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Schneeball - Eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz

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"Eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2020, 24 Seiten
Kategorie Kinderbücher
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Wenn dir's in Kopf und Herzen schwirrt, Was willst du Beßres haben! Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, Der lasse sich begraben! Johann Wolfgang v. Goethe
Eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz

Schneeball - Eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz

Kekskrümel

Normalerweise erzählen Geschichten von schönen Sonnenuntergängen oder von einer „lauen Sommernacht“ und eigentlich hätte ich Ihnen auch wirklich gerne eine solche Geschichte erzählt. Aber Fakt ist, an diesem Abend regnete es! Es war Anfang Frühling und jeder konnte noch den letzten, vergänglichen Wind des Winters spüren. Also um genau zu sein war es nicht bloß Wind sondern ein richtig nasskaltes Etwas, dass einem jedem die Lust zum draußen herum wandern nahm. Nun, wie Sie sich denken können, blieb

mir nichts anderes übrig als trotz allem draußen zu sein. Ich wollte wirklich nicht vorschnell urteilen und es heißt ja auch, dass hinter jedem Unwetter ein Regenbogen auf dich wartet, aber an diesem Tag gab es einfach nichts Angenehmes. Zumindest bis auf einmal ein dunkles „Wuff“ aus einem riesig großen Schneeberg erscholl. Entsetzt drehte ich mich um, klar hatte es ein wenig geschneit aber ein so großer Schneehaufen? Kopfschüttelnd trat ich näher heran und berührte ihn ganz vorsichtig. In genau dieser Sekunde bewegte sich der Berg und sprang mir wie eine übergroße, weiße Wolke um die Füße. Erst bei genauerem Hinsehen

bemerkte ich schließlich dass die „Wolke“ einen heftig wedelnden, plüschigen Schwanz und eine ganz weiche Nase hatte. Doch immer wenn ich dieses weiche Fell berühren wollte, sprang meine „Wolke“ schon wieder an eine andere Stelle. Und dann, plötzlich stupste Sie mich in den Rücken, so dass ich ungebremst in einen Haufen eiskalten Schnees fiel. Ich wollte gerade empört aufschreien, als über mir diese große Nase gefolgt von zwei kreisrunden, schwarzen Knopfaugen erschien und wie verrückt anfing über mein Gesicht zu schlecken. „Ieh nein, hör auf...“, keuchte ich und versuchte mich wieder aufzurichten und

von dem ganzen Schnee zu befreien. Zu meiner großen Verwunderung stupste mich diese große „Wolke“ erneut an und sorgte sogar dafür, dass ich mich auf Ihr abstützen konnte. Dank der Kälte und dem Regen beschloss ich jedoch nicht länger mit Ihr herum zu tollen sondern mich möglichst schnell auf den Heimweg zu machen. Schließlich war ich nur noch wenige Meter entfernt. Aus diesem Grund ging ich noch einmal kurz in die Knie, drückte meiner „Wolke“, die auf dem zweiten Blick eher einem Labrador als einer Wolke ähnelte, einen Kuss auf die Nase und sprang dann schnell

auf. Doch gerade als ich flink um die nächste Ecke bog, hörte ich erneut ein „Wuff“, dieses Mal war es jedoch kein trötendes, dunkles „Wuff“, sondern ein trauriges, einsames „Wuff“. Eigentlich hatte ich vor gehabt es zu ignorieren, aber aus irgendeinem Grund blieb ich letzten Endes doch stehen, drehte mich um und rief laut: „Na komm schon her!“ Noch ehe ich richtig registrieren konnte, was geschah, sprang Sie erneut direkt auf mich zu. Und das war das zweite Mal an diesem Abend, dass ich mitten im Schnee lag und mich zitternd und schlotternd wieder

