Kurzgeschichte
Leben und Veränderung - Eine Geschichte für und über Ronald Weasley (Harry Potter)

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"Eine Geschichte für und über Ronald Weasley (Harry Potter)"
Veröffentlicht am 05. November 2019, 24 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Hey und Hallo :) ..., seit ein paar Jahren schon schreibe ich die eine oder andere Geschichte. Meist handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, doch einem längeren Werk bin ich nicht abgeneigt. Zu meinen fav. Fandoms zählen: »Harry Potter« »Die Chroniken der Unterwelt« »Die Tribute von Panem« »Twilight-Saga« »One Piece« ... und viele mehr. Neuerdings führen mich meine Wege auch die Rubrik: ORIGINAL/Eigene Serie Zu meinen ...
Eine Geschichte für und über Ronald Weasley (Harry Potter)

Leben und Veränderung - Eine Geschichte für und über Ronald Weasley (Harry Potter)

Vorwort

Liebe Leser,

   diese Geschichte habe ich 2oo9 (so, wie es fleißige Schreiberlinge taten, die auf der HP-NG-Welle surften) als Rohbau verfasst, 2o12 nochmals versucht, in Angriff zu nehmen, doch erst jetzt konnte ich mich dazu bewegen, diese kleine Altlast etwas aufzuwerten.    [Arbeitstitel »Daddy's little girl« - wie einfallslos, ich weiß.]    Der Plot ist nicht neu, die Charaktere, sei es Harrys Generation – oder die neue Generation – auch nicht, und eigentlich sollte es eine »Beziehungskiste« werden,

deren Fokus auf Rose und Scorpius liegt.    Und natürlich hatte ich, vor zehn Jahren, noch nicht die Informationen, wie es heute, mehr oder weniger, der Fall ist.    Ich möchte, mit dieser Geschichte, für Ronald Bilius Weasley eine Lanze brechen.    Der arme Kerl, immer und irgendwie stand er hintenan.    Nie ruhmesreich, nur Anhängsel. Nicht sonderlich klug, nicht fähig …    Und doch bekommt er einen Helden zum besten Freund und eine Frau, die seine Schwächen und Unzulänglichkeiten abfedert (und erträgt?).    Vielleicht schwenke ich hier das

Drama-Fähnchen etwas zu sehr, doch ich finde, dass Ron mehr verdient, als man ihm, in all den Jahren, nach all den Büchern, Filmen, Theaterstücken, zugesteht.    Und möglicherweise ließe sich noch mehr aus der Geschichte herausholen, doch den Rest überlasse ich euch, dennoch entschuldige ich mich bereits jetzt für etwaige Ungereimtheiten und nicht nachvollziehbare Sprünge im Handlungsablauf.    Soundtrack – weil es irgendwie passt – Castles von Freya Ridings.


"Harry Potter" ist Eigentum der Autorin

J.K.Rowling, ich leihe mir die Charaktere lediglich aus.


Vielen Dank für's Lesen,

eure irish C:

  Leben und Veränderung   Die heile Welt für all die Menschen dort draußen, der Scherbenhaufen hinter verschlossenen Türen. Nie hätte er es sich träumen lassen, dass sein Mädchen einmal erwachsen würde. Doch zu seinem Unglück war es genau das. Seine kleine, liebe, süße Tochter saß nun, mit roten Wangen und vor Liebe glühenden Augen, auf dem Sofa und hielt wahrhaftig die Hand dieses Jungen! Dieser Bursche, so klug und so charmant, dass es ihm übel aufstieß, blickte ebenso

treuherzig in das Antlitz der jungen Frau. Missmutig und mürrisch dreinblickend, beäugte Ronald Weasley das Spektakel, das sich ihm bot und trommelte wartend mit den Fingerspitzen auf den Lehnen des Sessels. Unfassbar! Gift und Galle krochen ihm geradewegs den Hals hinauf, als seine Gattin, endlich, mit einem Tablett in den Händen, das geräumige Wohnzimmer betrat. Hermines Erscheinen wirkte wahrlich beruhigend, denn die Anspannung, die von den Anwesenden ausging, knisterte noch lodernder, als das kleine Feuer im

Kamin, auf dessen Sims die Familienfotos aufgereiht waren. Dass es auch seiner Frau nicht gefiel, dass dieser junge Mann auf ihrer Couch saß und mit Unschuldsmiene vor sich hin starrte, war nicht zu übersehen. Mit dem strengen Knoten im Nacken, der ihr Haar im Zaum hielt, wirkte Hermine Weasley-Granger, im defusen Licht des Feuers, nur noch belehrender. Zu seinem Leidwesen war der jüngste Spross gerade auf Studienreise quer durch Europa, sodass das Begutachten des Mitbringsels einzig und allein an ihnen hängenblieb. Klappernd setzte Hermine das Tablett auf den kleinen Couchtisch ab und ließ sich

auf der Armlehne seines Sessels nieder. Unschlüssig und überflüssig strich sie über ihren Rock, um vermeintliche, nicht vorhandene Fussel von dem dunklen, baumwollenen Stoff zu streifen. »Also«, begann sie, um das Eis zu brechen und den Gast zum Reden zu bewegen. »Es ist schön, dass ihr die Zeit gefunden habt, um uns endlich einmal zu besuchen.« Bitter rief sie ihrem Gatten so in Erinnerung, dass beide dem Wunsch ihrer Tochter erst vor wenigen Monaten nachgegeben hatten. Dass beinahe elf Wochen ins Land zogen, ehe sie sich dazu durchringen konnten, war der Hoffnung geschuldet, dass diese

