Veröffentlicht am 20. Mai 2020, 4 Seiten
Kategorie Gedichte http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, ...
Da, ein Vögelchen hat es verraten
gerade eben in unserem Garten:
weißt du nicht, es geht vorbei
mit der Angst und Quälerei
Sie ziehen ihre Spikes jetzt ein
die RNA kommt nicht hinein
es stoppt das Replizieren
brav, ihr kleinen Viren
mancher Virologe da erschrickt
ratlos und leise blickt
der Lauterbach zu Drosten
das kann den Ruf mich
kosten
Nun glaub es, oder nicht
das zweite Gesicht
trefflich aus mir spricht:
Wir werden nicht verenden
Es wird diesen Sommer enden
unser Geschick sich wenden
bevor noch Tag und Nacht sich gleichen
wird die Krankheit von uns weichen
Ernstlich wage ich die Prognose
und geht sie wirklich in die Hose
nun, so ist doch unser Leben
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, Musil...bald eigene Gedichte, zerzweifelt, existentialistisch, pubertär. Der Traum davon Schriftsteller zu werden.
Aber aus ganz unterschiedlichen Gründen habe ich die Literatur verloren, vergessen, nach ganz hinten geräumt. Dreißig Jahre lang. Bis, ja bis erste Geschichten auf Facebook entstanden, kurze Betrachtungen und bald wieder ein erstes Gedicht. Es ist seltsam, als hätte man eine Münze gefunden die vor langer, langer Zeit unter einer Diele verschwunden ist.
Etwas rostig, glanzlos, wertlos inzwischen und doch so faszinierend.
FLEURdelaCOEUR
Wär' schön, wenn die Prognose stimmt,
die Pandemie ein Ende nimmt
und wir in Urlaub fahrn - juchhe,
doch sorgenvoll guckt Kekulé ...
;-))
LG fleur
AndriVentoLiebe Fleur, da war ich kurz in mystory Urlaub und habe deine lustige Antwort verpasst! Ja zwischen Hoffen und Bangen...
Danke auch für die coins :)
Alles Liebe,
Andri