Elogramme Psychéin
Reflexionen gewollter Neigungen. Artikulationen von Verbindungen.
Ein intersubjektives Geschehen in transsubjektiver Absicht.
Fürsprechungen gesuchter Sympathie verzeitlichter Dialoge.
Ins Jetzt versetzte Darstellungen versinnlichter Beziehungen.
Das reizvolle Nach-dem-Suchen mit mythischen Elementen.
Von Alexej Licharew
alexc91@web.de
015734037312
Musik: Ria von Da; Resonancia, Amnl Prnt und
weitere.
Personen: Tänzerinnen
Ein Geschichtenerzähler
Ein riesiger Zwerg
Ein zwergiger Riese
Melonous
Psycheferra
Eine Magierin
Ein ehemaliger Clown
Der Zwerg und der Riese können wahlweise
auch von Frauen gespielt werden.
Klamotten können selbst gewählt werden; viel Spaß dabei. =)
Eine sinnlich experimentelle TänZeRei eröffnet den Vorprolog.
Wahlweise Contact-und-Improvisations-Tanz-Bewegungen; wahlweise butohianisch.
Angemessene Musik, vielleicht etwas, was die Tänzer gern hören würden.
Indessen die Tänzer tanzen, beginnt der Prolog:
Prolog:
(Der Geschichtenerzähler bringt eine Pflanze mit auf die Bühne
und gießt sie mit Wasser; dies ist seine Aufgabe im gesamten Stück.
Er sei der Auf-die-Pflanze-Aufpasser, der Hüter des Vegetabilen und bitte!)
Geschichtenerzähler:
Da tanzen zwei Tropfen wie Wasser entlang
aufm Boden, der Härte nicht scheut,
unbekümmert zum Instrumenten-Gesang
vibrieren sie gestern wie heut.
Und schmiegen sich an, wie Katzen es tun,
wenn sie sich treffen zu zweit,
sie können sich fördern oder ausruhn,
beim Tanzen bleibt niemand allein.
Und drehen und wirbeln um sich herum,
dynamisch, spontan und ohne Gewalt,
sie sprechen mit Körpern, und ebenso drum
geben sich selbst die Gestalt,
die sich erst formt im Tanzes-Geschehen
bei schöner Musik in sinnlicher Zeit,
als ich zwei Tropfen hab tanzen gesehen,
und tanzen… Tanzen überwindet das Leid!
1.Akt 1.te Szene
(Auf der Bühne phänotypisiert eine grünblättrige Pflanze, sowie eine andersartige Wurzelträgerin als gesellige Freundin, frei wählbar.)
Der zwergige Riese: Natur und Lust.
Die Zweige begeistert blühender Bäume
Sie erschimmern wie blütenbeschmückt
Sie erscheinen wie farbenberauscht.
Voll von innerem Verlangen
Reife Früchte zu gebären,
dürsten sie nach dem warmen
sonnigen Tropfen des urigen Leuchtkörpers.
Und wie ein tief natürlicher Wille,
der innerhalb von Erscheinungen
unbegrenzt zu metamorphieren begann,
quillt das Lebendige aus dem Leben heraus
hin zur gesunden Ernährung
hin zur frischen Sinnlichkeit.
Denn wo das Schauspiel der flackernden Farben
Und die Lust des natürlichen Gebens
Geschmeidig ineinander zerfließen;
Wo die inneren Wesenskräfte
Gepaart mit den äußeren Gestalten
Zur Reife erwachsen,
und wo natürliche Energien,
wohlschmeckend ummantelt
vom süßen Fleisch der Frucht
in wunderliche Verwirrung und
feingefühlte Ekstase versetzen,
da erlebt das Lebendige
inmitten vom Leben umspült,
lichte Sprünge der Erweiterung,
ein magisch sinnenfrohes Augenglänzen
und ein reichgefühltes, friedvolles Beseligt-Sein.
Der riesige Zwerg: Mungta Tamung
(Unscheinbar präsent)
Im Dunkeln der Nacht, da atmet es still,
weil die Lunge, die atmet und atmen auch will,
nimmt gerne auf, was sie aufnehmen kann,
was sie notwendig gebraucht und in sie gelangt.
Die Körper werden so mit Luft aufgefüllt,
weil das Atmen das Bedürfnis zur Atmung stillt.
Die Stoffe sind fein, doch die Körper brauchen Luft
Und beinah jedes Element trägt einen hauchzarten Duft,
den wir einsaugen und mit den Lungen aufnehmen,
inhalieren, in uns behalten, in Teilen wieder abgeben.
Und die Luft, die wir atmen ist feine Materie,
Elemente, Moleküle, Atome, welche verbunden,
durch unser Atmen in die Lungen einmünden,
sich dort notwendig mit dem Blut verbinden
und so den Weg in den Körperzyklus finden.
Das Herz pumpt das Blut, die rote Materie,
welche flüssig in uns die Körper durchfließt,
welches die Organe mit Atmungsstoff gießt,
sodass jedes Organ den feinen Stoff noch genießt
und sich kein Organ der feinen Materie verschließt.
Der zwergige Riese: Mungta Tamung
Im Dunkeln der Nacht, da atmet es still,
weil die Organe die atmen und atmen auch wollen,
nehmen gerne auf, was sie aufnehmen können,
was sie notwendig gebrauchen und in sie
gelangen.
Der Körper wird somit mit Luft aufgefüllt,
weil das Element das Bedürfnis zur Atmung stillt.
Die Stoffe sind fein, doch die Körper brauchen Luft
Und beinah jedes Element trägt einen hauchzarten Duft,
den wir einsaugen, mit den Innereien aufnehmen,
inhalieren, in uns bewahren, in Teilen wieder abgeben.
