Gedichte
ich habe doch nur eine

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"ich habe doch nur eine"
Veröffentlicht am 09. Februar 2009, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Du hast noch nichts über dich geschrieben. Falsch, denn wer es als Leser versteht, in meinen Texten jenes zu erkennen, was ich mit ihnen ausdrücken möchte, dem wird der Text mehr sagen, der versteht es auch, mich zu lesen !
ich habe doch nur eine

ich habe doch nur eine


ich habe doch nur eine

ich fühle mich elendig
wer bin ich doch
verdammt
ich bin es doch
ihr sohn
ihr einziger nur

mir wird übel
was bin ich doch
verdammt nochmal
was bin ich für einer
ich bin doch wirklich
ein schuft ein rabensohn

sie ist allein
daheim im haus
allein gelassen von mir
verlassen von mir
von ihrem sohn
ihrem einzigen nur

ich bin allein'
könnt' schreien
bin völlig fertig
weine wieder
ein zweites mal
jetzt erst

erst jetzt geschieht
lass ich es zu
tränen fliessen
können nicht befreien
zu fühlen meine schuld
jetzt erst erst jetzt

dir zu schulden
mich dir zu schenken
mich dir zu zeigen
mich zu sehen
dich in mir zu fühlen
dich zu lieben

wo war ich gestern
wo nur
und wo vor fünf tagen
wo nur wo
ich weiss es
seit gestern ist sie fort

fünf tage bereits
ist sie an and' rem ort
einem and'rem haus
liegt sie im krankenhaus
bitte bleib bleib hier
hier unten bei mir bitte

jahre lang
wo war ich
wo nur
ihr sohn
der einzige
ihr einziger nur

sie trug mich aus
unter ihrem herzen
265 tage lang
sie trägt mich in sich
in ihrem herzen
52 jahre lang

wo war ich nur
ihr einziger nur
all die jahre
als ich ging hinaus
hinaus aus dem haus
vor 32 jahren

32 jahre lang
mutter
was hab ich getan
ich dein sohn
dein einziger nur
was hab ich dir damit nur angetan

sie liebt mich so sehr
so von ganzem herzen
so wie ich bin
seit 32 jahren
sagt sie mir dieses
immer wieder

erst gestern
sagte sie es mir
gestern wieder
gestern auch wieder
gestern wieder einmal
seit 32 jahren

32 jahre lang
jahr für jahr
sagte sie es mir
11680 mal
hätte ich es hören können
mir wird schwindelig

wie oft sagte ich
mutter
ich liebe dich
ich liebe dich so sehr
weil du es bist
du doch meine mutter bist

sagte ich es 32 mal
ich bin mir nicht sicher
war es fünf mal
oder war es sogar zehn mal
ich kann es nicht sagen
bin mir nicht sicher

ich fang an zu zittern
ich fühle mich elendiger
als jemals zuvor
bitte bleib bleib hier
hier unten bei mir bitte
ich möchte dir doch
noch so viel sagen

copyright
@Lancelot du Lac
2007
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LancelotduLac
Du hast noch nichts über dich geschrieben.
Falsch, denn wer es als Leser versteht, in meinen Texten jenes zu erkennen, was ich mit ihnen ausdrücken möchte, dem wird der Text mehr sagen, der versteht es auch, mich zu lesen !

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UteSchuster auch jetzt beim nochmaligen Lesen - tun deine Zeilen so weh und machen so traurig.
Glaub mir, Mütter lieben ihre kinder so wie sie sind und haben niemals das Gefühl, er oder sie hat mich verlassen. Mit Worten sagen sie es vielleicht, aber im Herzen ist Liebe.

Liebe Gute Nacht Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
LancelotduLac Danksagung an alle bisherigen Kommentatoren - Sie ging befriedet von mir.
Der Herr offenbarte sich ihr,
gab ihr seinen Frieden
und spendete mir Trost.

Ihr beide seid das Licht in mir

Tritt der Mensch mit schwerem Gang
Aus seinem Erdenleben,
Fällt im Glas mit letztem Sand,
Der Kegel für sein Sterben.

Sein Heil nimmt ihm in alter Welt
Die Pein von allen Schmerzen,
Die Hand, sie reicht ihm gut bestellt
Sein Land schon vor dem Märzen.

Spricht der Geist die Seele frei
Und erfreut sich ihrer Worte,
Steht der Herr dem Lichte bei
Und führt es durch die Pforte.

Dein Mutterschmerz verbleibt in mir
wenn dein Vater vor dir steht.
Ein Lutherherz, das wünsch ich dir,
wenn Papa noch vor dir geht.

bleibt ihr zwei ein Licht in mir

copyright
@Lancelot du Lac
11/2009

Spät im Jänner holte dich
Menschenliebe zu sich heim.
Am Tag des Herrn zeigte sich
Gott dem lieben Mütterlein.

Sonntag, d. 24.01.2010, 15.55 Uhr
Vor langer Zeit - Antworten
melan1980 Leider merkt man oft erst was man verliert wenn es schon fast zuspät ist!

LG melan1980
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster wenn man deine Zeilen liest, bekommt man ein schlechtes Gewissen, weil man unweigerlich denkt: Habe ich es oft genug gesagt. Und unweigerlich weiß man: Ich habe es nie oft genug gesagt. Aber als Mutter weiß man, daß diese Worte nicht ausgesprochen werden müssen, man fühlt sich geliebt und ich persönlich wäre sehr traurig, wenn sich meine Kinder Sorgen machten, weil sie es mir nicht oft genug gesagt oder gezeigt haben.
Ich fühle mich geehrt und geliebt,
diese Liebe trage ich tief in meinem Herzen
und natürlich frage ich mich jetzt,
fühlen sich meine Kinder genug von mir geliebt.
Ich wünsche es mir von Herzen.

Lieber Ritter danke für diese nachdenklich machenden Worte.

Liebe Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
carlita ich verstehe - was du meintest, ich lese es daraus.
Ein ganz lieber Gruß von Carmen
Vor langer Zeit - Antworten
Traumwelten ich habe nur Eine - Lieber Harald,

Zeilen, die unter die Haut gehen. Falls sie autobiographisch sind, wünsche ich Dir, dass Du jetzt den Weg zu ihr suchst und findest und all das nachholst, was Du die ganzen Jahre verpasst hast.

Lieben Gruß
Eva
Vor langer Zeit - Antworten
3balmers Selbsteinsicht, Vorwürfe - Verzweiflung, Angst......kommen mir entgegen aus diesen Zeilen. Lies einmal mein Text den ich gestern hier rein gestellt habe. "Die letzten Worte." Es ist noch nicht zu spät um zu reden. Hoffe ich jedenfalls
LG Karin
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Dazu ... - ... könnte ich so viel sagen, das würde hier aber den Rahmen sprengen.
Wenn es denn autobiografisch ist, so kann ich für dich nur hoffen, Harald, dass du noch die Chance hattest, auszusprechen, was unausgesprochen geblieben ist. Ich selbst war froh, nach dem Tod meines Vater gesagt haben zu können: Was zu sagen war, ist gesagt, was zu fragen war, ist gefragt.
Vllt stelle ich mein GEdicht dazu morgen mal ein.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
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