Dunkle Geheimnisse
Von Alexej Licharew
Personen: Nietzsches Freundin
Iwan Karamasow
Arthur Rimbaud
F.M. Dostojewski
Schillers Schwester
Nietzsches Freundin: Im Schall der Taube
Im Schall der dunklen Taube
da grenzt die Nacht zum Tag,
sowie der festgereifte Glaube
in der Handlung Sein einragt.
Federschmuck verziert das Herz,
welches bis zum Himmel schreit
und spiegelt sich im Weltenschmerz,
der die Seele tief entzweit.
Fäustenhiebe, Kampfgewitter,
Blutenfieber, Daseins-Zwitter,
Flug-Subjekt-Erfahrungstier,
doch welche Gattung bilden wir?
Wir Häuptlinge und Werdens-Tiere,
die im Glück die Trauer finden,
wir Rosenfalter-Wandlungs-Stiere,
die das Jing mit Jang verbinden.
Wir Zwergenwisser, Frei-Naturen,
die wir Hieroglyphen lesen
wandernd auf des Kosmos Spuren,
die im Herbstgeruch verwesen.
Wir Honigsucher, Geistes-Bienen,
die wir Blüten neu bestauben,
und dadurch Mutter Gaia dienen,
indem wir wissend an sie glauben.
Wir Birnen-Fresser, Apfel-Käufer,
wir vielmals auf dem Wasser Läufer,
wir schaun beizeiten mit Beschämung
auf die schaurig regressive Lähmung.
Wir Möhren-Junkies, Hafer-Esser,
die wir scheinbar Pferden gleichen,
wir werden noch durch Armut besser
und sind im Geiste doch die Reichen.
Wir Schattenhunde, Regenwürmer,
wir Heimatkunden, Silberhörner,
ein Erd-Subjekt-Versöhnungstier?
doch welche Bindung wollen wir?
Wir Seherkatzen, Leuchtgeschwader
mit Löwentatzen und Blutpulsadern,
wir Kampf-Subjekt-Bestehenstiere,
die kämpfen, bevor das Herz erfriere.
Wir Pflanzenkäuer, Hass-Verneiner,
die wir sehen immer feiner.
Wir Wahrheitssucher, Kenntnisfinder
und Behüter unserer Kinder.
Wir Lebensspieler, Seinsgestalten,
die wir uns im Sein erhalten,
die gern tanzen und auch heilen,
um rastlos zu verweilen.
Wir Riesen-Lurche aus den Flüssen,
die wir Sprachen neu verstehen,
die wollen, drängen, können, müssen,
um tiefer in uns einzusehen.
Wir Unrecht-Töter ohne Gnaden,
die wir leidgeprüften Richter,
wir bringen euch den Schaden
als Unheil-Vernichter.
Dostojewski:
Die Wahrheit ist Wahrheit für Uns.
Die Lüge ist ein Instrument und also Kunst.
Iwan Karamasow:
Gewiss, nicht Einzel-Wolfs-Naturen,
sondern ganze Staaten führten Wirtschafts-Kriege.
Sie wissen wie man effizient ermordet,
wie man Absichten und Lebewesen liquidiert.
Sie kalkulieren für ihr Haushaltsziel,
sie rechnen mit der fremden Not,
sie spekulieren wie im Börsen-Spiel
mit Macht, mit Angst und Bürger-Tod.
Arthur Rimbaud:
Denn jeder der nicht weiter lebt,
kann die Lüge nicht entlarven,
die vor jedem Kriege heimlich steht,
bei dem sie meistens Schuldlose bestrafen.
Von Ignoranz und Gier fast wie besessen,
expandierten sie mit kalt- erstarrter
Brust,
das militärisch-industrielle Menschen-Fressen
und nekrophil empfanden sie noch Lust:
Beide im Wechsel:
Bei der Ausarbeitung einer Mords-Strategie
Bei der Umsetzung einer Repressions-Theorie,
bei der Realisation einer Hirn-Dämonie,
aus Übermaß an Enzephalopathie.
bei der Befürwortung der Sozial-Asymmetrie
Bei nicht-registrierter Gewissens- Atonie,
beim Handeln aus moralischer Anomalie,
bei der Stärkung von Anthro-Phobie.
bei der Instruierung einer gekauften Regie,
bei der Indoktrination von Interessens-Ideologien,
bei der Massen-Anhäufung von Human-Idiotie,
Für den Wachstum ihrer Privat-Ökonomie.
Beim Zweck-Missbrauch der Demokratie
Bei der Entwicklung der Kriegs-Technologie,
bei der Voraussicht einer fürchterlichen Agonie,
bei der Enteignung von uneigener Energie,
bei der Instrumentalisierung einer
Waffen-Infantrie,
beim Entsenden ihrer (Drohnen)- Artillerie,
Beim Einsatz von Scharfgeschütz zum Krieg,
Bei der Detonation von Bomben und Minen,
beim Auslösen einer Massen-Hysterie,
bei der Transformation von Mensch zu Vieh,
Bei der Radikal-Verstümmelung der Biologie,
bei der Zersprengung zur Negropsie,
Bei der Verteilung einer Armuts-Pandemie,
bei der Bejahung einer Psycho-Epidemie,
bei der Zerstörung von
Human-Psychologie,
bei der Traumatisierung der Neuro-Anatomie,
bei der Unterdrückung der Philanthropie,
bei dem Vollzug der Staats-Egomanie,
Bei der Streuung von Disharmonie,
bei der Ermittlung einer Nekrologie,
bei der Wirkung einer Liebes-Pathologie,
Kapitalismus. er war Mit-Ursache und
Brutstätte der Ego-philie.