Und die Luft, die wir atmen ist feine Materie,
Elemente, Moleküle, Atome, welche verbunden,
durch unser Atmen in die Lungen einmünden,
sich dort notwendig mit dem Blut verbinden
und so den Weg in den Körperzyklus finden.
Das Herz pumpt das Blut, die rote Materie,
welche flüssig in uns die Leiber durchfließt,
welche die Organe mit Atmungsstoff gießt,
sodass jedes Organ den feinen Stoff noch
genießt
und sich kein Organ der feinen Materie verschließt.
2.te Szene
Der riesige Zwerg: Wir atmen und atmen auch ohne Erlaubnis,
und dass wir noch leben ist unser Bezeugnis,
Der zwergige Riese:
dass praktische Atmung nicht nur theoretisch da ist,
sondern notwendig existiert, da sind wir gewiss.
Der riesige Zwerg:
Ich atme, also bin ich, flüsterte die Lunge,
weil mit der Atmung auch das Dasein gelingt,
Der zwergige Riese:
als ob das Atmen die Entwicklung durchdringt
und jedes Projekt zuerst mit dem Atem beginnt.
Der riesige Zwerg:
Ich atme, also bin ich, wispert die Pflanze,
weil ich atme den Stoff und manchmal da tanze
Der zwergige Riese:
ich im Rhythmus der Winde zur stillen Musik,
weil man mich lässt auch ohne Kritik.
Der riesige Zwerg:
Ich atme also bin ich, weiß auch die Seele,
weil die feine Materie durchströmt meine Kehle,
fließt in die Lungen, zirkuliert in den Bahnen
des Blutkreislaufs und versorgt auch Organe.
Der zwergige Riese:
Ich atme also bin ich, spricht das Wesen, das lebt,
in denen sich Elemente in den Körperbau weben,
Der riesige Zwerg:
welche durch Atmung Elementarstoffe aufnehmen,
inhalieren, verwenden, verändern und wieder abgeben.
Der zwergige Riese: Mungta Tamung…
Und nicht nur im Dunkeln, gleichsam an Tagen
In denen wir unsere Lungen mit und in uns tragen,
Der riesige Zwerg: Gnumta Taomung
da inhalieren wir gern die Luft, die wir brauchen
und verhelfen der Luft auch in uns einzutauchen,
Der zwergige Riese:
sodass auch das Herz das Feine unverzichtbar atmet,
die Lunge, das Herz und Hirn Luft für sich nutzen,
Der riesige Zwerg:
die biologischen Körper darauf ungerne warten,
damit die Organe und Zellen einander unterstützen.
Der zwergige Riese: Tamung….Tamung…Mungta Tamung
Wir atmen und atmen auch ohne Erlaubnis,
und dass wir noch leben ist unser Bezeugnis,
Der riesige Zwerg: Tamung…
dass praktische Atmung nicht nur theoretisch da ist,
sondern notwendig existiert, da sind wir gewiss.
Gnumta Atmung ….
Der zwergige Riese: Tamung…und bleibt gesund!
(tanzen irgendwie und freuen sich in spielerischer Aufgebrachtheit, ohne sich zu schämen,
leicht abwegig, unordentlich oder sogar unaufdringlich verrückt zu erscheinen; verneigen sich und gehen.)
3.te Szene
(Melonous tritt auf und isst eine Melone; schlendert auf der Bühne und will etwas beweisen.)
Melonous: .
Wem soll ich beweisen, dass ich noch lebe?
Der Katze? Dem Hund? Den Pflanzen im Garten?
Wieso? Wieso nicht den Bergen, den Seen und Wäldern,
den vielen Flüssen und Meeren, die leiser erscheinen
als das flüchtige Geschrei der Lauten und Allzulauten.
„Leisesein ist wahrlich keine Schande, Ignoranz aber schon.
Nicht wahr? ihr Götter und Engel, ihr Sinn- und Übersinnlichen?“
So sagte und fragte die Stimme, welche das innere Gehör umtänzelt
Und wie ein rascher Wind die vielen Windungen durchwindet
Als dürfte der Wind auch ohne Erlaubnis und ohne Verzicht,
seinem luftigen Wesen entsprechend einfach dasein und werden,
wirbeln und winden, wellen und binden, brausen und finden
was uns nicht gehört und doch nicht im Ungehörten verbleibt.
Sollt ich beweisen, wenn es gefordert, ob Winde wirklich existierten
Dann sagte ich ohne Spott: Schaut in die Bäume, beschaut sie genau,
schaut die Äste und Zweige, wie sie da wippen, wogen und winken,
schaut deren zahlreiche Blätter, wie sie da täglich auch tanzen,
wie sie rascheln und rauschen, als seien die Winde ihre Musik.
(Musik!)
Sollt ich beweisen, wenn es erwartet, ob Winde existierten,
dann fragte ich bereitwillig: Seht ihr die Wellen
auf den Seen,
Auf den Teichen, Meeren und Ozeanen, seht ihr vom Ufer
Oder vom Gewässer, von einem Schiff oder schwimmend,
wie Wasser sich wellt, hinauf und hinab, in leiser Unaufhörlichkeit,
weil Winde sie täglich berühren, mal sanft, mal wild und berauscht?
(geht leise ab und murmelt noch dezent weiter.)
In Wellenbergen und Tälern sich findend, mal dies mit jenem getauscht.
Mal jenes mit diesem getauscht, in Wellentälern und Bergen sich bindend.
4.te Szene
(Melonius macht einen Handstand im Bühnen-Hintergrund, wahlweise an der Wand angelehnt;
der Geschichtenerzähler isst eine andere Frucht, frei wählbar.)
Geschichtenerzähler: Im Gleichgewicht der Farben
Taucht der Vogel hell herauf.
Und im Spiegel seiner Narben
Wellt das Meer sogar bergauf.
Reines Trinken für den Flug,
ist der Freude nicht genug,
und des Lachens Tränenzauber
belebt das Herz, macht es sauber.
