Herzenslied
Hören Sie, die leisen Töne? Hölzern und doch mit einem Klang, wie der von Regen.
Haben Sie sich gefragt, woher sie wohl kommen mögen?
Wer die Tasten betätigt?
Wer sie drückt?
Es ist der Klang eines Klaviers. Das traurige Lied zweier zarter Hände. Doch wer kennt sie? Diese Melodie, die sie spielen? Das kleine Lied, welches klingt, als würden die Engel weinen?
Nun, ich möchte es Ihnen verraten.
Dies ist weder ein Kinderlied, noch ist es ein Lied aus alter Zeit oder gar ein lautes, dessen unmelodischer Klänge das Ohr zu beleidigen drohen. Nein, dies ist einfach nur ein Lied.
Es erzählt von Kindern, die Lachen. Vielleicht rennen sie über einen Schulhof und spielen verstecken. Vielleicht tratschen Sie in wilder Hast über den vergangenen Tag. Vielleicht freuen sie sich Ihres Lebens. Und doch ist es nur ihr Lachen, welches dieses Lied spielt. Immer und immer wieder.
Es erzählt von jungen Menschen. Gerade so alt genug, den Bus zu nehmen und davon zu fahren, wohin es Ihnen beliebt. Vielleicht telefonieren sie mit ihren Freunden. Vielleicht mit Ihren Familien. Vielleicht lachen Sie über einen gelungenen Witz, den sonst keiner verstehen möchte. Und doch wird das Lied immer Kälter. Es ist, als würde ein kalt lachen. Immer und immer wieder.
Es erzählt von ewiger Schönheit, die doch so vergänglich ist. Vielleicht von einer jungen Frauen, die mit hochgerecktem Kinn Ihres Weges geht. Vielleicht freut sie sich ob einer kleinen
Gemeinheit. Vielleicht betrachtet sie höhnisch ein zu großes Kleid. Und doch ist es ein grelles, perlendes Lachen, welches nun durch den Raum perlt. Immer und Immer wieder.
Doch es erzählt auch noch von Etwas anderem: Von einer Spieluhr, dessen klang so leis und schön, und doch nur ein einziges Mal gehört. Eine Melodie, die leis in dem Kopf eines Mädchens spielt. Immer wieder und wieder und wieder, bis sie so laut wird, dass sie dröhnt und alles über kreischt
.
Die Töne des Klaviers werden komplizierter, verdrehen sich zu den
unglaublichsten Klängen. Erst jetzt werden Ihnen Ihre Hände erst richtig auffallen.
Die Narben auf den Fingern, wie von Glas, welches einst dort hinfiel.
Und nun, kurz vor Schluss, erzählt das Lied von der anderen Seite.
Das Mädchen, welches daneben steht und sieht, wie alle über sie Lachen. Wie sie mit dem Finger auf sie zeigen und sich darüber lustig machen, dass Ihre Familie sie im Stich gelassen, dass sie wohl nie in etwas anderem gesehen würde, als einem zu weiten Pulli.
Dieses Lied, es erzählt von den
Menschen, die ungesehen neben Ihnen stehen, die Sie nicht bemerken und die doch Ihr ewiges Lachen hören. Menschen, die merken, wie man mit dem Finger auf sie zeigt und die doch nichts tun. Menschen, die keine Designerhose tragen, keine Gucci Handtasche und die doch eines haben, dass so viele andere tief in sicher verloren haben.
Ein Herz.
Denn dies ist ein Herzenslied.
Stehen Sie bitte einmal auf und sehen sich um. Wie viele Menschen gibt es, die jetzt gerade Ihre Hilfe brauchen und sich wünschen, Sie wären für sie da.
Menschen, deren Familie weit weg ist.
Stehen Sie auf, verlassen Sie Ihren Computer, Ihr Tablet, Ihren Fernseher oder was immer Sie gerade tun, und hören Sie auf das Lied Ihres Herzens. Denn bald ist die heil’ge Weihnacht‘ und es gibt so viele Menschen, die in dieser Zeit einsam sind.
Stehen Sie auf und denken Sie einmal nicht nur an sich selbst, und Sie werden sehen, Sie haben nichts zu verlieren.
Können Sie es nun hören?
Mein Lied?
Cover: https://wall.alphacoders.com/tags.php?tid=1736&lang=German&page=4 08.12.2020
Marilyn Monroe (undatiertes Gedicht)
I can’t really stand Human
Beings sometimes – I know
they all have their problems
as I have mine – but I‘m really
too tired for it. Trying to understand,
making allowances, seeing certain things
that just weary me.
Manchmal kann ich menschliche
Wesen nicht ausstehen – ich weiß
jeder hat so seine Probleme
wie ich die meinen – aber dazu bin ich
wirklich zu müde. Verstehen zu wollen,
Nachsicht üben, bestimmte Dinge
sehen,
die mich auslaugen.
< Rechtschreibfehler beabsichtigt, da dies ein Zitat ist. >