aufrichtete. Ich hatte schon angefangen einen der übelsten Flüche aus zu spucken, als ich diesen wunderschönen, treuen Hundeblick aus seinen Augen auffing. Es war mir schlicht nicht möglich böse mit dieser großen „Wolke“ zu sein. Sie sah einfach viel zu süß aus. Aber das hatte ich damals auch bezüglich der Monster gesagt, bevor ich Sie in die Wohnung brachte und sie dann aus heiterem Himmel anfingen unsere Kissenecke zu verspeisen. Jedenfalls war es so kalt, dass ich mich ganz schnell auf den Heimweg machen wollte. In dem Moment bemerkte ich

jedoch, dass meine schwere Tasche weg war. Es war natürlich genau die Tasche, in der meine gesamte Arbeit von heute drin steckte und Sie können sich vorstellen wie erschüttert ich war. Blitzschnell drehte ich mich um, rannte zurück zu dem Schneehaufen, in den ich zuerst hinein gefallen war. Ich drehte und wendete mich, wie ein verrückt gewordener Brummkreisel, bis auf einmal direkt neben mir wieder dieses „Wuff“ zu hören war. Diesmal war ich jedoch nicht mehr glücklich, sondern genervt. Na ja, also um genau zu sein nur in der ersten Sekunde. Dann aber sah es so aus, als suche meine „Wolke“ in dem Schneeberg

etwas mit Ihrer großen, weißen Nase und fischte schließlich meine schwere Tasche daraus hervor. Natürlich wollte ich sie ihr abnehmen, schließlich war sie wirklich schwer, aber Sie schien darauf zu bestehen sie zu behalten. Tatsächlich trug diese „Wolke“ meine Tasche sogar den ganzen restlichen Weg. Und so kam es, dass ich an einem eiskalten Abend zusammen mit einem großen, weißen Labrador zu meiner Wohnung zurück schlich. Bevor ich weiter schreibe, sollte Sie wissen, dass mein Mann und ich in der

11. Etage eines großen Hochhauses wohnten, daher mussten wir erst durch eine große Eingangstür und mit dem Aufzug bis ganz hinauf fahren. Nun eigentlich ist das kein Problem. Allerdings war mein Labrador schon damals nicht der kleinste und so wunderte es mich wirklich nicht, dass lediglich er ganz alleine in den Aufzug passte. Ich schickte Ihn also rauf in die 11. Etage und wartete geduldig, bis der Aufzug erneut unten ankam. Aber Sie können sich nicht vorstellen wie erstaunt ich war, als die Türen sich erneut vor mir öffneten. Ganz hinten in dem Aufzug hockte

zitternd und total verängstigt mein Labrador. Was auch immer Ihm solche Angst gemacht haben musste, es konnte nicht von dieser Welt sein, denn was sollte einem so großen Hund schon Angst machen. Dinge oder Wesen von anderen Welten, sind mir allerdings nicht unbekannt. In unserer Wohnung wohnen nämlich nicht bloß Monster, sondern auch eine giftgrüne Hummel, ein blauer Hund, der mit Socken um sich wirft, ein rosa Schlappohrhase, verschiedenfarbige Frösche und alles Mögliche an anderen Wesen, die bestimmt nicht von dieser Welt sind. Manchmal denke ich, Sie würden aus den Phantasiewelten von

Kindern entschlüpfen, denn wer dachte sich schon solche Wesen aus? Jedenfalls war ich jetzt wirklich neugierig, was meinen Labrador so erschreckt hatte und hüpfte schnell zu Ihm in den Aufzug. Da er sich jetzt so klein zusammen gerollt hatte (was ich Ihm im Übrigen niemals zugetraut hätte), passte ich jetzt problemlos in die kleine Ecke vorne, direkt an die Türen. Geschwind drückte ich die 11, ehe noch jemand anders mit einsteigen wollte und ließ die Türen erneut zu gehen. Im Nachhinein betrachtet denke ich, dass es mir nicht nur lange vorgekommen war sondern wirklich eine Ewigkeit gedauert

