Wenn du einfach verhaftet wirst, wenn du einfach verurteilt wirst - und du bist unschuldig. Hier ist Ardy Hughes der Pechvogel. Blöd für ihn, anscheinend gut für andere. Lest doch rein!
Ich bin immer offen für Kritik. Ich hoffe mal, ich bekomme überhaupt Rückmeldung.
Angespannte Stille lag in der Luft. Niemand wagte es zu reden. Alle Blicke ruhten auf einer Person, die mit Stahlketten an einer speziellen Vorrichtung in der Mitte des Gerichtsaals am Boden angekettet war. FBI-Agenten waren anwesend und das Gesicht des Richters ließ einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Die Fenster waren vergittert und draußen bezog die Bundeswehr Stellung. Aller Fokus lag auf der einen Person. Der Richter begann zu sprechen. ,,Wollen Sie, Herr Bauer,
für sich selbst einstehen?". Die armselige Gestalt hob den Kopf. In seinen Augenspiegelte sich der Wahnsinn und der Mund verzog sich zu einem gehässigen Grinsen. ,,Nein, wieso sollte ich?" ,,Dann ist es entschieden. Lebenslang."
,,Hey, Ardy!" ,,Was willst du schon wieder von mir?", rief Ardy entnervt aus. Er wollte doch nur seine Mittagspause genießen und nicht immer von irgendjemandem belästigt werden. Nur dafür verzog er sich immer in eine Seitengasse hinter der Uni. Dort lag nämlich ein Stapel Kisten, auf die er sich bequem hinsetzen konnte. Doch anscheinend wurde er schon wieder aufgespürt. Und dies verdankte er nur seiner Hilfsbereitschaft und seinem Rang als bester im Jahrgang, aber er wollte es doch
nicht immer an die große Glocke hängen. Jedoch machte ihm das Schulsystem einen Strich durch sie Rechnung. Jedes mal am Ende des Jahres hingen die Noten am schwarzen Brett und glaubt mir, mehrmals stand er schon ganz oben auf der Liste. ,,Also kannst du mir vielleicht bei diesem Thema helfen?Bitte, bitte, bitte!" Jan, wie er ein Student aus dem Studentenwohnheim, war der nervigste der ganzen anderen Leute. Er drängte ihn fast bei jedem Thema ihm wenigstens einen kleinen Tipp zu geben. ,,Wieso versuchst du es nicht selber? Es ist
schließlich deine Präsentation?" Ardy fand den Vorschlag gut, dann hätte er mal seine Ruhe, aber da protestierte Jan sofort hektisch. Dieser sah seine Chance entgleiten. ,,Nein, nein, du musst mir einfach helfen, das Thema ist einfach, sogar interessant, und du kannst was dazulernen, komm schon, es springt auch was für dich raus." Er beteuerte, dass es nur Vorteile für Ardy bringen würde, sollte er die Präsentation vorbereiten. ,,Wenn das Thema so einfach ist, dann kannst du es ja auch bequem alleine machen, hab ich nicht recht?" ,,Das war ein Schlag in die
Magengrube, Mann." ,,Na und?" ,,Du bist gemein! Ich schmolle jetzt solange, bis du deine Meinung änderst." Ardy wandte sich nur belustigt und leise schnaubend wieder seinem Buch zu, in dem er vertieft gewesen war, bevor Jan kam. Obwohl dieser nervig war, war er sein einziger, sagen wir mal, Bekannter. Freund passt da nicht so richtig. ,,Echt jetzt? Ignorierst du mich wirklich. Unfassbar!" Das 'wirklich' betonte Jan, Ardy ließ sich damit aber nicht beirren, er war das von ihm gewohnt. Beide hörten auf sich zu necken, als sie entfernt Sirenen hörten. In den
