Humor & Satire
Oma Ilse packt aus - Teil 2

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"Oma Ilse packt aus - Teil 2"
Veröffentlicht am 05. Oktober 2020, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Oma Ilse packt aus - Teil 2

Oma Ilse packt aus - Teil 2

Oma Ilse und das Eipett

Ich kriege ja von unserem Heini immer seine neueste Technik, die er ablegt, weil er sich was Neues gekauft hat. Letztens hat er mir sein Eipett, so heißt das Ding wohl, wie er mir gesagt hat, geschenkt. Da sind so viele Kästchen mit Bildern drauf, die nannte Heini Epps und er hat versucht, mir zu erklären, was da alles drin ist. Das wäre jetzt alles einfacher, hat er mir erklärt, aber ich finde, es wird immer komplizierter. So wenig wie ne Meise Mäuse fängt, so viel verstehe ich von dieser Technik.

Da habe ich mal auf so ein Kästchen gedrückt und plötzlich sehe ich meine Visage auf dem Bildschirm vor mir. Sie glauben gar nicht, wie erschrocken ich war – ich im Indernett. Werde ich jetzt etwa berühmt? Mach ich etwa jetzt Werbung fürs Altenheim? Heini meint, dass ich all die Epps gar nicht brauche. Bin kein Pleps, brauch keine Epps. Naja fotografieren tut das Ding ja wenigstens, muss mich nur etwas näher damit beschäftigen. Besser fühle ich mich aber vorm großen Kompjuter, da sehe ich alles besser, als auf dem kleinen Eipett. Nun, in der Corana-Zeit, wo man nicht mehr

so gerne raus und unter die Leute geht, setzt man sich doch die eine oder andere Stunde an das Ding. Was soll man auch groß machen. Ständig nur putzen, ist auch nicht mehr so mein´s, weil das manchmal auch sehr mühselig ist. Na gut, aufwaschen muss ich nicht mehr, das erledigt der Kater. Der sitzt bei jedem Essen vor uns und guckt und guckt und was will man als tierliebe Dosenöffnerin da machen, stellt man halt den Teller runter und Katerchen leckt ihn sauber. Heini hat mir auch die Kartenspiele gezeigt und wie man da gewinnt. Jetzt macht mir das aber keinen rechten Spaß mehr, weil man da auch schon ständig irgendwelche Werbung

um die Ohren (ach Quatsch, ´s sind ja eher die Augen) gehauen bekommt. Kaum macht man ein paar Spielchen, schon taucht Werbung auf, die man runterladen soll und wenn man die abschalten will muss man sich anmelden. Hab ich mal versucht, aber dann offerierte man die Kosten. Pfff, wenn ich was kaufen will, dann bezahle ich natürlich auch, aber wenn ich was NICHT kaufen will, dafür noch zu bezahlen, das sehe ich ja gar nicht ein. Gehe ich halt erst mal auf´s Klo oder so und warte bis das Ganze vorbei ist. Meist sind es doch immer wieder nur irgendwelche Pillen, die man kaufen soll oder auch Kosmetik – brauch ich doch kaum noch. Mannomann, wenn ich was brauche, gehe ich

in die Apotheke und frag den Apotheker oder meinen Arzt.

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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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Brigitte Ach Bärbel wie habe ich gelacht. Habe ich mich doch in deiner Geschichte soo wieder gefunden. Auch ich steige da nicht ganz durch und wenn es schlimm wird, rufe ich meinen Enkel an. Gut , dass ich den habe. Der hat mich schon oft aus misslichen Situationen befreit. Liebe Grüße an dich Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ich kenne mich schon einigermaßen gut aus, habe auch viel von meinem Sohn gelernt. Vor Allem das Vorsichtig sein. Bin halt nur hier präsent und habe noch einen E-Mail Anbieter. Mehr ist bei mir nicht.
Danke Dir und
liebe Grüße zurück.
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Lieber Bärbel,
das ist wieder ein feiner Lesespaß von Oma Ilse.
Ich kann sie ja verstehen, einfacher ist das nicht geworden mit all der Technik, dem Indernett und den Epps.
Ich habe kein Eipett, mei Mann hat eines, da schaut er Fußball, wenn mal gleichzeitig ein Film läuft, den ich gern sehen möchte.

Werbung nimmt immer mehr überhand, egal wie und wo. Es nervt.

Danke für den Lesespaß
Lieben Gruß
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Liebe Enya,
das freut mich ja sehr, dass Du wieder bei mir gelesen hast. Ich denke manchmal, jed komplizierter die digitale Technik wird, umso mehr geht verstandesmäßig bei den Menschen was in die Binsen.
Neulich sah ich einen Jungen auf seinem Fahrrad. Der guckte aber nicht auf die Straße, sondern auf sein I-Pad und bums, fuhr er gegen einen Laternenmast. Die Eltern liefen hinterher und haben so was zugelassen. Manche Menschen sind eben sehr lernresistent.
Danke Dir, auch für den Favo.
Liebe Grüße
B#ärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Bärbel,
Deine Oma Ilse scheint ja noch gut zu hören und kommt auch mit dem Denken hinterher, wenn die schnellsprechenden Reklamesprecherinnen und -sprecher in Rekordgeschwindigkeit ihr „blabla... fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ herunterleiern. Mir tun sie jetzt schon leid, wenn sie bald noch schneller sprechen müssen, wenn ihnen „blabla... fragen sie ihre Ärztin oder Arzt oder Apothekerin oder Apotheker“ vorgeschrieben wird. Ob dann die Oma immer noch mitkommt?

Liebe Grüße und Dankeschön für den Lesespaß,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan =;o)
Aber wie diskriminierend: Du hast ja all die Bi-, Trans- und WasWeißIch-Menschen in Apotheken und Praxen unterschlagen. Pfui.

Neulich las ich von einer Diskussion, daß man in Fernsehberichten das große I von "...Innen" nicht heraushört, so daß scheinbar nur von Frauen die Rede ist.
Ja gehts uns nicht blendend, wenn so unsere Sorgen aussehen?
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Freu mich natürlich, wenn Dir mein "Lesespass gefallen hat. Ich weiß nicht, aber seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass die Arzneimittelwerbung in allen Medien stark zugenommen hat. Der Mensch soll wohl nur noch Tabletten essen, um gesund zu bleiben. Ich denke mal, ohne diese blöde Werbung könnten Medikamente auch preiswerter verkauft werden. Das wollte ich mal ein bisschen aufs Korn nehmen.
Danke Dir und
liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Diese wichtigtuerischen Gendermanisten sollte man auf den Mond schießen, wo sie sich in Ruhe eine neue Sprache ausdenken können. Die, die es wirklich betreffen würde, scheren sich nämlich einen Dreck darum, ob ein Ausdruck ihrem Geschlecht entspricht.
Ist schon komisch. Je mehr manche Leute studieren, umso dümmer werden sie.
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Es gibt ein biologisches und ein grammatisches Geschlecht. DAS aber lernt niemand mehr.
Der ganze Zirkus scheint mir echt deutsch zu sein, andere Sprachen kennen das nicht.
Vor langer Zeit - Antworten
baesta So ist es. Der deutsche Michel kommt so kangsam überall durch (hoffentlich nicht bei uns).
Vor langer Zeit - Antworten
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