Er benutzte uns und hinterlässt
Eine mehrschichtig wirksame Sozial-Pathologie.
Nach der Hölle.
Dostojewski:
Trauriges Hauchen verschiebt die Arena
Und es Brennen die Augen, als wollten sie springen.
Flüssige Materie durchspült die Innereien
Und reinigt von dem Dreck, der im Inneren verwest.
Nietzsches Freundin:
Verlorene Ängste scheinen wie die Schatten
des Uneigentlichen im Kreise sich zu drehen,
bis sie kollabieren, mehrfach zerkrachen;
zum Glück! Glücklicherweise!
wenn keiner darauf käme, sie an sich reißen zu wollen,
zum Zwecke des Besitzens und Entfremdens.
Dostojewski:
Wer Ängste kollabieren lässt, der braucht sich nicht zu ängstigen.
Kollabierte Ängste sind Teil der Entlastung;
Nietzsches Freundin: Erleichterung von Trauer.
Dostojewski: Trauer über nichtverwirklichte Möglichkeiten;
Nietzsches Freundin: Befreiung von Irrtümern.
Iwan Karamasow: Das milde Begehren ließ mich aufhorchen
Auf die unsichtbaren Relationen
gewollter Neigungen und Näherungen.
Was will sich vermitteln? Was Spüren?
Was vitalisieren durch artifizielles Erschaffen?
Was zeugen die Verbindungen der Fähigkeiten
Mit den Resultaten der vorweltlichen Erlebnisse
Und mystischen Bekundungen des zwischensinnlichen
Geschehens eingewobener Geistigkeit?
Dostojewski:
Zwecke sind die Anlässe zum Tätigsein,
nicht nur, sondern auch als Gründe
für die Beschaffenheit unserer Kombinierungen.
Gründe sind der Antrieb für die Fortexistenz
Schöpferischer Triebe und zur Kunst
Gewordenen wie werdenden Liebe.
Arthur Rimbaud:
Nicht der Tölpel ist des Wildgelächters würdig,
da ihm die Zähne schon ungebührlich vergammeln.
Iwan Karamasow: Und nicht die Bauernklage spröder Sympathie
Bemächtigt die Erschütterung gelebter Empathie.
Dostojewski: Der Wüstenschrei verwesender Genesung
Schützt nur minder gegen die Verstaubungen
Des Herzens wie der Innereien.
Arthur Rimbaud: Denn das Fleisch der Aorta will keineswegs
gegessen werden, weder tierisch noch barbarisch,
der begehrenden Zerstörung dienlich zu sein.
Nein! Dem abgründigen Scheitern gelingt die Strafe nicht,
das verzeitlichte Misslingen ist dem Glanz der Treue entwöhnt.
Iwan: Angst ist der Schatten von den vielen Bissen ins Gewissen.
Notdurft die Erscheinung bedingter
Zitterei,
ohne das Verlangen Luxus zu verspeisen,
sondern in Abgründen Licht als Nahrung
zu verschenken für ein gewolltes:
Alle: Wir Denken!
Iwan Karamasow:
Im Untergrund, in den dunklen Gefilden wurzeln
Jene Zeugen, die uns das Atmen nicht verwehren;
Dort tönen die Klänge unterirdischer Enthemmnis
Als Gesänge der vieltausend Wurzeln.
Wild verspürt, doch mild gesungen,
sind die Wurzelklänge ins Gewebe
eingedrungen, zum Zwecke von Ruhe und Emphatie.
Und sie vibrieren, lachen und weinen in der Zeit
hartverweichlichter Versuchungen
der ungewollten Liebe, die zum Zwecke
von Macht und falschen Gewohnheiten
das Unaufhörliche, durch Ignoranz, verärgert.
Dostojewski:
Reichtum ist der Reichtum von Möglichkeiten,
von Erlebnissen, Situationen mit Freunden und Unbekannten,
welche finanziellen Reichtum bei weitem überwachsen.
Die Verirrungen ins Geld entlarven die lächerliche Armut
Jener Seelen, die sich abhängig binden
an Besitz
Und vergessen: sich von Belastungen zu trennen,
als wüssten sie nicht, was sie erwartet, wenn sie
nackt sind und der Materie entkleidet.
Nietzsches Freundin:
Der Bestien schiefe Zähne rochen
nach Blut und Unrat.
Die Notdurft im Gemäule
Verhässlichte den Duft ihrer Seelen.
Sie stanken den Gestank,
den Larven mögen,
um die Fäulnis zu zersetzen.
Iwan Karamasow:
Sie tranken den Saft ihrer Innereien
Für das eigene Gefühl selbst Quelle
Sein zu können. Doch wer sich
dem Erkennen scheute,
wiewohl dem Falschen nicht entronnen,
dem schmerzen seine Zähne,
die am Gewissen kauerten,
es zerbissen und zerfetzten
und ein hartes Weh zu dem Bruch
verhalf, der Weichheit motiviert
als nährender Grund negierter Idiotie.
Dostojewski.
Das was stirbt, sind die alten Lasten,
die alten Muster, der alte Glaube.
Das Nochungestorbene zeigt sich in den
Taten bewusster Lebendigkeit und Harmonie.
