Krimis & Thriller
Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma.

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"Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma."
Veröffentlicht am 24. August 2019, 144 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma.

Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma.


Titel

Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Impressum neobooks

Marie Eleonore

Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma

Dieses ebook wurde erstellt bei
 

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Impressum neobooks


 

Wir schreiben 9. Oktober 2004. Markus, ein Junger Mann mit 22 Jahren

will bei der zweitgrößten Softwarefirma in Washington sich bewerben,

obwohl die Negativschlagzeilen dieses Unternehmens überall schon länger

bekannt sind, ist er ganz verrückt darauf, hier zu arbeiten. Er schlägt auch

die Warnungen seines besten Freundes Robert in den Wind, der ihn davor

warnt, sich bei dieser Firma zu bewerben. Aber Markus ist das alles egal, es

ist sein Traum, sich bei dieser Firma zu bewerben. Denn er hält im

Gegensatz zu vielen anderen Leuten sehr viel von dem Chef des

Unternehmens, nicht einmal im Traum kann er sich vorstellen, was ihn

noch alles in Zukunft erwarten wird bei dieser Firma.


 

Nachdem Markus die Bewerbung an die Firma geschrieben hat, dauert es

noch ungefähr 14 Tage, und er bekommt Antwort. Der Chef des

Unternehmens schreibt ihm, dass er ihn einstellen wird. Markus kann es

noch gar nicht glauben, dass die Wahl nun auf ihn gefallen ist, wo

es doch

bestimmt noch viele andere Bewerber gibt, die sich dafür besser

qualifizieren würden, denkt er zumindest. Aber Markus hat es in diesen

Sachen mächtig drauf, und weiß eigentlich gar nicht, wie gut er ist, er

unterschätzt sich oft selbst.


 

Es ist am 23. Oktober 2004, als Markus bei der Firma zu arbeiten anfängt.

Zum ersten Mal sieht er den Leiter

des Softwareunternehmens persönlich.

Aus dem Fernsehen hat er ihn schon viele Male gesehen. Aber dass er ihm

so schnell einmal persönlich begegnen würde, hätte er sich nicht träumen

lassen. Er hat wirklich nicht im Traum daran gedacht, dass er von dieser

Firma eingestellt wird. Denn die Erwartungen dieser Firma an ihre

Mitarbeiter waren sehr hoch geschraubt. Es handelt sich schließlich um die

zweitgrößte Firma auf der Welt.


 

Als nun Markus an diesem frühen Morgen des 23. Oktobers 2004 vor den

Toren dieser Firma steht, ist er aber ganz schön aufgeregt, denn es wird

sich ja noch erst zeigen, ob er sich auch würdig erweist. Die dreimonatige

Probezeit musste ja noch erfolgen, und ob sie ihn am Ende behalten

würden, da war er sich ja auch nicht sicher. Wie gesagt, er unterschätzt

sich halt immer gern.


 

Als er aber 10 Minuten später dem Chef dieser Firma gegenüber steht,

zerstreuen sich bei ihm alle Bedenken, denn den Leuten gegenüber ist

dieser Mann eigentlich immer höflich und zuvorkommend. Markus fühlt

sich sofort zu diesem Mann hingezogen, denn es ist leider Markus Nachteil,

dass er sich viele Male nur von den äußeren persönlichen Vorteile der

Leute faszinieren lies und eigentlich nicht gleich so sehr

hinter die Fassade

schauen wollte. Wie gesagt, an diesem Morgen des 23. Oktobers zerstreuten

sich bei Markus die Bedenken, dass er hier eine schlechte Wahl getroffen

haben soll, und er versteht eigentlich seinen Freund Robert nicht, warum

dass dieser immer so negativ eingestellt ist, wenn von dieser Firma die Rede

ist. Dieser Mann ist doch wirklich nett, glaubt er.


 

Noch ahnte Robert nicht, dass die Gutgläubigkeit seinem neuen Chef

gegenüber das spätere Todesurteil für seinen Freund Robert sein sollte.

Aber zunächst weiter in den Ereignissen.


 

Der Chef des zweitgrößten Softwareunternehmens auf der Welt ist 49 Jahre

alt und heißt mit Namen Harry Plott. Aber der Altersdurchschnitt seiner

Mitarbeiter liegt bei 29 Jahren. Wenn also jemand 29 bis 30 Jahre

alt ist,

gilt er bei dieser Firma schon als alt. Denn Harry Plott achtet sehr darauf,

dass er nur sehr junge Mitarbeiter einstellt, am besten gleich von der

Hochschule, damit sie noch keine langen anderen Betriebserfahrungen

haben, und er sie gleich für sich vereinnahmen konnte. Das waren auch so

seine Geschäftspraktiken. Aber alles das schlägt Markus in den Wind, er

war so verrückt und besessen darauf, hier zu arbeiten, dass

dieser Mann

schon fast vollkommen für ihn war.


 

Als Harry Plott Markus mit den Mitarbeitern der Firma bekannt gemacht

hat, zeigt er ihm anschließend seinen Arbeitsplatz als Programmierer. So

hatte der Chef des Softwarekonzerns schließlich auch mal seine Karriere

begonnen, als Programmierer und im Laufe von über 2 Jahrzehnten hatte

er sich diese Softwarefirma aufgebaut, die ihn zum mehrfachen Milliardär

machte. Dass aber seine Geschäftspraktiken viele Male mehr als zweifelhaft

waren, das will Markus einfach nicht sehen.


 

Denn Harry Plott bevorzugt es, Firmen, die etwas machen, was ihm nicht

gefällt, einfach aufzukaufen, ob diesen das passt, oder nicht. Aber er hat ja

schließlich das Geld dazu. Nur war

bekannt, dass seine Geschäftspraktiken

auch früher schon zweifelhaft waren, als er noch nicht so bekannt war.

Aber für Markus ist dieser Mann einfach der Größte und sein Vorbild,

denn so gedenkt er auch zu werden.


 

Als nun Markus an diesem Morgen des 23. Oktobers gegen 8 Uhr an seinem

neuen Arbeitsplatz sitzt, kann er sich gar nicht vorstellen, was er

für ein

Glück gehabt hat, hier angestellt zu werden. Der erste Tag in dieser Firma

lässt sich gut an und Markus geht abends zufrieden zu Bett in seiner neuen

Wohnung in Washington, die er sich gemietet hat, denn er musste für

diesen Job hier umziehen.


 

Als Markus gegen 10 Uhr Abends sich schon hingelegt hat, ruft plötzlich

sein Freund Robert an, er ärgert

sich zunächst, dass ihn dieser aus dem

Bett klingelt, aber er geht doch schließlich ans Telefon.


 

Markus fragt den Freund, was es denn so Wichtiges gäbe, dass er ihn um

diese Zeit aus dem Bett holen muss, aber dieser begann nun wieder sofort

über Markus neuen Arbeitsplatz herzuziehen und über seinen Chef Harry

Plott.


 

Robert erzählt Markus am Telefon, dass er erfahren habe, dass vor einigen

Tagen ein Mitarbeiter des zweitgrößten Softwarekonzerns zwei Tage nach

seiner Anstellung bei dieser Firma verschwunden war. Markus verstand

nicht, was ihn das angehen sollte, vielleicht wollte halt dieser nicht mehr bei

der Firma arbeiten und ist einfach nicht mehr gekommen. Das sagte er

auch seinem Freund Robert.


 

Aber daraufhin erklärte ihm dieser, dass dieser Mitarbeiter nicht mehr nur

nicht bei der Arbeit erschienen war, sondern dass er auch nicht mehr nach

Hause kam, denn dieser wohnte noch bei seinen Eltern, der Verschwundene

war ebenfalls 22 Jahre alt, und dessen Eltern suchten natürlich nach ihm,

aber er war wie von der Bildfläche verschwunden. Einen Tag nach dem

Verschwindens des Mitarbeiters

der Firma fragten die Eltern bei Chef

Harry Plott nach, ob er nicht wüsste, warum ihr Sohn die Firma verlassen

habe und auch bei ihnen nicht mehr aufgetaucht war.


 

Als Harry Plott den Eltern daraufhin erklärte, dass er auch nicht wisse, was

in ihn gefahren sein soll, konnten diese nichts mehr anderes machen als die

Polizei einzuschalten.


 

Zu dieser Zeit hegte noch niemand Zweifel, dass Harry Plott selber etwas

mit dem Verschwinden des Jungen Mannes zu tun haben könnte. Denn

wenn auch die Geschäftspraktiken dieses Mannes manchmal brutal waren,

aber an so etwas dachte dann doch noch niemand.


 

Nun, als Markus seinem Freund Robert erklärte, dass er auch nicht wüsste,

was es mit dem Verschwinden dieses Mannes auf sich hatte, erklärte ihm

dieser darauf, dass er den Chef des Softwarekonzerns selber in Verdacht

habe, hinter dem Verschwinden dieses Mannes zu stecken.


 

Markus erklärte seinem Freund Robert daraufhin, dass er sich das alles

nur einbilden würde, weil er Harry Plott nicht leiden konnte, oder vielleicht

war er auch neidisch, weil er,

Markus diese tolle Anstellung gefunden hatte.

Aber das sagte er ihm natürlich nicht.


 

Auf jeden Fall warnte Robert seinen Freund Markus weiterhin bei dieser

Firma zu arbeiten, denn er traute diesem Harry Plott fast alles zu, so eine

große Abneigung hegte er gegen diesen Mann.


 

In den kommenden Tagen geschah

es auch, dass die beiden Freunde ein

immer schlechteres Verhältnis zueinander hatten, denn Robert hatte trotz

seiner Qualifikationen als Programmierer immer noch keine Anstellung

gefunden, aber zu dieser Firma wollte er nicht um alles in der Welt gehen

so wie sein Freund Markus. Lieber blieb er noch einige Wochen oder

Monate arbeitslos, irgendwann würde er schon etwas finden, hofft er.


 

Aber irgendwie ging das Gespräch Markus doch nicht mehr aus dem Sinn

und er musste immer wieder daran denken. Aber er glaubte auf keinen

Fall, dass Harry Plott etwas damit zu tun haben sollte, das konnte er sich

von diesem netten Mann einfach nicht vorstellen.


 

Klar, als Geschäftsmann musste man schon manchmal hart sein, aber was

sollte da das Verschwinden eines Mitarbeiters etwas damit zu tun haben,

das konnte Markus sich beim besten Willen nicht vorstellen. Also, sein

Freund Robert musste doch wirklich verrückt sein, Harry Plott als so etwas

wie einen Mörder zu betrachten, denn auf das lief es doch hinaus, was er

ihm hatte sagen wollen.


 

Es begab sich aber am zweiten Arbeitstag von Markus, dass er

seinen Chef

Harry Plott auf diesen Fall ansprach, natürlich nicht so, dass es auffiel,

aber irgendwie kamen sie auf Mitarbeiter zu sprechen, und als sie ungefähr

beim Thema waren, fragte Markus Harry Plott nach diesem Mann, der vor

zwei Tagen hier gearbeitet hatte, und nun auf einmal von heute auf morgen

nicht mehr kam.


 

Harry Plott erzählte daraufhin

Markus die Geschichte, dass er auch nicht

wüsste, warum dieser Mitarbeiter nach erst zwei Tagen Anstellung

plötzlich nicht mehr erschienen sei, er habe sich darüber gewundert,

aber man konnte ja nichts machen, dieser Mann war 22 und wenn er bei ihm,

Harry Plott, nicht mehr arbeiten  wollte, dann könne er halt auch nichts  machen.

Er erklärte Markus, dass er seine Mitarbeiter schließlich nicht festhalten kann,

 wenn sie nicht mehr wollen. Er

konnte sie ja nicht zwingen, bei ihm zu arbeiten.


 

Als Markus dann nachhakte, warum dieser Mann nicht mehr nur nicht zur

Arbeit kam, sondern ganz von der Bildfläche verschwunden sein soll, war

das Gesicht Harry Plotts nun schon bald nicht mehr ganz so freundlich wie

sonst üblich.


 

Harry Plott fragte auch Markus,

warum ihn diese Geschichte so bewegen

würde, da er diesen Mann doch gar nicht gekannt habe, daraufhin erklärte

Markus, dass er es halt seltsam finden würde, wenn Leute plötzlich nicht

mehr bei der Arbeit erscheinen und auch noch ganz verschwinden würden.


 

Als er diese Zweifel hegte, herrschte ihn Harry Plott plötzlich an und sagte,

dass er sich um seine eigenen

Angelegenheiten kümmern sollte, und nicht in

fremden Sachen herumschnüffeln. So unbeherrscht hatte er Harry Plott

bisher noch nicht kennen gelernt, aber es gab für alles ein erstes Mal.


 

Nachdem Markus zum ersten Mal erlebt hatte, dass Harry Plott ihn auf

diese Art-rund Weise anschnauzte, benahm er sich die weiteren Tagen ein

bisschen vorsichtiger gegenüber

Diesem. Er bildete sich auch ein, dass

Harry Plott ihn immer schief ansah, wenn er ihm die nächsten Tagen in der

Firma begegnete.


 

Dieser schien das natürlich auch zu bemerken, und eines Nachmittags, als

er Markus alleine auf dem Gang seiner Firma traf, zog er ihn zu sich heran,

und entschuldigte sich bei Markus für das schlechte Benehmen vor ein paar

Tagen. Harry Plott erklärte Markus, dass er in der letzten Zeit etwas

gestresst sei und er deshalb oftmals aus der Haut fahren würde, aber er

hätte alles nicht so gemeint.


 

Harry Plott weihte auch Markus ein, dass das Justizministerium schon

Jahre hinter ihm her sei, er aber nichts verbrochen habe. Er, Harry Plott,  

würde das alles nicht mehr verstehen, und deshalb sei er in

der letzten Zeit

auch etwas genervt.

Markus versuchte nach diesem Versöhnungsgespräch die Sache

einigermaßen zu vergessen, aber er verstand wirklich nicht, warum ihn

Harry Plott so abgekanzelt hatte. Er hatte ihn doch nur gefragt, was es mit

diesem Fall auf sich hat, und ob er eine Antwort wisse, was hatte das mit

dem Justizministerium zu tun? Das war doch ein ganz anderer Fall,

irgendwie bekam er die Sache nicht mehr ganz aus dem Kopf heraus.


 

In den weiteren Tagen aber hatte Markus so viel zu tun, dass er die Sache

doch fast völlig vergaß, wäre da nicht wieder sein Freund Robert gewesen,

der ihn wieder eines Abends anrief und Neuigkeiten über Harry Plott

seinem Freund unterbreitete.


 

Robert erklärte Markus am Telefon, dass die Polizei dabei war, das

Verschwinden des Mitarbeiters des

Softwarekonzerns zu untersuchen und

dabei waren Diese auf etwas gestoßen, was an sich schon seltsam war.


 

Ungefähr 200 Meter von der Softwarefirma entfernt, hatte man das

Fahrrad gefunden, das dem verschwundenen Mitarbeiter gehörte. Warum

hatte es Dieser einfach da liegen gelassen? Das musste doch einen Grund

haben, der Mitarbeiter war

verschwunden, aber das Fahrrad lag da und

niemand fragte mehr danach.


 

Es sah doch ganz so aus, als wäre diesem Mann wirklich was passiert,

versuchte Robert seinem Freund klarzumachen. Markus vermied es aber,

seinem Freund von der Reaktion Harry Plotts zu erzählen, sonst würde

Dieser sich noch mehr einbilden als sowieso schon.


 

Als Robert schließlich merkte, dass er bei seinem Freund nicht mehr

fruchten konnte, beendete er das Gespräch wenige Minuten später, Robert

war endlich klar, er konnte Markus nicht mehr überzeugen, zu sehr war

Dieser von diesem Harry Plott begeistert, als dass da noch irgendwelche

Kritik fruchten würde.


 

In den weiteren Tagen war Markus

eigentlich ganz froh, dass sein Freund

ihn nun nicht mehr anrief, so musste er sich nicht ständig rechtfertigen,

warum nur um alles in der Welt er bei dieser Firma hatte angefangen zu

arbeiten.


 

Aber irgendwie musste Markus doch immer wieder daran denken, was ihm

sein Freund da alles erzählt hatte. Auch kam es ihm komisch vor, dass sein

Chef Harry Plott nicht schon selbst davon erzählt hatte, dass man das

Fahrrad des Vermissten 200 m von der Softwarefirma entfernt gefunden

hatte.


 

Deshalb wartete Markus einen günstigen Moment ab, um Harry Plott

danach zu fragen. Er hatte zwar Angst, dass er wieder komisch angemacht

werden würde, aber er musste irgendwie den Dingen auf den Grund gehen,

denn er war doch ein bisschen selbstkritischer, als mancher von ihm

glaubte.


 

Als Markus das Gespräch mit Harry Plott auf den Vermissten mit dem

Fahrrad lenkte, war dieser doch ganz erstaunt und tat so, als wüsste er die

Sache mit dem Fahrrad noch gar nicht. Deshalb konnte es Harry Plott sich

nicht leisten, wieder aus der Rolle zu fallen, deshalb spielte er den

Erstaunten. Deshalb spürte auch

Markus noch keinen Verdacht, weil sich

sein Chef diesmal nicht auffallend verhalten hatte.


 

Es gingen weitere Tage hin und Markus arbeitete sich in dieser Firma ganz

gut ein. Sein Chef war mit ihm auch mehr als ganz zufrieden. Und noch

bevor die Probezeit rum war, wurde er zu Harry Plott ins Büro bestellt. Er

dachte zuerst schon, was denn nun kommen würde, dann aber war er doch

ganz erstaunt, als sein Chef ihm schon eine Gehaltserhöhung geben wollte.

Auch teilte ihm Harry Plott mit, dass es natürlich selbstverständlich war,

dass er die Probezeit bestanden hätte und nicht nur bestanden, sondern er

wäre so gut, wie schon lange keiner mehr vor ihm. Nach diesen Ereignissen

bedankte sich Markus bei Harry Plott und versprach, sich auch weiter

anzustrengen.


 

Im Verlauf der weiteren Tage kam es Markus zwar immer wieder vor, wie

wenn sein Chef ihn immer beobachten würde, wenn er vorbeikam. Aber

wahrscheinlich bildete er sich das nur ein, so glaubte er. Denn Harry Plott

kam es in der Tat komisch vor, warum Markus ihn immer wieder nach

dem Verschwinden des früheren Mitarbeiters ausfragte.


 

Es war jetzt schon ein Vierteljahr vergangen, und obwohl die Eltern des

Vermissten längst die Polizei eingeschaltet hatten, kamen Diese mit ihren

Ermittlungen leider auch nicht weiter.


 

Harry Plott besaß eigentlich nicht nur eine Firma. Er hatte überall seine

Finger mit im Spiel. Er war auch Aufsichtsratsvorsitzender von einer

bekannten Biotechnologiefirma. Doch die genauen Zusammenhänge mit

dem Verschwinden seines früheren Mitarbeiters mit dieser

Biotechnologiefirma, in der Harry Plott im Aufsichtsrat saß, die sollte zu

diesem Zeitpunkt noch niemand begreifen.


 

Es vergingen weitere fünf Tage und Markus bekam zu hören, dass er die

Probezeit bestanden hatte. Das hatte er auch erwartet, er wusste

ja, dass

Harry Plott mehr als zufrieden mit ihm war. Er hätte auch fast schon den

Vorfall mit dem verschwundenen Mitarbeiter vergessen, hätte nicht in den

nächsten Tagen wieder sein alter Freund Robert angerufen. Bestimmt

würde er ihn wieder nerven, so dachte er. Aber Markus nahm das Telefon

ab und hörte sich diesmal auch wieder an, was ihm sein Freund zu erzählen

hatte. Aber diesmal zog Dieser

nicht über Harry Plott her, wahrscheinlich

hatte er gemerkt, dass es Markus nicht sonderlich interessieren würde.


 

Markus und Robert unterhielten sich über ganz belanglose Dinge, und sie

machten miteinander aus, wann sie sich einmal wieder treffen würden.

Denn Robert hatte jetzt auch eine Anstellung gefunden. Und diese Firma

war die Konkurrenz zu Harry Plotts Firma. Das gefiel natürlich Robert

und wahrscheinlich hatte ihn die Wahl, bei einer Konkurrenzfirma von

Harry Plott anzufangen, mehr als mit Genugtuung erfüllt.


 

Markus wunderte sich zwar, dass Robert diesmal nicht über seinen Chef

herzog, als er aber hörte, dass Dieser bei einer Konkurrenzfirma

angefangen hatte zu arbeiten, begriff er, dass dieses Robert mit

Schadenfreude erfüllen würde.


 

Markus arbeitete sich in den darauffolgenden Wochen immer besser in

seiner Firma ein und als eine geraume Zeit herum war, bestellte ihn sein

Chef Harry Plott wieder in sein Büro. Würde er diesmal wieder eine

Gehaltserhöhung bekommen? Er wusste es nicht, und lies sich überraschen.


 

Als Markus das Büro seines Chefs betrat, saß dieser dort und sah ihn mit

durchstechenden Augen an. Irgendwie war es Markus unbehaglich zumute

an diesem Tag. Irgendwie war heute etwas anderes auf dem Programm als

eine Gehaltserhöhung, das spürte er.


 

Als sich Markus dann vor seinen Chef hinsetzte, sah ihn Dieser mit

durchdringenden Augen an. Markus verstand überhaupt nicht, was Harry

Plott heute von ihm wollte. Aber nach einiger Zeit hatte sich die Sache

geklärt, sein Chef stellte ihm doch tatsächlich die Frage, weshalb er sich

immer wieder nach dem verschwundenen Mitarbeiter erkundigt hätte,

dabei hatte er doch schon einige Zeit gar nicht mehr danach gefragt. Aber

irgendwie schien die Sache seinem Chef keine Ruhe zu lassen, das spürte

Markus und so langsam kam ihm diese Sache doch mehr als komisch vor.


 

Markus musste deshalb wohl oder übel sagen, dass er schon einige

Gerüchte über das Verschwinden von dem früheren Mitarbeiter Harry

Plotts gehört hatte. Daraufhin wollte sein Chef wissen, von wem er das

gehört hatte. Er sagte natürlich nicht, dass er diese Informationen zum

großen Teil von seinem früheren Freund hatte. Markus sagte einfach, dass

diese Sache vielen Leuten keine Ruhe lies, weil man eben das Fahrrad

gefunden hatte und den Mann bis heute noch nicht. Es war auch sonst

nirgends eine Spur zu entdecken, keine Kleidungsstücke, nichts.


 

Als Markus seinem Chef nun klar gemacht hatte, weshalb er immer wieder

danach gefragte hatte, machte Dieser plötzlich eine Bemerkung, diese

erstaunte Markus doch sehr. Irgendwie musste Harry Plott von seinem

Freund Robert erfahren haben,

dass Dieser bei einer Konkurrenzfirma

arbeitete. Aber das war seltsam, denn woher kannte Harry Plott eigentlich

überhaupt Robert? Als Markus Harry Plott Dieses fragte, antwortete

Dieser, er würde überhaupt nicht verstehen, warum Robert bei einer

Konkurrenzfirma angefangen hatte, da er doch bei ihm schon so gut wie

eingestellt gewesen wäre. Das versetzte Markus einen Schlag ins Gesicht.

Das war selbst für ihn neu, Robert

hatte ihm nie erzählt, dass er sich auch

bei Harry Plott beworben hatte. Aber warum hatte sich Robert überhaupt

bei ihm beworben, obwohl er ihn nicht leiden konnte?


 

Markus fragte Dieses natürlich seinen Chef. Dieser wusste es natürlich

nicht, aber er wusste, dass Robert bei einer Konkurrenzfirma war. Markus

wollte natürlich wissen, woher sein Chef es wusste. Aber auf diese Frage

bekam er eine Antwort, dass er am liebsten wieder rückwärts aus dem

Büro gegangen wäre.


 

Harry Plott sagte ganz offen, wahrscheinlich konnte er mich nicht leiden.