Und Schiffe fliegen ringsherum,
blicken lichtend und nicht stumm,
in die bunte Luft der Farben rein,
und stellen dir noch flugs ein Bein.
Denn mit Stärke stehst du auf,
Müdigkeit bleibt lernend liegen,
da der stete rege Da-Seins-Lauf,
weiß sich selbst noch zu besiegen.
Kurz gewusst und inkarniert
In die Handlungen des Lebens,
so federhaft wie balsamiert
ist des gleichen Glücks ergebens.
Und im Gleichgewicht der Farben
Pfeifen die, die leben und nicht starben.
5.te Szene
(Melonius im Nicht-mehr-Handstand-Modus und ein Stück Melone essend.)
Melonous:
Sollt ich beweisen, wenn es verlangt, ob Winde existierten,
dann fragte ich, ohne mich zu schämen: seht ihr die Wolken,
welche sich formen und verformen, sich weiterhin entnormen,
sich bilden und umbilden und von Winden gebildet werden,
welche wandern und in die Weite von Weiten dahin ziehen,
am Horizont, am Firmament in der Nähe, sowie in der Ferne,
ganz gleich ob wir sie fassen, begreifen, schmecken oder nicht?
Sollt ich Winde beweisen, ob sie wahrlich existierten oder nicht,
dann fragte ich ohne euch zu zwingen: hört ihr das kräftige Rauschen
an den stürmischen Tagen und in den sturmdurchwirkenden Nächten?
Seht ihr die Wolkenberge, welche wertvolle Nahrung in sich tragen,
für die pflanzlichen Lebewesen, welche, wie wir, sehr gerne trinken?
Spürt ihr die Lüfte, welche euch zärtlich oder unzärtlich berühren,
wenn ihr geht oder steht, wenn ihr lauft oder
fahrt, geschwind,
wenn ihr Materie durchwandert, wir sie atmen, weil wir sie brauchen?
(Der ehemalige Clown trägt eine Feder mit auf die Bühne.)
Der ehemalige Clown: Ein Vogel.
(vermutlich der Der vogel, ein subjekt im himmel.
Bruder vom Die figur spaltet die stroemende luft.
Geschichtenerzähler, Das verabschieden von dem gewimmel:
aber wer dürfte es Ein weiteres zerschneiden der klufft.
auch nicht wissen?)
Eine stunde der passionierten bewegung,
Die irdische Repulsion umzu schweben,
Den körper, durch geuebte kruemmung
Der vorhandenen fluegel, erneut beleben.
Der strom fliesst um das gesicht,
Das ganze stoesst mitten hinein.
Die seelische schoenheit hat gewicht,
Fuer den vogel, welcher fliegt Daheim.
Melonous:
(futtert wieder Melone)
Wie sollte ich Winde nicht beweisen können?
wenn wir doch, und das ist die Beschäftigung derer,
die forschend Tatsachen ergründen, etwas als dieses
und etwas nicht als jenes beweisen, um es zu wissen.
Dies ist vermutlich die schwierigere Aufgabe: Winde
Nicht zu beweisen, weil Winde nicht unmöglich sind.
Ein Beweis zu finden, dass Winde nicht existierten,
habe ich noch nicht gefunden, wenn wir doch
um sie wissen und nicht nur glauben,
dass sie existierten. Wem soll ich beweisen,
dass ich noch lebe, wenn ich doch weiß,
dass ich bin, was ich bin, weil wir sind. Du Wind!
Der Geschichtenerzähler taucht wieder auf und komplettiert
Der Geschichtenerzähler:
Oder Kind…? Nun denn.. Geschwind…geschwind
Für ein plural kinetisches WirSind…der Wind und
das Kind, sie sind kinesiologisch nur im Verbund
gesund; durchsichtig, sichtbar wie unsichtbar und
doch auch in Bunt. Habt Dank. Und ab!
6.te Szene:
Der zwergige Riese:
Silberne Zeiten durchwallen bewegende Lüfte und
Freischwebend durchdringen Worte die Windungen,
welche, so wie der Schein zu scheinen vermag,
im Kleinen sich winden wie auch im Großen.
Freiauf waren einst der Musen hohe Gesänge
In dem vielfarbigen Raum des kirchlichen Hauses,
In dem reifer Genuss jenes Zentrum durchspülte,
Welches im Schädel zu pochen vermochte.
Der riesige Zwerg:
Sinnliche Zeichen dichtdrängender Töne Musik
Berührten das lauschende Ohr von Innen ganz sanft,
sowie die Hände, gestikulierend Töne nachahmend
die bewegten Lüfte zerspalteten und wieder vereinten.
Schlaflos pulsierte das Stimmensonat der Frau,
deren Tonqualität ins innerste Innere drang
und sich entfaltend das Hirnmark durchströmte
in noch beispielloser Erkennung zum Tag.
Der zwergige Riese:
Ihr Mund wölbte sich zu melodischen Linien.
Unverzerrt empfang ihr Ohr ihren eigenen Gesang.
Ihr Auge blickte tief und tiefer ins Können hinein
Und in sich vertieft fühlte das verständige Herz.
Es fühlte, wie einst ein erfüllendes Kind sich fühlte
Als es köstlich vom Quell der Kunst nun trank
Und in sich verspürte welch Grund sich geöffnet
Zum Wohle des Herzens quellender Kraft.
Der riesige Zwerg:
Ganz durstig nun trinkt das innere Kind,
von dem fließenden Fluss erhabener Worte.
Staunend erfreute sich das pulsierende Zentrum
durch sinnliche Klänge erfahrenden Spiels.
Als seien sie glücklich verliebt, die Stimme, das Ohr
und seien sie extra bestimmend gemacht füreinander,
gleich wie die Geliebte den Liebenden empfängt,
so empfängt auch das Ohr den zärtlichen Klang.
