstände magisch werden zu lassen?"
Veröffentlicht am 19. Januar 2021, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Wie soll ich sagen? Ich bin 29 Jahre alt und liebe Fantasybücher. Ich schreibe gerne, allerdings nur hobbymäßig. Mein Kopf steckt voller Fantasie und jede Geschichte wartet nur darauf niedergeschrieben zu werden. Man kann aber auch nur durch Kritik besser werden und so freu ich mich über jeden erdenklichen Hinweis auf Rechtschreibung oder Grammatik, sowie Satzbau oder Zeitfehler. Oder einfach nur eure persönliche Meinung über die Geschichte! :)
Was würdest du tun, wenn du das Gen hast Gegenstände magisch werden zu lassen?

Agrícoll - Die magischen Artefakte

prolog

Es war eine stille und klare Nacht in dem südwestlichen Teil von London, Richmond. Der Teil der zu den wohlhabendsten Stadtregionen von London zählte. Die Menschen waren nachts in ihren Häusern. Auch wenn die Region als sehr sicher galt, wollte man nicht im Schatten der Dunkelheit ausgeraubt werden. Der Mond schien besonnen über die Themse, die Richmond in der Mitte durchtrennte. Der Pier war nur eine geschotterte Straße, die maximal 5 Meter breit war und ein paar einzelne Boote beherbergte. Danach ging es in angelegten Grasstufen zu den punkvollen Backsteinhäusern, die die Umgebung noch idyllischer

machten. Wenn man bedachte, dass das rege Treiben Londons nur einige Kilometer entfernt war, war die Vorstellung dieser „Auenland“ ähnlicher Region gleich daneben noch abwegiger. Es wäre ein schöner Fleck Erde gewesen, an dem sie sich niederlassen hätten können. Doch leider wird es für immer ein Traum bleiben. Die Finsternis wurde plötzlich durch einen magischen Ring erhellt. Auf der anderen Seite sah man, dass es auch dunkel war. Wo immer das Portal also hinführte, es war genauso Nacht, wie hier. Zwei Personen stiegen hindurch. Ihr Vorgehen war keinesfalls hektisch. Wie auf Samtpfoten betraten sie die Rasenfläche. Ein Mann,

mittleren Alters, braunes etwas längeres zurückgekämmtes Haar, muskulöse Statur und eine Frau, im selben Lebensjahr, blonde langfallende gewellte Haare. Ihr Kleidungsstil passte nicht in diese Umgebung und generell war er etwas anders, als man es für gewöhnlich sah. Nichtsdestotrotz konnte man auf Anhieb erkennen, dass die beiden ein Pärchen waren. Diese Chemie, diese Magie, die in der Luft lag. Der Mann ließ seine Taschenuhr, die er in der Hand hielt zuklappen und ließ sie in die Hosentasche fallen. Im selben Moment schloss sich auch das Portal hinter ihnen. „Du hältst es immer noch für eine gute Idee, Vanis?“, fragte die Dame. Er nickte nur zögerlich und sah sich zu allen

Seiten um, allerdings konnte er sonst keine Seele wahrnehmen. Auch in den Häusern brannte kein einziges Licht. „Nimm lieber den Spiegel, um dich zu vergewissern“, sagte sie, da sie seine Reaktion mitbekommen hatte. Vanis holte seinen Rucksack hervor. Er sah schwer aus und vollgestopft mit Dingen, die keinen Sinn ergaben, sie zu einer Reise mitzunehmen. Nach einigen Sekunden hatte er den goldenen Handspiegel gefunden. Er leuchtete für ihn etwas, also ob ihn eine Aura umgeben würde. Langsam hielt er ihn vors Gesicht, doch anstatt sein Spiegelbild zu zeigen, erschien die Umgebung hinter dem Spiegel. Wie ein Röntgengerät drang er sogar durch die Mauern der Häuser und man konnte

erkennen, was sich darin befand. Selbst das Wasser war vor dem Spiegel nicht gefeit und er konnte die einzelnen Fische ruhig mit der Strömung schwimmen sehen. Behutsam packte er den Spiegel wieder in den Rucksack. „Alles ruhig, Sienna. Die Bewohner schlafen alle in ihren Betten. Nur ein einziger Mann befindet sich entlang des Piers und der döst auf einer Parkbank. Wahrscheinlich hat er zu tief ins Glas geschaut“, scherzte er. Sienna fand das anscheinend jedoch nicht so lustig. Sie wusste, dass Vanis immer für einen Spaß aufgelegt war, aber die Tatsache warum sie heute hier waren, war doch ernst genug. „Also fangen wir an“, erwiderte die Blonde, ohne auf den Witz auch nur mit einem Lächeln