letzten Tagen hatten die Studenten diese öfters mal zu hören bekommen. Eigentlich war das kleine Städtchen eher ruhig und wenn überhaupt gab es nur alles Schaltjahr mal einen Ladendiebstahl oder Einbruch. Also alles in allen eine Seltenheit. Aber doch waren sie gar nicht mehr so selten. Ardy schlug das Buch zu und erhob sich von dem Kistenstapel. ,,Ich geh dann mal. Bis hoffentlich nicht so bald." Und damit ließ er Jan verdattert stehen. Ardy machte sich auf den Weg zurück zur Uni und mied dabei die Hauptstraßen. Er liebte die kleinen Gassen und
summte entspannt vor sich hin. Eine schwarze Katze kreuzte seinen Weg. ,,Na du, du bringst doch sicher kein Unglück", murmelte Ardy und beugte sich zu ihr runter. Bevor er jedoch die Hand ausgestrecken und die Katze am Kopf kraulen konnte, zuckte diese mit den Ohren in Richtung eine für ihn nicht wahrnehmbaren Geräusches und verschwand leichtfüßig über der Betonmauer neben ihm. Mist, Ardy hätte sie so gerne gekrault. Er richtete sich wieder auf. Direkt neben ihm öffnete sich eine Tür. ,,Oh, wen 'aben wir denn da? 'Allo 'Ardy!" Ardy drehte sich zu dem
etwas pummeligen kleinen Mann, der in der Hintertür stand. Er begrüßte ihn ebenfalls sehr freundlich: ,,Hi, Luka. Wie geht es ihnen. Lange nicht mehr gesehen." ,,'Ach, das übliche eben. Mein Restanrante läuft aber très bien!" Luka war Franzose und hatte immer noch einen starken Akzent. Er besaß seit fast 20 Jahren dieses gemütliche Restaurant, er hatte es eine Woche nach seiner Geburt eröffnet. Ardy war damals der erste Gast, seine Mutter trug ihn auf dem Arm. ,,Bis dann, ich muss weiter.", sagte Ardy schnell zu dem Wirt und ging weiter. Er hörte schon wieder
die lauten Sirenen und er verzog das Gesicht. Er trat aus dem Schatten der Gasse und sah auf die Hauptstraße. Ein Polizeiwagen stand dort am gegenüberliegendem Straßenrand und eine Menschenmenge hatte sich gebildet. Plötzlich legte sich eine große Hand auf seine Schulter. Eine raue Stimme sprach mich an: ,,Junge, bist du Ardy Hughes?" Er erstaarte.
Der Himmel verdunkelte sich und graue Wolken zogen auf. Schon fiel der erste Tropfen. Ardy fühlte, wie dieser auf seinem Gesicht auftraf und ganz langsam seine Wange hinunterlief. Als hätte er geweint. Auch spürte er den Druck der fremden Hand auf seiner Schulter, wie dieser sich verstärkte und er herum gerissen wurde. Der Mann sah ihn mit ungeduldigen Blicken an und Ardy wünschte sich weg zu können. ,,Wer bist du, Junge? Antworte mir!" Nach diesen Worten zuckte Ardy kaum sichtbar
zusammen und fing unsicher an seine Stimme zu erheben. ,,Ich bin Alexander Brown. Wer will das wissen?" Ardy versuchte mit Nachdruck diese Worte zu sagen. Anscheinend klappte es. ,,Kommisar Smith. Da du nicht unsere Zielperson bist, bitte ich dich zu gehen. Und solltest du einem gewissen Ardy Hughes begegnen, melde dich!" Ohne weiter über diese Begegnung nachzudenken drehte Ardy sich abrupt um und tauchte in die Schatten der Gasse ein, aus der er gekommen war. Inzwischen prasselte der Regen auf ihn herunter und seine Kleidung
