Veröffentlicht am 02. Mai 2020, 2 Seiten
Kategorie Gedichte http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, ...
Noch bevor ich heut erwachte
noch nichts erkannte oder dachte
fühlt ich es feine Netze weben
leise prickelnd klingt sein Eigenleben
Es ist Geräusch und doch völlig still
ich fühle, dass ich nichts muss, oder will
Eine tiefe Ruhe und sanftes Gleiten
in den Halbschlaf, in dämmrige Weiten
Erahne wie alle Pläne zerrinnen
es endet glücklich alles Sinnen
erträume die Erde seit Äonen
und selige Wesen die hier wohnen
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, Musil...bald eigene Gedichte, zerzweifelt, existentialistisch, pubertär. Der Traum davon Schriftsteller zu werden.
Aber aus ganz unterschiedlichen Gründen habe ich die Literatur verloren, vergessen, nach ganz hinten geräumt. Dreißig Jahre lang. Bis, ja bis erste Geschichten auf Facebook entstanden, kurze Betrachtungen und bald wieder ein erstes Gedicht. Es ist seltsam, als hätte man eine Münze gefunden die vor langer, langer Zeit unter einer Diele verschwunden ist.
Etwas rostig, glanzlos, wertlos inzwischen und doch so faszinierend.
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FeedreLach....bei uns rauscht eben ein kleiner
tropischer Wolkenbruch vom Himmel...:-)))
schöne kuschlig - warme Zeilen von dir
Gruß ins Wochenende
Feedre
AndriVento; ) Von zu Hause aus gesehen ist ja auch ein Wolkenbruch ganz entspannt. Danke dir für den Favo und deinen netten Kommentar.
Alles Liebe, Andri
MacharaHallo Andri,
es gibt für mich nichts schöneres, als sich an einem Regentag gemütlich einzukuscheln...
aber am liebsten mag ich den Sommerregen. Danach riecht die Welt wie frisch gewaschen.
AndriVentoHallo Jessy, genau! Und noch fast schlafend riecht man es, diese Sanftheit, weiche Feuchte der Luft, wie das Leben selbst.
Vielen Dank für deinen Kommentar!
LG
Andri
MirandaDAS stimmt, lieber Andri.
Wenn der Regen gegen die Scheiben trommelt, wenn Tropfen in Pfützen fallen, und Ringe bilden...das ist so schön! Allerdings kann man das im Bettchen nicht sehen, aber man kann es sich ja vorstellen.
LG
Sigrid