einzugehen. Sie nahm Vanis den Rucksack ab und ging zu der Straße am Hafendamm hinab. Der starke Mann folgte ihr ohne Widerrede. Um die 27 Gegenstände, egal ob groß oder klein, packten sie aus dem Beutel aus und verteilten es mit gewissen Abstand auf dem mit Schotter angelegten Boden. Es war ein so wirres Zusammenspiel von Artefakten, dass man sich durch bloßes hinschauen keinen Reim dazu machen konnte. „Sind das auch wirklich alle Agrícolls?“, fragte Sienna, als sie das letzte Stück, eine rote Feder, aus dem Rucksack auf die Erde legte, „Die Anzahl ist mir klar, aber du weißt, ich kann es nicht erkennen, ob sie echt sind?“ „Es sind alle“, antwortete Vanis und holte als

letztes noch seine Taschenuhr aus der Hose, „Und dieses Stück werde ich am meisten vermissen. Du weißt, du wirst sie nie wieder sehen.“ Sienna atmete ganz tief ein, als sie aus ihrer Hockposition aufstand. Wenn sie nur daran dachte, kamen ihr die Tränen. „Du weißt es ist besser so. Cágosim braucht uns und es ist zu gefährlich dort für sie, vor allem wenn sie so ist wie ich“, bei den letzten Worten versagte ihre Stimme etwas. Der Braunhaarige Mann war sofort an ihrer Seite und nahm sie liebevoll in den Arm. „Es wird alles gut“, versicherte er ihr und wiederholte den Satz noch einmal. Einige Zeit standen sie nur umschlungen da und spendeten sich Trost. Es war eine harte

Aufgabe zwischen zwei Dingen zu entscheiden und sie hatten ewig mit diesem Entschluss mit sich gekämpft. „Lass und die Dinge verteilen, bevor noch jemand kommt“, beendete Sienna die Stille. „Alles klar, wo ist der Ring?“, wollte Vanis wissen und sah sich gespielt am Boden um. Jetzt musste auch die Blondhaarige lachen: „An meinem Finger, du Scherzkeks. Du weißt schon, dass du ihn mir aber ersetzen musst.“ „Ich kaufe dir den schönsten Verlobungsring den Cágosim zu bieten hat.“ Behutsam nahm er das schlichte silberne Schmuckstück von ihrem Finger. Als er ihn mit zwei Fingern hielt, verwandelte er sich wie aus Zauberhand zu einem längeren Stab. Wie mit ein Zauberstab wedelte Vanis ihn durch die

Luft. Auf der Stelle bewegten sich auch alle Gegenstände, die am Boden lagen. Mit einer weiteren Bewegung fingen die Sachen an in der Luft zu schweben und die nächste ruckartige Regung des Stabes veranlasste alle Artefakte sich in alle Himmelsrichtungen zu verteilen. Es war geschafft. Jetzt waren nur noch der Ring und die Taschenuhr übrig. „Bist du bereit sich dem Bösen ohne die magischen Dinge zu stellen?“, fragte der muskulöse Mann seine Verlobte. „Endlich sind wir alle auf der gleichen Augenhöhe“, war die Antwort von Sienna. Vanis klappte die Taschenuhr auf. Im selben Moment erschien der magische Kreis, der wieder in ihre Welt

führte. „Was ist das?“, sagte eine zitternde Stimme. Unerwartet drehte sich das Pärchen zu allen Richtungen. Wer hatte das gesagt? Wurden sie beobachtet? Was hatte der Fremde alles gesehen? Einige Meter entfernt erblickten sie den Mann, der vorher noch einiges weiter weg auf der Parkbank geschlafen hatte. Er war wackelig auf den Beinen, doch in seinen Augen sah man, dass er die Ängstlichkeit, die er zuvor noch gehabt hatte, in Mut umwandelte. „Was machen wir jetzt? Die Kappe für den Gedächtnisverlust ist schon weg“, wollte Sienna nervös von ihrem bald Mann wissen. „Ich rede einfach mit ihm“, war seine Lösung und gab den Stab und die Taschenuhr in ihre