Verbindung eher ihr Ende fand und sie sich nicht dem wartenden, bittenden Blicken der Ältesten ausgesetzt sahen. Es einfach aussitzen, hatte es Hermine genannt. Ron schnaubte innerlich. Sein Blick wanderte über das Paar. Die Ähnlichkeit zum Vater war nur schwer zu übersehen. Das weißblonde Haar war so typisch für die Sippe Malfoy, wie man die seine am leuchtenden Rot bereits meterweit erkannte. Dennoch waren die Züge im Gesicht des Jungen lang nicht so spitz und formgebend. Das musste er den Greengrasses zugutehalten: Sie brachten etwas Milderndes in die Ehen, die man ihnen aufzwang. Plötzlich zuckte etwas in ihm. Nein,

nicht in, sondern an ihm. Hermine zupfte erwartungsvoll am Ärmel des braunen Pullunder. Hatte man ihm eine Frage gestellt? Erschrocken nahm Ron den Fokus von dem Besucher und sah knapp zu seiner Frau auf. Deren Lippen waren zu einem Lächeln geschwungen, doch jeder, der sie kannte, verstand, dass dieses Heben der Mundwinkel nicht aus Freude oder Nächstenliebe geschah. Sie inspizierte, harrte aus, wartete darauf, dass der Gast, oder ihr Kind, etwas preisgab, das in ihr die wütendsten Stürme würde heraufbeschwören. Erleichtert, dass der junge Mann aufgeregt daherplapperte, Rose ein leises

Lachen ausstieß und man ihn offensichtlich nicht ansprach, sackte Ronald zusammen, wenngleich auch nur den Hauch einer Sekunde. Er musste Haltung bewahren. Dies war sein Haus und er würde weder sich, noch seiner Gattin erlauben, einzuknicken. Ron presste die Lippen aufeinander. Sie würden gehen, alle. Bald wäre er mit sich und diesem Haus, das Hermine unbedingt hatte haben wollen, allein. Hugo war sonst wo. Vielleicht Amsterdam, Riga? Wer wusste das schon? Hermine, vielleicht. Denn ihr schickte er dann und wann eine Eule, wenn ihm danach

war. Schmerzlich entrang er sich der Erinnerung, die ihn unwillkürlich immer dann heimsuchte, wenn ihm niemand mehr Gesellschaft leistete: »Sie ist erwachsen, Ronald!« Hermine baute sich vor ihm auf. Sie war erschöpft, die Diskussionen leid. Die Arbeit hatte sie ganz für sich eingenommen, so sehr, dass etwas zwischen ihnen allmählich, langsam, aber stetig, zerbrochen war. »Sie ist fünfzehn!« Sein Protest ging in einem Augenrollen unter, das Mutter und Tochter in all den Jahren bis ins Kleinste perfektionierten. »Ich bin einundzwanzig, Dad!« Rose

stemmte, wie ihre Mutter, die Hände in die Hüften. Sie war ihr so ähnlich. Es war beängstigend zu sehen, dass beiden Frauen auf schöne und erschreckende Weise so auf einen Nenner kamen. Scorpius Malfoy würde sich auf etwas gefasst machen können! Möglicherweise war die Beziehung beider vom Universum gewollt? Die Fehde der Ahnen durch die Kindeskinder beendet? Und wenn nicht, war es ihm einerlei. »Sie hat recht, Ronald!«, fauchte seine Gattin. »Sie hat die Schule beendet, ein Studium. Lass sie ihr Leben leben!« Ronald – Wie oft, in der letzten Zeit, hatte sie ihn so genannt? Meist tat sie es, wenn sie unheimlich wütend auf ihn war.

Und jetzt sie musste wahrlich einen tiefen Groll gegen ihn hegen. Seit Monaten. Sie sprach nicht mehr mit ihm, und wenn, dann ließ er selbst die ständigen Tadel über sich ergehen. Er schluckte die spitzen Bemerkungen herunter, schwieg, wenn sie ihn mit mahnenden Blicken bedachte. Wann hatte er sie zuletzt herzlich lachen hören? Als sich Hugo, kurz vor seinem vierten Geburtstag, an einem Kuchen versuchte und beinahe die Küche in die Luft gejagt hatte? Ja, … erst kam der Schock, dann die Wut – nicht auf ihren Sohn, nein, auf ihn – auf Ron, weil er den Jungen nicht im Auge behielt – dann erbrach sie sich

