Fantasy & Horror
quid pro quo

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"quid pro quo"
Veröffentlicht am 30. Oktober 2019, 30 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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quid pro quo

quid pro quo

I. Reinkarnation

Wie  viele   Raumfahrtunternehmen,   so   schlug   auch   dieses   fehl.   Eine   einzige Frau,   die   Biologin   Cosima,   der   zwölfköpfigen   Besatzung   überlebte   die Bruchlandung. Sämtliche  Kommunikationsvorrichtungen  waren z erstört, somit sie  keinen  Hilferuf  absetzen  konnte.  Seltsamerweise  kam  keine  Panik  bei  ihr auf,  eher  S ott.  Sie   gab  sich  der  Mühe,  die  Toten zu  bestatten,  nicht  hin,  sie überzeugte sich,  ob  außer ihr  vielleicht  doch noch  jemand  überlebt hatte,  dem war aber nicht so.

Es war  mir  egal, wichtiger  war  mir festzustellen,  wo  ich mich  befand.  Ich

war kein   Navigator,   wußte   also   nicht   einmal,   ob   sie   auf   dem   Planet,   den   sie anzusteuern vorgehabt  hatten,  oder irgendeinem  anderen  bruchgelandet waren. Das Wrack lag in einer von Hügeln umschlossenen Senke, Dunst schwebte über dem Bode n, mithi n  meine Bl icke  nicht  weit  reichten.  Ein  leichter Wind  strich durch   die   mit   niedrigen   Halmen   bewachsene   Ebene,   ein   schwach   blauer Himmel s annte sich über  die Gegend, die Sonne,  die es hier geben mußte,  war noch  nicht  aufgegangen,  obgleich  es  hell  war. Die  Armaturen  meines  Helmes zeigten eine atembare Luft an, so setzte ich ihn

ab, sog die frische Luft in meine Lungen.  

So   saß   ich   nun   auf   dem   Rest   eines   verbogenen   Pilotensessels   und   wartete, wartete   auf   jene,   die   diesen   Planten   bewohnten,   und   denen   die   Notlandung womöglich   nicht   entgangen   gewesen   sein   könnte.   Der   sich   verfärbende Bodendunst ve rriet, da ß  es  hier eine  Sonne  gab,  die  sich  irgendwo erhob,  den Dunst  bald  auflöste,  und  hinter  den  Hügeln,  am  Horizont,  stieg  eine  für  mich nie zuvor gesehene rote Sonne rasch auf.  

Und nachdem  sie  wieder untergegangen  war,   war die  Nacht  frisch, aber  nicht

kalt,   so   daß   ich   mit   leichten   Decken   gut   zurecht   kam.   Ich   schlief   wenig, womöglich   gar   nicht,   dachte   nach:   wenn   auf   diesem   Planet   niemand   mir Ähnlicher   lebte,   war   dieser   Planet   eher   mein   Grab,   als   eine   neue   Heimat. Worum war  es  gegangen? Wir  suchten  nach  einem  Planet  mit  Ressourcen,  an denen   der   unsere   verarmt   war.   Wir   hatten   zwar   immer   von   Forschung ges rochen,   von   friedlichen   Kontakten   mit   anderen   Rassen,   mit   denen   man Handel   betreiben   könnte.   Alle   Entdeckungsunternehmungen   in   diesen

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Hinsichten  waren  gescheitert,  die  Raumschiffe  und  deren  Besatzungen  waren verschollen geblieben.  

Ich  hielt  nichts  von  solchen  Vorhaben, trotzdem  war  ich  hier,  akze tierte  das Geschehene zwar nicht, res ektierte es aber, lebte noch und entschloß mich, mit dem gebliebenen  Leben Sinnvolles  zu beginnen.  Es suchte  mich niemand,  also machte ich mich auf  den Weg, nach jemandem zu suchen,  nach Wesen, die hier lebten,  denen  das  herabstürzende  Raumschiff  und  dessen  Ex losion  vielleicht Angst eingejagt hatte, und die  sich nun irgendwo versteckten und sich  nicht aus ihren

 Unterschlü fen  heraus  trauten.  Ich  hoffte,  ein  weiteres  Raumschiff  zur Rettung würde gestartet werden, aber das konnte dauern, resignierte ich.