Deswegen kann nicht siegen, was
verhärtet ist.
Biegsamkeit und Weichheit bekunden die Frische des Seins.
Härte und Stärke waren die Gefährten des Todes.
Sanftmut ihr geringer Gegensatz.
Doch reicht die Falschheit nicht,
um das Leben zu überleben,
es reicht Verirrung nicht,
um selbst Wahres zu verstehen.
Denn wer müde wird von den Gewohnheiten
Des Falschen, wer sich der Hässlichkeit entwöhnt,
der stirbt den kleinen Tod der Tage,
welcher alte Lasten im Seelenleben
zerstört
und Belastungen der Innereien ausscheidet,
die störenden und zerstörten Hastungen,
jene wir weder gewollt, gewünscht
und als Besitz uns nicht gehören.
Nun denn….sei mit euch das Sen.
Iwan Karamasow:
Findungen des Fluidalen.
Was blinzelt da im Auge?
Was streckt die müden Glieder
In der ruhigen Zeit nach
Der Mitte jener Tage Wachen?
Leises Schleichen begleitet
Von des Laufens Albernheit
Springt vom Grunde in die Höh,
um sich unbeirrt zu drehen,
um Gewordenes zu sehen
und spielerisch dorthin zu gehen,
wo Geschwister sich verstehen.
Das Versteckspiel ist ein Leichtes,
es grenzt an jene Sichtbarkeit,
die sich des inneren Bebens frei entgrenzt
für das durchtriebende Verlangen
sich nicht gänzlich zu entkleiden.
Als hätte das Verborgene
Verborgenes in sich
Und auch das Verborgene
Hätte Verborgenes in Sicht,
doch wo genau: das weis ich nicht.
Doch der Nervung still zum Trotz
Staunt das Auge über Rätselungen
Wie Enträtselungen, um das Monotone
Zu verlassen, dessen Klang sowieso weit verdirbt.
Es ist des Rätsels Zweck, Erkenntnisse zu stärken,
sie kräftiger zu machen; der Zweck des Lebens ist Leben.
Es ist des Unscheinbaren inneres Begehren
Die Sinne noch zu schärfen, von jenen Teilzeit-Blinden,
jene Schlafen wie Wachen, von denen,
die probieren, können und oder machen;
um Versinnlichungen zu schaffen, ob scheinbar oder
unscheinbar, ob verborgen oder unverborgen,
so bleibet ein Schleier auch morgen,
doch nicht um der Maske willen,
sondern um ihre Nacktheit zu stillen;
welche sich verbirgt als unscheinbar
sich zeigend und als Überraschung,
als gesuchte Findung inneren Glücks,
als wertvoller Genuss,
als sinnlich nackter
reizvoll geschmackfluider Kuss.
Nietzsches Freundin:
Nicht Scheu, sondern Vorsicht
Scheint als Wissen den Katzenpfoten
wie eingeschrieben zu sein.
Vorsicht: nicht der Bedrohung zu gehorchen,
sich nicht von Ängsten irritieren zu lassen,
um der Sicherheit der Seele willen,
Freiheit zu bewahren,
damit Entdeckungsfreude
sich nimmermehr verliere,
in den weichen Gefilden
körperlicher Materie.
Iwan Karamasow:
Als gäbe uns ihr Speichel
Die Antwort, die wir brauchen.
Als gäbe uns das Auge,
das Vertrauen,
welches wir bedürfen.
Dostojewski:
Das Verborgene bleibt nicht
Immer nur verborgen.
Das Unverborgene bleibt
Nicht immer nur unverborgen.
An die Wahrnehmbarkeit gewöhnt,
dürfen wir verständlich nehmen,
was uns als wahr erscheint.
Der Mutlosigkeit entwöhnt
Dürfen wir darum wissen
Und Falschheiten vergessen.
Nietzsches Freundin:
Bleibt nicht minder das Gesprochene
Im Halse fest begriffen?
Ist der Schein der Worte
Im Bewusstsein resonant?
Was bedürfen wir als Taten,
um das Strafen zu verachten?
Was bedürfen wir stattdessen,
um die Falschheit nicht zu produzieren?
Scham ist keine Schande;
Ehrfurcht keine Antwort
Und Gefahr ein schon Vergangenes,
eine nicht mehr reale Irrealität.
Iwan Karamasow:
Seit wann pulsiert das Fleisch?
Und wann gammelts als Verwesung?
Wann gedeihen Körper?
was ist geistige Genesung?
Nietzsches Freundin:
Der Schattenspiele waren einst genüge,
sie dümpelten als schlechter Schein
der Alten und Beherrschten:
mit queren Worten altbesudelter Vernunft;
das Alphabet der scheinbar Großen, jedoch Toten,
der Nicht-nur-Toten mit den kurzen Worten,
doch mit welcherart von Taten, ohne was?
Zungenlos ward ihr geworden, aber nicht grundlos.
Ihr seid noch manch Antwort für heute und Morgen,
aber nicht sinnlos, nicht geschmacks- oder empfindungsbefreit.
Denn des gewöhnlichen Betreibens gab euch jemand Emphatie,
verschenkt sie munter weiter und behaltet sie.
Sie ist uns eine Hilfe das Strafen zu vernichten,
um als Unbestrafte aufs Strafen zu verzichten.