hing klatschnass an ihm. Seine Stimmung war gedrückt. Wieso suchte die Polizei nach ihm? Er hatte doch noch nie etwas kriminelles getan. Naja, bis auf einmal, da hatte er ausversehen mal etwas nicht bezahlt. Aber dem Verkäufer war es ja auch nicht aufgefallen. Gedankenverloren ging er den Weg entlang. Er kam wieder am Hintereingang von Luka's Restanrant vorbei. Ruckartig blieb er stehen. Ein Blitz donnerte am Himmel und er fror. Er klopfte an der Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein Zittern durchzuckte seinen Körper. Er sah
einen Schatten sich der Türe nähern und hörte wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. ,,'Ardy, was machst du 'ier?", fragte Luka verwundert. ,,Komm doch rein und wärmt dich' auf." ,,Danke, Luka." Er sah dem Mann hinterher und setzte sich in Bewegung. Als er das Haus betrat kam ihm ein heißer Schwall Luft entgegen. Er stand mitten in einer kleinen Küche. Luka wuselte schon wieder an irgendwas herum und bedeutete ihm Platz zu nehmen. ,,'ast du keine Vorlesung, Ardy?", fragte dieser ihn. ,,Eigentlich schon, aber ich hab's mir anders überlegt." ,,Was
studierst du denn?" ,,Medizin." Plötzlich vernahm er ein leises Klopfen. ,,Ich 'abe geschlossen!", rief Luka in Richtung der Vordertür. Zu Ardy gewandt sagte er aufgebracht:,, Das man sich einfach nicht an die Öffnungszeiten 'alten kann!" ,,Reg dich nicht auf, Luka. Das ist nicht gut für dich.", antwortete Ardy lachend. Das Klopfen wurde immer aufdringlicher und Luka ging aus der Küche in das Restaurant, nicht ohne Ardy vorher einen genervten Blick zu zuwerfen. Bei dem pummeligen Mann sah das echt witzig aus. Jetzt hörte er Stimmen
von vorne, die immer lauter wurden. Ardy konnte eine fremde Männerstimme, sowie Luka's Stimme heraushören. Er erhob sich von seinem Stuhl und steuerte auf die Tür zu. Als er jedoch seine Hand nach der Klinke ausstreckte, stoppte er. Was ihn stoppen ließ, nun ja, das war alles andere als gut. Die Stimme des Mannes war ihm nur allzu bekannt, obwohl er sie erst einmal gehört hatte. Der Polizist. Zögerlich griff er nun doch nach der Türklinke und drückte sie runter. Schnell betrat Ardy den Raum. Er konnte Luka und den Polizisten, Kommissar Smith, wenn
er sich recht erinnerte, mitten im Raum zwischen zwei Tischen ausmachen. Mit seinem Einteten lenkte er die Aufmerksamkeit aller Personen auf sich. Eine große, schlanke Frau kam sie ihn zu. ,,Du bist Ardy Hughes, hab ich nicht recht?" Ihre Stimme klang freundlich, aber Smith schnaufte nur. ,,Vor dem Gasthaus steht ein Polizeiwagen. Du wirst jetzt abgeführt und verhört. Wenn du dich weigerst, sehen wir das als Grund dir Handschellen anzulegen." Ardy war verwirrt. Dies brachte sein Gesicht auch zum Ausdruck. ,,Ja, ich bin wohl der
Gesuchte. Aber was habe ich getan?" ,,Das erklären wir auf dem Revier. Komm!", mischte sich nun, bevor die Polizistin antworten konnte, Smith ein. ,,Sei nicht so unfreundlich Smith!", rügte diese ihn sofort. Wortlos, und noch immer mit einem komischen Gefühl im Bauch, winkte Ardy Luka zu und folgte danach den sich unprofessionell verhaltenen Kommissaren. Die Frau hielt ihm die Tür des vor der Türe stehenden Wagens auf und er ließ sich auf den Sitz fallen. ,Was hat das alles zu bedeuten?'
Corvus2222 Ja, normalerweise schreibe ich in der Ich-Perspektive, da verwechsel ich das manchmal. Und danke für dein Feedback. |