Und obwohl dies die Wahrheit war, verstand Markus nicht, warum in alles

in der Welt es sein Chef wusste.


 

Markus konnte nur noch herumstottern, er verstand die Welt nicht mehr,

hatte sein Chef etwa magische Fähigkeiten? Das gab es doch gar nicht, und

Markus verstand auch nicht, weshalb Robert ihm nicht gesagt hatte, dass

er sich auch bei Harry Plott beworben hatte.


 

Wenn er Robert in nächster Zeit treffen würde, wollte er das alles ganz

genau wissen, das schwor er sich. Was wurde hier nur gespielt? Markus

verstand die Welt nicht mehr.

Nachdem sein Chef noch eine Weile

versuchte, ihn, Markus, auszufragen, aber dabei keinen Erfolg hatte, gab

ihm Dieser zu verstehen, dass somit jetzt die Sache erledigt sei. Markus war

es nur mehr als recht, dass er endlich aus dem Büro verschwinden konnte.

Das alles war ihm so langsam mehr als unangenehm.


 

Die ganze Sache ging Markus die nächsten Tage überhaupt nicht mehr aus

dem Kopf und er konnte den Tag nicht mehr erwarten, wo er sich wieder

mit seinem alten Freund Robert treffen würde.


 

Als es dann soweit war, gab es Robert sofort auch zu, dass er sich auch bei

der Firma von Harry Plott beworben hatte. Er hätte auch schon eine

Zusage gehabt, aber die negativen Berichte über diesen Harry Plott hätten

ihn dann dazu veranlasst, nicht bei

dieser Firma anzufangen. Damit musste

sich Markus halt zufrieden geben, er konnte Robert ja nicht zwingen, bei

der Firma zu arbeiten, das war jedem selbst überlassen. Aber diese

Ereignisse haben es fertiggebracht, dass das Misstrauen gegenüber seinem

Chef jetzt doch immer mehr zunahm.


 

Irgendwie hatte Markus das Gefühl, dass an dieser Sache mehr als etwas

faul war. Vielleicht konnte er in den nächsten Tagen versuchen, etwas von

seinen Mitkollegen herauszukriegen. Vielleicht wussten die was über den

Verschwundenen.


 

Bei nächster Gelegenheit fragte er Kalle, dieser war auch 22 Jahre alt, und

etwa ein viertel Jahr länger in der Firma als Markus. Mit Kalle verstand

sich Markus am besten und Diesen wollte er bei nächster Gelegenheit auch

einmal danach fragen.


 

Doch in nächster Zeit wollte es der Zufall, dass Kalle ganz alleine davon

anfing, über diese Sache zu reden. Kalle erzählte Markus, dass er diesen

verschwundenen Mitarbeiter eigentlich hätte gut leiden können, soweit man

dieses nach nur zwei Tagen überhaupt sagen konnte. Aber zumindest der

erste Eindruck war so.


 

Aber Kalle sagte, Harry Plott und dieser verschwundene Mitarbeiter hätten

sich von Anfang an nicht gut verstanden. Er verstand zwar nicht, weshalb

ihn Harry Plott dann eingestellt hatte, aber wahrscheinlich war das erst

hinterher so gewesen, dass die beiden sich nicht verstanden hätten.


 

Natürlich wusste auch Kalle nicht,

dass der verschwundene Mitarbeiter

eigentlich als verdeckter Ermittler bei dieser Firma angefangen hatte zu

arbeiten, das wusste natürlich niemand. Larry, so hieß der verschwundene

Mitarbeiter, war in diese Firma eingestellt worden, um Harry Plott zu

beobachten, was der so alles trieb, um das FBI mit Informationen zu

versorgen.


 

Dem FBI war natürlich schon

längst klar, das Harry Plott etwas mit der

Sache zu tun hatte. Aber das konnten sie den Eltern von Larry nicht sagen,

denn es sollte ja noch niemand wissen, dass dieser Larry als verdeckter

Ermittler tätig war, sonst würde man Harry Plott nie hinter seine

kriminellen Machenschaften kommen. Wenn irgendetwas davon schon jetzt

in die Öffentlichkeit drang, konnte man die Ermittlungen nämlich

vergessen. Deshalb bewahrte man noch Schweigen.


 

Es waren nämlich in der Vergangenheit schon etliche Menschen

verschwunden. Die arbeiteten zwar nicht in der Firma von Harry Plott,

aber sie kannten ihn oder wohnten in der Nähe von der Softwarefirma. Es

war ja schon komisch, dass ihn alle verschwundenen Leute kannten oder in

seiner Nähe wohnten. Das konnte doch alles kein Zufall mehr sein, darüber

war sich das FBI im Klaren. Sie

mussten wohl oder übel noch einen

verdeckten Ermittler einschleusen, doch ob noch einmal jemand nach

diesen Ereignissen diese Aufgabe übernehmen würde, war ja nicht klar.


 

Es hatten nicht alle Leute Lust auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.

Ob sie da noch einmal jemanden finden würden, war fraglich. Und so war

es dann auch, sie fanden keinen Freiwilligen mehr für diese Aufgabe.

Niemand wollte sich mehr dem Risiko aussetzen, das gleiche Schicksal zu

erleiden.


 

So erfuhr das FBI eines Tages, dass Markus bei seinem Chef Harry Plott

gut angesehen war, da Dieser die Arbeit mehr als zur Zufriedenheit

erledigte. Vielleicht würde das FBI ihn einmal fragen, für Markus müsste

es doch ein leichtes Spiel sein, seinen Chef vielleicht auszufragen und ihm

hinterher zu spionieren, natürlich unauffällig.


 

In den nächsten Tagen würden sie Markus einmal fragen, ob er sich dazu

bereit erklären würde.


 

Als Markus in den nächsten Tagen nach Feierabend die Softwarefirma

verließ, wartete das FBI schon draußen auf ihn, natürlich schon in einiger

Entfernung der Softwarefirma, damit Harry Plott sie nicht sehen konnte.

Sie durften nicht noch einmal ein Risiko eingehen, dass wieder jemand

verschwand.


 

Markus hörte sich die Sache der Beamten des FBI an. Er war nicht sofort

bereit, als verdeckter Ermittler zu fungieren, aber nach einer Weile hatte er

sich die Sache doch anders überlegt und machte mit. Denn irgendwie kam

ihn sein Chef immer unheimlicher vor, und Markus spürte schon eine

Weile, dass Dieser manches zu verbergen hatte.


 

Markus sagte also den Beamten zu, sich in Zukunft dieser Sache zu

widmen. Aber vorsichtig musste er sein, denn dass sein Chef ihm gegenüber

immer misstrauischer wurde, bemerkte Markus natürlich auch. Deshalb

musste er auf der Hut sein. Wenn aber dieser Harry Plott wirklich in

kriminelle Machenschaften verwickelt war, musste ihm das Handwerk

gelegt werden, das war klar. Deshalb auch erklärte er sich dazu bereit, die

Sache aufzuklären.


 

Als Markus nach dieser Zusammenkunft mit dem FBI am nächsten Tag die

Firma betrat, war alles anders als sonst. Und es würde auch nicht mehr so

werden als sonst. Nun nahmen die Dinge alle einen anderen Gang, als sich

das Markus jemals gedacht hatte. Aber wie gesagt, man musste diesen

Dingen auf den Grund gehen, vielleicht hatte Robert gar nicht so unrecht,

als er Markus davon abriet, bei dieser Firma zu arbeiten. Diese Erkenntnis

traf Robert immer mehr.


 

Aber nun war es einmal so, und es war nicht mehr zu ändern, er musste das

Beste daraus machen, vielleicht würde er noch einmal einen ganz großen

Kriminalfall aufklären. Wie recht Markus damit hatte, wusste er zu diesem

Zeitpunkt noch gar nicht.


 

Der kommende Tag ließ sich eigentlich für Markus gut an. Am frühen

Morgen schon traf er seinen Chef. Er schien freundlich, aber irgendwie

spürte Markus, dass auch dieses bestimmt gespielt war. Natürlich tat

Markus so, als würde er das nicht bemerken und unterhielt sich mit Harry

Plott an diesem Tag über ganz belanglose Dinge. Das war es dann auch

schon.


 

Markus bemerkte im Verlauf des Tages, dass ihn sein Chef ab- und zu,

wenn er die Abteilung, in der er arbeitete, betrat, von hinten beobachtete,

aber er tat natürlich so, als würde er es nicht bemerken. Als eine Weile rum

war, sah Markus, dass sich Harry Plott Kalle zuwandte und mit ihn redete,

er hätte zu gerne gewusst, was er von Diesem wollte. Aber er musste warten

bis nachher, vielleicht würde es ihm Kalle ja erzählen.


 

Kurz vor Feierabend hakte sich Markus bei Kalle unter und fragte ihn, was

Harry Plott denn von ihm gewollt hätte. Dieser antwortete, also, er wollte

wissen, warum du immer wieder nach dem verschwundenen Mitarbeiter

fragst, ich habe ihm natürlich nichts gesagt, ich habe ihm gesagt, ich wüsste

es nicht. Dann hat er noch eine

Weile mit mir geredet und ist dann

gegangen, wie du ja sehen konntest.


 

Diese Sache war jetzt natürlich recht brisant für Markus. Wahrscheinlich

war Harry Plott sehr misstrauisch ihm gegenüber geworden, wenn er jetzt

schon seine Mitkollegen über ihn ausfragen würde. Dieses alles war für

Markus sehr unangenehm und er musste sich in Zukunft in Acht nehmen,

wenn er als verdeckter Ermittler fungieren sollte, sonst würde es dieser

Harry Plott bald herausbekommen.


 

Kurz bevor Markus die Firma verließ, sah er seinen Chef noch einmal, aber

er tat so, als wüsste er das alles nicht und wünschte Diesem einen schönen

Feierabend. Dumm war nur, dass er heute nichts herausbekommen hatte,

denn das wäre zu auffällig gewesen.


 

Wie es der Zufall so wollte, meldete sich am Abend das FBI bei ihm und

fragte ihn, ob er etwas herausbekommen hatte. Er musste dieses verneinen,

und er erklärte ihnen auch warum. Das sahen sie natürlich ein. Aber am

nächsten Tag musste er es versuchen, etwas herauszubekommen. Egal wie,

aber er musste es einfach irgendwie anstellen.


 

Am nächsten Tag dann lies sich die Sache auch tatsächlich besser an als am

Vortag. Denn es wollte der Zufall, dass sein Chef etwas mit ihm besprechen

wollte über Programmierprobleme. Markus wunderte sich noch, aber da er

ja, was die Arbeit betraf, gut angesehen war bei Harry Plott, konnte er

wenigstens heute mit ihm ins Gespräch kommen.


 

Als sich Markus eine Weile mit Harry Plott über die Arbeit und das

Programmieren unterhalten hatte, fragte er ihn wieder, so als wäre es ganz

beiläufig, nach dem Fall des verschwundenen Mitarbeiters. Markus konnte

nach dieser gestellten Frage direkt beobachten, wie sich das Gesicht seines

Chef verfinsterte und er ihn wieder so durchdringend wie schon etliche

Male, ansah. Harry Plott gab daraufhin zu verstehen, dass er sich zu sehr

für diesen Fall interessieren würde. Mit Markus Arbeit sei er mehr als

zufrieden, aber was eine gewisse Neugierde betraf, die konnte Harry Plott

bei ihm nicht leiden.


 

Markus war nun doch geschockt, das sein Chef ihm das so schonungslos

offen sagte, was er von ihm dachte. Auf die gestellte Frage konnte Markus

dann allerdings keine Antwort mehr erwarten, er getraute sich auch gar

nicht, noch was darüber zu fragen. Nachdem er seinem Chef dann

versichert hatte, dass er nur ganz beiläufig danach gefragt hatte, weil man

über den Fall nicht mehr viel erfahren hatte, gab sich dieser zwar dann

zufrieden, aber irgendwie bemerkte Markus, dass sein Chef sich wütend

davon machte. Es war wirklich besser, wenn er ihm heute aus dem Weg

ging, das stand fest.


 

Irgendwie war Markus dann froh, dass dieser Tag dann ohne weitere

Zwischenfälle herum ging. Aber am Abend konnte er den Beamten vom

FBI allerdings wieder nichts mitteilen. Denen würde es so langsam auch auf

den Wecker gehen, wenn er nie irgendwelche Informationen besaß. Aber

was sollte er machen, er konnte doch das Misstrauen von seinem Chef ihm

gegenüber nicht noch mehr fördern. Das mussten die doch einsehen.


 

Und so war es dann auch, kaum war Markus am Feierabend bei seiner

Wohnung angekommen, klingelte auch schon das Telefon. Zuerst dachte er,

es sei das FBI, aber dann war es sein Freund Robert. Sie hatten doch vor

ein paar Tagen ausgemacht, dass sie sich wieder einmal treffen würden.

Heute Abend nun hatte Robert Zeit, und obwohl Markus eigentlich

hundemüde war, war er doch von der Verabredung begeistert, so konnte er

sich wenigstens einmal auf etwas anderes konzentrieren als auf diesen

verdammten Fall. Hätte er aber geahnt, dass das, was ihm Robert heute

Abend zu sagen hatte, das gleiche Thema betraf, hätte er sich

wahrscheinlich gar nicht mit ihm verabredet. Aber so wollte es doch der


 

Zufall, dass er an diesem Feierabend mehr erfuhr als den ganzen Tag über

in dieser Firma.


 

Gegen 8 Uhr an diesem Abend trafen sich also nun Markus und Robert. Sie

gingen in ein Eis Kaffee, dass sich ganz in der Nähe von Markus Wohnung

befand. Nachdem sie sich an einen freien Tisch gesetzt hatten, begann

Robert auch schon loszulegen. Er

erzählte Markus, was er heute morgen in

seinem Briefkosten vorfand. Es war eine Morddrohung, der Absender war

natürlich anonym, aber Robert wollte von Markus wissen, ob er vielleicht

glaube, dass sein Chef Harry Plott dahinter steckte. Robert hatte natürlich

eine negative Haltung seines Freundes erwartet, deshalb war er ganz

erstaunt, als dieser ihm mitteilte, dass er das gar nicht so abwegig halten

würde.


 

Nachdem Robert dann wissen wollte, wieso er seine Meinung über Harry

Plott denn nun geändert hätte, erzählte Markus ihm daraufhin die ganze

Geschichte, was sich schon alles zugetragen hatte in der letzten Zeit.

Markus war auch ehrlich, als er zugab, dass es doch nicht so klug war, bei

dieser Firma sich anstellen zu lassen. Aber die beiden mussten

jetzt das

Beste daraus machen. Sie würden auch in dieser Sache jetzt

zusammenarbeiten. Aber wieso dass Robert eine Morddrohung, wenn sie

denn von Harry Plott stammte, erhalten hatte, darüber konnten sie sich

nun keinen Reim machen. Robert hatte doch nur abgelehnt, bei Harry Plott

zu arbeiten.


 

Aber in der nächsten Zeit würden sie diese Dinge schon noch

herausbekommen, das schworen sie sich. Robert war sich auf jeden Fall

ganz sicher, dass die Morddrohung von Markus Chef kam. Er musste nun

seinem Freund Markus erzählen, dass er schon einige Tage dabei war,

diesem Harry Plott hinterher zu spionieren. Das gab natürlich den Dingen

eine ganz andere Dimension. Vielleicht hatte es Harry Plott

herausbekommen, das Robert ihm nachspioniert. Aber wie um alles in der

Welt sollte dieser es denn wissen.

Die Freunde fragten sich das, aber wie

kriminell dass Harry Plott in Wirklichkeit war, das hätte wirklich keiner

von ihnen geahnt, was da noch alles auf sie zukommen sollte. Markus

versprach seinem Freund, dass er am nächsten Tag auf jeden Fall

versuchen würde, etwas aus Harry Plott herauszukriegen. Wenn sein Chef

ihm wie am Anfang kein Misstrauen entgegengebracht hätte, wäre die

Sache einfacher gewesen, aber das

war jetzt leider anders. Da konnte man

nichts machen. Aber irgendwie würde er die Sache schon hinkriegen, das

wusste er.


 

Am nächsten Tag, als Markus auf dem Weg zu der Softwarefirma war, war

ihm ganz flau im Magen. Irgendwie war ihm gar nicht gut. Wenn Harry

Plott wirklich hinter den Morddrohungen steckte, was dann? Markus war

sich so langsam bewusst, in was

für einer Gefahr er sich befand und sein

Freund Robert auch. Aber irgendwie musste er sich zusammenreißen an

diesem Tag, sonst konnte er nicht einmal mehr die Arbeit ordentlich

machen, und das würde in der Tat noch mehr auffallen als alles andere

schon.


 

Als er sich an seinen Arbeitsplatz begeben wollte, stand auf einmal schon

Harry Plott am

Computerschreibtisch. Markus zuckte gleich zusammen,

das durfte doch alles gar nicht wahr sein. Er hatte riesige Angst und er

befürchtete, dass das ihm sein Chef schon als 50 km Entfernung ansehen

würde. Als er aber dann seinen Arbeitsplatz erreicht und das freundliche

Gesicht Harry Plotts sah, war ihm doch etwas wohler zumute. Was würde

jetzt auf ihn zukommen, dachte er sich.


 

Aber Harry Plott machte ihn gleich mit einer neuen Aufgabe vertraut.

Aufgrund seiner sehr guten Leistungen, wollte Harry Plott ihm schon die

Abteilung von immerhin 12 Leuten, unterstellen. Das war schon mächtig

was, wenn man bedachte, dass er gerade mal die Probezeit hinter sich hatte.

Markus nahm natürlich das Angebot dankend an und fragte ihn, wieso er

denn zu dieser Ehre kam, er wusste

natürlich inzwischen, das er recht gut

war in diesen Dingen. Aber er ließ es sich von seinem Chef auch noch mal

gerne erklären.


 

Nachdem dieser ihn über alles gelobt hatte und ihm sagte, dass er mit seiner

Arbeit mehr als zufrieden war, wurde Markus ganz rot im Gesicht, für eine

Weile vergaß er sogar, was für ein Schuft sein Chef vielleicht war, als dieser

ihm diese Mitteilung machte. Denn wer freute sich nicht schon über eine

Gehaltserhöhung und über eine neue Aufgabe, noch dazu, wenn man

gerade mal erst ein Vierteljahr und ein paar Tage in einer Firma angestellt

war. Das konnte man ihm nicht verdenken. Und Markus dachte sich auch,

vielleicht würde sich alles ja doch zum Guten wenden, und Harry Plott war

nicht das, wofür ihn vielleicht alle hielten.


 

Markus konnte sich zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht vorstellen, dass

Harry Plott noch viel schlimmer war, als sie alle vermuteten. Aber wie

gesagt, die freudige Nachricht, die Markus heute erfuhr, stellte alles

zunächst mal in den Schatten, noch.


 

Harry Plott wurde nun von seinem Chef zu seinen zukünftigen 12

Mitarbeitern geführt, die er in

Zukunft nun zu befehligen hatte. Den

meisten schien es nichts auszumachen, im Gegenteil, sie waren froh, dass sie

mit einem fast Gleichaltrigen in Zukunft zu tun hatten, so würde sich der

Chef wenigstens nicht mehr so oft selber bei ihnen umschauen jeden Tag.

Das war auf jeden Fall eine willkommene Neuerung für die 12 Angestellten.

Denn unter diesen befanden sich einige Leute, die Harry Plott überhaupt

nicht so gut leiden konnten. Deshalb war es ihnen lieber, dass sie in Zukunft

von ihm, Markus, sich befehlen lassen würden.


 

Doch was für eine Abneigung manche gegen ihren Chef Harry Plott hatten,

das sollte Markus erst im Lauf der weiteren Zeit, als er mit diesen zu tun

hatte, noch bemerken.


 

Nach dieser neuen Botschaft heute,

die sich zugunsten Markus ausgewirkt

hatte, ging dann der weitere Tag ohne weitere Zwischenfälle in dieser

Firma zu Ende. Und Markus war doch ganz schön geschafft am Abend,

denn das er nun einige Leute unter sich hatte, daran musste er sich doch

noch erst gewöhnen, aber irgendwie musste er es ja schaffen.


 

Morgen begann ein neuer Tag und Markus wusste, dass er jetzt eine andere

Aufgabe hatte, aber wie um alles in der Welt sollte er jemals hinter das

Geheimnis seines Chefs kommen, wenn es denn überhaupt eines gab?


 

Nun ja, der nächste Tag begann eigentlich recht gut und Markus machte

die neue Aufgabe wirklich Spaß, ab- und zu vergaß er sogar, was sie alle

gegen seinen Chef sagten, aber natürlich ging es ihm doch nie ganz aus dem

Kopf. Aber wie es der Zufall so wollte, heute würde Markus auf seine

Kosten kommen, er wusste es jetzt zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht.

Kalle kam sofort zu Markus und sagte ihm, dass es ihm ganz recht wäre,

dass er nun die Abteilung leiten würde, so würde schon nicht mehr der

Chef fast jeden Tag persönlich vorbeikommen. Markus wusste natürlich

nur zu gut, was für eine Abneigung Kalle gegen Harry Plott hatte und

deshalb fragte Markus ihn, ob er irgend etwas wüsste über das

Verschwinden des früheren

Mitarbeiters. Aber Kalle verneinte, Harry Plott

hätte ihn nur angesprochen und wollte wissen, weshalb er, Markus, immer

wieder nach diesem Fall fragen würde, aber sonst hätte er nichts freiwillig

gesagt.


 

Das war natürlich keine sehr gute Nachricht für Markus, denn das FBI

würde sich bestimmt heute wieder melden, um ihn Erfahrung zu bringen,

ob sich schon etwas getan hatte.

Aber Markus konnte mit nichts aufwarten

und noch auffälliger konnte er es ja nicht machen. Aber heute würde sich

etwas ereignen, daran dachte Markus noch zu dieser Stunde nicht. Der

Zufall wollte es, dass Markus, kaum dass er am Arbeitsplatz war, aufs Klo

musste. Und auf dem Weg dorthin kam er am Büro von Harry Plott vorbei,

dieser hatte die Tür aber heute offen stehen, deshalb sah Markus, dass

Harry Plott Besuch hatte, es saß ein anderer Mann bei ihm drin und

unterhielt sich angeregt mit ihm, zuerst sprachen sie leise, aber dann doch

etwas lauter und so konnte Markus das meiste verstehen, was da geredet

wurde, er bekam mit, wie der andere Mann immer wieder auf Harry Plott

einredete und Beschuldigungen gegen ihn aussprach, warum dass er nicht

aufgepasst hätte, dass die Sache jetzt doch Wellen schlug. Zuerst wusste

Markus natürlich nicht, was er mit Wellen schlagen gemeint hatte, aber

dann verstand er beim weiteren Gespräch, um was es bei dieser Sache ging.

Und es ging doch wirklich um das Verschwinden des früheren Mitarbeiters.


 

Markus wurde nun hellhörig und obwohl er dringend auf die Toilette

musste, wollte er den Verlauf des Gespräches doch jetzt mitbekommen,

denn er hatte die Mission noch nicht vergessen, dass er dem FBI jetzt

endlich etwas mitteilen musste, wenn er etwas erfuhr. Er hörte dann auch,

wie der andere Mann zu Harry Plott sagte, dass sie jetzt in Zukunft viel

vorsichtiger sein müssen, damit die Sache nicht noch mehr die Öffentlichkeit erregt.

Markus hörte wie der fremde Mann dann zu Harry Plott sagte, das nächste Mal

suchst du dir andere Leute aus, nicht aus deiner Firma oder deiner

unmittelbaren Umgebung, such dir fremde Leute aus, sonst können wir unsere

 Forschung an den Nagel hängen, wenn diese Sachen herauskommen.


 

Das war jetzt aber eine interessante Sache, um was für Forschungen ging es

denn da, fuhr es Markus durch den Kopf. Aber den Rest des Gesprächs

konnte Markus nun nicht mehr mithören, denn auf einmal wurde die Tür

zugemacht. Markus hatte noch einmal Glück gehabt, denn er konnte

gerade noch einmal schnell genug in Richtung Toilette verschwinden, ohne

von Harry Plott bemerkt zu werden.