Denn wer straft, der straft, bestraft sich selbst,
mit der selbigen Bestrafung, die er anderen erlegte,
weil er als Ursach der Bestrafung sich selbst Wirkungen auflegte,
welche sich karmisch in die Psychostruktur einwebten
und um dies zu meiden, bedarfs der endgültigen Entstrafung.
Denn wer Strafe wählt als Antwort,
der ist nicht mehr ganz richtig,
es scheint des Herrschafts Rache,
doch diese ist nicht wichtig.
Es war das Spiel des Schmerzes,
was die Seelen Angst gelehrte,
und somit ihre Seelen ins Besessene
verzerrte.
Doch Herrschaft oder Angst, Ehrfurcht oder Qualen
Sind allzu alte Werte, die radikal
verfallen, verfaulen,
verderben und vergehen, ins Wertlose gesetzt,
damit die Emphatie sich seltner entsetzt,
um Willen der Harmonie.
Strafen ist kein Wert,
Bestrafungen nur Zwang,
doch wer bestraft, bestärkt
seinen eigenen Untergang.
Drum vergnügt euch des Entstrafens
Und vergesst das Atmen, Trinken, Essen nicht;
Ein Frisch berauschtes Schaffen
Ist der Gewalt Verzicht.
Dostojewski:
Wer die Mutlosigkeit negiert,
öffnet den Raum für Möglichkeiten.
Wer das Mutlose überwindet,
der erkennt und entdeckt
sie seelischen Vermögen
nicht alle Grenzen zu akzeptieren,
Erweiterung zu generieren
Und das Nach-den-Grenzen
zu inspizieren, es zu impressieren,
um weitere Taten und Mut zu vitalisieren.
Die Mutlosigkeit ist ein Zeichen des Todes.
Die Mutlosigkeit ist ein Verbündeter des Schlafens,
nicht aber des Träumens, nicht der Taten spielerisches Tanzen.
Wer sich in Mutlosigkeit verrennt, der erleidet
das Trauma der Beherrschten und Erniedrigten,
die Opfer der Entfremdung und der Kleinlichkeit.
Wer in Mutlosigkeit verharrt,
den zerfressen seine Ängste
und zernagen sein Gewissen.
Denn die Mutlosen sind scheinbar
Die vom Dasein Zerplagten,
die Unfähigen und Entmutigten,
die schlechtgestellten Angstträger,
mit zerfressenden Selbstvertrauen
oder Anbetungsbedürfnissen;
die Kleingläubigen der eigenen Stärke,
die Kriecher vor dem Herrn,
die Lasten alter Tage.
Nietzsches Freundin:
Wer die Mutlosigkeit negiert,
öffnet den Raum für Möglichkeiten.
Wer das Mutlose überwindet,
der erkennt und entdeckt
sie seelischen Vermögen
Grenzen nicht zu akzeptieren,
Erweiterung zu generieren
Und das Nach-den-Grenzen
zu inspizieren, es zu impressieren,
um weitere Werke durch Taten zu vitalisieren.
Dostojewski:
Der Glaube an Mut ist mit
dem Wissen der Mutigen verwandt.
Die mutig Wissenden sind mit
die Gläubigsten negierter Mutlosigkeit.
Wut steigert den Mut, doch wer mutig ist,
der braucht nicht wütend zu sein.
Die Wissensmutigen wollen sich mitunter
nicht von Angst, Gewalt oder Verwesung ernähren,
sondern von Kraft wie von Erfahrungen,
von Einsichten und Wissenshilfen
in Alltag, Praxis und Kunst.
Carpe diem. Und ein fröhliches Angstverlieren.
Nietzsches Freundin:
Wenn ich nicht über dich lachen kann,
dann kann ich dich auch nicht ernst nehmen.
Freundlichkeit ist vermutlich
der erste Schritt zur Freundschaft.
Und Strenge….scheint der Erste
zur Feindschaft zu sein.
Iwan Karamasow:
Elitenquark, Elitenquark,
wer nicht quarkt bleibt arm.
Hochgequatsche, Fremdverarsche,
als beherrschten sie die Barsche.
Sozial verhudelt wie Blendungsaktivisten
Und dehydriert wie kapitale Chauvinisten.
Verkackte Anti-Narretei, cerebrale Schimmelei,
Verwesungsstofflichkeit als verführte Laberei.
Missbrauch und Gewalt gleicht der Ungeselligkeit
Als verbohrte Idiotie der sozialen Hierarchie.
Der Elitenquark ist Mist,
weil der Reichtum ist Beschieß.
Arthur Rimbaud:
Und Joseph der Ältere spricht
Zu seinen nicht mehr Jüngern:
Wer nicht trinkt, wird nicht gesünder.
Wer Scheiße isst, produziert nur Plunder.
Und wer glaubt, der glaubt auch an
Wunder.
Und so mögen wir hoffen:
Wer das Absurde versteht,
der sei bitte ein Postprophet.
Denn flach ist der Krach,
der ausbeutet und Leiden macht.
Stumpf ist der Wille, der die Stille
Ignoriert und unzufrieden macht
Durch der Erwartungen Krach,
doch das macht schwach.
Schwach ist flach
Durch die ungesellige
privatistische Kraft,
als unbewusst gebrauchten
Missbrauch von Macht,
der nicht mitmacht,
sondern zerkracht.
Guten Abend und gute Nacht
Und es gesundet, wer lacht
Und keinen Elitenquark mehr macht.
Iwan Karamasow:
Nun…Ein Verstehen-Wollen mit Adorno.