So brach ich noch vor  Sonnenaufgang auf, übrig gebliebenen  Proviant in einem Sack   über   die   Schultern   gelegt,   blickte   ich   auf   das  Wrack   des   Raumschiffs zurück, be fand ironi sch, da ß  es  großer Erfolg  war,  Millionen Kilometer  durch das All  zu  reisen,  um  hier  zu  zerschellen.  An  die  Senke  schloß  sich  eine  mit vielfarbigen  Büschen  bewachsene  Gegend  an,  die  sich  so  weit  meine  Augen reichten erstreckte.  Dreimal  war die    Sonne auf  und  untergegangen, bis  ich sie

bewältigt hatte; mir war nicht bekannt, wie lang hier  der Tag währte, meine Uhr hatte den  Geist  aufgegeben, jedenfalls  ging  der Proviant  zur  Neige, mithin  ich annehmen  mußte,  der  Tag  müsse  länger  als  vierundzwanzig  Stunden  dauern. Leider dehnte sich vor mir eine  leere Wüste aus, in der ich wohl  kaum Nahrung und Wasser finden würde.

Stand mir  mein  vorzeitiges Ende  bevor?  Sich in  den  Sand zu  setzen,  um es  zu erwarten,  ging  mir  gegen  den  Strich,  also  sta fte  ich  voran  durch  den  heißen Sand. Zunächst  war  mir nicht  aufgefallen,  und ich  glaubte  an eine  Täuschung, die Sonne  stand  hoch, es  mußten  Stunden vergangen

 sein,  und doch  vers ürte sie keinen Durst, nicht den geringsten. Nach Sonnenuntergang war ich gewohnt, etwas  zu  essen,  doch  diesmal  kam  Hunger  nicht  auf.  Das  beängstigte  mich, wurde   ich  krank?  In  dieser  Nacht  schlief   ich  fest,  fühlte   mich  am  nächsten Morgen  wohl  auf,  verlangte  weder  nach  S eise  noch  Trank. Auf  diese  Weise vergingen sechs Tage, bis ich da s Ende der  Wüste erreicht, weder  Hunger noch Durst  gehabt  hatte.  Auch  war  ich  nicht  abgemagert,  oder  gar  ausgetrocknet. Allerdings  verbreitete  ich  keinen  angenehmen  Geruch,  es  mangelte  an  einem Bad.  

In   der   Ferne   erhoben   sich   Wälder,

  und   ich   beschleunigte   meine   Schritte,

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besonders als  ich  das Geräusch  fließenden  Wassers vernahm.  Durch den  Wald schlängelte  sich  ein  Bach,  der  sich  bald  zu  einem  kleinen  See  sammelte  und, ohne zu  zögern, stieg  ich hinein.  Drinnen entledigte  ich mich  meiner Kleidung und  reinigte  meinen  Kör er  vom  Schweiß  und  Schmutz.  Meinen  Overall  und meine Wäsche  zog  ich durchs  Wasser, wrang sie  aus,  zog sie  abermals  durchs Naß,   und   wrang   sie   noch   einmal,   somit   sie   zumindest   einigermaßen   an schlechten  Geruch  verlor. Sie  und

 mich  streckte  ich  unter  der  warmen  Sonne aus und wunderte mich erneut, daß weder Hunger noch Durst aufkamen.