 

Der Schreck saß Markus noch ganz schön in den Gliedern, aber ohne sich

etwas anzumerken, ging er in den nächsten Minuten wieder an seinen

Arbeitsplatz. Er musste so tun, als hätte er nichts gehört und musste doch

aber immer wieder an dieses Gespräch denken. Dieser Harry

Plott war also

doch in kriminelle Machenschaften verwickelt und es ging dabei sogar um


 

Forschungen, wahrscheinlich um illegale Forschungen, das war aus diesem

Gespräch ja klar. Markus überlegte sich nun, ob er Kalle ins Vertrauen

ziehen sollte, aber das wollte er zuerst einmal lassen, man wusste ja nie,

aber heute Abend würde er es seinem Freund Robert und dem FBI

berichten, was er erfahren hatte.


 

Irgendwie konnte sich Robert heute gar nicht recht auf seine neue Aufgabe

konzentrieren, und mehr als einmal geschah es, dass ihm fast einige Male

gravierende Fehler unterlaufen wären, aber er bekam es jetzt gerade noch

einmal hin. Markus wusste, dass er jetzt vorsichtig sein musste, er durfte

nicht auch noch in der Arbeit nachlassen, das wäre nämlich das Auffälligste

von allem.


 

Da Markus gerade mit sich beschäftigt war, bemerkte er gar nicht, dass

plötzlich Harry Plott hinter ihm stand. Er zuckte erschrocken in die Höhe

und sah in das Gesicht seines Chefs. Harry Plott erkundigte sich, wie es ihm

heute erginge bei seiner neuen Aufgabe, Markus fasste sich schnell wieder

und sagte, es wäre alles in bester Ordnung. Er würde die Aufgabe bestens

meistern. Wie gut er doch lügen konnte, beinahe wäre etwas daneben

gegangen, aber das konnte er doch schlecht zugeben. Sein Chef gab sich

daraufhin mit dieser Antwort zufrieden und lies Markus wieder alleine.


 

Gott sei Dank, er ist wieder weg, dachte Markus. Der Schreck saß ihm

immer noch in den Gliedern, wenn er nur an dieses Gespräch dachte, dass

er heute angehört hatte. Und wie der Mann aussah, der bei Harry Plott im

Büro war, dieser sah aus wie ein Verbrecher, diesem sah man es an, das

was nicht mit ihm stimmte. Aber Harry Plott hatte eine scheißfreundliche

Fassade. Hinter die zu kommen, war gar nicht so einfach. Aber dass sein

Chef etwas zu verbergen hatte, das war jetzt sonnenklar.


 

Als es endlich Feierabend war, war

Markus froh, dass er endlich die Firma

verlassen konnte um seine Neuigkeiten unter die Leute zu bringen.


 

Als er zu Hause war, rief er zuerst seinen Freund Robert an, und teilte ihm

die Neuigkeiten mit. Dieser war natürlich ganz fassungslos und von Robert

erfuhrt Markus heute auch etwas Neues. Dieser hätte nämlich wieder

anonyme Morddrohungen bekommen, er solle die Finger von

der Sache

lassen, sonst würde es ihm schlecht ergehen in der nächsten Zeit. Robert

war sich auch sicher, besonders nach dem Neuerfahrenen, dass Harry Plott

der Morddroher sein musste.


 

Robert wollte auch von Markus wissen, ob sein Chef nicht schon bemerkt

habe, dass auch er an verdeckten Ermittlungen beteiligt war. Markus

beruhigte diesen und verneinte es.

Sehr lange würde er wohl nicht mehr bei

dieser Firma sein. Spätestens wenn herauskäme, was es mit Harry Plott,

diesem fremden Mann und diesen illegalen Forschungen wirklich auf sich

hatte, musste er ja die Maske fallen lassen und Harry Plott hinter Schloss

und Riegel bringen. Wenn ihm auch die Arbeit gut gefiel und er einen guten

Job gefunden hatte, musste er doch seine Pflicht tun und diesen Verbrecher

unschädlich machen, bevor noch mehr angerichtet wurde.


 

Nachdem die beiden Freunde diese Neuigkeiten ausgetauscht hatten,

verabredeten sie sich für den nächsten Abend gegen 8 Uhr. Markus konnte

es gar nicht mehr erwarten, bis sie sich endlich trafen. Vielleicht hatte ja

Robert bis morgen auch noch einiges erfahren. Aber irgendwie beunruhigte

es Markus, dass Robert immer wieder Morddrohungen bekam. Das war

wirklich eine gefährliche Sache. Hoffentlich passierte da nichts seinem

Freund.


 

Aber Markus musste versuchen, diese düsteren Gedanken aus seinem Kopf

zu vertreiben, anders konnte er schon gar nicht mehr existieren. Er legte

sich an diesem Abend schon früh zu Bett, aber an Einschlafen war nicht zu

denken.


 

Als der Morgen nahte, hatte er höchstens, obwohl er so früh zu Bett ging,

nur ganze 2 Stunden geschlafen, mehr war einfach nicht drin, die Sache

ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Heute würde er bestimmt nur Mist

bauen, wenn er nicht einmal genügend Schlaf gefunden hatte. Dann fiel ihm

auch noch an diesem Morgen ein, dass er ganz vergessen hatte, auch das

FBI zu informieren. Das war das

Wichtigste von allem.


 

Kurz bevor er dann zur Arbeit ging, wählte er die Telefonnummer des

Beamten vom FBI, und der Mann, der ihn letzthin ansprach, war auch

schon am Apparat. Markus erklärte dem Beamten die ganze Sache, was

sich gestern zugetragen hatte und dass sein bester Freund schon zum

zweiten Mal Morddrohungen erhalten habe. Der FBI-Beamte war mit

dieser Information mehr als zufrieden. Denn nun konnte man die

Ermittlungen gegen die Person Harry Plott beginnen. Man wusste jetzt

wenigstens, in welchem Umfeld man nun suchen musste, um den

Geschehnissen auf die Schliche zu kommen.


 

Markus war mit sich eigentlich ganz zufrieden, die Ermittlungen würden

bald noch viel mehr ergeben und Harry Plott hinter Schloss und Riegel

bringen. Nur dass es bis dahin noch ein sehr weiter Weg war, das wussten

alle Beteiligten noch längst nicht.


 

Nach dem Telefonat mit dem FBI frühstückte Markus und nun war es auch

schon Zeit, zur Arbeit zu gehen. Was würde heute schon wieder alles

passieren, dachte sich Markus.


 

Als er gegen 8 Uhr die Softwarefirma betrat, stand am Ausgang schon sein

Chef. Der Schreck fuhr Markus alsbald schon in die Glieder. Mit

dem hatte

er nicht gerechnet, dass er ihn schon jetzt zu Gesicht bekam. Weshalb stand

er denn am Eingang, durchfuhr es Markus.


 

Auch das Gesicht Harry Plotts war schon zum Fürchten heute Morgen. Es

sah fast danach aus, als würde er schon etwas wissen, was Markus hinter

seinem Rücken für Ermittlungen anstellt. So zumindest sah er aus. Heute

war auf jeden Fall nicht gut Kirschen mit ihm essen und Markus musste

auf der Hut sein, das war klar.


 

Markus wusste nur zu gut, dass er sich heute zusammennehmen musste,

sonst würde er sich noch am Ende mit Allem verraten und würde auch

noch in Gefahr geraten, das durfte nicht passieren, sonst war ihm nicht,

und auch anderen nicht geholfen. Als er dann an seinem Chef vorbeiging,

war er freundlich und tat wie immer, als wenn nichts wäre. Aber Harry

Plott warf ihm einen lauernden Blick zu. Dieser war anscheinend über

etwas so in Zorn geraten, dass er den Morgengruß Markus überhaupt nicht

erwiderte. Das gab Markus dann doch zu denken, sollte Harry Plott etwas

wissen, aber woher um alles in der Welt?


 

Markus tat trotzdem im Verlauf

des weiteren Tages so, als würde er nicht

wissen, weshalb sein Chef auf ihn sauer war. Er sah ihn heute noch zweimal

in der Firma, aber er würdigte Markus heute keines Blickes. Das war

vielleicht am besten so. Heute auf jeden Fall durfte er nicht mehr hinter

einer Tür stehen und lauschen, das war klar. Die Gelegenheit ergab sich

auch nicht mehr, denn sie blieb auch den ganzen Tag über verschlossen.


 

Gegen Feierabend aber sah Markus den Mann wieder, der gestern bei

Harry Plott im Büro saß. Nun machten sie es also so, sie würden sich erst

gegen Feierabend treffen, vielleicht hatten sie doch bemerkt, dass Markus

an der Tür lauschte. Aber er war doch so vorsichtig, es hatte ihn bestimmt

niemand gesehen. Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen,

weshalb Harry Plott sich heute so verhielt.


 

Als es endlich Feierabend war, war Markus so froh, dass er endlich die

Firma verlassen konnte, wie schon lange nicht mehr. Heute Abend würde

er sich mit seinem Freund Robert treffen. Vielleicht konnte man dann ja

mal über etwas anderes reden als über diese kriminelle Geschichte.


 

Auf jeden Fall war Markus froh, als er endlich zu Hause war. Er ging

sogleich in die Dusche und machte

sich frisch und begann eine halbe Stunde

später zu Abend zu essen. Als es ungefähr fast 8 Uhr war, verlies er das

Haus, er war eigentlich noch früh dran, so konnte er langsam die Straße

entlang schlendern, es eilte also noch nicht so.


 

Als Markus eine Weile herumgetrödelt war, sah er wieder auf die Uhr. Oh,

Schreck jetzt war es schon 5 nach 8. Vor lauter Trödelei war er jetzt fast

noch zu spät dran. Aber so schlimm würde es schon nicht sein. Sie hatten

ausgemacht, dass sie sich so gegen 8 Uhr im Cafe, das nicht weit von

Markus Wohnung war, treffen würden. Robert würde bestimmt

Verständnis dafür haben, wenn er sich etwas verspätet hatte.


 

Jedoch zu Markus Erstaunen war sein Freund noch gar nicht da. Er

wartete noch eine Weile und betrat dann das Eis Kaffee. Er sah sich drinnen

um, aber von Robert war weit und

breit nichts zu sehen. Er fragte

daraufhin die Bedienung des Eis Kaffees, ob sich nicht jemand gemeldet hätte

und eine Nachricht für ihn hinterlassen habe, aber diese verneinte es und

erklärte ihm, dass niemand da gewesen sei, der ihn treffen wollte. Das war

an sich schon eine komische Sache, auf Robert konnte man sich immer

hundertprozentig verlassen, wo war er nur heute?


 

Markus verließ das Kaffee wieder

und stand unschlüssig auf der Straße

herum. Wie bestellt und nicht abgeholt. Aber was sollte er denn nun

machen.


 

Ganz in der Nähe war eine Telefonzentrale, er würde jetzt einfach seinen

Freund Robert anrufen und ihn fragen, was in ihn gefahren sei und warum

er nicht gekommen sei. Aber Markus war ganz überrascht, als am anderen

Ende der Leitung die Mutter von Robert sich meldete. Als diese wissen

wollte, weshalb Markus anrufen würde, sagte es dieser ihr natürlich.

Roberts Mutter fand es seltsam, weshalb Markus überhaupt anrief. Denn

sie wären doch verabredet gewesen und Robert hätte auch das Haus

pünktlich verlassen.


 

Nach dieser Nachricht verstand Markus die Welt überhaupt nicht mehr.

Was sollte er jetzt nur tun. Er erklärte Roberts Mutter, dass er zur

Verabredung nicht gekommen sei und er jetzt nicht mehr wisse, was er

machten sollte. Vielleicht würde Robert ja noch etwas besorgen und hatte

die Zeit vergessen, aber wie gesagt, er war eigentlich sonst recht pünktlich

und war sehr genau, auch wenn es um private Verabredungen ging.

Markus verstand die Welt nicht mehr. War Robert vielleicht was passiert.

Er dachte sofort wieder an die Morddrohungen der letzten Zeit. Markus

wusste aber nicht, ob Robert diese Sache schon mit seiner Mutter

besprochen hatte oder nicht, und deshalb sagte er zunächst noch nichts

davon. Nicht dass man sich noch unnötig Sorgen machen würde, vielleicht

war alles halb so schlimm. Nachdem Markus die Mutter von Robert

beruhigt hatte und meinte wahrscheinlich würde er ihn heute Abend schon

noch treffen, war diese einigermaßen zufrieden, wahrscheinlich wusste sie

die Sache von den vergangenen Morddrohungen noch nicht, sonst wäre sie

nicht so gelassen gewesen.


 

Aber Markus kam sich jetzt wie blöde vor. Wie lange sollte er jetzt noch

hier stehen und warten. Er beschloss deshalb, ins Eis Kaffee zurück zu gehen.

Er setzte sich an einen leeren Tisch und bestellte sich ein Schokolade-Eis.

Er sah um sich, aber von Robert war weit und breit nichts zu sehen. Es

verging mind. eine Stunde, aber Robert kam einfach nicht. Die ganze Sache

war irgendwie nicht mehr normal. So etwas hatte es noch nie gegeben, dass

er sich mit ihm verabredet hatte, und dieser dann einfach nicht kam.

Nachdem noch eine weitere halbe Stunde verstrichen war, es war jetzt

gegen halb 10 Uhr abends, bezahlte Markus und verließ das Eis Kaffee. Jetzt

würde er bestimmt nicht mehr kommen. Und Markus war auch langsam

müde, er musste morgen fit sein, aber die Sache ging ihm nicht mehr aus

dem Kopf. Was war nur geschehen.


 


Table of Contents

Titel

Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Impressum neobooks

Marie Eleonore

Die kriminellen Machenschaften des Chefs einer Softwarefirma

Dieses ebook wurde erstellt bei
 

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Impressum neobooks

Kapitel 1


 

Wir schreiben 9. Oktober 2004. Markus, ein Junger Mann mit 22 Jahren

will bei der zweitgrößten Softwarefirma in Washington sich bewerben,

obwohl die Negativschlagzeilen dieses Unternehmens überall schon länger

bekannt sind, ist er ganz verrückt darauf, hier zu arbeiten. Er schlägt auch

die Warnungen seines besten Freundes Robert in den Wind, der ihn davor

warnt, sich bei dieser Firma zu bewerben. Aber Markus ist das alles egal, es

ist sein Traum, sich bei dieser Firma zu bewerben. Denn er hält im

Gegensatz zu vielen anderen Leuten sehr viel von dem Chef des

Unternehmens, nicht einmal im Traum kann er sich vorstellen, was ihn

noch alles in Zukunft erwarten wird bei dieser Firma.


 

Nachdem Markus die Bewerbung an die Firma geschrieben hat, dauert es

noch ungefähr 14 Tage, und er bekommt Antwort. Der Chef des

Unternehmens schreibt ihm, dass er ihn einstellen wird. Markus kann es

noch gar nicht glauben, dass die Wahl nun auf ihn gefallen ist, wo es doch

bestimmt noch viele andere Bewerber gibt, die sich dafür besser

qualifizieren würden, denkt er zumindest. Aber Markus hat es in diesen

Sachen mächtig drauf, und weiß eigentlich gar nicht, wie gut er ist, er

unterschätzt sich oft selbst.


 

Es ist am 23. Oktober 2004, als Markus bei der Firma zu arbeiten anfängt.

Zum ersten Mal sieht er den Leiter des Softwareunternehmens persönlich.

Aus dem Fernsehen hat er ihn schon viele Male gesehen. Aber dass er ihm

so schnell einmal persönlich begegnen würde, hätte er sich nicht träumen

lassen. Er hat wirklich nicht im Traum daran gedacht, dass er von dieser

Firma eingestellt wird. Denn die Erwartungen dieser Firma an ihre

Mitarbeiter waren sehr hoch geschraubt. Es handelt sich schließlich um die

zweitgrößte Firma auf der Welt.


 

Als nun Markus an diesem frühen Morgen des 23. Oktobers 2004 vor den

Toren dieser Firma steht, ist er aber ganz schön aufgeregt, denn es wird

sich ja noch erst zeigen, ob er sich auch würdig erweist. Die dreimonatige

Probezeit musste ja noch erfolgen, und ob sie ihn am Ende behalten

würden, da war er sich ja auch nicht sicher. Wie gesagt, er unterschätzt

sich halt immer gern.


 

Als er aber 10 Minuten später dem Chef dieser Firma gegenüber steht,

zerstreuen sich bei ihm alle Bedenken, denn den Leuten gegenüber ist

dieser Mann eigentlich immer höflich und zuvorkommend. Markus fühlt

sich sofort zu diesem Mann hingezogen, denn es ist leider Markus Nachteil,

dass er sich viele Male nur von den äußeren persönlichen Vorteile der

Leute faszinieren lies und eigentlich nicht gleich so sehr hinter die Fassade

schauen wollte. Wie gesagt, an diesem Morgen des 23. Oktobers zerstreuten

sich bei Markus die Bedenken, dass er hier eine schlechte Wahl getroffen

haben soll, und er versteht eigentlich seinen Freund Robert nicht, warum

dass dieser immer so negativ eingestellt ist, wenn von dieser Firma die Rede

ist. Dieser Mann ist doch wirklich nett, glaubt er.


 

Noch ahnte Robert nicht, dass die Gutgläubigkeit seinem neuen Chef

gegenüber das spätere Todesurteil für seinen Freund Robert sein sollte.

Aber zunächst weiter in den Ereignissen.


 

Der Chef des zweitgrößten Softwareunternehmens auf der Welt ist 49 Jahre

alt und heißt mit Namen Harry Plott. Aber der Altersdurchschnitt seiner

Mitarbeiter liegt bei 29 Jahren. Wenn also jemand 29 bis 30 Jahre alt ist,

gilt er bei dieser Firma schon als alt. Denn Harry Plott achtet sehr darauf,

dass er nur sehr junge Mitarbeiter einstellt, am besten gleich von der

Hochschule, damit sie noch keine langen anderen Betriebserfahrungen

haben, und er sie gleich für sich vereinnahmen konnte. Das waren auch so

seine Geschäftspraktiken. Aber alles das schlägt Markus in den Wind, er

war so verrückt und besessen darauf, hier zu arbeiten, dass dieser Mann

schon fast vollkommen für ihn war.


 

Als Harry Plott Markus mit den Mitarbeitern der Firma bekannt gemacht

hat, zeigt er ihm anschließend seinen Arbeitsplatz als Programmierer. So

hatte der Chef des Softwarekonzerns schließlich auch mal seine Karriere

begonnen, als Programmierer und im Laufe von über 2 Jahrzehnten hatte

er sich diese Softwarefirma aufgebaut, die ihn zum mehrfachen Milliardär

machte. Dass aber seine Geschäftspraktiken viele Male mehr als zweifelhaft

waren, das will Markus einfach nicht sehen.


 

Denn Harry Plott bevorzugt es, Firmen, die etwas machen, was ihm nicht

gefällt, einfach aufzukaufen, ob diesen das passt, oder nicht. Aber er hat ja

schließlich das Geld dazu. Nur war bekannt, dass seine Geschäftspraktiken

auch früher schon zweifelhaft waren, als er noch nicht so bekannt war.

Aber für Markus ist dieser Mann einfach der Größte und sein Vorbild,

denn so gedenkt er auch zu werden.


 

Als nun Markus an diesem Morgen des 23. Oktobers gegen 8 Uhr an seinem

neuen Arbeitsplatz sitzt, kann er sich gar nicht vorstellen, was er für ein

Glück gehabt hat, hier angestellt zu werden. Der erste Tag in dieser Firma

lässt sich gut an und Markus geht abends zufrieden zu Bett in seiner neuen

Wohnung in Washington, die er sich gemietet hat, denn er musste für

diesen Job hier umziehen.


 

Als Markus gegen 10 Uhr Abends sich schon hingelegt hat, ruft plötzlich

sein Freund Robert an, er ärgert sich zunächst, dass ihn dieser aus dem

Bett klingelt, aber er geht doch schließlich ans Telefon.


 

Markus fragt den Freund, was es denn so Wichtiges gäbe, dass er ihn um

diese Zeit aus dem Bett holen muss, aber dieser begann nun wieder sofort

über Markus neuen Arbeitsplatz herzuziehen und über seinen Chef Harry

Plott.


 

Robert erzählt Markus am Telefon, dass er erfahren habe, dass vor einigen

Tagen ein Mitarbeiter des zweitgrößten Softwarekonzerns zwei Tage nach

seiner Anstellung bei dieser Firma verschwunden war. Markus verstand

nicht, was ihn das angehen sollte, vielleicht wollte halt dieser nicht mehr bei

der Firma arbeiten und ist einfach nicht mehr gekommen. Das sagte er

auch seinem Freund Robert.


 

Aber daraufhin erklärte ihm dieser, dass dieser Mitarbeiter nicht mehr nur

nicht bei der Arbeit erschienen war, sondern dass er auch nicht mehr nach

Hause kam, denn dieser wohnte noch bei seinen Eltern, der Verschwundene

war ebenfalls 22 Jahre alt, und dessen Eltern suchten natürlich nach ihm,

aber er war wie von der Bildfläche verschwunden. Einen Tag nach dem

Verschwindens des Mitarbeiters der Firma fragten die Eltern bei Chef

Harry Plott nach, ob er nicht wüsste, warum ihr Sohn die Firma verlassen

habe und auch bei ihnen nicht mehr aufgetaucht war.


 

Als Harry Plott den Eltern daraufhin erklärte, dass er auch nicht wisse, was

in ihn gefahren sein soll, konnten diese nichts mehr anderes machen als die

Polizei einzuschalten.


 

Zu dieser Zeit hegte noch niemand Zweifel, dass Harry Plott selber etwas

mit dem Verschwinden des Jungen Mannes zu tun haben könnte. Denn

wenn auch die Geschäftspraktiken dieses Mannes manchmal brutal waren,

aber an so etwas dachte dann doch noch niemand.


 

Nun, als Markus seinem Freund Robert erklärte, dass er auch nicht wüsste,

was es mit dem Verschwinden dieses Mannes auf sich hatte, erklärte ihm

dieser darauf, dass er den Chef des Softwarekonzerns selber in Verdacht

habe, hinter dem Verschwinden dieses Mannes zu stecken.


 

Markus erklärte seinem Freund Robert daraufhin, dass er sich das alles

nur einbilden würde, weil er Harry Plott nicht leiden konnte, oder vielleicht

war er auch neidisch, weil er, Markus diese tolle Anstellung gefunden hatte.

Aber das sagte er ihm natürlich nicht.


 

Auf jeden Fall warnte Robert seinen Freund Markus weiterhin bei dieser

Firma zu arbeiten, denn er traute diesem Harry Plott fast alles zu, so eine

große Abneigung hegte er gegen diesen Mann.


 

In den kommenden Tagen geschah es auch, dass die beiden Freunde ein

immer schlechteres Verhältnis zueinander hatten, denn Robert hatte trotz

seiner Qualifikationen als Programmierer immer noch keine Anstellung

gefunden, aber zu dieser Firma wollte er nicht um alles in der Welt gehen

so wie sein Freund Markus. Lieber blieb er noch einige Wochen oder

Monate arbeitslos, irgendwann würde er schon etwas finden, hofft er.


 

Aber irgendwie ging das Gespräch Markus doch nicht mehr aus dem Sinn

und er musste immer wieder daran denken. Aber er glaubte auf keinen

Fall, dass Harry Plott etwas damit zu tun haben sollte, das konnte er sich

von diesem netten Mann einfach nicht vorstellen.


 

Klar, als Geschäftsmann musste man schon manchmal hart sein, aber was

sollte da das Verschwinden eines Mitarbeiters etwas damit zu tun haben,

das konnte Markus sich beim besten Willen nicht vorstellen. Also, sein

Freund Robert musste doch wirklich verrückt sein, Harry Plott als so etwas

wie einen Mörder zu betrachten, denn auf das lief es doch hinaus, was er

ihm hatte sagen wollen.