Hände, „Nicht zuklappen, Schatz!“ Sie schüttelte den Kopf: „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist.“ „Lass mich nur machen.“ Diesen Spruch hatte sie schon öfters von ihm gehört und nie war dabei etwas Gutes rausgekommen. Doch wie so oft vertraute sie seinen Instinkten. Langsam ging er auf den Mann zu, der dasselbe tat und auch ihm immer näher kam. „Ich bin nicht blöd“, plapperte er, „Ich seh das Ding. Ich seh es genau!“ Holprig ging sein Weg nach vorne. Anscheinend hatte er wirklich einen über den Durst getrunken, denn auch seine Aussprache war sehr lallend. „Mein Herr, bitte beruhigen sie sich. Sie haben

sich eindeutig den Kopf gestoßen. Darf ich ihnen helfen?“ Das war also seine glorreiche Idee. Er wollte ihm eine Lüge einbläuen. Doch das ging gehörig nach hinten los. Anstatt seine Hilfe anzunehmen, nahm der Fremde die Geste eher als Angriff auf. Sofort zückte er sein Messer aus seiner Hose. „Ich bin nicht dumm!“, schrie er jetzt schon förmlich. Vanis sah in einem Haus ein Licht angehen. Das laute Geschrei hatte anscheinend schon die ersten Bewohner aufgeweckt. Er musste jetzt schnell handeln, nicht, dass ihr ganzer Plan von einem betrunkenen Mann zunichte gemacht wurde. „Bitte seien sie etwas leiser, sie wecken noch

alle Anrainer auf“, wollte er den Fremden beruhigen und war jetzt vor ihm angekommen. Mit dem Zeigefinger auf den Mund gehalten, verdeutlichte er seine Bitte noch etwas. Doch das half alles nichts. Der Mann wollte es nicht verstehen und konnte es nicht. Schnurstracks kam er mit dem Messer auf Vanis zugeflogen. Auch wenn er betrunken war, hatte er das Glück des Überraschungsmomentes. Der Mann aus der anderen Welt, konnte gar nicht so schnell reagieren, spürte er das Messer über seinen Unterarm fahren. Blut floss sofort auf den Boden. Allerdings hatte auch der Angreifer nicht damit gerechnet, dass er gleich ins Schwarze treffen würde und somit ließ ihn der Schwung, der die

Messerattacke mit sich brachte, auf den Boden fallen. „Alles in Ordnung Vanis?“, erkundigte Sienna sich nach seinem Befinden. Er blickte auf den betrunkenen Mann hinab. Das mit Blut beschmierte Messer verkrampft in der Hand haltend, suchte er anscheinend nach neuer Kraft wieder aufzustehen. Er tat sich sichtlich schwer dabei. Vanis deckte die Wunde mit seiner Hand ab und rannte zurück zu dem Portal und zu seiner Verlobten. „Ich denke nicht, dass er eine Bedrohung ist. Morgen wird er sich durch den Alkohol wahrscheinlich an nichts mehr erinnern“, war Vanis Erkenntnis. Zielstrebig nahm er den silbernen Stab wieder

in die Hand. „So, die letzte Phase, wenn ich die Uhr weg schleudere, haben wir nur wenige Sekunden bis sich das Portal wieder schließt“, berichtete er ihr den weiteren Plan, „Du gehst sofort hindurch und ich komme nach.“ Sienna nickte und ließ noch einmal einen Blick auf den fremden Mann fallen. Dieser war noch immer zusammengekauert auf den Boden. Sie hatte kein gutes Gefühl dabei, dass sie jemand beobachtet hatte. Jedoch glaubte sie auch, dass der Mann ihnen keine Gefahr mehr werden würde. Wenigstens war er leise und auch das Licht in dem Haus war wieder ausgegangen. Sie mussten ihr Werk jetzt vollenden. „Dann los!“, gab die Blondhaarige das

Startsignal. Vanis schmiss die Uhr in die Luft und ließ sie mit dem Stab nach Osten schnellen. Sienna war inzwischen schon durch das Portal gehüpft. Der Stab bildete sich auf Vanis Anweisungen wieder zu dem Ring zurück und ohne weitere Hindernisse schnippte er ihn in die Themse. Ein letzter Blick in diese Welt und ein letztes „Auf Wiedersehen“ und das leuchtende Portal verschwand mit ihm.

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LunaBielle
Wie soll ich sagen? Ich bin 29 Jahre alt und liebe Fantasybücher. Ich schreibe gerne, allerdings nur hobbymäßig. Mein Kopf steckt voller Fantasie und jede Geschichte wartet nur darauf niedergeschrieben zu werden. Man kann aber auch nur durch Kritik besser werden und so freu ich mich über jeden erdenklichen Hinweis auf Rechtschreibung oder Grammatik, sowie Satzbau oder Zeitfehler. Oder einfach nur eure persönliche Meinung über die Geschichte! :)

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