Gedichte
Nicht mehr

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"Nicht mehr"
Veröffentlicht am 06. September 2020, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, ...
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Nicht mehr Die Welt bereitet einen Traum vom Meeresrauschen nur den Schaum ich warte auf die nächste Gischt die mit der neuen die letzte verwischt Die Welt bereitet einen Traum vom Kosmos nur den leeren Raum wie immerwährend tiefes Sinken die Endlichkeit im Endlosen trinken Die Welt bereitet einen Traum Vom Hochzeitskleid den feinen Saum ich greife über den Abgrund der

Zeit es ist so nah und doch zu weit Die Welt erklärt mit keinem Wort ist stumm im Hier und jedem Ort Was immer auch sie in mir denkt ist einzig das was sie verschenkt

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Hörbuch

Über den Autor

AndriVento
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, Musil...bald eigene Gedichte, zerzweifelt, existentialistisch, pubertär. Der Traum davon Schriftsteller zu werden.
Aber aus ganz unterschiedlichen Gründen habe ich die Literatur verloren, vergessen, nach ganz hinten geräumt. Dreißig Jahre lang. Bis, ja bis erste Geschichten auf Facebook entstanden, kurze Betrachtungen und bald wieder ein erstes Gedicht. Es ist seltsam, als hätte man eine Münze gefunden die vor langer, langer Zeit unter einer Diele verschwunden ist.
Etwas rostig, glanzlos, wertlos inzwischen und doch so faszinierend.

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Enya2853 Lieber Andri,
keine leichte Kost, die du hier servierst.
Zunächst scheinen deine Verse irgendwie resignierend.
Wir sind Teil dieser Welt und können sie doch nicht greifen.
Vielleicht nur bruchstücke in unseren Träumen.
Und doch ... hat sie nicht unendlich viel zu geben, wenn wir es nur wahrnehmen wollen?
Deine Zeilen machen mich nachdenklich und das ist gut so.

Lieben Gruß
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
AndriVento Liebe Enya,
entschuldige ich war einige Tage nicht auf mystorys und zuerst kam kein Kommentar und dann habe ich nicht mehr geguckt. Umso mehr freue ich mich, denn genau so wie du es empfunden hast war meine Intention. Es ist viel davon drin wie ich die Welt empfinde und daher war ich etwas traurig, dass das Gedicht so ohne Resonanz blieb.
Vielen Dank für dein Nachdenkenund deine Zeilen
Liebe Grüße,
Andri
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Ja, schade, mich haben deine Zeilen berührt und ich mag es auch, wenn nicht alles sofort offensichtlich ist, Danke für die Rückmeldung.
Lieben Gruß
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
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