 

Es begab sich aber am zweiten Arbeitstag von Markus, dass er seinen Chef

Harry Plott auf diesen Fall ansprach, natürlich nicht so, dass es auffiel,

aber irgendwie kamen sie auf Mitarbeiter zu sprechen, und als sie ungefähr

beim Thema waren, fragte Markus Harry Plott nach diesem Mann, der vor

zwei Tagen hier gearbeitet hatte, und nun auf einmal von heute auf morgen

nicht mehr kam.


 

Harry Plott erzählte daraufhin Markus die Geschichte, dass er auch nicht

wüsste, warum dieser Mitarbeiter nach erst zwei Tagen Anstellung

plötzlich nicht mehr erschienen sei, er habe sich darüber gewundert,

aber man konnte ja nichts machen, dieser Mann war 22 und wenn er bei ihm,

Harry Plott, nicht mehr arbeiten  wollte, dann könne er halt auch nichts  machen.

Er erklärte Markus, dass er seine Mitarbeiter schließlich nicht festhalten kann,

 wenn sie nicht mehr wollen. Er konnte sie ja nicht zwingen, bei ihm zu arbeiten.


 

Als Markus dann nachhakte, warum dieser Mann nicht mehr nur nicht zur

Arbeit kam, sondern ganz von der Bildfläche verschwunden sein soll, war

das Gesicht Harry Plotts nun schon bald nicht mehr ganz so freundlich wie

sonst üblich.


 

Harry Plott fragte auch Markus, warum ihn diese Geschichte so bewegen

würde, da er diesen Mann doch gar nicht gekannt habe, daraufhin erklärte

Markus, dass er es halt seltsam finden würde, wenn Leute plötzlich nicht

mehr bei der Arbeit erscheinen und auch noch ganz verschwinden würden.


 

Als er diese Zweifel hegte, herrschte ihn Harry Plott plötzlich an und sagte,

dass er sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern sollte, und nicht in

fremden Sachen herumschnüffeln. So unbeherrscht hatte er Harry Plott

bisher noch nicht kennen gelernt, aber es gab für alles ein erstes Mal.


 

Nachdem Markus zum ersten Mal erlebt hatte, dass Harry Plott ihn auf

diese Art-rund Weise anschnauzte, benahm er sich die weiteren Tagen ein

bisschen vorsichtiger gegenüber Diesem. Er bildete sich auch ein, dass

Harry Plott ihn immer schief ansah, wenn er ihm die nächsten Tagen in der

Firma begegnete.


 

Dieser schien das natürlich auch zu bemerken, und eines Nachmittags, als

er Markus alleine auf dem Gang seiner Firma traf, zog er ihn zu sich heran,

und entschuldigte sich bei Markus für das schlechte Benehmen vor ein paar

Tagen. Harry Plott erklärte Markus, dass er in der letzten Zeit etwas

gestresst sei und er deshalb oftmals aus der Haut fahren würde, aber er

hätte alles nicht so gemeint.


 

Harry Plott weihte auch Markus ein, dass das Justizministerium schon

Jahre hinter ihm her sei, er aber nichts verbrochen habe. Er, Harry Plott,  

würde das alles nicht mehr verstehen, und deshalb sei er in der letzten Zeit

auch etwas genervt.

Markus versuchte nach diesem Versöhnungsgespräch die Sache

einigermaßen zu vergessen, aber er verstand wirklich nicht, warum ihn

Harry Plott so abgekanzelt hatte. Er hatte ihn doch nur gefragt, was es mit

diesem Fall auf sich hat, und ob er eine Antwort wisse, was hatte das mit

dem Justizministerium zu tun? Das war doch ein ganz anderer Fall,

irgendwie bekam er die Sache nicht mehr ganz aus dem Kopf heraus.


 

In den weiteren Tagen aber hatte Markus so viel zu tun, dass er die Sache

doch fast völlig vergaß, wäre da nicht wieder sein Freund Robert gewesen,

der ihn wieder eines Abends anrief und Neuigkeiten über Harry Plott

seinem Freund unterbreitete.


 

Robert erklärte Markus am Telefon, dass die Polizei dabei war, das

Verschwinden des Mitarbeiters des Softwarekonzerns zu untersuchen und

dabei waren Diese auf etwas gestoßen, was an sich schon seltsam war.


 

Ungefähr 200 Meter von der Softwarefirma entfernt, hatte man das

Fahrrad gefunden, das dem verschwundenen Mitarbeiter gehörte. Warum

hatte es Dieser einfach da liegen gelassen? Das musste doch einen Grund

haben, der Mitarbeiter war verschwunden, aber das Fahrrad lag da und

niemand fragte mehr danach.


 

Es sah doch ganz so aus, als wäre diesem Mann wirklich was passiert,

versuchte Robert seinem Freund klarzumachen. Markus vermied es aber,

seinem Freund von der Reaktion Harry Plotts zu erzählen, sonst würde

Dieser sich noch mehr einbilden als sowieso schon.


 

Als Robert schließlich merkte, dass er bei seinem Freund nicht mehr

fruchten konnte, beendete er das Gespräch wenige Minuten später, Robert

war endlich klar, er konnte Markus nicht mehr überzeugen, zu sehr war

Dieser von diesem Harry Plott begeistert, als dass da noch irgendwelche

Kritik fruchten würde.


 

In den weiteren Tagen war Markus eigentlich ganz froh, dass sein Freund

ihn nun nicht mehr anrief, so musste er sich nicht ständig rechtfertigen,

warum nur um alles in der Welt er bei dieser Firma hatte angefangen zu

arbeiten.


 

Aber irgendwie musste Markus doch immer wieder daran denken, was ihm

sein Freund da alles erzählt hatte. Auch kam es ihm komisch vor, dass sein

Chef Harry Plott nicht schon selbst davon erzählt hatte, dass man das

Fahrrad des Vermissten 200 m von der Softwarefirma entfernt gefunden

hatte.


 

Deshalb wartete Markus einen günstigen Moment ab, um Harry Plott

danach zu fragen. Er hatte zwar Angst, dass er wieder komisch angemacht

werden würde, aber er musste irgendwie den Dingen auf den Grund gehen,

denn er war doch ein bisschen selbstkritischer, als mancher von ihm

glaubte.


 

Als Markus das Gespräch mit Harry Plott auf den Vermissten mit dem

Fahrrad lenkte, war dieser doch ganz erstaunt und tat so, als wüsste er die

Sache mit dem Fahrrad noch gar nicht. Deshalb konnte es Harry Plott sich

nicht leisten, wieder aus der Rolle zu fallen, deshalb spielte er den

Erstaunten. Deshalb spürte auch Markus noch keinen Verdacht, weil sich

sein Chef diesmal nicht auffallend verhalten hatte.


 

Es gingen weitere Tage hin und Markus arbeitete sich in dieser Firma ganz

gut ein. Sein Chef war mit ihm auch mehr als ganz zufrieden. Und noch

bevor die Probezeit rum war, wurde er zu Harry Plott ins Büro bestellt. Er

dachte zuerst schon, was denn nun kommen würde, dann aber war er doch

ganz erstaunt, als sein Chef ihm schon eine Gehaltserhöhung geben wollte.

Auch teilte ihm Harry Plott mit, dass es natürlich selbstverständlich war,

dass er die Probezeit bestanden hätte und nicht nur bestanden, sondern er

wäre so gut, wie schon lange keiner mehr vor ihm. Nach diesen Ereignissen

bedankte sich Markus bei Harry Plott und versprach, sich auch weiter

anzustrengen.


 

Im Verlauf der weiteren Tage kam es Markus zwar immer wieder vor, wie

wenn sein Chef ihn immer beobachten würde, wenn er vorbeikam. Aber

wahrscheinlich bildete er sich das nur ein, so glaubte er. Denn Harry Plott

kam es in der Tat komisch vor, warum Markus ihn immer wieder nach

dem Verschwinden des früheren Mitarbeiters ausfragte.


 

Es war jetzt schon ein Vierteljahr vergangen, und obwohl die Eltern des

Vermissten längst die Polizei eingeschaltet hatten, kamen Diese mit ihren

Ermittlungen leider auch nicht weiter.


 

Harry Plott besaß eigentlich nicht nur eine Firma. Er hatte überall seine

Finger mit im Spiel. Er war auch Aufsichtsratsvorsitzender von einer

bekannten Biotechnologiefirma. Doch die genauen Zusammenhänge mit

dem Verschwinden seines früheren Mitarbeiters mit dieser

Biotechnologiefirma, in der Harry Plott im Aufsichtsrat saß, die sollte zu

diesem Zeitpunkt noch niemand begreifen.


 

Es vergingen weitere fünf Tage und Markus bekam zu hören, dass er die

Probezeit bestanden hatte. Das hatte er auch erwartet, er wusste ja, dass

Harry Plott mehr als zufrieden mit ihm war. Er hätte auch fast schon den

Vorfall mit dem verschwundenen Mitarbeiter vergessen, hätte nicht in den

nächsten Tagen wieder sein alter Freund Robert angerufen. Bestimmt

würde er ihn wieder nerven, so dachte er. Aber Markus nahm das Telefon

ab und hörte sich diesmal auch wieder an, was ihm sein Freund zu erzählen

hatte. Aber diesmal zog Dieser nicht über Harry Plott her, wahrscheinlich

hatte er gemerkt, dass es Markus nicht sonderlich interessieren würde.


 

Markus und Robert unterhielten sich über ganz belanglose Dinge, und sie

machten miteinander aus, wann sie sich einmal wieder treffen würden.

Denn Robert hatte jetzt auch eine Anstellung gefunden. Und diese Firma

war die Konkurrenz zu Harry Plotts Firma. Das gefiel natürlich Robert

und wahrscheinlich hatte ihn die Wahl, bei einer Konkurrenzfirma von

Harry Plott anzufangen, mehr als mit Genugtuung erfüllt.


 

Markus wunderte sich zwar, dass Robert diesmal nicht über seinen Chef

herzog, als er aber hörte, dass Dieser bei einer Konkurrenzfirma

angefangen hatte zu arbeiten, begriff er, dass dieses Robert mit

Schadenfreude erfüllen würde.


 

Markus arbeitete sich in den darauffolgenden Wochen immer besser in

seiner Firma ein und als eine geraume Zeit herum war, bestellte ihn sein

Chef Harry Plott wieder in sein Büro. Würde er diesmal wieder eine

Gehaltserhöhung bekommen? Er wusste es nicht, und lies sich überraschen.


 

Als Markus das Büro seines Chefs betrat, saß dieser dort und sah ihn mit

durchstechenden Augen an. Irgendwie war es Markus unbehaglich zumute

an diesem Tag. Irgendwie war heute etwas anderes auf dem Programm als

eine Gehaltserhöhung, das spürte er.


 

Als sich Markus dann vor seinen Chef hinsetzte, sah ihn Dieser mit

durchdringenden Augen an. Markus verstand überhaupt nicht, was Harry

Plott heute von ihm wollte. Aber nach einiger Zeit hatte sich die Sache

geklärt, sein Chef stellte ihm doch tatsächlich die Frage, weshalb er sich

immer wieder nach dem verschwundenen Mitarbeiter erkundigt hätte,

dabei hatte er doch schon einige Zeit gar nicht mehr danach gefragt. Aber

irgendwie schien die Sache seinem Chef keine Ruhe zu lassen, das spürte

Markus und so langsam kam ihm diese Sache doch mehr als komisch vor.


 

Markus musste deshalb wohl oder übel sagen, dass er schon einige

Gerüchte über das Verschwinden von dem früheren Mitarbeiter Harry

Plotts gehört hatte. Daraufhin wollte sein Chef wissen, von wem er das

gehört hatte. Er sagte natürlich nicht, dass er diese Informationen zum

großen Teil von seinem früheren Freund hatte. Markus sagte einfach, dass

diese Sache vielen Leuten keine Ruhe lies, weil man eben das Fahrrad

gefunden hatte und den Mann bis heute noch nicht. Es war auch sonst

nirgends eine Spur zu entdecken, keine Kleidungsstücke, nichts.


 

Als Markus seinem Chef nun klar gemacht hatte, weshalb er immer wieder

danach gefragte hatte, machte Dieser plötzlich eine Bemerkung, diese

erstaunte Markus doch sehr. Irgendwie musste Harry Plott von seinem

Freund Robert erfahren haben, dass Dieser bei einer Konkurrenzfirma

arbeitete. Aber das war seltsam, denn woher kannte Harry Plott eigentlich

überhaupt Robert? Als Markus Harry Plott Dieses fragte, antwortete

Dieser, er würde überhaupt nicht verstehen, warum Robert bei einer

Konkurrenzfirma angefangen hatte, da er doch bei ihm schon so gut wie

eingestellt gewesen wäre. Das versetzte Markus einen Schlag ins Gesicht.

Das war selbst für ihn neu, Robert hatte ihm nie erzählt, dass er sich auch

bei Harry Plott beworben hatte. Aber warum hatte sich Robert überhaupt

bei ihm beworben, obwohl er ihn nicht leiden konnte?


 

Markus fragte Dieses natürlich seinen Chef. Dieser wusste es natürlich

nicht, aber er wusste, dass Robert bei einer Konkurrenzfirma war. Markus

wollte natürlich wissen, woher sein Chef es wusste. Aber auf diese Frage

bekam er eine Antwort, dass er am liebsten wieder rückwärts aus dem

Büro gegangen wäre.


 

Harry Plott sagte ganz offen, wahrscheinlich konnte er mich nicht leiden.

Und obwohl dies die Wahrheit war, verstand Markus nicht, warum in alles

in der Welt es sein Chef wusste.


 

Markus konnte nur noch herumstottern, er verstand die Welt nicht mehr,

hatte sein Chef etwa magische Fähigkeiten? Das gab es doch gar nicht, und

Markus verstand auch nicht, weshalb Robert ihm nicht gesagt hatte, dass

er sich auch bei Harry Plott beworben hatte.


 

Wenn er Robert in nächster Zeit treffen würde, wollte er das alles ganz

genau wissen, das schwor er sich. Was wurde hier nur gespielt? Markus

verstand die Welt nicht mehr. Nachdem sein Chef noch eine Weile

versuchte, ihn, Markus, auszufragen, aber dabei keinen Erfolg hatte, gab

ihm Dieser zu verstehen, dass somit jetzt die Sache erledigt sei. Markus war

es nur mehr als recht, dass er endlich aus dem Büro verschwinden konnte.

Das alles war ihm so langsam mehr als unangenehm.


 

Die ganze Sache ging Markus die nächsten Tage überhaupt nicht mehr aus

dem Kopf und er konnte den Tag nicht mehr erwarten, wo er sich wieder

mit seinem alten Freund Robert treffen würde.


 

Als es dann soweit war, gab es Robert sofort auch zu, dass er sich auch bei

der Firma von Harry Plott beworben hatte. Er hätte auch schon eine

Zusage gehabt, aber die negativen Berichte über diesen Harry Plott hätten

ihn dann dazu veranlasst, nicht bei dieser Firma anzufangen. Damit musste

sich Markus halt zufrieden geben, er konnte Robert ja nicht zwingen, bei

der Firma zu arbeiten, das war jedem selbst überlassen. Aber diese

Ereignisse haben es fertiggebracht, dass das Misstrauen gegenüber seinem

Chef jetzt doch immer mehr zunahm.


 

Irgendwie hatte Markus das Gefühl, dass an dieser Sache mehr als etwas

faul war. Vielleicht konnte er in den nächsten Tagen versuchen, etwas von

seinen Mitkollegen herauszukriegen. Vielleicht wussten die was über den

Verschwundenen.


 

Bei nächster Gelegenheit fragte er Kalle, dieser war auch 22 Jahre alt, und

etwa ein viertel Jahr länger in der Firma als Markus. Mit Kalle verstand

sich Markus am besten und Diesen wollte er bei nächster Gelegenheit auch

einmal danach fragen.


 

Doch in nächster Zeit wollte es der Zufall, dass Kalle ganz alleine davon

anfing, über diese Sache zu reden. Kalle erzählte Markus, dass er diesen

verschwundenen Mitarbeiter eigentlich hätte gut leiden können, soweit man

dieses nach nur zwei Tagen überhaupt sagen konnte. Aber zumindest der

erste Eindruck war so.


 

Aber Kalle sagte, Harry Plott und dieser verschwundene Mitarbeiter hätten

sich von Anfang an nicht gut verstanden. Er verstand zwar nicht, weshalb

ihn Harry Plott dann eingestellt hatte, aber wahrscheinlich war das erst

hinterher so gewesen, dass die beiden sich nicht verstanden hätten.


 

Natürlich wusste auch Kalle nicht, dass der verschwundene Mitarbeiter

eigentlich als verdeckter Ermittler bei dieser Firma angefangen hatte zu

arbeiten, das wusste natürlich niemand. Larry, so hieß der verschwundene

Mitarbeiter, war in diese Firma eingestellt worden, um Harry Plott zu

beobachten, was der so alles trieb, um das FBI mit Informationen zu

versorgen.


 

Dem FBI war natürlich schon längst klar, das Harry Plott etwas mit der

Sache zu tun hatte. Aber das konnten sie den Eltern von Larry nicht sagen,

denn es sollte ja noch niemand wissen, dass dieser Larry als verdeckter

Ermittler tätig war, sonst würde man Harry Plott nie hinter seine

kriminellen Machenschaften kommen. Wenn irgendetwas davon schon jetzt

in die Öffentlichkeit drang, konnte man die Ermittlungen nämlich

vergessen. Deshalb bewahrte man noch Schweigen.


 

Es waren nämlich in der Vergangenheit schon etliche Menschen

verschwunden. Die arbeiteten zwar nicht in der Firma von Harry Plott,

aber sie kannten ihn oder wohnten in der Nähe von der Softwarefirma. Es

war ja schon komisch, dass ihn alle verschwundenen Leute kannten oder in

seiner Nähe wohnten. Das konnte doch alles kein Zufall mehr sein, darüber

war sich das FBI im Klaren. Sie mussten wohl oder übel noch einen

verdeckten Ermittler einschleusen, doch ob noch einmal jemand nach

diesen Ereignissen diese Aufgabe übernehmen würde, war ja nicht klar.


 

Es hatten nicht alle Leute Lust auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.

Ob sie da noch einmal jemanden finden würden, war fraglich. Und so war

es dann auch, sie fanden keinen Freiwilligen mehr für diese Aufgabe.

Niemand wollte sich mehr dem Risiko aussetzen, das gleiche Schicksal zu

erleiden.


 

So erfuhr das FBI eines Tages, dass Markus bei seinem Chef Harry Plott

gut angesehen war, da Dieser die Arbeit mehr als zur Zufriedenheit

erledigte. Vielleicht würde das FBI ihn einmal fragen, für Markus müsste

es doch ein leichtes Spiel sein, seinen Chef vielleicht auszufragen und ihm

hinterher zu spionieren, natürlich unauffällig.


 

In den nächsten Tagen würden sie Markus einmal fragen, ob er sich dazu

bereit erklären würde.


 

Als Markus in den nächsten Tagen nach Feierabend die Softwarefirma

verließ, wartete das FBI schon draußen auf ihn, natürlich schon in einiger

Entfernung der Softwarefirma, damit Harry Plott sie nicht sehen konnte.

Sie durften nicht noch einmal ein Risiko eingehen, dass wieder jemand

verschwand.


 

Markus hörte sich die Sache der Beamten des FBI an. Er war nicht sofort

bereit, als verdeckter Ermittler zu fungieren, aber nach einer Weile hatte er

sich die Sache doch anders überlegt und machte mit. Denn irgendwie kam

ihn sein Chef immer unheimlicher vor, und Markus spürte schon eine

Weile, dass Dieser manches zu verbergen hatte.


 

Markus sagte also den Beamten zu, sich in Zukunft dieser Sache zu

widmen. Aber vorsichtig musste er sein, denn dass sein Chef ihm gegenüber

immer misstrauischer wurde, bemerkte Markus natürlich auch. Deshalb

musste er auf der Hut sein. Wenn aber dieser Harry Plott wirklich in

kriminelle Machenschaften verwickelt war, musste ihm das Handwerk

gelegt werden, das war klar. Deshalb auch erklärte er sich dazu bereit, die

Sache aufzuklären.


 

Als Markus nach dieser Zusammenkunft mit dem FBI am nächsten Tag die

Firma betrat, war alles anders als sonst. Und es würde auch nicht mehr so

werden als sonst. Nun nahmen die Dinge alle einen anderen Gang, als sich

das Markus jemals gedacht hatte. Aber wie gesagt, man musste diesen

Dingen auf den Grund gehen, vielleicht hatte Robert gar nicht so unrecht,

als er Markus davon abriet, bei dieser Firma zu arbeiten. Diese Erkenntnis

traf Robert immer mehr.


 

Aber nun war es einmal so, und es war nicht mehr zu ändern, er musste das

Beste daraus machen, vielleicht würde er noch einmal einen ganz großen

Kriminalfall aufklären. Wie recht Markus damit hatte, wusste er zu diesem

Zeitpunkt noch gar nicht.


 

Der kommende Tag ließ sich eigentlich für Markus gut an. Am frühen

Morgen schon traf er seinen Chef. Er schien freundlich, aber irgendwie

spürte Markus, dass auch dieses bestimmt gespielt war. Natürlich tat

Markus so, als würde er das nicht bemerken und unterhielt sich mit Harry

Plott an diesem Tag über ganz belanglose Dinge. Das war es dann auch

schon.


 

Markus bemerkte im Verlauf des Tages, dass ihn sein Chef ab- und zu,

wenn er die Abteilung, in der er arbeitete, betrat, von hinten beobachtete,

aber er tat natürlich so, als würde er es nicht bemerken. Als eine Weile rum

war, sah Markus, dass sich Harry Plott Kalle zuwandte und mit ihn redete,

er hätte zu gerne gewusst, was er von Diesem wollte. Aber er musste warten

bis nachher, vielleicht würde es ihm Kalle ja erzählen.


 

Kurz vor Feierabend hakte sich Markus bei Kalle unter und fragte ihn, was

Harry Plott denn von ihm gewollt hätte. Dieser antwortete, also, er wollte

wissen, warum du immer wieder nach dem verschwundenen Mitarbeiter

fragst, ich habe ihm natürlich nichts gesagt, ich habe ihm gesagt, ich wüsste

es nicht. Dann hat er noch eine Weile mit mir geredet und ist dann

gegangen, wie du ja sehen konntest.


 

Diese Sache war jetzt natürlich recht brisant für Markus. Wahrscheinlich

war Harry Plott sehr misstrauisch ihm gegenüber geworden, wenn er jetzt

schon seine Mitkollegen über ihn ausfragen würde. Dieses alles war für

Markus sehr unangenehm und er musste sich in Zukunft in Acht nehmen,

wenn er als verdeckter Ermittler fungieren sollte, sonst würde es dieser

Harry Plott bald herausbekommen.


 

Kurz bevor Markus die Firma verließ, sah er seinen Chef noch einmal, aber

er tat so, als wüsste er das alles nicht und wünschte Diesem einen schönen

Feierabend. Dumm war nur, dass er heute nichts herausbekommen hatte,

denn das wäre zu auffällig gewesen.


 

Wie es der Zufall so wollte, meldete sich am Abend das FBI bei ihm und

fragte ihn, ob er etwas herausbekommen hatte. Er musste dieses verneinen,

und er erklärte ihnen auch warum. Das sahen sie natürlich ein. Aber am

nächsten Tag musste er es versuchen, etwas herauszubekommen. Egal wie,

aber er musste es einfach irgendwie anstellen.


 

Am nächsten Tag dann lies sich die Sache auch tatsächlich besser an als am

Vortag. Denn es wollte der Zufall, dass sein Chef etwas mit ihm besprechen

wollte über Programmierprobleme. Markus wunderte sich noch, aber da er

ja, was die Arbeit betraf, gut angesehen war bei Harry Plott, konnte er

wenigstens heute mit ihm ins Gespräch kommen.