So   daliegend,   mich   mit   der   Gegend   vertraut   machend,   fiel   auf,   daß   es   hier scheinbar   keine   Tiere   gab,   nicht   einmal   den   kleinsten   Käfer,   obgleich   die waltende Natur  ein guter  Lebensraum für  sie war. Kein  Vogel in der Luft,  kein Fisch   im   Wasser,   kein   elziger   Geselle,   der   mich   als   seine   Nahrung beobachteten  könnte.  Und  es  herrschte  eine  ungewöhnliche  Ruhe,  die  nur  hin und   wieder   von   leichtem   Blätterrauschen   und   dem   Glucksen   des   Baches begleitet

wurde. Wieso blieb ich gesund bei Kräften,  obwohl ich weder aß  noch trank? Und weshalb dachte ich über mein Schicksal nicht nach?

Über   meinem   Gesicht   schwebte   ein   schwach   glimmender   Streifen,   wie fliegender Staub sah es aus,  der sich auf mich nieder  senkte, in meine Nase und

meinen Mund  eintrat,  als söge  mein Atem  es  ein. Ich  griff  danach, betrachtete

die glitzernden Partikel in meiner Hand, sie blieben aber dort nicht liegen,  jeder Atemzug trug  sie in  mich hinein.  Und da  ich seit  Tagen weder getrunken  noch gegessen  hatte,  kam  die  Vermutung auf,  daß  ich  auf  diese  Weise ernährt

 und getränkt  wurde,  wer  oder  was  auch  immer  so  meine  natürlichen  Bedürfnisse stillte.

Ich  kleidete  mich  wieder  ein,  folgte  dem See ufer, das  bald  in  ein  Flußgestade überging,   und   ich   aß   und   trank   nicht,   sah   dagegen   aber   öfter   glimmende Staubstreifen in  meiner  Nähe, von  denen  ein Teil mit  jedem Atemzug  in  mich eindrang  und  mich  sättigte,  gesund  und  bei  Kräften  hielt.  Die  Wälder  waren endlos,  mitunter  finster  und  feucht,  weil  kein  Sonnenstrahl  in  sie  hinein  fiel. Die Nächte  verbrachte  ich auf  dem  feuchten Boden  schlafend,  der mich  weder frieren ließ,  noch  mit einer

 Erkältung  oder anderen  Beschwerden  bedachte. Im Grunde konnte ich zufrieden  sein, ich lebte,  war gesund, brauchte nic ht einmal, um  mich  zu  ernä hren  auf  Bäume  zu  klettern,  oder  zu  jagen,  zudem  es   hier nichts  zu  jagen  gab.  Eines  Morgens  wachte  ich  auf,  etwas  haftete  an  meiner Wange,  ich   faßte   vorsichtig   danach,   hob   es   vor   meine  Augen,   es   war   der

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Blätterkelch  einer  Pflanze.  Indem  ich  die  Pflanze  betrachtete,  schloß  sich  der Blätterkelch,  ich  ließ  ihn  los,  und  er  schwankte  auf  seinem  schlanken  Stengel im  Winde  wie  ein

 Pendel.  Meine  Gedanken  lebten  auf:  ihr  seid  es,  die  mich überleben ließen.  Blütenstaub  und Pflanzensäfte  nähren  mich, geben  mir  Kraft

und Schlaf  und  Ruhe. Ein  Energiefeld  

1 ergibt  sich  zwischen uns.  Ihr  vernehmt  

meine Gedanken  und  reagiert zu  meinen  Gunsten. Dafür  danke  ich Euch.  Und indem   ich   das   tat,   rankten   Pflanzen   mir   an   Beinen   und  Armen,   bald   über meinen ga nzen Kör e r, und  sie  lösten sic h  wieder, wiegten  mit  geschlossenen Kelchen im Wind.  