hatte, bis wir oben waren. Aber einen so großen Hund 11 Stockwerke hoch zu transportieren macht man wirklich nicht eben mit Links. Fast ganz oben angekommen zuckte mein Labrador plötzlich erschrocken zusammen und versuchte sich noch kleiner zu machen. Falls das überhaupt möglich war. Und da hörte ich es auch, zuerst nur ganz leise, dann ein wenig lauter und hallender. Es war ein helles, nerv tötendes Kläffen und ich wusste, das konnte nicht von meinem Labrador kommen sondern von dem Hund unserer lieben Nachbarin. Ich hatte mich schon öfter mit Ihr unterhalten und so nett wie Sie war,

konnte Ihr Hund nur ebenfalls lieb und nett sein. Kurz gesagt: Ich machte mir keine weiteren Gedanken sondern zog unter größter Anstrengung meinen großen Hund aus dem Lift. Sie können sich das ungefähr so vorstellen, als wollten Sie einen mindestens doppelt so großen Sandsack aus einem winzigen Raum hinaus ziehen, der so heftig mit seinen Pfoten auf dem rutschigen Boden kratzt, dass sie Angst haben, er hinterlässt grässliche Kratzspuren. Jedes Mal wenn wieder das Kläffen durch den leeren Flur getragen wurde, zuckte mein Großer zusammen und kauerte sich

erneut in die hinterste Ecke des Aufzugs. Es sah tatsächlich so aus, als hätte eine überdimensional große Wolke Angst vor etwas, was sie nicht einmal sieht. Irgendwann kniete ich mich vor ihr nieder, redete Ihr gut zu, versuchte sie dazu zu bewegen sich wenigstens einen halben Millimeter davon zu bewegen, aber es war nichts zu machen. Gar nichts! Gerade als ich aufgeben wollte, sah ich etwas blaues, flauschiges durch die Luft schweben und grinste. Blau. Flauschig. Und kann schweben. Das konnte nur mein himmelblaues Schäfchenwölkchen sein, welches mal

wieder durch das Schlüsselloch hindurch geploppt war um das weiße Flauschekätzchen in dem Auto meines Mannes zu besuchen. An diesem Tag freute ich mich das erste Mal, dass es nicht auf mich gehört hatte, sondern einfach abgehauen war, oder es wenigstens versucht hatte. So nämlich schwirrte es genau auf meinen Labrador zu und landete auf seiner großen, weichen Nase. Wie Sie sich bestimmt denken können, war besagter Labrador nicht sonderlich begeistert davon sondern versuchte sofort nach Ihr zu schnappen, wobei allerdings meine schwere Tasche aus seinem Maul direkt vor meine Füße

fiel. Wie nicht anders zu erwarten, verstreute auch ihr Inhalt sich im ganzen Aufzug. Doch noch bevor ich anfangen konnte alles wieder ein zu sammeln nutzte ich die Gelegenheit und rief dem Wölkchen zu: „Ab ins Haus! Aber plötzlich!!“ Ausnahmsweise klappte sogar mal alles so wie geplant, und mein Labrador sprang dem Wölkchen mit großen Sätzen hinterher um es zu fangen. Zunächst aus dem Aufzug hinaus, dann kreuz und quer den gesamten Flur entlang. Bis hin zur letzten Tür ganz hinten, wo es mit einem „plopp“ wieder durch das Schlüsselloch nach drinnen verschwand. Ich grinste böse, sammelte meine Sachen

zusammen und rannte so schnell ich konnte hinterher. In einer Hand den Schlüssel, in der anderen die Tasche und dann hörte ich es wieder. Der andere Kläffte! So schnell war mein Plan schon wieder vorbei. Gerade als ich an der Tür ankam kauerte sich mein Labrador in die Ecke davor und deckte seine Nase, Augen und Ohren mit diesen überdimensionalen Pfoten zu. Inzwischen war der Schnee durch meine Kleider hindurch gekrochen und hatte mich bis auf die Haut durchnässt. Meine Sachen waren alle durcheinander und ich wusste nicht wie ich diesen großen Hund durch die Tür bekommen

