Gedichte
Zuhause

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"Zuhause"
Veröffentlicht am 18. Mai 2020, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, ...
Zuhause

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Zuhause

Mein Hemd hängt ordentlich an deiner Leine, nass und blutig

mit gierigem Mund liege ich dort warte auf den letzten warmen Tropfen Hol mein Herz aus dem Kühlschrank und leg es auf die Anrichte so sieht es viel hübscher aus schließlich sind wir hier zuhause Du denkst an Hannahs Geburtstag morgen?

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Hörbuch

Über den Autor

AndriVento
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, Musil...bald eigene Gedichte, zerzweifelt, existentialistisch, pubertär. Der Traum davon Schriftsteller zu werden.
Aber aus ganz unterschiedlichen Gründen habe ich die Literatur verloren, vergessen, nach ganz hinten geräumt. Dreißig Jahre lang. Bis, ja bis erste Geschichten auf Facebook entstanden, kurze Betrachtungen und bald wieder ein erstes Gedicht. Es ist seltsam, als hätte man eine Münze gefunden die vor langer, langer Zeit unter einer Diele verschwunden ist.
Etwas rostig, glanzlos, wertlos inzwischen und doch so faszinierend.

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Enya2853 Schwer, schwer legen sich die Worte auf mich. Nachdenken? nein, bringt nichts, eher Fühlen, eintauchen in irgendwas.
Worte, die klar sind, aber deswegen nicht unmittelbar sinngebend.
Ein ordentliches Hemd - für mich war es draußen getragen, nicht zuhause. Man braucht es vielleicht wieder?
Nass, gierig, blutig liegend, wartend ...
Wilde erotische Gedanken in mir.
Und das herz im Kühlschrank? Kalt, jetzt zum Wärmen außerhalb?

Splitter, die assoziieren lassen, und dann am ende diese alltäglichkeit der Frage - plötzlich hingeworfen aus einer fast traumhaften Szene.

Andri, das wird mich noch beschäftigen, sicher.
Lieben Abendgruß
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
AndriVento Hallo Enya, vielen dank für deine intensiven Gedanken dazu und du hast eine sehr starke Intuition! Eigentlich sind es auch bei mir Bilder die so aufsteigen aus mir und sich nicht eindeutig interpretieren lassen. Es sind erotische Vorstellungen, aber auch Gedanken dazu wie die wilde tierische ursprüngliche Energie in mir erlegt, besiegt wurde,
mein wildes Herz mir entrissen und kalt geworden ist. Aber ich bin mir selbst nicht sicher..
Liebe Grüße,
Andri
Vor langer Zeit - Antworten
Trollmops Ich habe es jetzt bestimmt zehn Mal gelesen und zehn Mal habe ich es anders interpretieren können. Es ist schwer, zumindest für mich, deinen Gedanken, die du beim Schreiben dieses Stückes hattest, zu folgen. Was auch nicht schlimm ist, denn diese Gedanken waren zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich genauso, und deswegen stehen sie nun dort auf dem Papier. Und so sind sie gut und sollen so sein.

Gruß Det
Vor langer Zeit - Antworten
AndriVento Hallo Det, genau daher will ich nicht mit meiner Interpretation kommen ;-)
Es ist eben auch ein Spiel mit Bildern und Assoziationen.
Liebe Grüße,
Andri
Vor langer Zeit - Antworten
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