Die Semantik des Proletariats sei klassengebunden.
Begriff der Klasse = Proletariat?
Sind dann Schulklassen dem Vor-Proletariat gleichsetzbar?
Quasi das infantile Prä-Proletariat herandressierter Funktionen?
Bzw. das Vor- und Nach-Klassengesellige?
Arthur Rimbaud:
Abhängig Beschäftigte? Abhängig von Was?
Von Arbeit? Von Gestaltung? Von Unterordnung?
Für Was? für sich? Für Andere? Als Zweck oder Ding?
Menschsein als tätige wie theoretische Produktivkraft
Für die Befriedigung der inneren Bedürfnisse;
Und weiter?
Sind diese klassenabhängig oder klassenunabhängig?
Nietzsches Freundin: Postklassisch oder traditionell erstarrt?
Iwan: Dogmatisch oder nebulös?
Arthur Rimbaud: naiv oder verwirrt?
Nietzsches Freundin: Die Klassen und das Neben-den-Klassen,
Iwan Karamasow: das paraklassisch Pluralidentitäre freudiger Differenz,
Arthur Rimbaud: das über und unter den Klassenphänomenen,
Dostojewski: das Dazwischenklassische,
Iwan Karamasow: das Intermediäre,
Arthur: sowie das nicht-mehr-klassenschematische Herum-Tätisieren
neutralgewordener Erfahrungsträger und Seinsgestalten
für die produktive Beweglichkeit der kulturellen
Subjektverkörperungen.
Nietzsches Freundin: Mut: das kennen die Starken.
Dostojewski: Mut: das kennen die Schwachen.
Zitat von Adorno:
„die Bürger, deren Freiheit mit Besitz und Bildung
die Tradition des alten Unrechts fortsetzt(e).
Sie wendet sich gegen die Vorzeit selbst.“1
Iwan Karamasow:
Der Schein der „patriarchalischen Gutmütigkeit“
wurde durch die Fratze des Kapitals zerstört!
Zerschunden! Und …. Zerbrochen! ....
Kalkül und eitles Macht- wie Gewinnstreben
Mischten sich mit gewaltvollen Mordserien und
Bestrafungsanstalten willkürlicher Dekadenz.
Die kapitale Indoktrination der Herrschaft
Wie der Gehorsam schlechter Verdinglichung
Der Stärkeren und Opferproduzenten
Sorgte für ein eintrainiertes Ignorierungsverhalten
Der schief lächelnden Funktionsmaskeraden
Zynischer Termiten einbalsamiert mit Menschenblut.
Termine, Termine, Termine
Stottern und prahlen die Termiten
Und vergaßen ihre Mitten.
Arthur Rimbaud:
Eigentum? Privateigentum und Ruhm?
Wie viele sind dafür gestorben?
Wer musste sich brechen lassen
Für den Befehl und die Befehle
Scheinbarer Generäle und Befehlshaber?
Wer ist der Eigentümer der Befehle?
Der Befehligungen? Der Befehlsinnungen?
Der seienden Fehleinstellungen
Psychologischer Befindlichkeiten,
der defizitären Seelenaktivitäten:
Dostojewski: die Disbalance von Ruhe und Unruhe.
Iwan: Sie dürften in dem Zukunftsspiel nicht mehr mitspielen dürfen,
sie haben sich durch schlechtes Benehmen disqualifiziert;
sie haben Waffen benutzt, die anderen Weh taten
oder sie krepierten daran.
Nein…Das wollen wir nicht…dies ist mein Verzicht!
Dostojewski:
Doch der funktionalisierte Idiot war
Das verhunzte Sinnbild der kapitalistischen Moderne.
Er roch nach verkackter Liberalität
Und schlechtem Benehmen.
Der Privatmann schwafelte Freiheit
Und klaute, raubte und privatisierte sich,
was die Anderen nicht durften,
denn er hatte Besitz, Geld und Waffen.
Ihre Zähne zerquetschten zu viel Fleisch,
Befehlsgehabe machte sie erst reich.
Doch das ist pseudopragmatischer Scheiß…
Verschleiert als repressiver Geist.
Iwan Karamasow:
Schämt euch! Ihr Funktions-Idioten!
Ihr fraßt das Fleisch von Toten,
ihr konsumiertet Leichen, As
und Kadaver- Innereien,
und prahltet: Ihr wolltet uns befreien.
Spott auf euch; Spott von Gott,
abgerechnet wird nach dem Tod;
vielleicht auch davor.
Arthur: Und dann…und dann kam die Geschichte mit den Affen…
Die Ideologien, das Jeder-gegen-Jeden, das Kampf-Geschwafel.
Iwan Karamasow:
Und jeder hatte gegen jeden Zweifel,
so vergaßen sie einander zu helfen.
Helfen um der Sorge willen,
um Grundbedürfnisse zu stillen,
um das Zusammensein zu zelebrieren
und soziales Wohl zu repraktizieren.
Arthur:
„Die Hierarchie war von je
Zwangsorganisation zur Aneignung
Fremder Arbeit“ (Zitat Adorno)
Iwan Karamasow: Das kulturelle Recht
ist verjährtes historisches Unrecht.
Nietzsches Freundin:
Der alte Glaube ist ein Untergangsglaube
Und als solcher darf er untergehen
Und sich auflösen, um willen der Balance.
Danke und Bitte.
Iwan Karamasow:
Wozu Reichtum?
