FLEURdelaCOEUR Lieber Friedemann, alles schön und gut. Nur sollte man nicht "die beiden Extreme" - also Linke und AfD, oder personenbezogen, den Faschisten Höcke mit dem linken Demokraten und Protestanten Ramelow in einen Topf werfen, sondern überlegen, warum die Wähler den Parteien "der demokratischen Mitte" immer mehr ihr Vertrauen entziehen. Lieben Gruß fleur |
Friedemann Liebe Fleur, mit Deiner Einschätzung, dass Ramelow der bessere Demokrat als Höcker ist, hast Du sicherlich recht, wenn sie beide an ihren Wahlkampfparolen gemessen werden. Alle beide sind m.E. jedoch Mitglieder einer Extrempartei, zumindest solange die Linke noch als Nachfolgepartei der SED fungiert. Denn rechtlich gesehen sind SED, PDS, Linkspartei und Die Linke immer noch dieselbe juristische Person, auch wenn dies nur aus taktischen Gründen aufrechterhalten bleibt (um den Zugriff auf das SED-Vermögen zu behalten). Liebe Grüße und Dir noch ein schöner Rest-Feiertag, Friedemann |
FLEURdelaCOEUR Ja, lieber Friedemann, mag sein, dass die Linke juristisch noch mit der SED verbunden ist, allerdings hat sie auch mit der WASG fusioniert und Bodo Ramelow ist aus dem Westen, also nix SED. Dazu muss ich dir allerdings noch - ganz im Vertrauen - sagen, dass in den 5 neuen Ländern die Bevölkerung noch immer nicht ausgetauscht wurde, also immer noch die alten Ossis! Und die Ex-SEDler sind natürlich auch immer noch da, sofern sie noch nicht wegen Überalterung weggestorben sind. Was nun? Allerdings habt ihr ja auch ewig lange noch die Altnazis gehabt, sogar in hohen politischen Ämtern ... Ach ja, und dieser Björn Höcke, Chef vom rechtsradikalen Flügel der AfD, der nach Gerichtsentscheid öffentlich als Faschist bezeichnet werden darf, ist ein Westimport, verbeamteter Gymnasiallehrer aus Hessen. Wenn auch jeder Mauertote einer zuviel war, kann ich beim besten Willen nicht die Linke mit Bodo Ramelow mit der AfD und Björn Höcke in einen Topf werfen. Und ich bin nicht die Einzige, die so denkt, lieber Friedemann. Gerade diese undifferenzierte Einordnung führt u. a. dazu, dass viele Ex-DDR-Bürger sich von der BRD und ihren Parteien der demokratischen Mitte nicht richtig vertreten fühlen. Dir noch einen schönen Restfeiertag, (wir hatten unseren gestern, am Reformationstag) lieben Gruß fleur |
Friedemann Liebe Fleur, bevor wir uns wegen Ramelow oder Höcke gegenseitig den Schädel einschlagen, öffne ich Dir lieber mein Herz: Diese Verse hatte ich geschrieben und deshalb wieder ausgegraben, weil ich nicht nur bei politischen Fragen der freiheitsliebendste Mensch bin, den ich kenne. So hatte ich mir an meinem allerletzten Arbeitstag vorgenommen (und bis heute auch eingehalten), zeitlebens nie mehr eine Uhr zu tragen oder mit einem Händi herumzulaufen, weil mir bei meiner Arbeit - die mir an sich viel Spaß machte - das Telefon und die Uhr meine größten Feinde waren. Nicht nur deshalb auch meine Vorliebe, nur noch solche Parteien zu wählen (solange es sie noch gibt), die das Wörtchen „frei“ oder „liberal“ in ihrem Namen führen. Ersichtlich auch aus meinem letzten Vers, der aus der Zeit stammt, in der die gierigen amerikanischen und englischen Neoliberalen (denen Schiller natürlich kein Begriff ist) selbstherrlich den Demokraten und echten Liberalen schadeten. Liebe Grüße und gute (Rest-) Nacht, Friedemann PS: Das übliche Pro-Händi-Argument, jederzeit und überall erreichbar zu sein, ist für mich ein wichtiger Grund, dem Händi zuhause in seiner Schublade seine Ruhe zu gönnen. |
FLEURdelaCOEUR Guten Morgen, lieber Friedemann, ich danke dir und hege auch meinerseits weiterhin keine bösen Absichten dir gegenüber. Wünsche dir ein entspanntes Wochenende! Lieben Gruß fleur |
Friedemann Ja, liebe Fleur, dann rauchen wir bei Gelegenheit mal ein Friedenspfeife, howgh. Liebe Grüße und Dir ein sonniges Wochenende, Friedemann PS: Eigentlich haben wir ja um des Kaisers Bart diskutiert, denn die Zeile „Die Zeichen steh’n auf Extremismus“ im zweiten Vers bezieht sich auf dem linken Flügel vor allem auf die brutalen Ausschreitungen der Linksextremisten beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg. Von der Linkspartei sind dagegen – trotz ihrer undemokratischen Vergangenheit – heutzutage keine derartigen Umtriebe zu erwarten, zumal die Linkspartei inzwischen bereits links überholt wird, wenn man dem JuSo-Chef Kühnert glauben darf, der ja die BMW-AG verstaatlichen wollte. Offenbar weint er nostalgisch den Zeiten hinterher, als das DDR-Straßenbild noch von den zweitakt-qualmenden Trabbis und Wartburgs geprägt war. Liebe Grüße, Friedemann |
baesta Und wenn wir Jenem Glauben schenken, der da steht und lauthals schreit, dann ha´m wir abgelegt das Denken dann, ja dann ist es so weit... Leider sind es immer die Eiferer, egal welcher Coleur, die es immer wieder verstehen, Menschen vom Selberdenken abzuhalten. Du hast es wieder treffend im Worte gefasst. Liebe Grüße Bärbel |
Friedemann Ja, liebe Bärbel, dann ist es so weit. Vielleicht jetzt schon, wenn man das Ergebnis der letzten Landtagswahlen in Thüringen betrachtet, bei der die beiden extremen Flügelparteien die meisten Wähler gewinnen konnten. Dankeschön für Deinen treffenden lyrischen Beitrag und Deine Talerchen. Liebe Grüße, Friedemann |
baesta Es wird viel zu viel polarisiert und die Menschen haben sich leider das Selberdenken und das Zweifeln abgewöhnt. Es wird ihnen ja auch alles auf dem Silbertablett präsentiert und jegliche Verantwortung abgenommen. Wir sind eigentlich schon überkontrolliert und die modernen Medien tragen ihren Teil dazu bei. Wenn man nicht jeden Gigs und Gags im Fernsehen bringen würde, gäbe es auch nicht so viele Nachahmer, die da auch mal hin wollen. Eigentlich wäre "vornehme Zurückhaltung" angebrachter. Aber wer sich Angst einrden lässt, ist natürlich offen für jedwede Effekthascherei. LG Bärbel |
Friedemann Liebe Bärbel, ich teile Deine Meinung über die Krawallsender, die von Werbeeinnahmen leben und daher – fern jeglicher Form von Bildungsaufträgen - den Quoten zuliebe nur senden, was ihr Publikum sehen und hören möchte. Inwieweit sie eine Rolle bei Wahlen spielen (bzw. nicht spielen), kann man so kurz nach der Wahl schlecht einschätzen. Was man jedoch gewiss weiß: Die rechten und linken Extrempartei-Wähler fühlen sich von den mittigen Volksparteien nicht mehr vertreten. Liebe Grüße und gute Nacht, Friedemann |