Da es  Gott  nun mal  nicht  gab, Engel  ebenfalls  nicht, Zauberer  auch  nicht,

mir trotzdem alles  Lebensnotwendige  zukam, mußten  es  die Pflanzen  sein,  die mir beistanden. Aber nicht nur die Pflanzen, sondern der gesamte Planet beeinflußte mich, seine  nicht  betretene Natur,  ich war  offensichtlich das  erste  menschliche Lebewesen, das seinen  Fuß in sein  Reich gesetzt hatte.  Der Planet erhielt  mich, sicherlich  war  er  kein  Paradies,  mein  Überleben  beruhte  auf  einer  Beziehung, die zwische n ihm  und  mir e ntstanden war.  Ich interagierte  mit  ihm  über sei ne Flora, und die  nahm nicht  nur mich, sondern  meine Bedürfnisse  und Gedanken wahr und  erfüllte  sie. Es  war  wie >Feuer  vom  Feuer<, doch  was  gab ich  ihm?

Gewiß, ich war anders eingestellt als viele andere, ich war Pazifistin, absolut für den   Schutz   und   Erhalt   der   Natur,   aber   das   waren   nur   klägliche   Ansätze, unerfüllbare Vorhaben, die  hier und  jetzt  gekräftigt wurden,    einer Vollendung entgegen strebten.

Und wenn nun jemand  erführe, dieser unbekannte Planet  würde aus sich heraus den  Mensch  ernähren,  jeder  würde  ihn  besitzen  wollen,  Kriege  des  Besitzes wegen führen. Waren deswegen die Eroberungszüge gescheitert?  Wie sollte das eigentlich  vorgehen,  die  Besiedlung  eines  anderen  Planeten?  Das  glich  doch einer Annektion, Im

erialisten  ergriffen Besitz und  behau teten, Land, Wälder, Flüsse  und  Meere  gehörten  ihnen.  Das  konnte  nicht  der  Natur  eines  Planeten ents rechen, dessen  erwehrte  sie sich.  Deswegen  war, so  sah und  em fand  ich das, unsere  Mission  gescheitert. Und  ich  hatte überlebt.  Zudem  ich von  denen abstammte, die Territorien ergriffen und zerstörten.

Mittlerweile  war  ich  dazu  übergegangen,  die Auf-  und  Untergänge  der  Sonne nachzuhalten,  ich  wußte  zwar  immer  noch  nicht,  wie  viele  Stunden  der  Tag hatte, aber war mir letzthin auch egal. Einundvierzig mal war es hell und dunkel

1 Cleve Beckster  

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geworden, als ich  dem Fluß  gefolgt das Meer  erreichte. Nach Sonnenuntergang langte   ich   dort   an   und   sah   zum   ersten   Mal   den   nächtlichen   Sternenhimmel dieses Planeten.  

Beim  Anblick  dieses  lichterloh  flackernden,  gleißend  glitzernden  Phänomens sank ich  in  den Sand,  mich  meiner s ontan  bewußt,  so was  Vollkommenes nie zuvor gesehen  zu  haben. Grüne  und  blaue Planeten  zogen  näher, s ürbarer  als in  jedem  mir  bekannten  Planetarium,  um  sich  selbst  kreisend,  neben  Sternen und   Sternenhaufen,   ihre   ehernen

  Bahnen,   Meteore   huschten   mit   langen ulsierenden Schweifen durchs All; die  Gestirne animierten mich, daß  ich mich wieder erhob, mich um mich selbst drehte, als höbe ich zu tanzen an, und wollte ich   nicht   mehr,   als   diesen   Himmel   aus   allein   möglichen   Pers ektiven   zu betrachten, was bei der Menge des Sehenswerten unmöglich war. Immer wieder andere  Sterne,  zuckend  lichterlohe,  langsam  im  Lichteratem  ulsierende,  und die Planeten, zum  Greifen nahe,  und sicherlich Lichtjahre  entfernt, senkten  mir eine   vage  Vorstellung  von   der   unbegreiflichen   Schönheit   de   Seins   ins   Herz

hinein.  Benommen  stand  ich  da,  abgehoben,  entfernt  von  mir  selbst,  und  den glimmenden   Staub,   der   mich   tränkte   und   ernährte,   nahm   ich   mittlerweile unterbewußt wahr.  