Was soll ich mit Reichtum, der Anderen schadet und fehlt?
Was soll ich mit Geld, welches woanders dringend benötigt?
Weshalb dieser Trieb unersättlich zu horten und zu nehmen
Auf Grundlage dessen, dass andere an Ausbeutung leiden?
Und die Anderen sind wir selbst: die
Pflanzen und Tiere,
die verdinglichten Lebewesen, die Opfer des Nutzenkalküls.
Arthur:
Fehlerhaft scheint das ökonomische Programm in den Köpfen,
sich selbst zu bereichern, obwohl andere dafür rackern und schuften,
sich selbst zu verwöhnen, während andere mechanisch verkümmern,
sich selber zu feiern, indessen manch Eltern tränenreich verzweifeln.
Iwan:
Das Lachen der Reichen ist erkauft durch das Weinen der Armen.
Der Luxus der Wenigen ist bedingt durch die verschleierte Ausbeutung
von Vielen, den Kleinen und Mittleren, von Vätern und Müttern.
Strukturen und Gier, Mechanismen und Privatinteressen waren
Gleichermaßen Ursachen und Wirkungen für Reichtum wie Armut.
Dostojewski:
Und ihre Ideologie nennt sich scheinheilig die Lehre der Freiheit:
Freiheit: in Besitz zu nehmen, was ursprünglich niemanden gehörte.
Freiheit: für sich selbst zu ergreifen, was sie selbst nicht erbauten.
Freiheit: systematisch zu vermeinigen, was durch anderer Arbeitskraft erzeugt.
Freiheit: Anderen zu befehlen, woran sie
sich selbst nicht halten.
Freiheit: Andere zu beschädigen, um sich am Schein zu ergötzen.
Freiheit: Anderen zu drohen, damit sie furchterfasst gehorchen.
Freiheit: die Angst zu kultivieren, um effizienter zu herrschen.
Freiheit: Bedingungen zu zerstören, die die Gerechtigkeit garantieren.
Das Lachen der Reichen ist erkauft durch das Weinen der Armen.
Die Freiheit ist nicht frei von unfrei Seienden, die sich verkauften.
Dostojewski: Denn der Missbrauch von Freiheit erzeugt Leiden und bittere Schwere,
produziert Unrecht, Misshandlungen und vernebelnde Chimären.
Arthur: Der Missbrauch an den Armen und Arbeitern, Kleinen und Schwachen,
erzeugte den eklatanten Reichtum der Reichen, welche sich selbst
durch die Anhäufung von Reichtum nachhaltig verkrüppeln.
Iwan: Wofür Reichtum? Wofür?
Echter Reichtum ist die praktizierte Möglichkeit des freien Gebens.
Erst im Geben realisiert der Reiche, was auch gebraucht werden kann,
zum Wohle der Vermögen, die sich durch Gestaltungen materialisieren.
Reichtum ist Reichtum, der es vermag Möglichkeiten werden zu lassen,
das akkumulierte Potential zu konkretisieren, zu finden, zu gestalten,
damit etwas gelänge, was nicht nur dem Einzelnen Nutzen verspricht,
sondern die Verhältnisse des Eigentums durch Geben einfach bricht.
Dostojewski:
Doch Schamlos wie impertinent streift die graugefärbte Plage
durch himmellose Weiten ins müdgewordene Land
als bildete sich die Wüste aus erkalteten Gesteinen,
in den mechanisierten Seelen, die bloß funktionieren.
Denn verstörend und verstört durchjagen sie die Ruhe,
die Unheil gerne meidet, um nicht grausam zu verenden,
und sich nicht als Last sich den Verdinglichten gesellt.
Scheinbar ruhelos hetzten sich die seelisch Geplagten
Im Getriebe der Maschine, die sich selber noch zerstört
Und dem Untergang geweiht, zu Asche sich zerpulvert.
Doch Ruhe stört die Unruhe und Unruh stört die Ruhe
Als wüssten beide nicht, dass sie eins
durchs andere sind.
Was Höhe wirklich heißt, wird erst durch Tiefe klar erkannt,
da eins das andere braucht, um sich selbst zu unterscheiden.
Doch der freiverletzten Seele schmerzt das bunte Herz,
sodass sie tief verletzt, aus Not, Verletzungen verursacht.
Als müsste sie zum Teil, das geben, was ihr gegeben
Und trotz des Widerwillens das Gegebene entzweien.
Die Reaktion ward Trauer, die sich im Herzen eingegraben
Und sich noch versteckt, weil sie endlich sterben will.
Doch totgeglaubte Trauer, die sich heimlich dennoch birgt,
verwandelte die Form und wird umhüllend überlagert
von getriebenen Aktionen und Mustern des Verhaltens,
als wollte sie die gepanzerte Gewohnheit vollends zerbrechen.
Geplagt durch die Gewohnheit, Schmerzen zu ertragen
Bezeugt der Schmerz der Seelen die gewohnt gewordene Plage.
Wie der Phönix in dem Käfig, der seiner Freiheit hart beraubt,
die stille Sehnsucht hegt, die Gefangenschaft zu überwinden,
so weiß auch seine Seele, welche dem
Traurigsein bekannt,
dass Schmerzen, Trauer, Zorneswut inniglich verwandt.
Und doch wurzelt im Gemisch der Trauer und des Schmerzes
Ein hoffnungsfrohes Leuchten, das die Dunkelheit verstört,
als wollte sie sich lösen von ihrer düsteren Existenz
und ihr leiddurchzogenes Dasein durch Erwachen transzendieren.