Der zwergige Riese:
Und gewiss ist der Quell im Jetztsein präsent,
Gewiss scheint die Kunst mit den Tiefen vereint,
doch ohne der Übung freiwollender Handlung
kann sich der Hörer unschwer wie leicht nur verhören,
ohne zu ahnen welch sinnliche Schönheit er atmet,
und ohne zu wissen, welch unverkennbare Hymne er hört,
so erscheint erst durch Üben die Schönheit im Ohr
in sich gewahr durch veräußerte Taten.
Der riesige Zwerg:
Und leise nun wächst der Nachklang ins Werden,
wachend sind momentan die Gehirne gespannt,
all jener undinglichen Hörer, die sich nicht hören,
sondern der äußeren klangreifen Stimme
Aufmerksamkeit schenken in wertvoller Zeit,
das Tagwerk genießend und voll innerer Freude,
Bejahung verströmend in hell flammender Erfüllung,
sich selber erspürend durch ihren Impuls.
7.te Szene
Melonous:
Wir atmen und atmen auch ohne Erlaubnis,
und dass wir noch leben ist unser Bezeugnis,
dass praktische Atmung nicht nur theoretisch da ist,
sondern notwendig existiert, da bin ich gewiss.
Und nicht nur im Dunkeln, gleichsam an Tagen
in denen wir unsere Lungen mit und in uns tragen,
da inhalieren wir gern die Luft, die wir brauchen
und verhelfen den Winden auch in uns einzutauchen,
sodass auch das Herz Feines unverzichtbar atmet,
die Lunge, das Herz, das Gehirn Luft für sich nutzen,
die biologischen Körper darauf ungern nur warten,
damit die Organe und Zellen einander unterstützen.
Die Körper werden so mit Luft aufgefüllt,
weil das Atmen das Bedürfnis zur Atmung stillt.
Die Stoffe sind fein, doch die Körper brauchen Luft
Und beinah jedes Element trägt einen hauchzarten Duft,
den wir einsaugen, mit den Lungen aufnehmen,
inhalieren, in uns behalten, in Teilen wieder abgeben.
Und die Luft, die wir atmen ist feine Materie,
Elemente, Moleküle, Atome, welche verbunden,
durch unser Atmen in die Lungen einmünden,
sich dort notwendig mit dem Blut verbinden
und so den Weg in den Körperzyklus finden.
Sollt ich also beweisen, dass Winde existierten:
Dieses Hin und Her der Lüfte, das Etwas mit den Düften,
dann könnten wir fragen, ganz ohne zu verzagen:
Was machen wir, wenn wir inhalieren oder exodemisieren?
(Musik!)
2.ter Akt 1.te Szene
Die Frau vom Zauberer:
Zur blühenden Stunde in leiser Natur,
da erwachen… die Blätter bei Mutter Natur,
in schillerndem Schein durch Sonnenlicht
welches da fließet Schicht um Schicht
des entschlafenden Waldes im grünen Gedeihen,
wie dürft es im Frühling auch anders sein.
In Stille gewahr reift Leben heran
als ob aus den Bäumen zur Atmung gesandt
das innere Streben der Pflanzenbejahung,
welche für unsere Diesseitsbewahrung
unverzichtbar leicht die Lungen durchfließt,
während der Wald die Wärmung genießt.
Es blinzelt schon fein das Sehen der Bäume
Durchgrünt werden mit Kraft die oberen Räume
der inneren Welt unserer Lungen
in die sauerstoffreicher Saft eingedrungen
und uns versorgt mit wertvollem Gut,
welches sich bindet mit unserem Blut,
welches dem Körper Verwandeltes schenkt
und sich zum Wohle ins Seelische mengt.
(Naturklänge ertönen, different variiert und kulturell modifiziert)
2.Szene
(Psycheferra singt und summt und hört Musik und beginnt beschwingt.)
Psycheferra: Die Atmung der Ohren.
Die Ohren atmen und atmen die Musik kreativer Tage
Als wären sie die Lungen für Klänge und Symphonien,
als inhalierten sie die Stofflichkeit, die uns grundversorgt
für unser Überleben als innerlich beseelte Atmungswesen.
Die Lüfte durchfließend in beweglich schalligen Wellen
Strömen Töne, Klänge und Rhythmen ins Ohrgehäuse hinein
Und geben jene Inhalte für die akustische Wahrnehmung.
Inhalte werden inhaliert durch die Integration der Klangatmung,
das Insichverspüren von Rhythmiken, Dynamik und Variationen,
das geschmackvolle Genießen und Sich-Durchströmen-Lassen
von Lebensexpressionen musikalischer Kreativität und Energie.
Das Atmen von Musik ist mit der Musik des Atmens verwandt.
Hirne wie Zellen werden animiert, vitalisiert und dynamisiert,
als berührten die Rhythmen fein die
empfänglichen Atome,
als durchströmten die Klänge die inneren Ionen und Moleküle
und bestärkten die pulsierenden Mitten mit frischer Musikalität.
Die Ohren atmen und atmen die Musik kreativer Tage
Als wär es ein seelisches Bedürfnis Musik zu inhalieren,
als wären all die Klänge zum Aufnehmen gemacht,
um Gutes sinnvoll zu empfinden in erlebter Resonanz.
Verknüpfte Klänge verknüpfen sich durch Kombinationen
Zu rhythmisierten Klanggeweben in gewollten Variationen
Und verknüpfen sich von Innen mit Geweben und Organen,
und durchfließen die cerebralen wie auch die
Blutkreislaufbahnen.
Somit wird etwas weiterhin bewegt, bewegt und angeregt und
Die innere Dynamik, welche durch Inhalte sensibilisiert,
hört nicht auf dynamisch und weiterhin empfänglich zu sein.