 

Als sich Markus eine Weile mit Harry Plott über die Arbeit und das

Programmieren unterhalten hatte, fragte er ihn wieder, so als wäre es ganz

beiläufig, nach dem Fall des verschwundenen Mitarbeiters. Markus konnte

nach dieser gestellten Frage direkt beobachten, wie sich das Gesicht seines

Chef verfinsterte und er ihn wieder so durchdringend wie schon etliche

Male, ansah. Harry Plott gab daraufhin zu verstehen, dass er sich zu sehr

für diesen Fall interessieren würde. Mit Markus Arbeit sei er mehr als

zufrieden, aber was eine gewisse Neugierde betraf, die konnte Harry Plott

bei ihm nicht leiden.


 

Markus war nun doch geschockt, das sein Chef ihm das so schonungslos

offen sagte, was er von ihm dachte. Auf die gestellte Frage konnte Markus

dann allerdings keine Antwort mehr erwarten, er getraute sich auch gar

nicht, noch was darüber zu fragen. Nachdem er seinem Chef dann

versichert hatte, dass er nur ganz beiläufig danach gefragt hatte, weil man

über den Fall nicht mehr viel erfahren hatte, gab sich dieser zwar dann

zufrieden, aber irgendwie bemerkte Markus, dass sein Chef sich wütend

davon machte. Es war wirklich besser, wenn er ihm heute aus dem Weg

ging, das stand fest.


 

Irgendwie war Markus dann froh, dass dieser Tag dann ohne weitere

Zwischenfälle herum ging. Aber am Abend konnte er den Beamten vom

FBI allerdings wieder nichts mitteilen. Denen würde es so langsam auch auf

den Wecker gehen, wenn er nie irgendwelche Informationen besaß. Aber

was sollte er machen, er konnte doch das Misstrauen von seinem Chef ihm

gegenüber nicht noch mehr fördern. Das mussten die doch einsehen.


 

Und so war es dann auch, kaum war Markus am Feierabend bei seiner

Wohnung angekommen, klingelte auch schon das Telefon. Zuerst dachte er,

es sei das FBI, aber dann war es sein Freund Robert. Sie hatten doch vor

ein paar Tagen ausgemacht, dass sie sich wieder einmal treffen würden.

Heute Abend nun hatte Robert Zeit, und obwohl Markus eigentlich

hundemüde war, war er doch von der Verabredung begeistert, so konnte er

sich wenigstens einmal auf etwas anderes konzentrieren als auf diesen

verdammten Fall. Hätte er aber geahnt, dass das, was ihm Robert heute

Abend zu sagen hatte, das gleiche Thema betraf, hätte er sich

wahrscheinlich gar nicht mit ihm verabredet. Aber so wollte es doch der


 

Zufall, dass er an diesem Feierabend mehr erfuhr als den ganzen Tag über

in dieser Firma.


 

Gegen 8 Uhr an diesem Abend trafen sich also nun Markus und Robert. Sie

gingen in ein Eis Kaffee, dass sich ganz in der Nähe von Markus Wohnung

befand. Nachdem sie sich an einen freien Tisch gesetzt hatten, begann

Robert auch schon loszulegen. Er erzählte Markus, was er heute morgen in

seinem Briefkosten vorfand. Es war eine Morddrohung, der Absender war

natürlich anonym, aber Robert wollte von Markus wissen, ob er vielleicht

glaube, dass sein Chef Harry Plott dahinter steckte. Robert hatte natürlich

eine negative Haltung seines Freundes erwartet, deshalb war er ganz

erstaunt, als dieser ihm mitteilte, dass er das gar nicht so abwegig halten

würde.


 

Nachdem Robert dann wissen wollte, wieso er seine Meinung über Harry

Plott denn nun geändert hätte, erzählte Markus ihm daraufhin die ganze

Geschichte, was sich schon alles zugetragen hatte in der letzten Zeit.

Markus war auch ehrlich, als er zugab, dass es doch nicht so klug war, bei

dieser Firma sich anstellen zu lassen. Aber die beiden mussten jetzt das

Beste daraus machen. Sie würden auch in dieser Sache jetzt

zusammenarbeiten. Aber wieso dass Robert eine Morddrohung, wenn sie

denn von Harry Plott stammte, erhalten hatte, darüber konnten sie sich

nun keinen Reim machen. Robert hatte doch nur abgelehnt, bei Harry Plott

zu arbeiten.


 

Aber in der nächsten Zeit würden sie diese Dinge schon noch

herausbekommen, das schworen sie sich. Robert war sich auf jeden Fall

ganz sicher, dass die Morddrohung von Markus Chef kam. Er musste nun

seinem Freund Markus erzählen, dass er schon einige Tage dabei war,

diesem Harry Plott hinterher zu spionieren. Das gab natürlich den Dingen

eine ganz andere Dimension. Vielleicht hatte es Harry Plott

herausbekommen, das Robert ihm nachspioniert. Aber wie um alles in der

Welt sollte dieser es denn wissen. Die Freunde fragten sich das, aber wie

kriminell dass Harry Plott in Wirklichkeit war, das hätte wirklich keiner

von ihnen geahnt, was da noch alles auf sie zukommen sollte. Markus

versprach seinem Freund, dass er am nächsten Tag auf jeden Fall

versuchen würde, etwas aus Harry Plott herauszukriegen. Wenn sein Chef

ihm wie am Anfang kein Misstrauen entgegengebracht hätte, wäre die

Sache einfacher gewesen, aber das war jetzt leider anders. Da konnte man

nichts machen. Aber irgendwie würde er die Sache schon hinkriegen, das

wusste er.


 

Am nächsten Tag, als Markus auf dem Weg zu der Softwarefirma war, war

ihm ganz flau im Magen. Irgendwie war ihm gar nicht gut. Wenn Harry

Plott wirklich hinter den Morddrohungen steckte, was dann? Markus war

sich so langsam bewusst, in was für einer Gefahr er sich befand und sein

Freund Robert auch. Aber irgendwie musste er sich zusammenreißen an

diesem Tag, sonst konnte er nicht einmal mehr die Arbeit ordentlich

machen, und das würde in der Tat noch mehr auffallen als alles andere

schon.


 

Als er sich an seinen Arbeitsplatz begeben wollte, stand auf einmal schon

Harry Plott am Computerschreibtisch. Markus zuckte gleich zusammen,

das durfte doch alles gar nicht wahr sein. Er hatte riesige Angst und er

befürchtete, dass das ihm sein Chef schon als 50 km Entfernung ansehen

würde. Als er aber dann seinen Arbeitsplatz erreicht und das freundliche

Gesicht Harry Plotts sah, war ihm doch etwas wohler zumute. Was würde

jetzt auf ihn zukommen, dachte er sich.


 

Aber Harry Plott machte ihn gleich mit einer neuen Aufgabe vertraut.

Aufgrund seiner sehr guten Leistungen, wollte Harry Plott ihm schon die

Abteilung von immerhin 12 Leuten, unterstellen. Das war schon mächtig

was, wenn man bedachte, dass er gerade mal die Probezeit hinter sich hatte.

Markus nahm natürlich das Angebot dankend an und fragte ihn, wieso er

denn zu dieser Ehre kam, er wusste natürlich inzwischen, das er recht gut

war in diesen Dingen. Aber er ließ es sich von seinem Chef auch noch mal

gerne erklären.


 

Nachdem dieser ihn über alles gelobt hatte und ihm sagte, dass er mit seiner

Arbeit mehr als zufrieden war, wurde Markus ganz rot im Gesicht, für eine

Weile vergaß er sogar, was für ein Schuft sein Chef vielleicht war, als dieser

ihm diese Mitteilung machte. Denn wer freute sich nicht schon über eine

Gehaltserhöhung und über eine neue Aufgabe, noch dazu, wenn man

gerade mal erst ein Vierteljahr und ein paar Tage in einer Firma angestellt

war. Das konnte man ihm nicht verdenken. Und Markus dachte sich auch,

vielleicht würde sich alles ja doch zum Guten wenden, und Harry Plott war

nicht das, wofür ihn vielleicht alle hielten.


 

Markus konnte sich zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht vorstellen, dass

Harry Plott noch viel schlimmer war, als sie alle vermuteten. Aber wie

gesagt, die freudige Nachricht, die Markus heute erfuhr, stellte alles

zunächst mal in den Schatten, noch.


 

Harry Plott wurde nun von seinem Chef zu seinen zukünftigen 12

Mitarbeitern geführt, die er in Zukunft nun zu befehligen hatte. Den

meisten schien es nichts auszumachen, im Gegenteil, sie waren froh, dass sie

mit einem fast Gleichaltrigen in Zukunft zu tun hatten, so würde sich der

Chef wenigstens nicht mehr so oft selber bei ihnen umschauen jeden Tag.

Das war auf jeden Fall eine willkommene Neuerung für die 12 Angestellten.

Denn unter diesen befanden sich einige Leute, die Harry Plott überhaupt

nicht so gut leiden konnten. Deshalb war es ihnen lieber, dass sie in Zukunft

von ihm, Markus, sich befehlen lassen würden.


 

Doch was für eine Abneigung manche gegen ihren Chef Harry Plott hatten,

das sollte Markus erst im Lauf der weiteren Zeit, als er mit diesen zu tun

hatte, noch bemerken.


 

Nach dieser neuen Botschaft heute, die sich zugunsten Markus ausgewirkt

hatte, ging dann der weitere Tag ohne weitere Zwischenfälle in dieser

Firma zu Ende. Und Markus war doch ganz schön geschafft am Abend,

denn das er nun einige Leute unter sich hatte, daran musste er sich doch

noch erst gewöhnen, aber irgendwie musste er es ja schaffen.


 

Morgen begann ein neuer Tag und Markus wusste, dass er jetzt eine andere

Aufgabe hatte, aber wie um alles in der Welt sollte er jemals hinter das

Geheimnis seines Chefs kommen, wenn es denn überhaupt eines gab?


 

Nun ja, der nächste Tag begann eigentlich recht gut und Markus machte

die neue Aufgabe wirklich Spaß, ab- und zu vergaß er sogar, was sie alle

gegen seinen Chef sagten, aber natürlich ging es ihm doch nie ganz aus dem

Kopf. Aber wie es der Zufall so wollte, heute würde Markus auf seine

Kosten kommen, er wusste es jetzt zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht.

Kalle kam sofort zu Markus und sagte ihm, dass es ihm ganz recht wäre,

dass er nun die Abteilung leiten würde, so würde schon nicht mehr der

Chef fast jeden Tag persönlich vorbeikommen. Markus wusste natürlich

nur zu gut, was für eine Abneigung Kalle gegen Harry Plott hatte und

deshalb fragte Markus ihn, ob er irgend etwas wüsste über das

Verschwinden des früheren Mitarbeiters. Aber Kalle verneinte, Harry Plott

hätte ihn nur angesprochen und wollte wissen, weshalb er, Markus, immer

wieder nach diesem Fall fragen würde, aber sonst hätte er nichts freiwillig

gesagt.


 

Das war natürlich keine sehr gute Nachricht für Markus, denn das FBI

würde sich bestimmt heute wieder melden, um ihn Erfahrung zu bringen,

ob sich schon etwas getan hatte. Aber Markus konnte mit nichts aufwarten

und noch auffälliger konnte er es ja nicht machen. Aber heute würde sich

etwas ereignen, daran dachte Markus noch zu dieser Stunde nicht. Der

Zufall wollte es, dass Markus, kaum dass er am Arbeitsplatz war, aufs Klo

musste. Und auf dem Weg dorthin kam er am Büro von Harry Plott vorbei,

dieser hatte die Tür aber heute offen stehen, deshalb sah Markus, dass

Harry Plott Besuch hatte, es saß ein anderer Mann bei ihm drin und

unterhielt sich angeregt mit ihm, zuerst sprachen sie leise, aber dann doch

etwas lauter und so konnte Markus das meiste verstehen, was da geredet

wurde, er bekam mit, wie der andere Mann immer wieder auf Harry Plott

einredete und Beschuldigungen gegen ihn aussprach, warum dass er nicht

aufgepasst hätte, dass die Sache jetzt doch Wellen schlug. Zuerst wusste

Markus natürlich nicht, was er mit Wellen schlagen gemeint hatte, aber

dann verstand er beim weiteren Gespräch, um was es bei dieser Sache ging.

Und es ging doch wirklich um das Verschwinden des früheren Mitarbeiters.


 

Markus wurde nun hellhörig und obwohl er dringend auf die Toilette

musste, wollte er den Verlauf des Gespräches doch jetzt mitbekommen,

denn er hatte die Mission noch nicht vergessen, dass er dem FBI jetzt

endlich etwas mitteilen musste, wenn er etwas erfuhr. Er hörte dann auch,

wie der andere Mann zu Harry Plott sagte, dass sie jetzt in Zukunft viel

vorsichtiger sein müssen, damit die Sache nicht noch mehr die Öffentlichkeit erregt.

Markus hörte wie der fremde Mann dann zu Harry Plott sagte, das nächste Mal

suchst du dir andere Leute aus, nicht aus deiner Firma oder deiner

 unmittelbaren Umgebung, such dir fremde Leute aus, sonst können wir unsere

 Forschung an den Nagel hängen, wenn diese Sachen herauskommen.


 

Das war jetzt aber eine interessante Sache, um was für Forschungen ging es

denn da, fuhr es Markus durch den Kopf. Aber den Rest des Gesprächs

konnte Markus nun nicht mehr mithören, denn auf einmal wurde die Tür

zugemacht. Markus hatte noch einmal Glück gehabt, denn er konnte

gerade noch einmal schnell genug in Richtung Toilette verschwinden, ohne

von Harry Plott bemerkt zu werden.


 

Der Schreck saß Markus noch ganz schön in den Gliedern, aber ohne sich

etwas anzumerken, ging er in den nächsten Minuten wieder an seinen

Arbeitsplatz. Er musste so tun, als hätte er nichts gehört und musste doch

aber immer wieder an dieses Gespräch denken. Dieser Harry Plott war also

doch in kriminelle Machenschaften verwickelt und es ging dabei sogar um


 

Forschungen, wahrscheinlich um illegale Forschungen, das war aus diesem

Gespräch ja klar. Markus überlegte sich nun, ob er Kalle ins Vertrauen

ziehen sollte, aber das wollte er zuerst einmal lassen, man wusste ja nie,

aber heute Abend würde er es seinem Freund Robert und dem FBI

berichten, was er erfahren hatte.


 

Irgendwie konnte sich Robert heute gar nicht recht auf seine neue Aufgabe

konzentrieren, und mehr als einmal geschah es, dass ihm fast einige Male

gravierende Fehler unterlaufen wären, aber er bekam es jetzt gerade noch

einmal hin. Markus wusste, dass er jetzt vorsichtig sein musste, er durfte

nicht auch noch in der Arbeit nachlassen, das wäre nämlich das Auffälligste

von allem.


 

Da Markus gerade mit sich beschäftigt war, bemerkte er gar nicht, dass

plötzlich Harry Plott hinter ihm stand. Er zuckte erschrocken in die Höhe

und sah in das Gesicht seines Chefs. Harry Plott erkundigte sich, wie es ihm

heute erginge bei seiner neuen Aufgabe, Markus fasste sich schnell wieder

und sagte, es wäre alles in bester Ordnung. Er würde die Aufgabe bestens

meistern. Wie gut er doch lügen konnte, beinahe wäre etwas daneben

gegangen, aber das konnte er doch schlecht zugeben. Sein Chef gab sich

daraufhin mit dieser Antwort zufrieden und lies Markus wieder alleine.


 

Gott sei Dank, er ist wieder weg, dachte Markus. Der Schreck saß ihm

immer noch in den Gliedern, wenn er nur an dieses Gespräch dachte, dass

er heute angehört hatte. Und wie der Mann aussah, der bei Harry Plott im

Büro war, dieser sah aus wie ein Verbrecher, diesem sah man es an, das

was nicht mit ihm stimmte. Aber Harry Plott hatte eine scheißfreundliche

Fassade. Hinter die zu kommen, war gar nicht so einfach. Aber dass sein

Chef etwas zu verbergen hatte, das war jetzt sonnenklar.


 

Als es endlich Feierabend war, war Markus froh, dass er endlich die Firma

verlassen konnte um seine Neuigkeiten unter die Leute zu bringen.


 

Als er zu Hause war, rief er zuerst seinen Freund Robert an, und teilte ihm

die Neuigkeiten mit. Dieser war natürlich ganz fassungslos und von Robert

erfuhrt Markus heute auch etwas Neues. Dieser hätte nämlich wieder

anonyme Morddrohungen bekommen, er solle die Finger von der Sache

lassen, sonst würde es ihm schlecht ergehen in der nächsten Zeit. Robert

war sich auch sicher, besonders nach dem Neuerfahrenen, dass Harry Plott

der Morddroher sein musste.


 

Robert wollte auch von Markus wissen, ob sein Chef nicht schon bemerkt

habe, dass auch er an verdeckten Ermittlungen beteiligt war. Markus

beruhigte diesen und verneinte es. Sehr lange würde er wohl nicht mehr bei

dieser Firma sein. Spätestens wenn herauskäme, was es mit Harry Plott,

diesem fremden Mann und diesen illegalen Forschungen wirklich auf sich

hatte, musste er ja die Maske fallen lassen und Harry Plott hinter Schloss

und Riegel bringen. Wenn ihm auch die Arbeit gut gefiel und er einen guten

Job gefunden hatte, musste er doch seine Pflicht tun und diesen Verbrecher

unschädlich machen, bevor noch mehr angerichtet wurde.


 

Nachdem die beiden Freunde diese Neuigkeiten ausgetauscht hatten,

verabredeten sie sich für den nächsten Abend gegen 8 Uhr. Markus konnte

es gar nicht mehr erwarten, bis sie sich endlich trafen. Vielleicht hatte ja

Robert bis morgen auch noch einiges erfahren. Aber irgendwie beunruhigte

es Markus, dass Robert immer wieder Morddrohungen bekam. Das war

wirklich eine gefährliche Sache. Hoffentlich passierte da nichts seinem

Freund.


 

Aber Markus musste versuchen, diese düsteren Gedanken aus seinem Kopf

zu vertreiben, anders konnte er schon gar nicht mehr existieren. Er legte

sich an diesem Abend schon früh zu Bett, aber an Einschlafen war nicht zu

denken.


 

Als der Morgen nahte, hatte er höchstens, obwohl er so früh zu Bett ging,

nur ganze 2 Stunden geschlafen, mehr war einfach nicht drin, die Sache

ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Heute würde er bestimmt nur Mist

bauen, wenn er nicht einmal genügend Schlaf gefunden hatte. Dann fiel ihm

auch noch an diesem Morgen ein, dass er ganz vergessen hatte, auch das

FBI zu informieren. Das war das Wichtigste von allem.


 

Kurz bevor er dann zur Arbeit ging, wählte er die Telefonnummer des

Beamten vom FBI, und der Mann, der ihn letzthin ansprach, war auch

schon am Apparat. Markus erklärte dem Beamten die ganze Sache, was

sich gestern zugetragen hatte und dass sein bester Freund schon zum

zweiten Mal Morddrohungen erhalten habe. Der FBI-Beamte war mit

dieser Information mehr als zufrieden. Denn nun konnte man die

Ermittlungen gegen die Person Harry Plott beginnen. Man wusste jetzt

wenigstens, in welchem Umfeld man nun suchen musste, um den

Geschehnissen auf die Schliche zu kommen.


 

Markus war mit sich eigentlich ganz zufrieden, die Ermittlungen würden

bald noch viel mehr ergeben und Harry Plott hinter Schloss und Riegel

bringen. Nur dass es bis dahin noch ein sehr weiter Weg war, das wussten

alle Beteiligten noch längst nicht.


 

Nach dem Telefonat mit dem FBI frühstückte Markus und nun war es auch

schon Zeit, zur Arbeit zu gehen. Was würde heute schon wieder alles

passieren, dachte sich Markus.


 

Als er gegen 8 Uhr die Softwarefirma betrat, stand am Ausgang schon sein

Chef. Der Schreck fuhr Markus alsbald schon in die Glieder. Mit dem hatte

er nicht gerechnet, dass er ihn schon jetzt zu Gesicht bekam. Weshalb stand

er denn am Eingang, durchfuhr es Markus.


 

Auch das Gesicht Harry Plotts war schon zum Fürchten heute Morgen. Es

sah fast danach aus, als würde er schon etwas wissen, was Markus hinter

seinem Rücken für Ermittlungen anstellt. So zumindest sah er aus. Heute

war auf jeden Fall nicht gut Kirschen mit ihm essen und Markus musste

auf der Hut sein, das war klar.


 

Markus wusste nur zu gut, dass er sich heute zusammennehmen musste,

sonst würde er sich noch am Ende mit Allem verraten und würde auch

noch in Gefahr geraten, das durfte nicht passieren, sonst war ihm nicht,

und auch anderen nicht geholfen. Als er dann an seinem Chef vorbeiging,

war er freundlich und tat wie immer, als wenn nichts wäre. Aber Harry

Plott warf ihm einen lauernden Blick zu. Dieser war anscheinend über

etwas so in Zorn geraten, dass er den Morgengruß Markus überhaupt nicht

erwiderte. Das gab Markus dann doch zu denken, sollte Harry Plott etwas

wissen, aber woher um alles in der Welt?


 

Markus tat trotzdem im Verlauf des weiteren Tages so, als würde er nicht

wissen, weshalb sein Chef auf ihn sauer war. Er sah ihn heute noch zweimal

in der Firma, aber er würdigte Markus heute keines Blickes. Das war

vielleicht am besten so. Heute auf jeden Fall durfte er nicht mehr hinter

einer Tür stehen und lauschen, das war klar. Die Gelegenheit ergab sich

auch nicht mehr, denn sie blieb auch den ganzen Tag über verschlossen.


 

Gegen Feierabend aber sah Markus den Mann wieder, der gestern bei

Harry Plott im Büro saß. Nun machten sie es also so, sie würden sich erst

gegen Feierabend treffen, vielleicht hatten sie doch bemerkt, dass Markus

an der Tür lauschte. Aber er war doch so vorsichtig, es hatte ihn bestimmt

niemand gesehen. Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen,

weshalb Harry Plott sich heute so verhielt.


 

Als es endlich Feierabend war, war Markus so froh, dass er endlich die

Firma verlassen konnte, wie schon lange nicht mehr. Heute Abend würde

er sich mit seinem Freund Robert treffen. Vielleicht konnte man dann ja

mal über etwas anderes reden als über diese kriminelle Geschichte.


 

Auf jeden Fall war Markus froh, als er endlich zu Hause war. Er ging

sogleich in die Dusche und machte sich frisch und begann eine halbe Stunde

später zu Abend zu essen. Als es ungefähr fast 8 Uhr war, verlies er das

Haus, er war eigentlich noch früh dran, so konnte er langsam die Straße

entlang schlendern, es eilte also noch nicht so.


 

Als Markus eine Weile herumgetrödelt war, sah er wieder auf die Uhr. Oh,

Schreck jetzt war es schon 5 nach 8. Vor lauter Trödelei war er jetzt fast

noch zu spät dran. Aber so schlimm würde es schon nicht sein. Sie hatten

ausgemacht, dass sie sich so gegen 8 Uhr im Cafe, das nicht weit von

Markus Wohnung war, treffen würden. Robert würde bestimmt

Verständnis dafür haben, wenn er sich etwas verspätet hatte.


 

Jedoch zu Markus Erstaunen war sein Freund noch gar nicht da. Er

wartete noch eine Weile und betrat dann das Eis Kaffee. Er sah sich drinnen

um, aber von Robert war weit und breit nichts zu sehen. Er fragte

daraufhin die Bedienung des Eis Kaffees, ob sich nicht jemand gemeldet hätte

und eine Nachricht für ihn hinterlassen habe, aber diese verneinte es und

erklärte ihm, dass niemand da gewesen sei, der ihn treffen wollte. Das war

an sich schon eine komische Sache, auf Robert konnte man sich immer

hundertprozentig verlassen, wo war er nur heute?


