*°III°*
Eine dicke massive Tannenholztür trennte den Innenraum nach Aussen ab. Einige schraublose Beschläge zu sehen und ausserhalb durch die Türritzen zwei dicke feste Riegel. Das war die Tür des Gefängnises in dem ich eben angekommen war. Die Tür sagte es still und doch schrie sie:
,,An Flucht ist nicht zu denken.‘‘
Der Wachposten ging im Gang auf und ab. Ich sah auf meinem Bettgestell stitzend seinen Hinterkopf durch das kleine rechteckige Türgitter oberhalb. Wie und warum war ich hier?!
Ich sollte gestohlen haben; hattees aber
nicht! Ich sollte frei sein, war es aber nicht! Ich sollte Recht haben; aber nun lassen wir das erstmal. Ich richtete mich auf, dachte wieder an die Flucht. Ich zweifelte. Das war nicht Möglich, bestenfalls nicht einfach.
Ein Aussengitter ging zur Straße, ich war ganz unten auf Straßenhöhe. Das war gut; Glück. Minuten wie Stunden vergingen. Es kam ein Wärter gegen irgend eine Zeit. Er brachte mir einen alten Blechbecher mit Wasser, einen Brotscheiben mit Schinken belegt. Dann ging er wortlos.
Besteck gab es keines. Ich fluchte drum.
Wollte ich doch zumindest eine Gabel für den Mörtel der Gitterstangen mein eigen
wissen. Ich prüfte nochmals das Aussengitter in seiner Breite und Festigkeit – es war machbar. Ein altes Gefängnis – alter Mörtel. Meine Augen fielen auf mein Bettgestell – ich deckte es ab.
Ein Metallrost. Eine Eckstrebe schien locker und etwas beschädigt zu sein, ich zog an ihr – sie klemmte. Sie spannte. Ich zog mit aller Gewalt und löste sie. Erfolg – mein Erfolg.
Ich bog an der Strebe herum die ein Eck verspannt hatte, wie gesagt, sie bog sich. Dann kratzte ich prüfend an einer Stelle des alten Mauerwerkes hinter meinem Bett. Es ging. Langsam bröselte der Mörtel davon. Ich kratzte und kratzte –
es ging sehr langsam und doch ging es vorwärts. Langsam. Leise bröselte der vor mir der am Fenster der Mörtel weg und zu Boden, ich blies ihn sorgsam unters Bett. Eben ging wieder der Wärter an der Tür abwärts und verließ dann meine Türe wieder; ich hielt wieder inne. Weiter als er wieder weg war!
Nach Stunden, dieses Schauspiel ging voran; die Türe aufgesperrt:
,,Sie, sie sind Herr Molondi‘‘, rief der Eintretende.
,,Sie sind fälschlich beschuldigt und können nun gehen.‘‘
Ich atmete tief, ich atmete nun froh.
War ich nur für wenige Stunden ein Gefangener, es war die schlimmste Zeit.
Die schlimmste Zeit meines Lebens wohl. ,,Freiheit, du Gut das töricht wir gebrauchen.‘‘
So hörte ich meinen Geist und höre ich noch heute mich sagen.
Ich war gefangen nur Acht Stunden und einige Minuten – fälschlicherweise. Freiheitsdrang – du lenktest mein Tun. War es töricht?! Wohl möglich!
Ich bin es seither Frei und freier den je; und zuvor wohl auch