Voll innerer Beschallung, denn der Überfluss an Klängen
Sorgt für die Bewegung von Körpern wie auch Seelen,
als verwandelte sich jene und diese musikalische Energie
in Bewegungsenergie durch die Rhythmisierung im Tanz,
als belebten die Rhythmen und Töne, die Lieder und Klänge
die seelischen Vermögen des Hörens, Singens, Tanzens und Spürens.
Nach der Musik ist vor der Musik wie die Atmung nicht nur einmalig ist.
Wer klänge atmen kann sei ein Könner der Klangatmung. Maom.
(sie singt und klingt in phonetischer Erregsamkeit;
der Raum wird von Schallwellen wie gebadet. )
3.te Szene
(Der Geschichtenerzähler erzählt von seinen Wanderungen.)
(Der Zwerg und der Riese spielen thematisch Pantomime.)
Der Geschichtenerzähler: Wander-Gedichte
Dicht über des Waldwuchses Kronen
Schweift ein Adler auf Winden daher,
beschauet manch Dörfer von dort oben
und segelt beflügelt, nicht schwer.
Gleich rechts wie links ragen die Berge
Mit rauschenden Bäumen beschattet hinauf
Und einige urwäldliche Zwerge
Wimmeln in Ihnen zuhauf.
Insekten und Spinnen und Mäuse-Getier,
sie krabbeln und wühlen in wäldlicher Gegend
und tauchen bald auf in Adlerss Visier;
da… ohne Gewissen und flügelanlegend
stürzt er mit blitzender Eile hinab,
greift sich die Maus und wird satt.
Auf einem Hügel fressen die Kühe
Unter ner Buche, gräserzerkauend
Ohne viel Last, ohne viel Mühe,
dafür Milch in den Eutern anstauend.
Gefleckt sind die Leiber, bräunlich bis weiß,
um sie herum schwirren manch Fliegen,
hier und dort liegt Kuh-Fladenscheiß
verstreut, den die Bakterien abkriegen.
Und sie beäugen fast ohne Gefahr
Die welligen Weiten der Wiesen
Und werden dem Eindruck gewahr,
dass zärtliche Blumen auf ihr sprießen.
Sie flanieren gemütlich, fast ohne Trara
Zu Ihnen, um die Notdurft nicht mehr zu riechen.
Über den Dächern dörflicher Abendstille
Wirbeln die Schwalben munter umher
Und zellendurchströmt tanzet der Wille
Lebendig inmitten der Vogel-Leiber.
Und die Sonne, sie winkt ihren letzten Gruß
Täglich wie stündlich von Land zu Land,
dabei tritt ein mit wanderndem Fuß
die nächtliche Ruhe im Dämmer-Gewand.
Spielend tobten die Schwalben sich aus,
genießen den Segen gebliebener Wärme
und gesellen sich bald zu ihrem Haus
und betrachten von dort aus die Sterne.
Bis dann ihr Selbst, erschöpft und schlafesbereit
Sich aufschwingt zu Träumen und Traumeszeit.
4.Szene
(Melonous schnüffelt im Raum umher, spürt die Anwesenheit weiblicher Duftmoleküle und isst Melone.)
Melonous: Blütentraum
Was weiß sich die Rose zu zeigen
In der ihrigen nächsten Gestalt?
Wem sind die Düfte zu eigen
Durch ihre sinnlich Gewalt?
Durchflochten sind einst die Lüfte,
die sich mit Anmut bewegen
als quelle es aus der Hüfte
energetisch wie zarter Regen.
Nicht ohne zu wissen, woher,
so schwingen die Düfte umher
und streifen mein Zentrum im Hirn
und beleben mich hinter der Stirn.
Als zeigten sich Musen im Wald
In der ihrigen Menschen-Gestalt
Und offenbaren reizende Düfte
Sinnlich verströmend durch Lüfte.
Oder sinds Nelken? Hyazinthen?
die Wohlgerüche verbreiten?
Sich in die Hirne einwinden
durch Blüten, die sich erweitern
und fraulich sich zeigen zum Tag
bei wolkiger Andacht im Raum
als ich bemerk, ich mag
den zärtlichen Blütentraum.
(Während der Rede fängt Regen an zu klingen; wahlweise sanfte Gewittermusik. Melonous geht ab.)
5. Szene
Psycheferra:
Milde Kälte durchzittert den leichtbedeckten Leib,
welcher sich des Frühlings Draußen nun erfreute,
bei natürlicher Dämmerung des milden Abends.
Freiauf entwindet sich der Regen vom Himmel herab,
mit reinem Rhythmus unvergangener Sanftheit,
melodien-erbrütend in pflanzlicher Begegnung.
Unerschütterlich senkt sich das Wasser in die Erde,
Tropfen für Tropfen in allmählicher Beregnung,
vernetzend mit den Wurzeln unterirdisch fein.
Nieselnd plätschert es in der pflanzlichen Welt
In dem schaurigen Moment regnerischer Sanftheit,
natürlich frei-gedeihend für die Regeneration.
Die Wolken hoch am Himmelsabend, oben,
Durchhauchen ihre Winde, hin und her hinab,
durchschweifen jene Weite mit dem nassen Gut,
das nicht unweit des hörenden Ohres herniederstreift,
in merklich sinnlich wahrnehmbaren Rhythmen,
zum Wohle der pflanzlich da-seienden Variation.
Ungebührlich scheint die himmlische Fülle
Ins irdisch seiende Element hinabzuschweifen,
unverletzt und unverletzend sich zu schenken
in freiem Zyklus der elementarischen Wanderung.
Dankend trinken die wurzeltragenden Geschöpfe
Von der regenspendenden Fülle des Himmels,
der schwebenden Materie aufgestiegener Meere.
Atmend, tief wieder atmend grünen die Blätter
Und der milde Sauerstoff dringt aus den Poren hinaus,
vermischt sich mit der ungebundenen schwebenden Luft,
zum Wohle der sauerstoffatmenden lebendigen Wesen.