Die  ganze  Nacht  über  saß  ich  offener Augen  am  Strand,  senkte  meine  Blicke nicht, entdeckte  immer wieder  neue Sterne,  andere Planeten,  und ich  war nicht einmal  müde,  als  die  Sonne  aufging,  und  der  Verführung der  Nacht,  die  des Tages hellblauen Himmels hinzufügte, in der ferne Monde verblaßten.  

Ich blickte  auf  das  Meer, auf  das  sich  bewegende, lebende  Wasser und  fühlte, daß es leise  rauschend nach  mir rief.

Aber nicht  nur das Meer  s rach, ebenfalls die   im   Wind   rauschenden   vielfarbigen   Bäume   mannigfaltiger   Gestalten, geruhsam   raunende   Flüsse,   sich   türmende   weiß   gekrönte   Brandungswellen, flüsternde   warme   Winde   und   blendend   weiß   gekleidete   Berggi fel,   auch ruhende endlos  scheinende Wüsten,  in denen  die Zeiten  sich über  die Ewigkeit unterhielten, und der Sand, in dem ich  saß, sang. und fortan berührte mich jeder Stein,  jeder  Baum,  jeder  Strauch,  jeder  Halm.  Ich  tauchte   meine  Hände  ins Meer  und  erkannte  die  einzig  ewigen  Bewohnern  dieses  Planeten,  ich  s rach mit ihnen, denn

ich hatte deren S rache, die wie Gesang anmutete, erlernt.

Stets  war  ich  auf  den  Füßen,  längst  hatte  ich  es  aufgegeben,  die  Tage meiner Wanderung zu  zählen.  Ich  vergaß,  durch  wieviel  Dickicht  ich  gestol ert  war,

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wieviel Schweiß  ich  vergossen hatte,  um die  Berge zu  besteigen,  wieviel Sand die   Wüsten   mir   in   die   Stiefel   geschüttet   hatten,   wieviel   Wasser  ich   beim Durchwaten  der  Flüsse  geschluckt  hatte,  wie  viele  Dornen  mir  Kleidung  und Haut verrissen hatten, in welchen Höhlen, Astgabelungen, an welchen Ufern ich

geschlafen hatte. Nun,  so zog  sie weiter.  Es  gab zuviel  zu sehen und  zu hören, und ebensoviel alles noch einmal, oder gar vielfach aufzunehmen, um sich nicht in   Ruhe   zu   versetzen.   Wieder   am   Meer,   tauchte   ich   ein   in   die   warmen Gewässer, da waren sie, die Tiere, die ich vermißt hatte, Fische an allen  Farben, Größen und  Gestalten,  und ich  schwamm  mit ihnen,  als  sei ich  ein  Wesen wie sie. Um mich herum bildete sich  eine Blase, die mit Luft  gefüllt war, die mir zu atmen  erlaubte.  Ein  Del hin  näherte  sich,  ich  kannte  Del hine,  doch  war  es allein  eine  Botschaft  meines  Seins,  was  ich  sah,  hörte  und  em fand,  war  das Seiende,

 die  Substanz,  oder  auch  das Werdende.  Indem  das,  das  ich  für  einen Del hin  gehalten  hatte,  um  meine  Luftblase  herumschwamm,  setzte  ich  mich mit dem  was Aristoteles  über  die Substanz  em funden  hatte, ob  sie  eine Form hätte,  auseinander;  wie  sich  zeigte,  offensichtlich  doch,  denn  der  Planet  hatte eine   Form,   Bäume   und   Flüsse   hatten   ebenfalls   eine.   Bilder   meiner   Sinne, Vorstellungen meines  Seins.  Die  Frage,  wieso   ich  an  Land  keine  Lebewesen gesehen hatte, beantwortete sich von selbst,  sie werden noch kommen, weiß  ich und  frug,  was  ich  denn  sei.  Ich  neigte  dazu