 

Markus verließ das Kaffee wieder und stand unschlüssig auf der Straße

herum. Wie bestellt und nicht abgeholt. Aber was sollte er denn nun

machen.


 

Ganz in der Nähe war eine Telefonzentrale, er würde jetzt einfach seinen

Freund Robert anrufen und ihn fragen, was in ihn gefahren sei und warum

er nicht gekommen sei. Aber Markus war ganz überrascht, als am anderen

Ende der Leitung die Mutter von Robert sich meldete. Als diese wissen

wollte, weshalb Markus anrufen würde, sagte es dieser ihr natürlich.

Roberts Mutter fand es seltsam, weshalb Markus überhaupt anrief. Denn

sie wären doch verabredet gewesen und Robert hätte auch das Haus

pünktlich verlassen.


 

Nach dieser Nachricht verstand Markus die Welt überhaupt nicht mehr.

Was sollte er jetzt nur tun. Er erklärte Roberts Mutter, dass er zur

Verabredung nicht gekommen sei und er jetzt nicht mehr wisse, was er

machten sollte. Vielleicht würde Robert ja noch etwas besorgen und hatte

die Zeit vergessen, aber wie gesagt, er war eigentlich sonst recht pünktlich

und war sehr genau, auch wenn es um private Verabredungen ging.

Markus verstand die Welt nicht mehr. War Robert vielleicht was passiert.

Er dachte sofort wieder an die Morddrohungen der letzten Zeit. Markus

wusste aber nicht, ob Robert diese Sache schon mit seiner Mutter

besprochen hatte oder nicht, und deshalb sagte er zunächst noch nichts

davon. Nicht dass man sich noch unnötig Sorgen machen würde, vielleicht

war alles halb so schlimm. Nachdem Markus die Mutter von Robert

beruhigt hatte und meinte wahrscheinlich würde er ihn heute Abend schon

noch treffen, war diese einigermaßen zufrieden, wahrscheinlich wusste sie

die Sache von den vergangenen Morddrohungen noch nicht, sonst wäre sie

nicht so gelassen gewesen.


 

Aber Markus kam sich jetzt wie blöde vor. Wie lange sollte er jetzt noch

hier stehen und warten. Er beschloss deshalb, ins Eis Kaffee zurück zu gehen.

Er setzte sich an einen leeren Tisch und bestellte sich ein Schokolade-Eis.

Er sah um sich, aber von Robert war weit und breit nichts zu sehen. Es

verging mind. eine Stunde, aber Robert kam einfach nicht. Die ganze Sache

war irgendwie nicht mehr normal. So etwas hatte es noch nie gegeben, dass

er sich mit ihm verabredet hatte, und dieser dann einfach nicht kam.

Nachdem noch eine weitere halbe Stunde verstrichen war, es war jetzt

gegen halb 10 Uhr abends, bezahlte Markus und verließ das Eis Kaffee. Jetzt

würde er bestimmt nicht mehr kommen. Und Markus war auch langsam

müde, er musste morgen fit sein, aber die Sache ging ihm nicht mehr aus

dem Kopf. Was war nur geschehen.


 

Das FBI konnte er zu dieser späten Stunde auch nicht mehr anrufen. Da

war jetzt niemand mehr da. Das musste er auch auf morgen verschieben.

Aber was sollte er jetzt Roberts Mutter sagen, er musste sie doch anrufen

und ihr Bescheid gegen, dass Robert überhaupt nicht gekommen war. An

dieser Sache stimmte heute etwas nicht, das war Markus klar. Aber was es

war, keine Ahnung.


 

Markus meldete sich wieder bei Roberts Mutter und erklärte ihr, das

sein Freund nicht gekommen war. Diese war nun doch beunruhigt, denn

zu Hause war Robert auch noch nicht. Klar, er war erwachsen, aber

komisch war es schon.


 

Zum ersten Mal in seinem Leben war Markus so richtig ratlos, denn er

wusste nicht mehr, was er tun sollte, er konnte sich doch nicht so einfach

ruhig ins Bett legen und so tun, als wäre nichts gewesen. An dieser Sache

stimmte doch was nicht. Aber wen sollte er jetzt noch benachrichtigen. Wie

gesagt, beim FBI war jetzt niemand mehr, er musste also wohl oder übel

warten bis morgen. Vorher konnte er beim besten Willen nichts mehr

ausrichten.


 

Was würde wohl jetzt Roberts Mutter tun, dachte sich Markus.


 

In dieser Nacht würde er wahrscheinlich kein Auge zumachen. Es lohnte

sich also daher nicht, früh ins Bett zu gehen. Es würde ja eh nichts bringen.


 

Er beschloss deshalb, noch eine halbe Stunde draußen spazieren zu gehen.

Vielleicht würde ihm noch etwas einfallen, was er tun könnte. Aber je mehr

er so vor sich hin lief, wurde er immer ratloser. Er wusste sich einfach

keinen Rat mehr. Es war doch am besten, wenn er nach Hause ging und das

tat er dann auch. So gegen halb 12 Uhr lag er im Bett, aber an Schlaf war

nicht zu denken. Er bekam bis mind. 3 Uhr morgens kein Auge zu, dann

fand er doch noch 3 Stunden Schlaf und stand gegen 6 Uhr auf. Diesen

Morgen hatte er eine halbe Stunde länger Zeit, um sich fertig zu machen,

denn er konnte nicht so lange schlafen wie sonst, obwohl er so spät

eingeschlafen war, war er doch im Prinzip eine halbe Stunde früher auf als

sonst.


 

Markus wartete noch bis halb 8 Uhr und rief dann den Beamten des FBI an

und erzählte diesem, was sich zugetragen hatte, dass sein Freund gestern

Abend nicht erschienen war, und er sich nicht erklären könne, wo er

abblieb. Der Beamte des FBI informierte Markus darüber, dass die Mutter

von Robert heute Morgen auch schon bei ihm angerufen hatte, denn Robert

war die ganze Nacht noch nicht zu Hause erschienen. So langsam nahm

diese Sache einen gefährlichen Verlauf, das wurde Markus mit jeder

Minute mehr bewusst. Steckte hinter dieser Sache wirklich dieser Harry

Plott?


 

Nachdem Markus aufgelegt hatte, nachdem er diese Sache erfahren hatte,

musste er sich aufmachen zu seiner Firma. Es wurde ihm jetzt schon

schlecht, wenn er daran dachte, dass er gleich seinen Chef zu Gesicht

bekommen würde. Wenn er nur daran dachte, dass dieser seinem Freund

etwas angetan hatte, wurde ihm schon ganz schlecht.


 

Immerhin war er einigermaßen beruhigt, denn der Beamte des FBI hatte

am Telefon erklärt, dass sie heute Morgen Harry Plott in der Firma einen

Besuch abstatten würden. Heute würde er endlich in die Mangel

genommen, Markus war gespannt, was sein Chef den Beamten alles

erklären würde. Markus stellte sich jetzt schon das Gesicht Harry Plotts

vor.


 

Aber bestimmt würde dieser denken, dass er, Markus, hinter dieser Sache

steckte. Da Markus wusste, dass sein Freund Robert schon lange Harry

Plott hinterher spionierte, kam er nicht umhin, daran zu denken, dass er

wirklich in die Sache verwickelt war. Und Markus Gefühl sagte es ihm

auch, dass es so war. Dieser Harry Plott war wirklich nicht hinten wie

vorne. Und die Leute, die negativ über ihn dachten, hatten jetzt endlich

einen Verbündeten mehr, nämlich Markus.


 

Markus betrat erst 5 Minuten nach 8 Uhr die Firma, es hatte etwas länger

gedauert, denn er war so in Gedanken versunken, dass er fast die Zeit

vergisst Aber das war ihm heute so was von egal. Wenn sich die

Verdachtsmomente gegen Harry Plott weiter so verhärten würden, war er

sowieso die längste Zeit in dieser Firma beschäftigt.


 

Wenigstens stand heute Morgen nicht schon Harry Plott persönlich gleich

am Eingang der Firmentür. Das war an sich wenigstens schon mal eine gute

Sache. Doch als Markus die Firma betrat und auf seinen Arbeitsplatz

zuging, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Dort stand sein Chef und

wartete anscheinend schon auf ihn. Das durfte doch nicht wahr sein. Harry

Plott warf ihm wie immer in der letzten Zeit einen lauernden Blick zu und

Markus wurde es immer unheimlicher zumute. Aber er musste in die Höhle

des Löwen gehen, noch hatte er keine andere Wahl.


 

Noch bevor Markus seinen Arbeitsplatz erreicht hatte, polterte Harry Plott

auch schon gleich los. Harry Plott wollte von ihm wissen, weshalb er heute

morgen denn zu spät käme, das wäre doch sonst nicht seine Art. Markus

beteuerte, dass es doch das erste Mal sei, dass er zu spät käme, aber sein

Chef ließ sich nicht besänftigen. Er schalt ihn weiterhin und drohte ihm,

wenn das noch einmal vorkäme, dann würde er ihm eine Abmahnung

schreiben. So hatte er seinen Chef am Anfang nicht erlebt. Es wurde jetzt

immer schlimmer, und Markus war irgendwie klar, dass Harry Plott

bestimmt davon wusste, dass er ihm nachspionierte. Doch weshalb und

warum er das wusste, darüber hatte er keine Ahnung.


 

Markus stand nach dieser Bedrohung da wie ein begossener Pudel, denn die

anderen Mitarbeiter um ihn herum hatten alles mitbekommen, aber

irgendwie hatte er das Gefühl, dass diese nicht zu Harry Plott hielten. Aber

so ganz genau wusste er selbst das nicht mehr. Er wusste noch nicht einmal,

ob er Kalle einweihen sollte, aber dieser hatte ihm ja von dem

verschwundenen Mitarbeiter erzählt. Bestimmt konnte man ihm trauen.

Aber konnte man überhaupt noch jemanden trauen?.


 

Auf jeden Fall würde Markus erst einmal den Besuch des FBI abwarten,

denn der fand heute statt, das war klar. Hoffentlich würden sie diesen Typ

endlich in die Mangel nehmen. Denn diese Sache wurde so langsam recht

gefährlich, obwohl überhaupt noch niemand wusste, um was für

Forschungen es sich dabei handelte, und was die beiden überhaupt

machten, sein Chef und dieser Typ, der in seinem Büro war.


 

Markus setzte sich hin, aber heute konnte er sich auf überhaupt nichts

konzentrieren. Wenn er noch eine Weile so weitermachen würde, wurde er

bestimmt noch gefeuert, denn es gab jetzt keine Schonfrist mehr für ihn.

Nachdem sein Chef gemerkt hatte, dass er Markus nicht mehr trauen

konnte, war so ziemlich alles möglich.


 

Irgendwie hatte es Markus dann doch noch geschafft, sich einigermaßen

zusammen zu nehmen und der Morgen ging ohne weitere Zwischenfälle

vorbei. Aber das FBI war noch immer nicht in der Firma erschienen.

Markus verstand das nicht, weshalb warteten diese so lange. Na ja,

vielleicht würden sie heute Mittag kommen, da war ja auch noch Zeit. Nur,

wenn er daran dachte, dass sein Freund Robert immer noch nicht

aufgetaucht war, wurde ihm immer unbehaglicher zumute. Am liebsten

hätte er diesem Harry Plott ins Gesicht geschleudert, dass er hinter dem

Verschwinden seines Freundes steckte, aber noch konnte er sich das nicht

erlauben. So lang man so wenig wusste wie bisher.


 

Was wusste man denn überhaupt. Dass Harry Plott und dieser fremde

Mann sich über Forschungen unterhielten und was von Verschwinden von

Leuten und außerdem hatte nur er das gehört, und vielleicht würde ihm ja

gar niemand glauben. Wer weiß das schon. Aber Markus musste diese

düsteren Gedanken aus seinem Kopf bekommen.


 

Die einstündige Mittagspause war schneller herum, als es Markus lieb war,

und so musste er sich wieder wohl oder übel an seinen Arbeitsplatz

begeben, obwohl ihm das, mit jeder Stunde die verging, immer mehr

ankotzte.


 

Als Markus wieder vor seinem Computer saß, dauerte es noch ungefähr

über eine Stunde, und zwei FBI-Beamten erschienen endlich in der Firma

von Harry Plott. Der eine war der FBI-Beamte, den er kannte, dieser warf

ihm einen Blick zu, wenigstens einen noch, dem er vertrauen konnte.


 

Es wollte gerade der Zufall, dass Harry Plott aus der Tür trat und sofort

bekam sein Gesicht einen anderen Ausdruck, als er die beiden FBI-

Beamten sah. Diesmal war es nicht das Justizministerium, das war ihm

klar, die sahen anders aus. Irgendwie konnte man ihm anmerken, dass er

ahnte, was diese Beamten nun bald von ihm wollen.


 

Harry Plott setzte wieder sein gekonntes Grinsen auf, als er die zwei

Beamten begrüßte. Die Masche mit seiner gespielten Freundlichkeit

beherrschte er immer noch sehr gut. Er bat die zwei Beamten daraufhin

doch in seinem Büro Platz zu nehmen. Dann wurde die Tür geschlossen,

und Markus bekam nichts mehr mit.


 

Natürlich würde sich dieser Typ aus allem herausreden, so machte er es

sonst, wenn es um unlautere Geschäftspraktiken mit seiner Firma ging, und

genauso machte er es mit dieser Sache. Dieser Typ war einfach zu clever,

als dass man von heute auf morgen mit ihm fertig werden konnte. Was für

Beweise hatten sie denn schon. Er würde sowieso alles weg lügen, das war

klar.


 

Natürlich hatte Markus mit dem FBI-Beamten ausgemacht, dass sie

natürlich nichts darüber sagen würden, dass er Harry Plott an der Tür

belauscht hatte, aber vielleicht konnte dieser ja zwei und zwei

zusammenzählen. Denn wie gesagt, er war alles andere als dumm, sonst

hätte er ja seine Firma nicht zu einem Milliarden-Unternehmen gemacht.


 

Und so war es dann auch, er log bei den Beamten des FBI alles weg. Er

erklärte Ihnen zwar, dass er Besuch gehabt habe von einem Mann, sie sich

aber über ganz andere Dinge als über Forschung unterhalten hätten. Es

wäre auch niemals ein Gespräch über verschwundene Leute geführt

worden.


 

Natürlich wollte dann Harry Plott von den Beamten wissen, woher sie diese

Informationen haben. Diese sagten natürlich nicht von wem. Sie mussten

aber gestehen, dass es ihnen einfach so zu Ohren gekommen war, und

darüber durften und wollten sie auch nicht reden. Die Beamten mussten

natürlich die Sache erwähnen, denn sie brauchten ja einen Grund, um

Harry Plott einen Besuch abzustatten.


 

Wenn die Beamten des FBI aber gewusst hätten, dass es Harry Plott sowie

schon wusste, von wem sie die Informationen über den fremden Besucher in

Harry Plotts Büro hatten, hätten sie sich nicht so in Schweigen hüllen

brauchen.


 

Es wusste nämlich so gut wie keiner in der Softwarefirma, dass Harry Plott

seine Mitarbeiter den ganzen Tag über durch eine ausgeklügelte Technik

von seinem Büro aus überwachen ließ. Er konnte dort sämtliche

Bildschirme von jeder Abteilung täglich überwachen. Es waren zwar schon

etliche Male Gerüchte über diese Geschäftspraktiken im Umlauf, aber es

glaubte einfach niemand, dass Big Brother wirklich grüßen lässt. Hätten es

aber die Mitarbeiter gewusst, wären sie schon viele Male vorsichtiger

gewesen mit dem was sie sagten oder taten.


 

Aber es dachte eigentlich niemand daran, dass es sich so verhalten würde,

man traute ja Harry Plott manches zu, aber zu so was konnte er doch nicht

fähig sein. War er leider doch. Denn er hatte ja genug Gründe, seine

Mitarbeiter zu überwachen, denn er wusste es ja ganz genau, dass viele

nicht gut auf ihn zu sprechen waren. Sie waren zwar in ihrer Arbeit gut

beim Programmieren und so, aber Harry Plott wusste, das sie ihn nicht

leiden konnten und er sie halt auch nicht, schon aus dem Grund, weil sie

ihn kritisch betrachteten.


 

Harry Plott wusste daher auch ganz genau, wie der Arbeitskollege von

Markus, Kalle zu ihm, Harry Plott, stand. Wenn das so weiter ging mit

dessen kritischer Meinung, dann musste er ihn wohl oder übel aus dem

Weg räumen. Das waren die kriminellen Gedanken von Harry Plott. Es

ging ihm auch ganz schön auf den Wecker, dass dieser Neuankömmling,

damit meinte er Markus, sich in die Aufklärung dieses Falles stürzte. Das

gefiel ihm ganz und gar nicht. Denn er konnte eigentlich diesen Mitarbeiter

ziemlich gut leiden. Am Anfang war ja alles gut. Harry Plott bemerkte, dass

dieser Markus ziemlich unkritisch war, was ihn betraf, und das gefiel ihm.


 

Aber einige Tage später musste er schon bemerken, dass sich die

Verhältnisse entscheidend geändert hatten. Nur eines wusste Harry Plott

wirklich nicht, nämlich dass Markus als Verdeckter Ermittler des FBI

arbeitet, das war wenigstens ein Vorteil, sonst wäre es auch schon zu dieser

Zeit schlecht um Markus bestellt gewesen.


 

Das war auch der Grund, warum der Larry, der verschwundene

Mitarbeiter, dran glauben musste, Harry Plott hatte natürlich auch ihn

überwacht und wusste daher, dass er als verdeckter Ermittler des FBI

gearbeitet hatte. Diese war auch ein bisschen unvorsichtig in allem was er

sagte und tat. Das war sein großer Fehler. Aber so war es nun mal,

da konnte man nichts machen. Das gleiche Schicksal schien jetzt auch Kalle

zu erwarten. Aber wie gesagt, die Beamten des FBI hatten auch keine

Ahnung davon, dass Harry Plott seine Mitarbeiter fast täglich von seinen

Agenten und Helfershelfern beschatten lies.


 

Nachdem die Beamten sich noch eine Weile in Harry Plotts Büro

aufgehalten und ihm Fragen gestellt hatten, bemerkten sie, dass aus diesem

nichts weiter heraus zu bekommen war, und nach einer halben Stunde

mussten sie die Sache leider aufgeben.


 

So war es nun einmal in der Kriminalgeschichte, hatte man keine

handfesten Beweise, konnte man nichts machen. Auch wenn sich von einer

Seite schon abzuzeichnen begann, dass dieser Typ etwas zu verbergen hatte.

Aber um dies herauszukriegen, musste man auch Harry Plott den ganzen

Tag lang überwachen, und nicht nur in der Firma, sondern auch privat.


 

Und die Beamten des FBI wussten auch schon wie sie das anstellen wollten.

Aber heute an diesem Tag war leider nichts mehr weiter auszurichten, das

war gelaufen.


 

Als die Beamten nach einer dreiviertel Stunde schließlich aus dem Büro des

Chefs kamen zwinkerten sie Markus kurz unauffällig zu und verschwanden

wieder. Als die Beamten gegangen waren, kam auf einmal Harry Plott aus

seinem Büro und ging schnurstracks auf den Schreibtisch von Markus zu.

Diesem wurde es fast schlecht, so sehr fuhr ihm der Schreck in die Glieder.


 

Mit ironischer Selbstsicherheit machte Harry Plott eine Bemerkung zu

Markus. Na, so einfach ist nichts aus mir herauszubekommen, was?

Markus machte natürlich, wie wenn er nichts davon wusste, wie das sein

Chef eben gemeint hätte. Da sagte dieser zu ihm, du wirst schon wissen, wie

ich es meine. Wenn du das nächste Mal an der Tür lauscht, dann pass

gefälligst auf, dass es nicht so auffällt. Markus wollte daraufhin schon was

erwidern, aber Harry Plott war schon wieder in seinem Büro

verschwunden.


 

Markus brauchte zuerst einmal 5 Minuten, bis er sich von seinem Schreck

erholt hatte, bis er überhaupt wieder vernünftig arbeiten konnte. Woher

um alles in der Welt wussten Harry Plott, dass er an der Tür gelauscht

hatte. Er hatte sich wirklich eingebildet, es hätte ihn niemand gesehen, dem

war anscheinend nicht so. Aber woher wusste er es. An

Überwachungsmaßnahmen dachte selbst er nicht. Er konnte es sich also

wirklich nicht erklären, woher dieser das wissen konnte.


 

Aber so schlimm diese Bemerkung auch war, Markus musste sich wieder

auf seine Arbeit konzentrieren, so schwer es ihm auch fiel. Jetzt würde er

unter ständiger Beobachtung stehen, das war klar. Er durfte sich jetzt nicht

mehr viel erlauben. Aber wie sollte er dann nur noch mehr herauskriegen.

Wenn er bald keinen Schritt mehr tun konnte, denn Harry Plott schien

allwissend zu sein.


 

Als die restlichen Stunden Markus dem Feierabend näher brachten, fühlte

er sich schon wesentlich wohler. Denn nun brauchte er wenigstens ein paar

Stunden das Gesicht von Harry Plott nicht mehr sehen. Aber in dieser

Hinsicht hatte sich Markus gewaltig getäuscht, denn 10 Minuten vor

Feierabend kam Harry Plott wieder aus seinem Büro heraus und ging

direkt auf Markus zu. Jetzt aber verlor Markus endgültig die

Beherrschung, er herrschte seinen Chef an, und beschuldigte ihn, etwas mit

dem Verschwinden seines Freundes Robert zu tun zu haben. Auf diese

Vorwürfe hin verschlug es diesem momentan echt die Sprache und der

sonst wortgewandte Mann konnte fast nichts mehr dazu sagen.


 

Zum ersten Mal in seinem Leben sah Markus seinen Chef wirklich ratlos

und das war nicht gespielt. Mit so was hatte er nicht gerechnet. Dann aber

fing er sich wieder langsam und machte Markus klar, dass er überhaupt

nicht wüsste, von was da geredet wurde. Markus verlor jetzt völlig die

Beherrschung und er sagte sogar seinem Chef, dass er an der Tür gelauscht

hatte und einiges mitbekommen. Da fing auf einmal Harry Plott an zu

lachen, das er bald umfiel. Doch die Wut kam in Markus immer mehr hoch.

Bestimmt würde er heute noch ganz ausflippen. Es war ihm jetzt alles egal,

denn die Tatsache, dass sein Chef sowie schon wusste, dass er hinter der

Information steckte, wenn er auch nicht wusste, woher, ließ ihn immer

unvorsichtiger werden.


 

Und auch die Tatsache, dass der Freund von Markus wahrscheinlich nicht

mehr auftauchen würde und er einen Freund verloren hatte, der ihn zudem

noch vorher früh genug gewarnt hatte, ging ihm nicht mehr aus dem

Sinn, denn irgendwie kam er sich auch deswegen schuldig vor. Er gab sich

also die Schuld vielleicht am Tod seines Freundes. Doch wusste er

überhaupt, ob er tot war? Aber egal, Markus hatte jetzt so eine Wut über

diesen Typ, dem man nicht einmal etwas nachweisen konnte, dass er sich

völlig vergaß. Markus schrie ihm noch einiges ins Gesicht, dass er sich mit

illegalen Forschungen zusammen mit einem Mann beschäftigen würde.

Aber Harry Plott spielte den Belustigten und hatte jetzt scheinbar eine

Strategie, alles ins Lächerliche zu ziehen, und Markus als verrückt

hinzustellen, und somit ihm klarzumachen, dass er mit der Einbildung

gestraft war. Das war jetzt scheinbar seine neue Masche.


 

Aber Markus begann nun seinem Chef zu drohen, dass er die Sache schon

noch rauskriegen würde. Also wie gesagt, Markus vergaß jetzt alle

Vorsicht, die er sonst besaß, aber er konnte einfach nicht mehr. Nun wurde

auch Harry Plott immer drohender gegenüber Markus. Er drohte ihm

sogar, wenn er diese Verleumdungen nicht endlich unterlassen würde, er

ihn feuern würde.