Der treue Austausch gelingt in natürlicher Wandlung,
biotische Prozesse durchströmen den himmlischen Abend,
sinnlich wie zyklisch, vegetativ und frei von Angst.
Und ungehemmt scheint der Mond über den Wolken.
Besondere Klänge durchzwitschern die Wälder.
Rehe und Füchse suchen sich in Stille ihre Heimat
Und träumen über Nacht ihren gemeinschaftlichen Traum.
Ähnlich den Menschen, so auch bei Eulen,
die mit ihrem Selbst die Traumwelt erkunden
und träumend sich entfalten in den
Traumweltstunden.
Die Kühle ist verflogen und Wärme füllt den Körper,
denn freiauf erproben sich die inneren Wesenskräfte
zur Gesamtmelodie himmlisch-irdischer Klangvariation,
unverletzt und unverletzend für das horchende Herz;
so atmet nun die Seele die irdisch-himmlische Frische,
vernetzt sich mit dem frei fließenden Augenblick
und lässt geschehen, was unvermeidlich in Geschehung.
Möge das Wasser mit euch sein! Danke, mir auch.
6.te.Szene
(Der riesige Zwerg und der zwergige Riese
erscheinen auf der Bühne und albern herum)
Chor: Fruchtvolles Klingen
Mungta Tamung
Gnumta Atmung
Der riesige Zwerg: Als wir spazierten im Grünen entlang
Der zwergige Riese: Mungta Tamung
Der riesige Zwerg: Und die Ruhe genossen als Lohn,
Der zwergige Riese: Gnumta Atmung
Der riesige Zwerg: da hörten wir leis einen sanften Gesang,
Der zwergige Riese: Tamung…
welchen wir nicht gewohnt.
Der riesige Zwerg: Mungta…. Tamung
Die Orange im Garten sang uns ein Lied
Der zwergige Riese:
Über Rosen und wie sie gedeihen.
Der riesige Zwerg:
Und plötzlich, da reihten im Gartengebiet
Der zwergige Riese:
Sich noch weitere Früchte mit ein.
taomung…Tamung…Mungta… Tamung…
Der riesige Zwerg:
Die Birnen, sie sangen in Alt-Frucht-Natur
die Strophen vom Frühling der Rosen
Der zwergige Riese:
Die Äpfel erklangen in Tenor-Natur
als wollten sie Rosen liebkosen.
Der riesige Zwerg: Tamung…
Die Johannesbeersträucher erklangen im Chor
Und melodierten in sinnlichen Tönen.
Der zwergige Riese:
Die Heidelbeerbeeren dicht neben dem Tor
Konnten wie Bären fast dröhnen. Gnumta
Der riesige Zwerg: TAmung….
Die Himbeernaturen in rosaner Färbung
Sangen vom Anmut der Blüten.
Der zwergige Riese:
Die Stachelbeerkugeln in Bariton-Erbung
Über Dornen, die sie behüten.
Der riesige Zwerg:
Die erdigen Beeren garnierten den Takt
Mit den weichen Stimmen der Süßen.
Der zwergige Riese: Gnumta Tamung…
Die Kirschen sangen im nächsten Akt,
den Gesang, den sie selbst genießen.
Der riesige Zwerg:
Die Trauben, sie klangen als müssten sie weinen,
Der zwergige Riese:
von solch innerem Rausch beschwingt,
Der riesige Zwerg:
die Pfirsiche sangen, die zärtlich und feinen,
Der zwergige Riese:
als ob jeder Ton auch gelingt.
Mungta…… Tamung;
Gnumta ….
Chor. Und all die Früchte sangen im Chor
Den fructalen Gesang der Rosen,
Der zwergige Riese: Tamung
sie sangen gemeinsam den Pflanzen was vor
Der riesige Zwerg:
und das - ohne Almosen.
Der zwergige Riese:
Sie sangen und klangen Strophe für Strophe,
Der riesige Zwerg: Gnumta Tamung
wechselnd und horchend und frisch,
Der zwergige Riese:
sie tönten so laut zum anderen Hofe,
Der riesige Zwerg:
sodass sie verdrängen den Fisch. Mungta Tamung
Der zwergige Riese:
Und melodierten ihr Lied im Ehrengesang
Der riesige Zwerg:
Für das Sein und Wachsen der Pflanzen
Der zwergige Riese: Gnumta
hingebungsvoll und
Der riesige Zwerg:
fruchtbar im Klang,
Chor: Sodass wir im Garten sind und tanzen. (Sie tanzen)
Gnumta Tamung…..Tamung….Mungta Atmung…
Tamung….Gnumta Atmung….Mungta Nagtum….
7.te Szene:
Frau vom Zauberer:
„Ich atme, also bin ich“, flüsterte die Lunge,
weil mit der Atmung auch das Dasein gelingt,
als ob das Atmen die Entwicklung durchdringt
und jedes Projekt zuerst mit dem Atem beginnt.
„Ich atme, also bin ich“, wispert die Pflanze,
weil ich atme den Stoff und manchmal da tanze
ich im Rhythmus der Winde zur stillen Musik,
weil man mich lässt auch ohne Kritik.
„Ich atme, also bin ich“, weiß auch die Seele,
weil feine Materie durchströmt meine Kehle,
fließt in die Lungen, zirkuliert in den Bahnen
des Blutkreislaufs und versorgt auch Organe.
„Ich atme, also bin ich“, sprechen Wesen, die leben,
in denen sich Elemente in den Körperbau einweben,
welche durch Atmung Elementarstoffe aufnehmen,
inhalieren, verwenden, verändern und wieder abgeben.
Und Vertrauen? Was ist der Vertrauung nur würdig?