sollte. „Das gibt es nicht, da ist er so groß, so stark undundund... und...“, mir blieb die Luft weg. Ganz langsam öffnete ich die Haustür versuchte noch einmal Ihn hinein zu bewegen, was natürlich nicht klappte und sank schließlich traurig vor ihm auf den Boden. So saßen wir da, ein großer, leise und verängstigt jaulender Hund und ein völlig durchnässtes Ich. Es war wirklich ein super Tag. Doch dann geschah etwas, womit ich wirklich nicht gerechnet hatte. Ganz langsam, knarrend öffnete sich eine

weitere Tür im Flur. Es war freilich nicht irgendeine, sondern die unserer lieben Nachbarin mit besagtem Hund. Ich legte schon schützend meine Arme um meinen Großen, als plötzlich, schwanzwedelnd und ganz wild bellend etwas Kleines, Wuscheliges durch den Flur direkt auf uns zu gehüpft kam. Dieses Etwas hatte die Farben von einem leckeren Kekskrümel und ungefähr auch die selbe Größe. Zu Mindens wenn man Ihn mit meinem Labrador verglich. Durch den großen leeren Raum allerdings hallte sein Kläffen in siebenfacher Lautstärke wieder. Zuerst verkroch mein Labrador sich noch weiter unter seinen Pfoten und dem

dicken weißen Fell, dann aber ließ er ganz langsam eine Pfote ein wenig hinunter rutschen. Zuerst dachte ich er finge an zu bellen, doch zu meinem Erstaunen stand er lediglich auf, versteckte sich hinter mir und lugte zwischen meinen Beinen hindurch auf das kleine, hüpfende Etwas, das da direkt auf Ihn zu kam, Das brachte mich schließlich zum Lachen und als unsere Nachbarin schließlich auch aus der Tür guggte und fragte was los sei antwortete ich Ihr: „Nun, meine Liebe, ich glaube mein großer Labrador hat Angst vor Ihrem

Kekskrümel.“ Da lachte auch sie und meinte nur fröhlich: „Na dann warten Sie mal ab, Keks mag nämlich Gesellschaft und er ist gar nicht böse.“ Immer noch lächelnd beobachtete ich, wie mein großer schließlich einen winzigen Schritt hinter mir hervor kam. Zuerst schnupperte er noch ein wenig besorgt, dann jedoch schwirrte auf einmal mein Schäfchen wieder durch die Tür und als hätten Sie sich abgesprochen, sahen beide Hunde sich auf einmal an und sprangen hinter dem Schäfchen hinterher. Wir jedoch standen noch oben, meine Nachbarin ziemlich zerzaust und

anscheinend gerade aufgestanden und ich in meinen nassen Sachen und dennoch umarmten wir uns freundlich und ich stellte lächelnd fest: „Sehen Sie, selbst zwei so unterschiedliche Hunde haben doch so viel gemeinsam. Wieso können nicht auch wir Menschen manchmal über unsere Schatten springen und gemeinsam das Übel oder die Schäfchenwölkchen in dieser Welt bekämpfen? ...“

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Amare
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Apollinaris Zum fertig lesen langte es mir Heute. So dann. Ok der Text.
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Was für Monster? Das solltest du erklären.
Vor langer Zeit - Antworten
Amare Huhu, die "Monster" kennen alle diejenigen, die mein Buch gelesen haben. Daher werde ich es hier nicht weiter ausführen, da es für die Geschichte nicht von Belang ist:D aber so viel sei gesagt: Monster fressen Ecken!!!!
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Gefiel und eingelesen / rein-. Ich komme wieder. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Amare Ganz herzlichen Dank Ihnen. Viel Freude beim weiteren Schreiben und Schmökern.
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