 

Aber das war etwas, das konnte Markus zum jetzigen Zeitpunkt nicht

gebrauchen, noch lange nicht, denn man hatte noch keinerlei Beweise für

die Schuldigkeit von Harry Plott. Dieser warf Markus noch einige Dinge

vor, bevor der Feierabend nahte. Zum Schluss sagte er Markus noch, dass

er ihn morgen früh in seinem Büro sehen wollte, dann würden sie sich über

diese Dinge weiter einmal unterhalten. Das würde er, Harry Plott, nicht auf

sich sitzen lassen, für was er da beschuldigt wurde.


 

Markus war es so langsam zu blöde, sich noch mehr darüber zu äußern,

und er war froh, dass es endlich Zeit war zu gehen. Dieses elende Schwein,

dachte Markus im Hinausgehen. Würde ihm je jemand das Handwerk

legen können? Markus könnte sich noch heute ohrfeigen, hätte er nur auf

Robert gehört und das alles wäre nicht passiert.


 

Aber man konnte es drehen, wie man es wollte, das war eben alles

Schicksal. Was konnte man da schon machen. Es war vielleicht für vieles

gut, was jetzt geschah. Vielleicht würde man diesen Verbrecher doch noch

zur Strecke bringen und würde vielleicht weiteren Leuten das Leben retten

in Zukunft. Und es war ja auch nicht klar, dass sein Freund Robert

überhaupt tot war. Vielleicht hatte ihn Harry Plott nur irgendwo versteckt,

aber zu welchem Zweck. Wenn Markus nur wissen würde, um was für

Forschungen es sich handelt, aber da hatte man noch keine Ahnung. Harry

Plott und dieser Mann hatten sich nicht über die Art der Forschungen

unterhalten. Das war eigentlich schade, denn dann würde man noch mehr

wissen. Aber vielleicht würde sich noch alles einmal zum Guten wenden,

dachte Markus. Obwohl er sich das momentan noch nicht vorstellen

konnte.


 

Auf jeden Fall war Markus heute geschafft, dieser Tag hatte doch einiges

von ihm abverlangt. Doch wenn Markus gewusst hätte, was ihn noch

erwartet, dass dies nur die Spitze des Eisberges war, dann hätte er das nicht

gedacht.


 

Aber Markus musste schon an Morgen denken, wenn er ihm Büro dieses

Verbrechers erscheinen musste. Hoffentlich würde er ihm nicht dort schon

etwas tun. Aber das konnte Harry Plott nicht bringen. Das würde ja zu sehr

auffallen. Markus dachte den ganzen langen Abend daran, was Morgen

wohl auf ihn zukommen würde. So hätte er fast die FBI-Beamten vergessen,

die sich alsbald an diesem Abend bei ihm melden sollten.


 

Die Beamten des FBI verlangten natürlich weiterhin von ihm, dass er als

verdeckter Ermittler weiter tätig sein soll. Markus musste ihnen wohl oder

übel das heutige Geschehen mitteilen, nämlich dass er die Fassung verloren

hatten und Harry Plott alles ins Gesicht schrie, was er über ihn dachte.


 

Die Beamten beschimpften natürlich Markus, das war der größte Fehler,

der ihm da passiert war. Aber irgendwie konnten sie es auch verstehen,

Markus hatte seinen Freund wahrscheinlich für immer verloren und da

musste man schon einmal verstehen, dass er ausflippte. Aber nun musste er

ständig noch mehr auf der Hut sein, und wie sollte er dann ermitteln. Es

gab eigentlich nur noch eine Lösung des Problems, Markus musste es sich

zur Aufgabe machen, Harry Plott nicht nur in der Firma aufzulauern,

sondern auch nach Feierabend, da allerdings sollte er sich am besten

verkleiden und Harry Plott auflauern und genau ermitteln, was er in seiner

Freizeit so alles trieb.


 

Markus wusste, dass das Privathaus von Harry Plott gar nicht weit von

seiner Firma entfernt war. Höchstens 300 m. Er wusste also genau, wo er

wohnte. Das war zu machen. Wenn er sich verkleiden würde, würde dieser

ja nichts bemerken. In der Firma allerdings musste er ganz vorsichtig sein,

am besten da gar nichts mehr machen. Denn er durfte nicht noch mehr in

Ungnade fallen, es war sowie schon viel zu viel passiert.

Kapitel 2


 

Die Beamten legten auch Markus nahe, dass er sich am besten morgen früh

bei Harry Plott entschuldigen sollte, so schwer es ihm auch fiel, er sollte

ganz einfach sagen, dass er mit der Einbildung gestraft gewesen sei,

vielleicht würde das Harry Plott umstimmen. So schwer dass Markus auch

fiel, er musste es so machen, denn so wie heute, durfte er sich nicht noch

einmal gehen lassen.


 

So gesagt, so getan, aber in dieser Nacht machte Markus fast kein Auge zu.

Es wäre am besten gewesen, er wäre schon heute Abend Harry Plott

hinterherspioniert. Aber dazu war er zu müde und geschafft. Das traute er

sich heute noch nicht zu. Markus lag zwar im Bett, aber Schlafen

Fehlanzeige. Er dachte immer nur wieder daran, dass er sich morgen bei

diesem Kriminellen entschuldigen musste, obwohl ihn das dermaßen

ankotzte, wie, das konnte sich niemand vorstellen. Aber es musste so sein.

Denn Markus hatte am heutigen Tag die Sache fast total verpatzt. Aber er

hatte sich halt wirklich nicht mehr beherrschen können, als er diesen fiesen

Typ vor sich sah.


 

Irgendwie schaffte es Markus doch noch, der Nacht wenigstens 2 Stunden

Schlaf abzugewinnen, aber mehr war wirklich nicht drin und als er

Morgens gegen halb 7 Uhr aufstand, war er wie gerädert. War ja auch kein

Wunder, nun ging die ganze Sache wieder von vorne los. Er dachte daran,

dass er gleich heute Morgen ins Büro von Harry Plott kommen sollte. Und

dass er sich heute beherrschen musste, das wusste er.


 

Markus machte sich an diesem Morgen fertig und war, trotz, dass er nicht

recht ausgeschlafen war, sogar noch früher fertig als sonst. Die Angst über

das alles trieb ihn anscheinend zur Eile. Jetzt war er auch noch früher dran

als sonst. Er hatte doch wirklich keine Lust, schon etwas früher in der

Firma zu sein. Am Anfang seiner Zeit in der Firma hätte er sich das zwar

gewünscht, aber so, wie die Dinge jetzt standen, war es schlimm. Das

konnte doch wohl nicht sein, dass er diesen Typ noch 10 Minuten früher in

das Gesicht blicken musste als sonst.


 

Aber wie gesagte, Markus wusste einfach nicht, was er sonst machen sollte.

Draußen noch eine Weile rumlaufen war auch nicht drin, denn es war

heute ausgesprochen kalt und dazu hatte er also auch keine Lust. Also ging

er halt wohl oder übel schon 10 Minuten früher in die Firma. War ja auch

egal, mehr als rauswerfen konnte ihn Harry Plott  ja nicht sein. Und

umlegen würde er ihn schon nicht, das würde so langsam auch einmal

auffallen, falls es wirklich so war.


 

Markus kam sich ganz klein vor, als er 10 Minuten vor 8 schließlich die

Firma betrat. Zu seinem Erstaunen stand Harry Plott schon wieder direkt

am Eingang. Das durfte doch nicht wahr sein, durchfuhr es Markus.

Das Übel auch noch, dass er ihn schon jetzt sehen würde. Aber wie gesagt, er

musste sich heute wirklich beherrschen.


 

Na, sind wir heute noch immer mit der Einbildung gestraft, höhnte Harry

Plott ihm entgegen. Am liebsten hätte er seinem Chef eine ins Gesicht

gehauen, aber er musste sich heute zusammen nehmen. Markus tat also am

besten so, als hätte er diese Bemerkung überhaupt nicht mitbekommen, er

murmelte kurz ein Guten Morgen und wollte an Harry Plott vorbeigehen.

Doch dieser schob ihn zurück und wollte mit ihm reden.


 

Markus dementierte, dass sie sich doch nachher im Büro darüber

unterhalten würden, aber Harry Plott wollte, dass sie jetzt schon

miteinander redeten. Denn in der Firma war sonst noch niemand da.

Markus musste wohl oder übel auf diese Sache eingehen. Es war ihm

irgendwie auch unangenehm, dass noch niemand in der Firma da war.

Aber Harry Plott konnte schlecht in noch nicht einmal 10 Minuten jemand

unschädlich machen. Das war nicht drin. Also, normalerweise konnte er

ihm in dieser kurzen Zeit nichts antun.


 

Und so war es denn auch. Harry Plott wollte eigentlich nur mit ihm über

die Sache von Gestern reden. Das taten sie dann auch 10 Minuten lang,

doch als die anderen Mitarbeiter kamen, unterhielten sie sich weiter in

Harry Plotts Büro. Markus tat nun so, wie wenn ihm die ganze Sache leid

tun würde, was er da gesagt hatte, er machte es genauso, wie es die

Beamten von ihm verlangten. Trotzdem wollte natürlich sein Chef von ihm

wissen, wieso er an der Tür gelauscht hätte und weshalb er ihm das alles

vorwarf.


 

Markus musste halt die ganze Sache wiederholen, weshalb er ihn, seinen

Chef, in Verdacht hatte, er erklärte Harry Plott, dass er halt geglaubt habe,

es würde sich um illegale Forschungen handeln. Markus hatte seinem Chef

aber nicht gesagt, dass er auch das über das Verschwinden der Leute

gehört hatte. Das hatte er in seiner Wut wenigstens nicht gesagt. Und so

musste er sich für dieses nicht rechtfertigen.


 

Harry Plott tat nun so, als würde er seinem Mitarbeiter noch einmal

verzeihen, aber eine Verwarnung bekam er wegen dieser Sache. Na ja, war

ja nicht so schlimm, würde er wieder durch gute Arbeit wett machen.

Nachdem nun die Sache geklärt war, durfte Markus das Büro wieder


 

verlassen, doch Harry Plott gab ihm aber gleich zu verstehen, dass er ihn in

Zukunft im Auge behalten würde. War nicht so gemeint, murmelte Markus

noch im Hinausgehen vor sich hin, Harry Plott sah ihm fragend hinterher.

Aber Markus hatte sich noch nicht einmal wieder herumgedreht. Er war

froh, dass er draußen war und sich wenigstens jetzt besser auf seine Arbeit

konzentrieren konnte.


 

Markus hatte ja jetzt eine neue Aufgabe. Er würde seinen Chef in Zukunft

außerhalb der Firma beschatten, da würde es dieser auch nicht bemerken.

Denn Markus würde sich ja verkleiden. Genau wie die Beamten des FBI es

gesagt hatten. Und schließlich war es doch an der Zeit, dass er hinter das

Geheimnis des Verschwindens von seinem Freund Robert kam.

Allerhöchste Zeit würde es werden, ja. Hoffentlich konnte er überhaupt

noch etwas für ihn tun. Er musste immer wieder daran denken, wie er

gewarnt worden war, bei dieser Firma anzufangen. Jetzt verstand er

warum, aber jetzt war es zu spät. Er musste jetzt diesen Dingen auf den

Grund gehen. Wenn er auch seine Freizeit dafür opfern musste. Er würde

sich auf die Suche machen, Tag und Nacht, wenn es sein musste.


 

Nun gut, Markus konzentrierte sich so gut es eben ging auf seine Arbeit. Er

durfte da nicht auch noch nachlassen, sonst war er gefeuert. Aber

wahrscheinlich wäre das das Beste gewesen. Nur wusste das Markus zu

diesem Zeitpunkt noch nicht, was noch alles auf ihn zukommen sollte in

dieser Firma.


 

Wie gesagt, der heutige Tag lies sich gut an und gegen Feierabend hatte er

eine Menge an Arbeit geschafft und war wenigstens mit seiner Arbeit

zufrieden, wenn auch nicht mit der Firma und seinem Chef, dem

Verbrecher, bei dem er sich auch noch entschuldigen musste.


 

Markus war doch froh, als dann Feierabend war und er die Firma

verlassen konnte. An diesem Tag hatte er allerdings noch einiges vor, er

musste ja seinen Chef beschatten. Hoffentlich würde er heute was

herausbekommen.


 

Markus ging also nach Hause, aß was kurz und verkleidete sich alsdann

und machte sich eine Stunde später auf den Weg zur Beschattung seines

Chefs. Er hatte sich das Privathaus von Harry Plott noch nie so genau

angesehen. Aber es musste viele Millionen Dollar wert sein.


 

Es waren riesengroße Fenster in dem Privathaus und innen musste

bestimmt alles voll elektronisch sein. War ja auch klar, wenn man eine

Softwarefirma hatte. Ob er wohl schon zu Hause war, dachte Markus. Er

musste natürlich aufpassen, dass er wegen der durchsichtigen Fassade des

Hauses nicht noch von Harry Plott gesehen wurde. Aber da fiel ihm ja ein,

dass er verkleidet war. Aber dennoch musste er vorsichtig sein, denn wenn

Harry Plott jemand sehen würde, der sein Haus beobachtet, dann würde er

natürlich misstrauisch werden. Und irgendwo hatte Harry Plott überall

seine Agenten und Helfershelfer. Dieser Typ konnte sich das alles leisten.


 

Aber so viel Markus zu diesem Zeitpunkt sehen konnte, schien er noch

nicht zu Hause zu sein. Da aber auf einmal erschien jemand am Fenster.

Nach allem, wie man Harry Plotts Frau beschrieben hatte, musste sie es

sein. Die Frau warf einen Blick aus dem Fenster und schien aber den

Fremden, der auf das Haus starrte, gar nicht richtig war zu nehmen. Denn

sie wandte sich bald darauf wieder vom Fenster ab und warf ihren Blick

nach hinten zur Tür des Wohnzimmers. Wahrscheinlich kam jemand

herein.


 

Jetzt sah es Markus, wer es war. Es war sein Chef. Sofort trat er einen

Schritt zurück, damit man ihn nicht mehr sehen konnte. Denn vor dem

Haus standen einige Bäume und so konnte sich Markus gut verstecken. Er

durfte diesmal kein Risiko eingehen. Er beobachtete Harry Plott und seine

Frau noch eine Weile, aber sonst geschah eigentlich nichts, was

aufschlussreich gewesen wäre. So dachte er wenigstens in dem Augenblick.


 

Aber einige Zeit später, als er schon wieder nach Hause gehen wollte, sah er

Harry Plott dann aus dem Haus gehen und auf die Garage zugehen. Er

drückte auf irgendeinen Knopf und die Garage öffnete sich von selber,

Harry stieg in sein 150 Dollar-Auto und brauste davon.


 

Scheiße, das war jetzt blöd, Markus hatte sein Auto gar nicht da, sonst

hätte er ihm nachfahren können. Wenn er jetzt nach Hause ging und es

holte, bis dahin würde er ihn aus den Augen verloren haben, das brachte

also alles nichts.


 

Aber er musste es dennoch versuchen. Er rannte so schnell er konnte, war

ja nur 400 m bis zu seiner Wohnung. Markus saß in seinen Wagen, eine

Garage hatte er nicht, der Wagen stand draußen vor dem Mietshaus und

dann brauste er los, so schnell er konnte, damit er die Spur seines Chefs

wieder aufnehmen konnte.


 

Markus kannte ja das Auto seines Chefs, es war nicht zu übersehen, so

teuer wie es war. Er brauche noch eine Weile, aber da war dann eine Ampel

und damit hatte Markus Glück, dass er seinen Chef wieder einholen

konnte. Er hatte die Spur jetzt zum guten Glück wieder aufgenommen.

Jetzt war er ganz gespannt, wohin sein Chef jetzt fuhr. Bis die Ampel

wieder umschaltete, kam es Markus fast wie eine Ewigkeit vor. Dann war es

soweit.


 

Mit einem Tempo brauste der 150000-Dollar-Wagen Harry Plotts von

dannen, Markus hatte gerade zu schaffen, dass er ihn nicht wieder aus den

Augen verlor. Aber er hielt sich ran.


 

Plötzlich bog sein Chef in eine Seitenstraße ein. Aber Markus kannte diese

Straße gar nicht, sie führte nicht zu der Softwarefirma. Sie musste

irgendwo anders hinführen. Aber wohin? Nun, Markus würde es bald

wissen. Nach etwa dreieinhalb Minuten parkte Harry Plott dann vor einer

Firma, die Markus aber nicht so kannte.


 

Als Harry Plott aus dem Wagen stieg, schaute er sich ganz verdächtig nach

allen Seiten hin um, so als wäre er sich nie sicher, ob ihm nicht jemand

folgen würde. Musste anscheinend ein schlechtes Gewissen haben. Markus

blieb noch eine Weile in seinem Wagen sitzen, bevor er sich nach draußen

wagte. Jetzt las er das Firmenschild der Firma, wohin sich Harry Plott nun

begab. Darauf stand: "Biotechnologiefirma Hagensen".


 

Markus wusste, dass Harry Plott sich auch für Biotechnologie interessierte.

Aber dass er im Aufsichtsrat dieser Firma saß, wusste Markus nicht.

Deshalb verstand er auch momentan nicht, was sein Chef hier zu suchen

hatte. Hatten die geheimen Forschungen mit so was zu tun? Auf jeden Fall

war Markus jetzt schon ein bisschen schlauer. Jetzt wusste man wenigstens,

in welchem Bereich man suchen musste. Dann auf einmal erkannte Markus

den Mann, der die Tür öffnete und Harry Plott begrüßte. Es war jener

Mann, den er schon einmal in Harry Plotts Softwarefirma gesehen hatte.


 

Markus durchfuhr ein Schrecken, dieser Mann sah wirklich wie ein

Verbrecher aus. Im Gegensatz zu seinem Chef sah man es diesem gleich an,

dass er ein Schurke war. Nachdem sich Harry Plott und dieser gefährliche

Mann kurz begrüßt hatten, verschwanden sie in der Firma. Was aber sollte

Markus jetzt machen. Zu gerne wäre er in die Firma hineingegangen, und

hätte sich angesehen, was da alles gespielt wird. Aber das durfte er heute 

noch nicht wagen. Er musste sich einen Plan ausdenken, wie er dieser

Firma einen Besuch abstatten konnte. Und je mehr Markus darüber

nachdachte, wusste er, dass es am besten war, wenn er dieser Firma nachts

einen Besuch abstatten würde. Bloß wie er da hineinkam, das musste er sich

noch ausdenken.


 

Für heute auf jeden Fall hatte er schon eine Menge gesehen. Wenn er jetzt

nach Hause kam, musste er sofort das FBI anrufen und ihnen diese

Mitteilung machen. Als die Beamten des FBI die Mitteilung von Markus

bekamen, waren sie recht froh, denn nun wussten sie wenigstens einmal, in

welcher Richtung sie suchen mussten. Den Vorschlag Markus, der

Biotechnologiefirma Hagensen einen nächtlichen Besuch abzustatten,

hielten die Beamten aber momentan nicht für sehr gut. Aber die Beamten

selber hatten keine Beweise, dass diese Firma irgendwelchen kriminellen

Machenschaften nachging und konnten daher auch dieser Firma keinen

Besuch abstatten. Sie hatten ja schon bei Harry Plott nichts erreicht. Diese

Verbrecher musste man auf frischer Tat ertappen, anders war da nichts zu

machen, das war klar.


 

Auf jeden Fall war Markus klar, dass er am heutigen Tag schon einiges

herausbekommen hatte und er war einigermaßen zufrieden mit sich selber.

Aber was war nur aus seinem Freund Robert geworden, dieser war bisher

noch nicht wieder aufgetaucht. Was hatten die wohl mit ihm gemacht,

missbrauchten sie ihn für ihre Versuche oder hatten sie ihn einfach aus dem

Weg geräumt, weil er zu viel wusste. Denn er hatte ja Harry Plott auch

nachspioniert. Den Grund dafür aber, weshalb das Harry Plott wusste,

verstand Markus noch immer nicht.


 

Viel zu schnell war es wieder Zeit zum Schlafengehen und wenn Markus

daran dachte, dass er morgen wieder seinen Chef sehen musste, kam es ihm

hoch. Aber er musste die Sache zu Ende bringen, er musste herausbringen,

was da geschah.


 

Es war schneller wieder 8 Uhr morgen, als Markus das wollte, und er

musste seinen Gang antreten. Vor einem halben Jahr hatte das noch anders

ausgesehen, da ging er gern in die Firma. Da wusste er das alles aber auch

noch nicht. Nie im Leben hätte er so etwas zu diesem Zeitpunkt von seinem

Chef gedacht, damals. Aber inzwischen war er um einiges klüger,

hoffentlich würde er seinen Freund Robert noch einmal wiedersehen. Aber

vielleicht hatte dieser Glück gehabt.


 

Auf dem morgendlichen Weg zur Firma überlegte Markus, wie er am

besten dieser Biotechnologiefirma einen Besuch abstatten konnte.

Irgendwie musste er diese Firma betreten, anders würde er nie

herausbekommen, wonach er suchte. Je mehr er darüber nachdachte, er

kam zu keinem anderen Ergebnis. Es musste nachts geschehen. Da konnte

er sich umsehen, da war niemand da. Aber wie hineinkommen, das war halt

schwierig. Aber irgendwas würde ihm schon noch einfallen bis heute

Abend. Wenn er wieder auf Tour ging, um seinem Chef hinterher zu

spionieren. Aber jetzt wartete erst einmal wieder die Arbeit auf ihn.


 

Markus glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er gerade die

Softwarefirma betreten wollte, stand sein Chef schon wieder gleich am

Eingang. Wieso passte er ihn gleich heute Morgen wieder ab. Er würde

doch hoffentlich nicht gemerkt haben, dass Markus auch nach Feierabend

hinter ihm her war. Wie konnte er auch, Markus war ja verkleidet, er

konnte ihn ja gar nicht erkannt haben. Als aber Markus seinem Chef näher

kam, war ihm klar, dass er gar nicht auf ihn wartete, denn sein Blick fiel

auf jemand hinter ihm. Markus sah sich kurz um und er traute seinen

Augen nicht, einige Meter hinter ihm stand der Mann, der letzthin im Büro

seines Chefs saß und den Harry Plott gestern in dieser Biotechnologiefirma

besucht hatte. Jetzt wagte es sein Chef schon wieder, sich mit diesem Typ

zu treffen, wahrscheinlich wusste Harry Plott, dass er sich alles erlauben

konnte, denn die Beamten konnten ja gegen ihn nichts ausrichten, da sie

keine Beweise hatten.


 

Dieser Mann kam sich deshalb sehr selbstsicher vor. Und was so nicht zu

machen war, das regelte dieser Typ mit Geld. Würde man ihm jemals

beikommen und etwas gegen ihn ausrichten können?. Markus wurde es

bald schlecht, als er an ihm vorbei musste und ihn grüßen musste. Aber es

blieb ihm halt keine andere Wahl. Diesmal, so wusste er, würde er die

Sache klüger anstellen als beim letzten Mal. Er durfte sich nicht noch

einmal verraten und Blödsinn machen. Er musste so tun, als würde er

seinem Chef wieder voll und ganz vertrauen. Nur so war an die Sache

heranzukommen in Zukunft. Die Beamten des FBI verließen sich auch auf

Markus und er durfte sie nicht noch einmal enttäuschen und Mist bauen.


 

Scheißfreundlich sagte deshalb Markus Guten Morgen zu seinem Chef,

dieser erwiderte den Gruß zwar kurz, aber irgendwie war zu sehen, dass

sein Interesse mehr dem Typ galt, der ihn nun gleich besuchen würde. Aber

anstatt, dass er sich mit diesem Typ in seinem Büro traf wie das letzte Mal,

ging er mit diesem 10 Minuten später wieder fort. Harry Plott meldete sich

auch in der Firma bei seinen Leuten ab und trug Markus die   

Verantwortung für die Abteilung auf. Er erklärte ihm, dass er die nächsten

5 Stunden nicht anwesend sein würde. Wenn jemand nach ihm fragen

würde, sollte Markus ausrichten, dass er erst wieder in 6 Stunden zu

sprechen sei.