Denn Vertrauen wirkt im Stillen als gute
Medizin,
die Wunden noch versorgt wie Balsam für die Mitte.
Vertrauen füllt den Mangel, der skeptisch sich einstellt,
wenn etwas Freigewolltes als Bestandteil fehlt.
Vertrauen schenkt uns Kraft, Werten zu vertrauen,
die wir uns aneignen und somatisch integrieren.
Vertrauen ist die Macht, die jenseits aller Regeln
Bewusstsein generiert für wertbewusstes Handeln.
Vertrauen motiviert zu ungeahnten Taten,
die wir uns erträumten als wirkliches Erleben.
Ohne das Vertrauen misstraute sich ein Jeder,
weil jeder daran glaubte, nur er selber hätte recht.
Vertrauen schafft Vertrauen, ohne dreist zu fordern,
was der Eigenwille selbstgesetzt nur will.
Vertrauen ist die Gabe, die jeder in sich spürt,
der von seinen Eltern etwas Sinnvolles gelernt.
Vertrauen kennt ein Jeder, der Freunde um sich hat,
die sich gern beschützen, damit etwas fortlebe.
Vertrauen gleicht dem Gott, der im Gefühl auflebt,
wenn Glückseligkeit dem Misstrauen noch misstraut.
3.ter Akt 1.Szene
(Psycheferra auf der Bühne und malt…summt und erfindet ein Gedicht: ein Geschenk der Gegenwart.)
Psycheferra:
Die Winde, welche wirbeln und wehen,
durchstreifen die Städte und Straßen
und mitunter können wir sehen-
wie sie auch winden in Phasen
der Klimaverwandlung im Mai
und inmitten der Juni-Geburt
als wären die Winde ganz frei,
so hab ich sie wirklich gespürt.
Sie erscheinen in wirklicher Welt
und weiß es wohl jedes Kind,
das etwas die Lüfte durchwellt,
sodass ich nun weiß, sie sind.
(Sie malt, pfeift, tanzt und oder singt, so wie ein mystischer Wind.
Und entwindet sich der unmittelbaren Bühnenaktion;
Singt, summt und windet noch im Hintergrund leise weiter.)
Winde durchklingen die Atmosphäre
2.te Szene
(Melonous isst weiterhin Melone und atmet noch die Aura von Psycheferra.)
Melonous: Die befreite Erinnerung
In natürlich grünen Räumen, fast unweit der
Kirche,
während allerlei Dämmereien im Tageslauf erscheinen,
und die lauwarmen Winde ihren Abendtanz vollführen
Da schwingt die Erinnerung im sprachlichen Gewand
Frei von der Gewalt sich zwanghaft zu veräußern.
Die Lüfte inhalierend zirkuliert das rote Blut
Durch Adern der Natur in leiblicher Gestalt.
Und bald … kurz darauf entfaltet sich in Raum und Zeit
Das einstmals Durchlebte in neuverjüngter Form;
Das ungeschämt Gewordene in genommener Bewahrung.
Ohne zu bereuen und ohne sich ungeniert zu schämen
Entstreift sich die Erinnerung als vergangene Essenz,
die sich wieder zeigt als bildliche Entsprechung
der jetzt-erlebten Dauer, noch vor der Gegenwart.
Sinnlich eingeformt und ins Spürbare erhoben
Befreit sie sich der Kleidung und weiß um ihren Wert.
Ohne skeptische Gedanken, ohne die Zernichtung
Berührt sie mein Gehirn mit ihrer innren Kraft,
in zärtlicher Umhüllung in Bildern und in Sprache.
Erregt und voll gespannt feuern die Neuronen
Aus sämtlichen Gefilden, die im Hirnmark wohnen
Und bilden ihren Inhalt zu neuerwachter Blüte
Ohne sich zu scheuen, sich nackt zu präsentieren.
Als tanzte das Vergangene im Jetzt-Sein wieder auf
Im versinnlicht reifen Tanz, der sich wieder tanzt.
Voll und intensiv von innerer und lebensechter Wärme
Durchhaucht sie das Gefühl mit lebenswarmen Odem.
(zwei oder drei Nackte oder Nacktartige, wahlweise auch leicht bis schleierartig Bekleidete
beginnen unterdessen zu tanzen; situative Expressionstanzungen, als seien sie Insekten.
Musik bitte nicht vergessen; vermutlich gewählt von den Tänzern selbst. Danke.)
3.te Szene
Der Geschichtenerzähler:
In der Dämmerung des Morgens lief einst und öfters eine bunte Frau, nicht weit wohnend von
dem nahegelegendem See, zur einkommenswichtigen aber nicht genusslosen Arbeit. Sie wohnte schon lange in der menschenarmen Gegend und erfreute sich doch Tag für Tag an der Schönheit der Natur, an der Vielförmigkeit der verwurzelten Farbenträger wie an den fliegenden Luftmolekülen geschmeidiger Ungestörtheit. Solange sie sich zurück erinnern kann, lebte sie schon in dieser Naturlandschaft und es gab keine Anzeichen der Langeweile, oder Spuren einfallsloser Gedankenödnis. Die wunderschön geformten Berge, die farblich passend im Horizont verwurzelten Bäume und das präastrale Farbenspiel der sich zeigenden Blumen und Sonnenanbetern brachten ihre irisierenden Augen immer wieder ins Staunen, ins wunderliche Berührtwerden, in einen inspirativen Taumel, in eine Empfindung des myotischen Daheimseins. Sie lief nicht lange zur Arbeit und ein Fortbewegungsmittel in Form
eines Autos oder eines Fahrrades hatte sie nicht und brauchte sie auch nicht. Sie wanderte gern und sie liebte es zu wandern. Die Allzeit-Wanderin taufte sie sich einst, da sie fast zu allen Tageszeiten das Wandern- und Spazieren-Gehen bevorzugte wie praktizierte und sowohl am Tage, wie auch in der Dämmerung, am Mittag, am Nachmittags, am Vorabend wie auch am Abend oder kurz vor der Zeit nach dem das Abendbrot schon vorbei ist und die Zwischenzeit sich auf die Abenddämmerung vorbereitet, aber noch nicht die volle Seitwärtsdrehung der Umluft vollführte, sondern sie nach der genussvollen Verweilung der postbürgerlichen Behaglichkeit, sie sich aufmacht um die Stunde vor der Nacht zu nutzen, um dann zuweilen bei der vergänglichen Nichtmehrtagung, im Abgemilderten und Umgedrehten, im Dunklen und Undunklen der nächtlichen Düsternis, dem Himmel zu beweisen, dass sie noch riechen kann….selbst
die Wurzeln der Pflanzen…haha…und sie riecht….
