Romane & Erzählungen
Jack 'n Jules 15/17 - Love & Crime

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"Jack 'n Jules 15/17 - Love & Crime"
Veröffentlicht am 08. Oktober 2019, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich habe mein ganzes Leben damit zugebracht, mir Gedanken darüber zu machen, wie andere mich sehen. Hier gelten nur meine geschriebene Worte... mehr wird höchstens in meinen Büchern über mich erzählt. Lest und lasst mir eure geschriebenen Worte da... ich freu mich über jede Anregung :)
Jack 'n Jules 15/17 - Love & Crime

Jack 'n Jules 15/17 - Love & Crime

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„Nimmt er den Deal an?“ Darf ich dich bitte in Sicherheit bringen, fügte er in Gedanken hinzu. „Er wird keinen Ton sagen. Nicht ein Wort.“ Müde strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Es war hart ihren Bruder durch eine dicke Scheibe ansehen zu müssen, in diesen ekeligen Klamotten, eingepfercht als Verbrecher. Nicht, dass es das erste Mal wäre. „Komm, ich bring dich Heim.“ Sanft legte er seinen Arm um ihre Schultern und sein trauriges Herz machte einen riesigen Hüpfer, als sie sich unwillkürlich an ihn schmiegte. Sie nickte zustimmend und brachte sein Blut zum pulsieren. Fürsorglich geleitete er sie zum Auto, bugsierte sie auf den Sitz und fuhr sie zu ihrer Wohnung. Jack wusste nicht wirklich was er sagen konnte, also schwieg er und riskierte ab und an mal einen Blick hinüber. Neben ihm war Jules auf

den Ausblick aus dem Fenster fokussiert und immer mal wieder fielen ihr die Augen zu. Angekommen wollte sie sich von ihm verabschieden, Jack jedoch dachte nicht im Traum daran, sie jetzt alleine zu lassen. Wortlos nahm er sie auf den Arm und stieg die Treppen unter ihrem kraftlosen Protest hinauf. Anscheinend war sie einfach schon zu Geschafft, als das sie sich stark seiner erwehren könnte. Behutsam setzte er sie auf ihr Bett, befahl ihr sich bequeme Sachen anzuziehen, währenddessen er einen Tee für sie aufbrühen würde. Obwohl sie ihn während der ganzen Zeit nicht eines Blickes würdigte, setzte er sich an ihre Bettkante und wagte den Versuch. „Ich weiß, du wirst mir so schnell nicht verzeihen und du hast allen Grund zu. Doch du sollst wissen, dass ich dich wirklich liebe - wirklich abgöttisch liebe. Alles was ich für

deinen Bruder tun kann, habe ich, seit ich dich kenne, getan und werde ich weiterhin tun. Für deinen Schutz werde ich persönlich sorgen, dir kann nichts passieren.“ Jules platzte beinahe der Kragen, ihr wurde ganz schlecht vor Wut. „Du liebst mich also, ja? Du tust alles für meinen Bruder? Wegen wem sitzt er denn im Knast? Ich hatte dich gebeten nicht zu gehen und du wagst es mich zu küssen und diesen intimen Moment zu benutzen, mich zur Seite zu schubsen. Das hättest du für mich und meinen Bruder tun können: Nicht gehen!“ Schmerzvoll verzog er das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass ich das nicht tun konnte.“, sagte er leise und berührte ihr Schienbein über der Decke. „Dann sage nicht, du würdest mich lieben.“

Jules wusste, wie unfair und kindisch sie sich gerade benahm, konnte aber nicht anders. Sie wollte ihm wehtun, den Schmerz spüren lassen, den sie gerade empfand. Er seufzte tief und Jules hätte ihm fast begütigend eine Hand auf seine gelegt, wäre sie nicht derart aufgebracht gewesen. „Ich werde um dich kämpfen, wenn du mir auch nur den Hauch einer Hoffnung gibst.“ Wenn sich Jules nicht geschworen hätte, ihn in der Hölle brennen zu lassen, wäre sie wohl einen Schritt auf ihn zu gegangen. Der Verrat saß jedoch zu tief und so drehte sie sich einfach demonstrativ auf die andere Seite. „Du hast bestimmt nicht mal eine Katze.“ „Nein, ich habe keine Katze.“ Bevor er aus der Tür verschwand, wandte er sich noch einmal zu ihr: „Ich liebe dich, Jules.“ Sie hatte nicht aufgehört mit ihm zu sprechen,

schoss ihm durch den Kopf, als er wieder im Wagen saß. Ihre Vorwürfe schleuderte sie ihm persönlich entgegen, anstatt ihn einfach zu ignorieren. Das gab ihm zumindest einen kleinen Anhaltspunkt, dass sie noch einiges Klären könnten. Hölle, er liebte diese Frau und wenn es nur den kleinsten Lichtschimmer gab, würde er nicht aufgeben! In der nächsten Zeit meldete sich Jack immer wieder bei Jules, sei es die Frage, wie es ihr ginge oder ob sie irgendetwas bräuchte. Später, als sie wieder arbeiten ging, tauchte er regelmäßig mit einzelnen Rosen auf, wie bei ihrem ersten Date, sagte aber nie viel. Erst nervte und ärgerte es Jules, irgendwann gewöhnte sie sich an den kleinen, stechenden Schmerz in ihrem Herzen und eines Tages ertappte sie sich sogar dabei, wie sie auf ihn wartete. Sie musste doch vollständig wahnsinnig sein, den Scheißkerl sogar noch zu