in schallendem, hysterischem Gelächter, dass Vater und Sohn fragend einander anstarrten und Ron in Erwägung zog, im St. Mungo Hospital ein Zimmer zu ordern. Ron schwieg, fiel, im alten Sessel, in sich zusammen. Ständig klagte sie. Machte ihn für alles verantwortlich, was in ihrem Leben, oder das der Kinder, schiefgegangen war. Die Liste war lang, und die Stimme in seinen Ohren wollte nicht verhallen, nicht schweigen. Dass sich Hermine, nur Rose zuliebe, dazu herabließ, einen Fuß in dieses Haus zu setzen, mochte man ihr hoch anrechnen, doch die Kinder waren nicht dumm. Nicht, wenn sie den Scharfsinn

und die Intelligenz der Mutter geerbt hatten. Hugo wusste, wie er all dem aus dem Wege gehen konnte. Seit er die Schule beendet hatte, war er nur dann zu Haus, wenn ihm das Geld ausging oder keiner seiner Freunde mehr bereit, ihn aufzunehmen. Er ertrüge es nicht mehr länger, diese Anfeindungen, das Gerede, hatte er beiden erklärt. Es gab keinen Streit, da für solch eine Auseinandersetzung Vater und Mutter hätten kommunizieren müssen. Rose besuchte ihn nur aus Höflichkeit, weil er zur Familie gehörte. Und da Hermine sich strikt weigerte, jemand

anderen in ihre Wohnung, in SoHo, einzuladen, fand diese Farce im Hause der Weasleys statt. Scorpius Malfoy schlug sich überraschend tapfer, war entgegenkommend, höflich, und schmachtete das Mädchen neben sich so sehr an, als wären nur sie beide existent. Wie schön. Ron war kein Zyniker, doch in Anbetracht der Situation, vermochte er sich nicht solcher bösen Gedanken entziehen. Er hatte nichts in diesem Haus verändert, nicht, seit Hermine gegangen war. Die heile Welt für all die Menschen dort draußen, der Scherbenhaufen hinter verschlossenen Türen. Selbst seine

Familie fiel ihm in den Rücken. Sie liebten Hermine, waren angetan von ihren Fähigkeiten und lobten und bewunderten die Hartnäckigkeit, mit der sie ihre Ziele verfolgt und erreichte. War es Wut, die in ihm aufbegehrte? Nein, er war es doch, der sie unterstützte, ihr den Rücken frei und die Kinder vom Leibe hielt. Umso erschütternder traf ihn die Erkenntnis, dass er nur einer von vielen war. Seit Freds Tod und der Ausbildung zum Auror, führte er gemeinsam mit George Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, doch das blieb, in den Augen seiner Familie, nie sein alleiniger Verdienst. Ein tiefer, schwerer Seufzer entrang sich

ihm. Auf dem kleinen Tisch verweilte das bauchige Glas, gefüllt mit teurem Whiskey. Hermine hatte ihn, zu Ehren ihrer Tätigkeit, vor zwei Jahren mit nach Hause gebracht und nie wieder angerührt. So, wie sie Ron nicht mehr beachtete. Er blieb ihr Hafen, war der Ort an dem sie zurückkommen konnte, wenn ihr die Wohnung im Herzen Londons zu groß, der Ballast der Welt zu schwer geworden war. Und manchmal sprachen sie auch miteinander. Ron kümmerte sich um das Haus. Ein Funken Hoffnung, dass eines seiner

Kinder in der Tür stünde, ungezwungen und ohne etwas zu verlangen, ließ ihn jeden Morgen die Beine aus dem Bett heben. Es war gut, die richtige Entscheidung, dass er sich dem Ministerium entzogen hatte, im Gegensatz zu Harry, der die herrschende Art der Ministerin nun ein ums andere Mal mehr zu spüren bekam. Da waren all die Jahre der Freundschaft, die Kämpfe, die Kriege, vergessen und nur die Verfehlungen hatten Platz in dem Büro, das Hermines täglichen Arbeitsplatz bildete. Ein Schnauben, belustigt, erklang, dann langte Ron nach dem Glas und stürzte den Inhalt seine Kehle

hinab. Es ging weiter, immer. Ob mit ihr, oder ohne sie.

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Hey und Hallo :) ...,
seit ein paar Jahren schon schreibe ich die eine oder andere Geschichte. Meist handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, doch einem längeren Werk bin ich nicht abgeneigt.
Zu meinen fav. Fandoms zählen:
»Harry Potter« »Die Chroniken der Unterwelt« »Die Tribute von Panem« »Twilight-Saga« »One Piece« ... und viele mehr.
Neuerdings führen mich meine Wege auch die Rubrik: ORIGINAL/Eigene Serie
Zu meinen Lieblingsautoren zählen: John Green, David Nicholls, Stephen King, Michael Gerber, Karen Marie Moning, Meg Cabot, Anne Rice, Joanne K. Rowling, Veronica Roth, Suzanne Collins, Cassandra Clare, Stephenie Meyer und Lara Adrian

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