Kurzgeschichte
Ein lausiger Schatten

Ein lausiger Schatten

Wir kennen das, wir gehen im Sommer in der Sonne spazieren und unser Schatten wirft sich und folgt oder läuft voraus. Doch da war einst einmal einer das war ein mickriger. Ein lausiger Schatten – sagten die anderen Schatten und auch Leute. Sie sahen ihn und er war ihnen zu klein, zu schmal, zu unauffallend. In jeder Beziehung nicht wie gewünscht. Es war ein schöner Schatten auch nicht gerade und er gehörte einem alten Mann. Dieser war klein, er war schmal, und eher schwer auszumachen. So passte es wohl und der Schatten zu

ihm. Den Schatten selbst kümmerte es natürlich was sein Besitzer von ihm hielt. Der jedoch hielt von ihm weder gutes noch schlechtes. Es war eben für ihn sein Schatten und Schattenwurf. So suchte der lausige Schatten darum sich nicht vom Geschwätz der anderen Schatten beeindrucken zu lassen. Ein wenig konnte er nicht vermeiden aber es gelang ihm sonst aber ganz gut. Er richtete sich nach seinem Besitzer und ohh Wunder – er wurde vermeintlich mit der Zeit staatlicher und größer, schöner und ansehnlicher und die Sonne strahlte ihn gerne an und warf

ihn. So wurde aus dem lausigen Schatten ein schöner Schatten – er hat es geschafft. Er hatte an sich geglaubt, vielleicht an sich so gearbeitet, und nun war er was er immer war. Seinem Besitzer Recht so wie er war. So hilft es manchmal den Blickwinkel zu ändern, ihn auszublenden; und - ihn zu wagen. Es kann aus jedem etwas werden wenn er nur den richtigen ehrlichen Schatten werfen will und gewillt ist.

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Text & Coverbild:

2020 © Simon Käßheimer