Gewittermania
Sommergewitter
In den Himmeln, ihren Tiefen
steigen Schleier, wachsen kühn.
Sträucher still, ob Winde schliefen,
ahnen schon das wilde Glühn.
Die Schwüle satt von buntem Duft,
Seele schwanger voller Gründe,
was sie beglückt in dieser Luft –
nichts zu spüren – glatte Sünde.
Blitze zucken, dunkle Gewalt,
Donner um Donner , nicht mehr vakant,
Auge verliert was eben noch galt.
Chaos wütet ganz eklatant.
Wie Sintflut stürzt es nun herab,
grau in Grau wird alles blasser,
reißt viele Dinge schnell stromab –
Gischt kocht aus dem dröhnend Wasser.
Legt Urgewalt sich endlich nieder,
die Abendröte noch erwacht,
atmet Natur erfrischt dann wieder
und Frieden in die Nacht gebracht.
© ths 8 / 2019
Das Sommergewitter
Es verkehrt sich die Erde in gelbfahlem Licht
nun fackeln die Reiter mit dunklem Gesicht
sie schleudern das Feuer die Farbe zerbricht
es bäumt sich Natur wie beim jüngsten Gericht.
Dammbrechend nachtflutend fall´n Meere herab
Menschen sind furchtsam und flüchten stromab
allwissend zeigt Himmel die ganze Gewalt
nun regnet es Feuer – es brennt der Asphalt
In schützendem Mantel kann fest ich dich halten
verdrängen die Angst dir - werd allem standhalten
die Wolken zerreißen, der Mond verliert Splitter
begreifst meine Liebe und öffnest die Gitter
© ths MMVIII
Nach dem Gewitter
Die Drachen sind vorbeigezogen
der Abend träumt von seiner Nacht
das Windrad lässt die Flügel schlafen
der Mond steigt auf zu seiner Wacht
Feuchtwarmer Dunst steigt aus den Feldern
das reife Korn trägt am Gewicht
ein Reh sucht hastig nach der Deckung
langsam verliert die Flur das Licht
Der Horizont speit letztes Feuer
der Cabernet erwartet mich
in ihm werd ich Sonne finden
und später - auch noch Dich
© ths MMVIII
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