Das Leuchten leuchtet jedem, den Tätern wie den Opfern
Und verschenkt sich gar den Kleinen, wie den Lebendigen im Sein.
Das Leuchten überwindet die Phänomene grauer Eminenz,
indem es sich von Innen durch Begeisterung entgrenzt.
Denn grau ist nicht die Mitte der Vielfältigkeit der Farben
Und Grausamkeit im Handeln nicht unser Sinn der Existenz.
Doch grau sind jene Seelen, die bloß mechanisch funktionieren
Und die tiefmissbrauchte Seele mit Unterhaltungen maskieren.
Grau erscheint der Schatten, der das eigene Licht verschleiert,
durch den Missbrauch jener Angst, die den Verletzten inhärent.
Grausamkeit und Trauer
Doch Liebe, sie ist schlauer.
Iwan Karamasow:
Feindschaften sind Fehler in der Matrix.
Ein besserwisserisches Gegeneinander,
angreifend oder sich gewaltvoll schützend,
anstatt ein konstruktives Miteinander,
wo denjenigen, welche helfen geholfen
auch wird.
Findet den Fehler!
Dostojewski:
Doch was will der Schleier der Bedrohung?
Was das müde Sich-Verzehren als Entehren?
Zu spät ist doch die Ankunft der vergänglich
toten Folter zur Bezweckung einer Wahl!
Zu spät das Zähnefletschen, das Zerbeißenwollen
für den pseudoiden Gewinn eklatanter Gier.
Nietzsches Freundin:
Den die Taten der Verrohung,
gleich ob am Tage oder mit Lust,
verkümmern sich blöd in Disteleien
oder verletzender Abnormalität
des unjüngst vergessenden Inhalts
unter der Verschleierung absichtvoller Arroganz
Arthur Rimbaud: oder frisch verkünstelter Zähne.
Dostojewski: Das müde: „Ich-bin-besser“ ist ein Zeichen
der Überheblichkeit von Leichen.
Arthur: Das „Ich-bin-besser-als“ erscheint als fader
Abgesang von der Gleichheit wie von Freundschaft,
Dostojewski: Zum Schaden der Gedemütigten und Weichen.
Arthur Rimbaud: Doch zum Nutzen des Misslungenen
Quetscht sich die Sympathie in die Nähe
Scheinbar eleganter oder exquisiter Fußnägel,
zum Trotze des scheinbar schlechten Wetters.
Iwan:
Doch was will die Verschleierung
Als Bedrohung wirklich zerstören
Als mehr nur ihre Grenzen
nicht gekonnter Fürsorge
für die Bestärkung des Nichtfalschen?
Nietzsches Freundin:
Was ist der Zerstörung wert,
wenn das Nochunzerstörte
zu viele Zerstörungen generierte
und das ein unzerstörtes Leben
am Freientwickeln einfach hindert?
Arthur Rimbaud:
Gewiss: Behinderungen der Nacht, die in den
Tag noch stolperten, sind den Bedrohungen
Im Mark nicht unbekannt noch unverwandt.
Dostojewski:
Und trotz der hehren Wetterwandlung,
trotz des Nicht-mehr-Seins erstarrter Sympathie
kriecht das bitterdüstere Verlangen
die Angst zu konsumieren
zwischen den Gedärmen der
Reichen wie der Armen.
Nietzsches Freundin: Was sprechen wir da von Gleichheit? Wie?
Was ist die Freiheit wert, wenn die Bakterien,
die Innereien und die inneren
Unansehnlichkeiten,
das Material, aus dem Fußnägel entstehen,
welche mit und in uns wohnen
die Gleichheit nicht mögen,
geschweige denn achten mögen oder nur
unwertschätzten, als ob sie es wüssten,
was sie nicht wissen, noch gleichfalls erahnen,
das das gemeinsame Brennen …das Brennen der Fahnen!
kein Umstand der Begierde sei,
die noch je vergessen nie wollte,
sondern ein kollektives FeuerFrei,
als kleinstes Gemeinsames der biologisch somatisch
subkutan feincerebral
wie interphänomenal
variativen SituationsRevolten
transsubjektiver Gewordenheit und in ähnlichen Gestalten
und Werdenstendenzen neuzeitlicher Prägungen
für das Sein und Werden des Gewordenen;
des Praktizierten und Gedachten,
zu befreien intendiert.
Arthur Rimbaud: Was soll das egalitäre Gequatsche,
wenn das überhebliche Ich glaubte:
er hätte wertvollere Fußnägel
als die Feder einer Waldameise
je hätte sein können,
da sie unmenschlicher sei,
als die Arroganz der scheinbar
menschlichen Fußnagelträger.
Danke? Für was?
Für Fußnägel?
Fußnägel im Kapitalismus?
Ach…ich bitte euch…
Haut weg den Dreck!
Dostojewski:
Ein Sturm in der Nacht
Ein Sturm in der Nacht, der Wildheit entsprossen,
bringt gewiss Zufriedenheit und Ruhe am Morgen.
Doch ein Gewitter, welches donnert und
blitzt,
welches tobt und braust, ungezähmt berauscht
bringt auch Regen für Pflanzen und Tiere,
durchwirbelt die weiten Lüfte und schweift
durch die Atmosphären, ganz gleichgültig
wie spät oder wie früh oder unfrüh es sei.
