Oma Ilse packt aus
Die Bücher des Autors Torsten Rohde der unter dem Pseudonym "Renate Bergmann"
schreibt, haben mich zum Schreiben dieses nicht ganz ernst zu nehmenden Büchleins inspiriert. Manches ist aus der Realität entnommen, das meiste aber reine Fantasie....
Sxchreibfehler sind hier so gewollt und können mitgelesen werden.
Ach ist das ein Kreuz mit der neuen Technik........
Also, irgendwie versteh ich die Welt nich mehr so richtig und im Englischen bin ich auch nicht so firm, also bitte ich den geneigten Leser um Entschuldigung, wenn ich die englischen Begriffe etwas eingedeutscht habe.. Wissense, ich bin achtzig und war eigentlich nie die Dümmste, wenns darum ging, mal ne Glühbirne einzuschrauben, oder den verstopften Abfluss zu reinigen. Hab auch schon mal meinen ollen Wecker repariert, weil der zur Standuhr verkommen war.
Hatte ihn einfach in den Mülleimer rein gekracht und plötzlich fing er doch wieder an zu ticken. Da konnte ich mir sparen, nen Neuen zu kaufen.
Aber was jetzt so abgeht, da streikt doch mein Verstand.
Als damals die Fernseher aufkamen, konnten wir, das heisst mein Karl und ich, uns so was natürlich nicht leisten. Waren damals ja so teuer, die Dinger und wir verdienten ja auch nicht so viel. Da haben wir halt manchmal beim Nachbarn gegluckt und mit in den seinen Ferngucker geguckt.
Der Meister Nadelöhr, an den kann ich mich noch gut erinnern. Der erzählte immer so
schöne Geschichten.
Oder manchmal konnten wir auch noch „zwischen Frühstück und Gänsebraten“ in der Weihnachtszeit gucken.
Auch gab es so schöne Herz-Schmerz-Filme, wo man ständig ´ne Packung Taschentüscher parat haben musste, weil man Rotz zu Wasser geheult hatte.
Nich wie jetzt, wo es fast nur noch Kriminalfilme und diese Äktschnreisser zu gucken gibt, wo nur Mord und Totschlag an der Tagesornung sind.
Aber das wollte ich ja gar nicht erzählen.
Jetzt haben wir natürlich auch so ein dickitales Fernsehding zu Hause stehen. Den hat uns der Heini, was unser Sohn ist, mal zu Weihnachten geschenkt.
Aber da kriegste ja die Tür nicht zu, was es da jetzt alles für Programme gibt. Das sind bestimmt so an die tausend. So lange lebt man ja gar nicht, um die alle anzugucken.
Und wo man auch hinguckt, überall diese Werbung. Was man nicht alles für Tabletten in sich reinstopfen muss, um gesund und fit zu bleiben.
Natürlich renne ich dann gleich in die Apotheke, denn meistens hab ich die Symptome, die da so gezeigt werden, auch. Wenn man alt ist, zwickts eben überall.
Na, mit Orlweis Biskuit kann ich nicht mehr so viel anfangen in meinem vorgerückten Alter,
aber dieses Dulkolachs hab ich mir schon mal gekauft, weil´s nicht mehr so richtig klappt mit der Verdauung.
Auch dieses Gingidumm kann man für´s Hirn gut gut gebrauchen und´s hilft ja, wie man sieht. Bin zwar schon achtzig, aber im Kopp klappts noch.
Naja, diese Werbung für Kollergeen, die geht doch glatt an mir vorbei. Meine Falten krieg ich damit nicht mehr weg.
Ich sags ja immer: „Wahre Schönheit kommt von Innen und nicht, weil Kollergen ist drinnen.“
Und wenn die Weiber ihren halbnackichten Knackpodex rumschwenken, da fallen meinem Karl fast die Augen raus, obwohl der gar nicht
mehr so richtig gut sieht. Aber wie´s so ist mit den ollen Männern. Was die nicht sehen sollten, das sehn se noch gut.
Solche Werbung gabs zu DDR-Zeiten kaum. Irgendwann hatte das unserer Regierung verboten. Naja, man konnte ja auch nicht riskieren, dass die Leute dann losrennen und auch alles kaufen wollen, was da so gezeigt wird. Es gab ja nie genug.
Dafür warn die Mieten billig und die Waschmaschinen hielten ewig.
Na gut, meine hab ich auch schon achtzehn Jahre und die läuft auch noch. Ist ja auch
ein deutsches Produkt und kommt nicht aus China, wie sonst alles, was man jetzt kauft. Fast überall steht nur noch „Made in China“
drauf.
Letztens hatten wir uns für den Garten so einen Plattenkocher gekauft. Da hat es dauernd die Sicherung rausgehauen, wenn wir mal was drauf warm machen wollten. Den konnten wir dann gleich wieder entsorgen.
War zwar billig, das "gute Stück", aber für 15 Euros kann man auch schön was zum Essen kaufen.
Aber ich komm ja schon wieder vom Thema ab. Sehn´ses mir nach ich bin doch schon achtzig.
Zum Geburtstag hat mir mein Heini, was unser Sohn ist, dann so einen Kompjuter geschenkt. Er hatte sich einen Neuen gekauft und dachte
sich, dass der Alte noch gut für mich sein könnte.
Er dachte wohl, dass er mir damit eine Freude macht, weil ich nun mein Geschreibsel nicht mehr in meine alte Schreibmaschine und mit viel Papierverbrauch reinhacken muss.
Ja nun hab ich auch Dickital zu Hause. Weiß zwar nicht, wie das funktioniert, aber Heini hat mir schon viel gezeigt, zum Beispiel, wie ich in´s Indernett komme. Ob alle Inder aber nett sind, kann ich mir nicht vorstellen.
Er hat mir aich so ein I-Mehl-Programm runtergeladen, damit ich nicht mehr so viele Karten und Briefe schreiben muss und statt dessen nun Mehls schicken kann.
Das geht ja auch schneller wie mit der Post und die Briefträger haben nicht mehr so viel zu schleppen.
(Fortsetzung folgt)