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Sie können sich an die üblichen Schneemänner ihrer Jugend oder der letzten Jahre erinnern. Die stehen meist auf weiter Flur, stets gerade und bis zum schmilzen aufrecht mit ihre Möhre als Nase. Da gab es aber einen anderen auch. Der war von Heti und Mart gebaut. Er hieß Schepps! Und von ihm will ich hier kurz erzählen.
Die zwei, Heti und ihr Bruder Mart, hatten sich nichts weiter dabei gedacht als es des Morgens zu schneien anfing und dann irgendwann aufhörte. Sie wollten einen Schneemann bauen. Sie
suchten alles zusammen. Kohlenstücke für die Knöpfe, einen alten braunen verbrauchten Hut und natürlich eine dicke Möhre als Nase. Dann stürmten sie raus auf die Reihenhauswiese und begannen einige Kugeln aus Schnee zu drehen. Es ging gut. Der Schnee er pappte und schon bald war die erste große Bauchkugel fertig. Darauf folgte eine zweite und dritte. Nur der Kopf, sie wollten ihn nicht kleiner haben, war etwas dick geraten. So stemmten sie ihn auf und da bekam er eine kleine Neigung. Nach rechts in diesem Fall von vorn gesehen. Die Möhre und die anderen Utensilien schön platziert stand er nun da der Schneemann. Schepps. Und so
sollte sein Name werden. Schneemann Schepps, etwas schepps. Allein die beiden Kinder kümmerte das nicht so. Den Schneemann wohl aber das wusste kein‘s der beiden Kinder. Schepps der Schneemann, er stand da – etwas schepps!
Wohl stand er dazu das er ein Schneemann war, doch so krumm und gebückt war wohl sonst im Hochwinter wohl keiner. Allein er fand sich nicht so. Heti, Mart hatten ihm ein Dasein geschenkt und das war wie bei einer Weihnachtstanne wohl schon etwas besonderes. Als denn wurde er wieder fröhlich. Es wurde tiefer Winter. Schepps war krumm doch glücklich doch nun.
Und irgendwie konnte er schon die Blumen unter dem Schnee spüren. Er lebte, Dezember bis Frühlingsanfang. Es war kalt genug gewesen. Dann jedoch hörte er das Leben. Allein er wurde Krumm aus Schepps, er wurde krummer und krummer und letztlich ward er samt Hut umgefallen. Es war der Frühling den er hörte. Doch ehe all das, ist noch viel Zeit vergangen und Schepps hat sich bemüht ein froher Schneemann zu sein. Er war es. Die Sonne des Frühlings kam und mit ihm sein Ende. Doch das hat er nie bereut. Er hatte einen schönen Winter als Schneemann, wenn auch etwas krumm im Ganzen. Und so sollte es wohl auch sein. Er konnte Frühling spüren und
Winter erleben. Das war es was er sollte. Schön das es geklappt. Schepps war einmalig trotz allem. Ein ungewöhnlicher Schneemann aber üblich in seinem Wirken und Aussehen.