Tugendhafte Geduld
Tag für Tag, Woche für Woche hoffen,
warten, bis es vielleicht passiert.
Ungeduld und Misstrauen zoffen,
die Wände völlig schwarz tapeziert.
Sage mir: Bald schon bald,
liegt es etwa nur an mir?
Finster ist's allein im Wald.
Nur ich, noch kein wir.
Die Zeit verblasst,
so auch mein Gesicht.
Alles dich nun hasst,
"geliebter"
Bösewicht.
Kein Anfang und kein Ende,
vermehrtest mein Leiden.
Gierig riebst du die Hände,
meine Lebensfreude auszuweiden.
Noch bin ich leider am Leben,
doch gibt es keinerlei Sinn.
Den Mantel des Unglücks weben,
damit ich vor der Kälte entrinn.