vermissen! Was stimmte denn bitte nicht mit ihr? Charlie sah sich seine Ziehtochter an und machte sich wegen ihres abgemagerten Gesichts sorgen. Nachdem sie eines morgens Flöckchen in den Garten ließ und sich daran machte, die Regale aufzufüllen, setzte er sich neben sie auf den Boden. „Wie lange willst du den armen Kerl denn noch schmoren lassen?“ Überrascht sah Jules ihn an und verzog das Gesicht. „Ich lasse ihn nicht schmoren. Er will nur nicht einsehen, dass es zu Ende ist.“ „Der Schmerz in deinen Augen ist jedes Mal unübersehbar. Für dich ist es auch noch nicht zu Ende.“ „Das ist egal. Weißt du überhaupt was er mir angetan hat?“ Den Ladenbesitzer scherten die aktuellen Schlagzeilen schon immer wenig, dass wusste Jules. Deswegen machte sie ihm keinen

Vorwurf daraus, sondern meinte ihre Frage ehrlich. „Nein.“, antwortete er gelassen. „Aber ich weiß, dass du gerade eine starke Schulter gebrauchen kannst.“ Alle mühsam unterdrückten Gefühle brachen sich Bahn und zerrten brutal an den Nerven der jungen Frau. Wütend holte sie ihr Mobiltelefon heraus und zeigte ihm die unübersehbare Schlagzeilen der Morgenausgaben. „Das hier ist mein Bruder. Seinetwegen ist er Stadtgespräch. Jack ist beim FBI und hat Brian festgenommen. Obwohl er die Wahl hatte, es nicht zu tun, Charlie.“ Sie zitterte. Charlie schien ganz ruhig zu sein. „Da sitzt ein kleiner Hundewelpe mitten auf dem Highway. Eine Freundin hält dich am Arm fest und bittet dich ihn nicht zu holen, weil es zu gefährlich sei. Was tust du?“ Jules musste Schlucken. „Trotzdem gehen.“ „Warum?“, wollte er wissen und seine Augen

leuchteten weise. „Mein Gewissen würde keine ruhige Minute geben.“, antwortete sie ehrlich. „Könntest du einen Mann lieben, der seine Prioritäten beugt, wie es gerade am besten passt?“, fragte er weiter. „Natürlich tut er dir damit gerade sehr weh, aber überdenke seine Beweggründe. Deine Schmerzen wollte er nicht verursachen. Er ist jedes Mal blasser, wenn er her kommt. Es nimmt ihn sehr mit.“ Tonlos drehte sich seine Mitarbeiterin um und ging ins Hinterzimmer. Doch der Same war ausgebracht und ihr Herz wurde langsam leichter. Jack wurde allmählich verrückt, er schlief nur noch schlecht, aß wenig und zum Sport musste Max ihn regelrecht zwingen. Dunkle Augenringe waren schon längst seine stetigen Begleiter und Jules gab nicht ein bisschen nach. Kein Lächeln, keine Gesichtsregung, keine Antworten

auf seine Nachrichten, rein gar kein Zeichen, dass sein krankes Stalking irgendeine Wirkung zeigte. Heute überlegte er ernsthaft, ob es überhaupt einen Sinn machte, ständig bei ihr aufzukreuzen oder ob er sich da in etwas verrannte, dass nicht mehr da war. Max sah auf und musterte ihn eingehend über die Schreibtische hinweg. „Heute gar keine Rose für deine Angebetete?“ „Bringt das denn was?“ „So wie du aussiehst, wahrscheinlich nicht viel und wäre es ein normales Mädchen, würde ich sagen: Scheiß drauf. Aber so, wie während der Zeit mit ihr, habe ich dich nie zuvor erlebt. Zudem beginnt bald der Prozess und ich würde alles darauf verwetten, dass sie froh ist, dich an ihrer Seite zu haben, wenn das alles losgeht.“ Jack brummte düster irgendeine unwirsche Antwort, stand auf und stiefelte zu seinem Ritual los.

Im Tierbedarfsladen angekommen, fand er Jules nicht sofort. Charlie deutete stumm zum hinterem Raum. Vorsichtig ging er darauf zu und sah sie mit einem kleinen Hund spielen. Einige Minuten betrachtete er sie und machte dann mit einem Räuspern auf sich aufmerksam. Erschrocken fuhr sie herum und lächelte, als sie ihn erkannte. Lächelte! McAllisters Herz setzte beinahe aus. Breit grinste er zurück und streckte ihr die Rose hin. Sofort erstarb das Lächeln wieder und er begriff, dass es eine spontane Reaktion auf ihn war. Aber es gab ihm Zuversicht. Sie hatte sich innerlich auf ihn gefreut, mochte ihn noch immer und ihr Unterbewusstsein hatte auf ihn mit einem freudigen Strahlen reagiert!

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Andy91
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