Ein Sturm in der Nacht durchwirbelt die Lüfte,
frei von Vorschriften oder Verpflichtungen,
er windet und stürmt, weil Kräfte sich
zeigen,
weil Naturkräfte sich kräftig entladen,
weil Spannungen nicht in Ruhe verbleiben,
sie so eine elementare Dynamik antreiben,
sich nicht verstecken oder nur schweigen,
sondern zum wuchtigen Berauschtsein neigen.
Ein Sturm in der Nacht, der das Dunkle durchdonnert,
wuchtet ebenso Winde in sämtliche Richtungen,
sodass auch der Regen ungezügelt hernieder prasselt,
chaotisiert die vergebliche Ordnung der zu Ordentlichen,
bringt Veränderung ins Gewohnte und Allzugewohnte,
bringt Bewegung in die gemächliche Behaglichkeit
und zeitigt das Urzeitliche, Dasein und Kraft.
Iwan:
Jung ist mehr den Prozessbegriffen verwandt;
Alt mehr den Strukturbegriffen.
Suchen ist ein Prozessbegriff, wie Hunger und Durst.
Und Finden ein Strukturbegriff. Das Gefundene als
Antwort des Suchungsprozesses und Resultat dessen.
In und nach den Prozessen erscheinen Strukturen
Und in und über den Strukturen sind weiterhin Prozesse aktiv.
Prozessbegriffe sind ebenso Tätigkeitsbegriffe, wie:
Arbeiten, Atmen, Aufwachen und Aufstehen,
Bilder erkennen, Sich-Bewusst-Machen und Baden,
den inneren Clown nicht ignorieren,
den chiatischen Chamäleon-Chor-Gesang.
Arthur: Charmantes Chillen und
Dichten, Denken
Und das Dürfen des eigentlichen Erkennens
e gewusster Einsichten erfinden
Formen und Farben für Fragen
formulierter Fragwürdigkeiten
der ganz und gar generativ
gemeinsamen Holistik.
Iwan:
Innere Individuen
Implizieren Immer Individuen.
Je jünger jemand „Jetzt“ jauchzt,
kaum kindlich genug,
es kindisch zu können,
lernt und lacht und liebt,
leidet leise und lebt laut!
Dostojewski:
Mitempfindungen müssen metamorphieren
Nicht nur nicht nützliche Nettigkeiten normieren,
Arthur Rimbaud: ohne die oberen Orientierungslosigkeiten oder
obszönen Ordnungs-Orgien zu oralisieren...Ohh!...
ohhhh….Ohnmacht politischer Perversionen
postpubertärer Produktionspeinlichkeiten!
Iwan: Qualen und Quallen! Kaulquappen und
Quappen-Quatsch! Quappen-Quatschungen
in quirligen Quetschungen von
querverwirrten Quatschtoren.
Arthur Rimbaud: Rüstige Reichtagsresidenzien riechen ranzig ruinös
Nach relativer Religiosität und rechtgläubiger Rechthaberei,
nach schwüler SS-Terror-Sturm-Hysterie
und schlechtschmeckender Nazi-Sadomie.
Dostojewski: Traumatische und traumatisierende Trugschlüsse
Trugen tatsächlich die traurigen Taten der Toten zutage
Unter den Untertanen unserer unwertigen Unzulänglichkeiten.
Verlaufen, verkorkst, verwesend sich
vormachend
die Wahrheit zu wissen und das X für ein Y zu halten.
Iwan Karama
Zynischer Zirkus zeitkranker Zinnsoldaten
Ambitionierter Bastarden - Clownerien.
Für was hättet ihr…so sagt! für was
das Wassertrinken noch verdient?
Die Vernichtung des Falschen.
Nietzsches Freundin:
Was nützt uns das Geheimnis, jenes verborgen
Und welches uns verschwiegen, das Dasein
In stillverzehrter Weise und ungewollt durchwebt?
Was ist die leise Botschaft noch wirklich wert,
wenn das Ungerechte nicht verhindert wird,
aus Willkür, Ignoranz, Selbst- oder Bestrafungsucht
und die Bestraften noch bestraft werden von denen,
welche selbst nicht genügend bestraft worden,
um die Praxis des Bestrafens vollständig zu verlieren?
Was nützt uns die Kontrolle über Andere,
wenn die Kontrollierten wegen der Kontrolle
Mängel erleiden und Vertrauen verlieren anstatt Ängste?
Denn nutzlos scheint die verfremdende Kontrolle
Für die Befreiung von Zwängen und Züchtungen.
Nutzlos ist das Beherrschen von Anderen
Für die Entwicklung der freien Entfaltung,
durch respektvolles Miteinanderwirken,
für selbstbestimmtes Wählen und Werden.
Nutzlos sind die Flüche der Fluchenden
Für das Leben und Lebenlassen der Lebewesen,
für jene Verfluchten, welche sich entfluchen,
um Zwänge zu verlieren und idiotisches Beherrschen.
Unnütz ist das Verflucht- und Kontrolliertsein
Für die Verwirklichung von gleichgewollten
Werten und Zielen im Dasein für uns,
unnütz, weil nutzlos für nicht private Zwecke,
nutzlos, weil unnütz für die Praxis der Freiheit.
Die Entwertung des Kontrolliertwerdens
Öffnet den Raum des Nichtkontrolliertwerdens.
Die Entwertung des Verfluchtseins