 zuzugeben  ein  Mensch  zu  sein, verwarf es  aber  dann  doch und  gestand,  Cosima  zu sei n, weshalb  ich  hier her

gekommen   war,  weil   sie   eine   Biologin   gesucht   hatten,   deshalb   ich   an   der Mission   teilnahm.   Gewiß,   eines   Tages   werden   wieder   Tiere     das   Land bevölkern, dabei,  ob  auch  Menschen unter  ihnen  sein werden,  gelangte  ich zu der Erkenntnis, daß die Wesen wie Menschen aussehen,  aber auch Tierliches an sich haben werden, aber Menschen würden es nicht sein.

Ergo  würde  es  denen,  von  deren  Planet  auch  ich  stammte,  der  von

 ständigen Kriegen   und   Hungersnöten   heimgesucht   wurde,   niemals   gelingen,   diesen Planeten  zu   besiedeln.  Es  würde   Macht  ausgeübt,  alles,   das  eigentlich  allen gehört, zum  Beis iel  ein Land,  würden  Einzelne als  ihren  Besitz auslegen  und ihr  Geschäft  daraus  machen,  oder,  falls  ein  anderer Ans ruch  darauf  erheben würde, darum käm fen und auch töten.

Flüsse   und   Meere   würden   verdreckt,   Land   kontaminiert,   die   Luft   vergiftet, Wälder  gerodet  oder  verdorrt, Tiere  gequält,  diese  Zerstörer  wollte  der  Planet bestimmt nicht  haben.  Sicherlich würde

 künstlerische  Begabung, Musiker  und Dichter auch  übermittelt. Aber  der Preis  dafür  war zu  hoch.  Das Negative,  das

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ich   aufgezählt   hatte,   wolle   nicht   nur   der   Planet   nicht,   ich   verabscheute   es ebenfalls,   mithin   trieb   ich   mir   eine   vermeintliche   Veranlagung,   eine Gewöhnung aus.

Ich  wusste,  der  Planet  lauschte  mir,  er  hörte  aber  nicht  nur  mir  zu,  sondern nahm  mich  wahr,  em fand  mich,  so  wie  ich  für  ihn  em fand.  Zwischen  uns entstand  eine  Kraft,  die  sich  selbst  erschuf,  ein Wille,  der  sich  selbst  erwirkte und  formte  allein  aus  sich  selbst  heraus  zum

 gemeinsamen Wohl  und  Nutzen. Und  wenn  schon  Tierliches,  welche  Tiere  mochte  ich,  am  liebsten  hatte  ich Katzen. So war es!

Daß   ich   die   Bruchlandung   überlebt   hatte,   hatte   sich   mir   ergründet,   eine Prüfung,  eine  Vorsehung, offensichtlich  hatte  das  Sein  des  Planeten  mir  eine Sehnsucht  offengelegt  nicht  mehr  dort  zu  sein,  nicht  mehr  dorthin  zurück  zu wollen, woher ich  stamme. Und  als ich da  saß, am Rand  der Wälder, nahe dem Strand   und   dem   Meer,   schlängelten   Pflanzen   an   mir   hoch,   öffneten   ihre Blätterkelche   und   kletterten   an   meinem   Kör er   hoch,   bis   hinauf

  zu   den Schultern,  und  ich  flüsterte,  „kommt  nur, wollen  wir  gemeinsam  sein,  umfaßt mich.“

***

Ein Funks ruch:  Verschollenes Raumschiff gefunden.  Planet extrem lebensfeindlich.  Raumschiff zerstört.  

Besatzung tot.  Leichen gefunden, bis auf die der Biologin.  Ende

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hingekritzelt Hallo Ingo,
offensichtlich hast Du Probleme mit dem Text, respektive der "Buch"-Erstellung.
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LG Uli
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Pheedor danke, mach ich
LG Ingo
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