Metagynè:
Drei Augen beschauen in atmender Nacht,
die glänzende Spieglung des Mondenscheins.
Und die Himmelswelt, dynamisch und hoch, höher noch
Als von menschlichen Sinnen vollkommen berührt,
zeigt sein nächtiges Kleid all der träumenden Sterne.
Und zarte Winde durchfliegen das Äthergewebe, ohne ein Muss
Über den würdigen Kronen der in sich ruhenden Bäume;
Leise- vertraut ist die Unsichtbarkeit; denn mit wirkender Kraft
schwebt die Materie, wohlwissend, wie sie Tanzvoll sich dreht
Und die Klänge von Wunsch, Musik und
Natürlichkeit trägt.
Drei Augen, die wandern, innerlich, in den Wäldern der Wahrheit
und Erinnerungen finden, welche sie fanden, die wiedererblicken
nach einer Frage, was sie heimlich bewahren, auf den umwachsenden
Wegen der gewordenen Zeit. Tagesanbruch, die Quellen des Sinns.
Das Gedächtnis erzählt aus vergangenem Sein
In die sich bildende Form des Werdens hinein,
wiedererweckt aus gesammelter Gebung
belichtet ins Jetzt als vertiefte Belebung.
Drei Augen durchtauchen das Meer unserer Zeit,
atmen die Hoffnung, ergründen das Leid,
vermögen zu wissen, was sie nicht wissen,
wenngleich in dem Wissen, was sie vermissen.
Und du? … Was bist du?
Wie? … zeitliches Leben?
Wodurch?
Der Geschichtenerzähler:
Jeden Tag sah sie eine Schar von noch bunteren Vögeln an der blauen Himmeldecke fliegen, die teilweise mit den Bergen und den Baeumen gravitätisch verschmolzen. Es glich einem nur für sie gemaltem Gemälde, welches auch nur sie so schätzen gelernt hatte und die Einzelheiten, die feinen Nuancen und Pinselstriche, die Schattierungen und eleganten und geschwungenen Gekonntheiten in geformter Symbiotisierung von materieller Inhaltlichkeit und natürlich elementarer Wechselwirkungen in gefärbten Wahrnehmbarkeiten ließen ihrer pulsierenden Mitte Anmut verspüren. Die Arbeit war aufgrund ihrer Eindrücke sehr angenehm, jedoch nicht jeden Tag zufrieden stellend. An
manchen Tagen schimpfte sie über ihren Vorgesetzten, an Anderen war sie mit ihrer Arbeit nicht vollständig zufrieden und an manch anderen Tagen war ihr einfach nicht danach. Doch machte sie ihre Arbeit gerne und sah für sich einen zufrieden stellenden Sinn in ihrer Tätigkeit. Und sie hatte Freunde…und das machte ihr Freude….nun gut….
4.te Szene
(Melonous schafft es nicht, keine Melone zu essen. Er redet sich in Rage und erfindet eine Frage.)
Melonous: Im Land des Zwei-Strom-Tals.
Um mich herum sind überall Wirkungen.
Jeder Gegenstand, Jedes Subjekt in der Gemeinschaft
Jede substantielle Form
Sind realisierte Resultate von Handlungen oder
Prozessen,
die durch Ursachen zur Existenz bewirkt worden sind.
Um mich herum sind überall Ursachen.
Jeder Gegenstand, jedes Individuum, jede Substanz
Kann Auslöser und Impuls für einen Prozess sein,
eine Wirkung, die ich in Form einer Handlung realisiere.
Die Gegenwart produziert hunderte von Ursachen.
Die Gegenwart produziert hunderte von Wirkungen.
Nur in der Gegenwart kann das Individuum handeln,
nur innerhalb der Gegenwart sich selbst entsprechend wirklich sein.
Jegliches: der Gegenwart entgegenwarten
Ereignet sich entgegen der Erwartung des Gegenwärtigen.
Die Gegenwart wartet nicht. Sie ist.
Sie ist gegen einen Teil ihrer Selbst,
zugleich integriert sie ihre Gegenteile in sich,
und lässt sie zunächst zeitlich nacheinander wirken.
Wirklich Gegenwärtig-Sein bedeutet:
Am Wesen der Gegenteile zugegend sein.
Doch die Gegend, wo das Wesen der Gegenteile fließend verweilt,
ist zugleich der Grund für das augenblickliche Sein
in Form der gemeinsam geteilten Gegenwart.
Die gegenwärtige Gemeinsamkeit läuft
Der gemeinschaftlichen Vergegenläufigung
Nicht nur in nicht zeitlich umgekehrter Weise entgegen,
sie erspürt auch die gegenteilige Gemeinsamkeit
ihrer gegenwärtigen Gemeinschaftlichkeit.
Obschon Gemeinsam in der Gegenwart,
so ist man doch gegenteilig durch die Gegenstände.
Warum?
Die Ursache liegt und wirkt innerhalb von dem,
was gegenwärtig in der Verwirklichung existiert.
Die Wirkung dagegen, verursacht weiterhin