 

Markus durchfuhr es wie ein Blitz, er hätte jetzt alles darauf gegeben, auch

die Firma zu verlassen und diesen zwei nachzugehen, damit er sehen

konnte, was sie treiben. Aber da sein Chef ihm aufgetragen hatte, die

Verantwortung zu übernehmen, konnte er nicht einfach abhauen und

außerdem wusste er auch nicht, ob ihn nicht einer von den anderen

verraten würde. Das wusste man nie. Die Sache konnte er also vergessen, er

musste seiner Arbeit nachgehen, egal was sich auch jetzt abspielen würde.

Die Tatsache, dass er hier sitzen musste und nichts tun konnte, machte ihn

noch ganz verrückt. Aber es blieb ihm keine andere Wahl, als abzuwarten.


 

Die nächsten vier Stunden musste sich Markus auf seine Arbeit

konzentrieren, deshalb bemerkte er gar nicht gleich, dass sein Chef schon

wieder zurück war. 1 Stunde früher als sonst. Plötzlich stand er hinter ihm

und erkundigte sich, ob alles in Ordnung gewesen wäre und ob sich jemand

gemeldet hätte, um ihn zu sprechen. Markus verneinte das. Daraufhin

verschwand Harry Plott wieder in seinem Büro. Aber irgendwie musste

Markus heute noch etwas herausbekommen.


 

Jetzt kam ihm auch eine Idee. Er würde einfach ins Büro seines Chef gehen,

und ihn irgendetwas fragen, wenn er auch alles verstehen würde was seine

Arbeit betraf, aber er hatte vor, sich einfach dümmer zu stellen, als er war,

und so hatte er einen Vorwand, zu Harry Plott ins Büro zu gehen.


 

Nach etwa 5 Minuten stand er auf und klopfte an die Tür seines Chefs.

Zuerst kam überhaupt keine Antwort, es dauerte fast 4 Minuten, bis sein

Chef sagte, herein. So viel Markus mitbekam, hatte Harry Plott vorher

noch ein Telefongespräch gehabt. Er konnte sich fast schon denken, wer

vielleicht am Apparat war. Markus war ganz aufgeregt, als er das Büro

betrat. Sein Chef blickte ganz erstaunt auf, denn er wusste in dem Moment

wirklich nicht, was Markus von ihm wollte. Als dieser ihn dann über das

Programmieren einer neuer Software fragte, war Harry Plott ganz

erstaunt, denn Markus erledigte eigentlich seine Aufgabe, ohne vorher

fragen zu müssen, weil er sowieso gleich alles verstand. Es war an sich

nichts schlimmes, das mal jemand was fragte, aber bei Markus war sein

Chef das nicht gewohnt. Er gab ihm aber natürlich Auskunft, und nun

musste Markus zur entscheidenden Frage finden, sonst war es wieder zu

spät und alles war umsonst.


 

Markus log nun einfach und erklärte seinem Chef, dass er ihm noch etwas

mitzuteilen hatte. Er erklärte ihm, dass in den vergangenen vier Stunden

doch jemand da war, der ihn, Harry Plott, sprechen wollte. Harry

erkundigte sich zwar, wieso Markus das vorhin nicht erwähnt habe, aber

Markus fiel auch hier gleich das Passende ein, nämlich, dass derjenige, der

hier war, ihm gesagt hatte, dass er es nur seinem Chef persönlich mitteilen

sollte, von dem Besuch. Harry wollte natürlich wissen, um was für eine

Person sich das gehandelt hätte, wer das gewesen sei, der ihn besuchen

wollte, aber Markus erklärte, den Namen hätte der Besucher nicht gesagt.

Er habe nur gefordert, dass Markus seinem Chef persönlich von dem

Besuch mitteilen sollte.


 

Harry Plott schien sich mit dieser Erklärung zufrieden zu geben und

meinte zu Markus, dass sich derjenige schon wieder melden würde, wenn es

sich um etwas Wichtiges handeln würde. Ganz beiläufig fragte jetzt

Markus seinen Chef, wo er denn gewesen sei. Im ersten Moment horchte

dieser zwar auf, aber er gab Markus erstaunlicherweise Auskunft.

Anscheinend hatte er heute seinen guten Tag. Er erklärte Markus, dass er

mit einem Bekannten weggewesen sei, mit dem er was Wichtiges zu

besprechen hatte. Er erzählte Markus sogar, dass dies der Chef einer

Biotechnologiefirma war, wo er, Harry Plott im Aufsichtsrat sitzen würde.

Und deshalb hätte er sich mit diesem getroffen.


 

Donnerwetter dachte Markus, das ist ja eine interessante Sache, dieser

gefährliche Typ war also der Chef der Biotechnologiefirma Hagensen. So

langsam kam die Sache ins Rollen, aber für Hausdurchsuchungen des FBI

reichte das natürlich noch lange nicht aus. Als Harry Plott Markus die

Sache mit seinem 4-stündigem Ausbleiben erklärt hatte, wollte er von

Markus wissen, ob er noch etwas fragen wollte, aber dieser verneinte und

ging aus dem Büro.


 

Hoffentlich hatte Harry nicht wieder gemerkt, dass Markus ihn ausfragen

wollte, aber sonst hätte er ihm das sicher nicht alles so genau erklärt. Auf

jeden Fall war Markus heute um einiges klüger, heute Abend würde er das

dem FBI sofort mitteilen. So konnten diese die Ermittlungen gegen diese

Biotechnologiefirma in die Wege leiten.


 

Es wurde an diesem Tag schneller Feierabend, als Markus dachte, das war

ihm recht, denn nun konnte er seinen Plan weiter verfolgen. Er wusste nur

noch nicht recht, wie er die Biotechnologiefirma betreten sollte, ohne dass

es auffiel. Er würde es auf jeden Fall noch einmal mit den FBI-Beamten

besprechen, wie sich das am besten machen ließ.


 

Nachdem Markus nun geduscht, sich frisch gemacht und kurz etwas

gegessen hatte, rief er sofort das FBI an und teilte ihnen das Erfahrene mit.

Diese waren mit dieser Neuigkeit ganz zufrieden. Markus kam auch darauf

zu sprechen, dass er es irgendwie schaffen musste, in diese

Biotechnologiefirma zu kommen, um dort nachzuforschen, was da ablief,

aber er konnte sich nicht vorstellen, wie er das anstellen sollte. Für einen

Besuch in der Nacht auf jeden Fall konnten sich die Beamten aber nicht

erwehren lassen. Denn es würde für ihn, Markus, viel zu gefährlich werden.


 

Als Markus dann vorschlug, dass doch einer der Beamten die nächtliche

Tour mit ihm zusammen machen solle, gaben diese zu verstehen, dass sie

keine Befugnis dazu haben würden, nachts unerlaubt in eine Firma

einzudringen, so war nun mal das Gesetz. Wenn man auch jetzt wusste,

dass da etwas lief, aber man konnte nichts machen, von dieser

Biotechnologiefirma hatte man bis jetzt noch nichts Verdächtiges erfahren,

außer jetzt in diesem Zusammenhang mit diesem Harry Plott. Als Markus

merkte, dass sich die Beamten nicht erweichen ließen, gab er schließlich

auf.


 

Aber er wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass er nun die Sache selber in

die Hand nehmen würde. Wenn die Beamten nichts machen wollten, um

denen das Handwerk zu legen, dann würde er es tun, denn sonst würde er

nie erfahren, wo sein Freund Robert abgeblieben sei. Er konnte sich zwar

noch nicht vorstellen, wie er es schaffen sollte, in die Firma reinzukommen,

aber irgendwie würde ihm im Verlauf des Abends schon noch etwas

einfallen, da war er sich sicher.


 

Als noch eine weitere Viertelstunde rum war, war Markus schon verkleidet

und stieg in sein Auto. Zuerst fuhr er zum Privathaus von Harry Plott und

schaute nach, ob dieser zu Hause war. Durch die offenen Fenster dieses

Hauses sah er Harry Plott und seine Frau im Wohnzimmer sitzen. Sie

schauten fern. Es sah zunächst nicht so aus, als würde sein Chef das Haus

noch heute Abend verlassen. Aber gerade als Markus schon wieder gehen

wollte, sah er, wie sein Chef aufstand, zu seiner Frau irgend Etwas sagte,

und dann das Haus verließ. Es war auch ungefähr die gleiche Zeit wie

gestern Abend, als Harry Plott das Haus verließ, in seinen Wagen stieg und

davonfuhr. Wohin er fuhr, dass wusste allerdings Markus jetzt schon.

Heute Abend würde er es schaffen, in diese Biotechnologiefirma rein zu

kommen, das wusste er genau.


 

Markus fuhr also seinem Chef hinterher wie am Abend zuvor, und wie er es

sich gedacht hatte, hielt dieser wieder vor der Biotechnologiefirma. Und wie

auch zu erwarten war, stand dieser kriminelle Typ wieder am Eingang der

Firma und wartete schon auf den Softwareunternehmer. Da sah Markus,

wie dieser Typ die Tür zu seinem Unternehmen offen stehen ließ und

daraufhin Harry Plott das Gebäude betrat. Markus beobachtete dann auch,

dass der Chef der Biotechnologiefirma Hagensen die Tür offen stehen ließ.

Scheinbar hatten diese beiden so wichtige Sachen zu besprechen, dass

dieser Typ doch glatt vergaß, die Tür zu schließen. Da ergriff Markus die

Gelegenheit beim Schopf. Er sprang aus seinem Wagen und lief geradezu

auf den Eingang zu.


 

Die zwei kamen wirklich nicht mehr, um die Türe zu schließen. Markus

schaute sich noch ein paar Mal um, aber es war niemand zu sehen. Und so

wurde es ihm leichter gemacht, als er gedacht hatte, denn nun stand sogar

die Tür offen und er konnte die Firma betreten. So was von Leichtsinn

hatte er noch nicht miterlebt. Aber scheinbar gab es heute für die Typen

Wichtigeres, so dass sie sogar vergaßen, die Türe zu schließen.


 

Nachdem Markus die Firma betreten hatte, machte er die Türe hinter sich

zu. Er stand jetzt im Eingang. So wie er sah, hatte diese Firma viele Türen.

Er musste jetzt genau herausfinden, wohin die Türen alle führten. Es war

aber so gegen halb 8 Uhr abends. Und auch in dieser Firma waren noch

einige Mitarbeiter da. Markus musste sich also noch eine Weile verstecken,

am besten schloss er sich irgendwo in der Toilette ein und wartete noch eine

halbe Stunde ab, bis die letzten Mitarbeiter die Firma verließen. Dann

waren nur noch dieser Typ und sein Chef da. Und so konnte er vielleicht

herausfinden, was hier gespielt wurde.


 

So gesagt, so getan, Markus wartete eine gute halbe Stunde auf der Toilette,

inzwischen hatte er gehört, das ein reger Verkehr auf dem Gang war und

dann war nichts mehr zu hören. Wahrscheinlich hatten jetzt alle

Mitarbeiter die Firma verlassen. Es befanden sich jetzt nur noch sein Chef

und der Chef dieser Firma im Gebäude.


 

Das Gebäude der Biotechnologiefirma war ein recht altes Gebäude, das nur

umgebaut wurde zu diesem Zweck. Es sah also nicht besonders modern

aus, aber es ging. Es sah eher aus wie eine alte Villa. Markus konnte es nun

wagen, die Toilette zu verlassen. Der erste Stock dieser alten Villa hatte 60

Türen, bis er da in jede hineingesehen hatte, das würde dauern. Es befand

sich auch noch ein zweiter Stock in dieser alten umgebauten Villa. Oben

würde es wahrscheinlich ähnlich aussehen. Markus wusste auch nicht, in

welchem Raum sich die beiden befanden. Es blieb ihm keine Wahl, er

musste eine Tür nach der anderen durchsehen, dauerte es so lange, wie es

wollte, sonst bekam er nie heraus, was da ablief.


 

Markus sah eine Tür nach der anderen durch, aber die meisten waren

verschlossen. Das waren die Türen der Mitarbeiter. Aber eine musste doch

noch mind. offen sein, die, wo sein Chef und der Chef dieser Firma sich

unterhielten. Er musste natürlich vorsichtig sein, nicht dass er noch vor

Schreck zur Tür hereinflog, wenn eine doch nicht verschlossen war.

Markus machte sich also vorsichtig ans Werk, er sah eine Tür nach der

anderen durch, aber bis jetzt waren alle verschlossen. Er war jetzt schon

bei Nummer 50 angelangt. Er wollte schon probieren, aber da vernahm er

Stimmen hinter der Tür, und er hielt inne. Es brauchte nicht lange, da

erkannte er die Stimmen der beiden. Hier also trafen sie sich und

unterhielten sie sich.


 

Markus presste sein Ohr an die Tür Nr. 50 und lauschte angestrengt, über

was sich die beiden unterhielten. Zuerst konnte er nicht viel verstehen, weil

so leise gesprochen wurde, dass beim besten Willen nichts zu verstehen war.

Doch auf einmal erkannte Markus die Stimme seines Chefs, denn dieser

wurde immer lauter, er schien sich bei dem anderen Mann für irgend etwas

zu rechtfertigen. Dann auf einmal sprachen alle beide lauter und Markus

konnte jetzt den Inhalt genau verstehen. Doch was er da verstand, raubte

ihm fast den Verstand.


 

Er hörte, wie der Chef der Biotechnologiefirma Hagensen zu Harry Plott

sagte, ich musste ihn doch erledigen, er hat dir nachspioniert, wenn ich ihn

freigelassen hätte, hätte er uns verraten und wir wären in den Knast

gewandert. Markus wusste sofort, wer da gemeint war. Sie haben

einwandfrei Robert gemeint, das war aus diesem Gespräch zu entnehmen.

Harry Plott war es scheinbar doch zu viel, dass dieser andere Typ nicht

lange fackelte und die Leute umbrachte, wenn sie ihnen gefährlich wurden.

Deshalb hatte er auch dem anderen so lange widersprochen und die beiden

wurden deshalb immer lauter und stritten miteinander. Sie konnten ja

nicht wissen, dass jemand an der Tür stand und lauschte.


 

Markus konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken, aber er musste sich

zusammennehmen, er durfte sich nicht verraten. Er wusste jetzt aber, dass

für seinen Freund Robert nun alles zu spät war, das war ja hieraus zu

entnehmen. Er machte sich auch Vorwürfe, weshalb er nicht auf seinen

Freund gehört hatte und bei dieser Firma hatte angefangen zu arbeiten.

Aber so wäre man dieser Schweinerei, die da lief, nie auf die Schliche

gekommen.


 

Markus hatte also keine andere Wahl, als sich weiter anzuhören, was diese

zwei Verbrecher da von sich ließen. Markus bekam an diesem Abend noch

eine Menge heraus, die beiden redeten von verschwundenen Leuten und

dass sie Versuche mit ihnen machen würden. Was für welche sagten sie

dann nicht mehr. Beinahe hätte sich Markus noch verraten, er wäre

beinahe gestolpert, er konnte sich gerade noch einmal fangen, sonst wäre er

erledigt gewesen.


 

Als diese beiden Typen leiser sprachen, machte sich Markus daran, die

anderen Türen noch zu untersuchen, ob sie offen waren oder nicht. Aber

die restlichen 10 waren alle verschlossen. Zu gern wäre Markus noch einen

Stock höher gegangen und hätte nachgesehen, was dort alles war. Aber ihm

wurde dann einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn auf einmal

verließen diese beiden Typen das Zimmer. Markus konnte sich noch gerade

nach oben retten, er stand jetzt an der Treppe oben des zweiten Stocken,

aber er musste sich still verhalten, denn diese beiden Typen standen jetzt

auf dem Gang und unterhielten sich weiter.


 

Er vernahm auf einmal die Stimme des Chefs der Firma Hagensen. Diesem

fiel auf einmal doch ein, dass er vergessen hatte, die Tür zu schließen.

Danach ging er nachsehen, und wunderte sich, weshalb jetzt verschlossen

war. Nachdem Harry Plott meinte, ob er sich nicht geirrt habe, sagte dieser,

nein, er wisse es genau, er habe sie offen stehen lassen und es einfach

vergessen. Man sah den beiden schon an, dass sie sich darüber wunderten,

aber da ja noch einige Leute vorher in der Firma waren, fanden sie sich

halt damit ab, dass bestimmt einer von denen dann die Türe geschlossen

hat.


 

Markus hatte noch gehofft, dass er die beiden eine Weile belauschen kann,

aber auf einmal sah er zu seinem Schreck, dass sie im Begriff waren, den

obersten Stock zu betreten. Und Markus stand immer noch auf der Treppe.

Was sollte er jetzt bloß so schnell machen, er wusste doch gar nicht, ob 

oben eine Tür offen war, wo sollte er sich also jetzt so schnell verstecken,

damit sie ihn nicht bemerkten. Da fiel ihm ein, dass bestimmt im obersten

Stock auch Toiletten waren. So war es dann auch, er verschanzte sich in

einer und lauschte weiter, was jetzt passiert. Markus vernahm, dass die

beiden noch eine Weile miteinander auf dem Gang redeten und dann

konnte er hören, wie sie eine Tür zumachten, er wusste halt nicht welche.


 

Als Markus glaubte, dass die Luft rein war, begann er, eine Türe nach der

anderen zu untersuchen, ob sie abgeschlossen war oder nicht. Er kam bis

zur Türe Nr. 60. Diese war nicht verschlossen und Markus vernahm auch

die Stimmen der beiden Typen. Aber es war ihm, als würde er noch eine

andere Stimme vernehmen. Aber diese hatte er noch nie gehört. Es kam

Markus vor, als wollte sich diese Stimme bemerkbar machen, es klang wie

ein Hilferuf, aber genau konnte man das nicht verstehen. Wenn sich aber

jemand bemerkbar machen wollte, dann musste er doch glauben, dass noch

jemand hier in der Firma war. Die Mitarbeiter waren aber zu dieser Zeit

schon alle gegangen. Es wusste ja niemand, dass er, Markus, sich hier

aufhielt.


 

Aber vielleicht dachte dieser Jemand, dass doch noch einige Mitarbeiter in

der Firma waren. Wahrscheinlich war es so. Markus versuchte jetzt durch

das Schlüsselloch zu gucken. Er konnte so viel schon erkennen. Er erkannte

seinen Chef, diesen Typen und eine Gestalt, lag auf einem Tisch und die

beiden Verbrecher standen um den Tisch herum und unterhielten sich.

Dieser Mann, er war so mittleren Alters, sah aus, als wäre er den beiden

total ausgeliefert. Obwohl sie sich nur zu unterhalten schienen.


 

Markus verstand dann noch ein Wort wie Chip oder so ähnlich und auf

einmal bemerkte Markus, dass sich dieser fremde Mann auf dem Tisch

überhaupt nicht mehr bewegte so wie vorher. Aber er wusste beim besten

Willen nicht, was die zwei gemacht hatten mit ihm, sie hatten sich doch nur

unterhalten und auf einmal bewegte sich dieser Mann nicht mehr. Was war

nur geschehen. Am liebsten wäre Markus in das Zimmer gestürmt, aber

das konnte er nicht machen, das war zu gefährlich. Er war immerhin hier

auf sich alleine gestellt und das, obwohl ihm das die Beamten des FBI

verboten hatten. Er konnte sich also zu diesem Zeitpunkt auf niemand

verlassen. Er durfte jetzt deshalb keinen Fehler machen. Er musste sich

zusammen nehmen. Vielleicht würden die beiden Typen das Zimmer

verlassen und er konnte dann immer noch das Zimmer betreten und

vielleicht jemand retten.


 

Und während Markus so noch in Gedanken versunken war, kam auf

einmal jemand zur Tür heraus. Es ging alles so schnell, derjenige hätte ihm

beinahe die Türe auf die Nase geschlagen. Zu seinem Entsetzen erkannte er

seinen Chef Harry Plott. Dieser war so benommen, bis er überhaupt wusste,

dass jemand vor ihm stand, rannte Markus ganz schnell die Treppe runter

zum ersten Stock und schnell zum Ausgang und schlug die Tür hinter sich

zur und verließ die alte Villa, die als Firma umgebaut war. Er rannte so

schnell er konnte zu seinem Wagen, einem alten VW und brauste von

dannen. Markus saß jetzt noch der Schreck in den Gliedern und er war

bald nicht mehr mächtig zu fahren. Aber er hatte ja nur 300 m bis nach

Hause zu seiner Wohnung. Als er seinen Wagen vor dem Mietshaus parkte,

war er froh, dass er noch einmal davongekommen war. Sein Chef konnte

ihn ja nicht erkennen, er war ja verkleidet gewesen. Aber doch war ihm

unbehaglich zumute gewesen.


 

Wenn er Harry Plott am nächsten Tag wieder in der Firma sah, konnte er

sein Entsetzten bestimmt nicht unterdrücken. Er wusste jetzt, was mit

seinem Freund geschah. Das müsste doch als Beweis reichen, damit man

der Biotechnologiefirma mal einen Besuch abstatten konnte? Markus

wusste jetzt auch durch den Zwischenfall nicht, was diesem fremden Mann,

der bei den beiden auf einem Tisch lag, geschehen war.


 

Aber er konnte sonst heute nichts mehr tun. Er rief nach diesem

Zwischenfall die Beamten des FBI an und musste ihnen halt erklären, dass

er sich trotz ihrem Verbot in die Biotechnologiefirma eingeschlichen hatte.

Die Beamten waren entsetzt und stellten sich vor, was hätte alles passieren

können. Aber sie waren auch froh, dass sie diese Informationen jetzt von

Markus besaßen. Aber wie konnten sie dem Chef der Firma Hagensen

erklären, warum sie ihm einen Besuch abstatten wollten. Sie konnten ja

schlecht sagen, dass sich jemand in die Firma eingeschlichen hatte, um sie

zu belauschen. Das würden die bestimmt für ihre Zwecke ausnutzen.

Bestimmt war der Chef der Biotechnologiefirma auch ein mächtiger Mann.

Sie mussten also schon andere Argumente vorbringen, um diese Typen zur

Strecke zu bringen. Wenn es Markus wenigstens hätte aufnehmen können,

was sich da abspielte, aber da hatte er nichts gedacht, er hatte also keinen

Beweis, es war nichts aufgezeichnet, und er konnte ja schlecht bringen, dass

er sich da eingeschlichen hatte.


 

Markus war an diesem Abend so erschöpft, aber an Schlaf war in dieser

Nacht nicht zu denken. Er brachte fast nicht einmal 1 Stunde ein Auge zu.

Immer wieder liefen die Bilder vor ihm ab, was mit seinem Freund

geschehen war und auch das Bild des fremden Mannes ging Markus nicht

mehr aus dem Kopf. Was wurde diesem nun angetan? Es war zum

Verrücktwerden. Man wusste jetzt schon einiges über diese Typen, aber

man konnte nichts machen, weil man keine Beweise hatte.


 

Markus drehte sich die ganze Nacht hin und her und machte fast kein Auge

zu. Morgens um 5 Uhr stand er auf, denn er konnte sowieso nicht mehr

schlafen. Gegen 6 Uhr hatte er schon gefrühstückt und dann überlegte er

sich, was er machen sollte. Da kam ihm eine Idee, er würde sich heute

Morgen wieder verkleiden und das Privathaus des Softwareunternehmers

Harry Plott bewachen.


 

Er parkte seinen alten VW vor dem Privathaus von Harry Plott. So wie

Markus sehen konnte, war noch überall das Licht aus. Kaum hatte er das

gedacht, wurde es auf einmal im Wohnzimmer hell. Markus stellte sich

hinter einen der Bäume, die vor diesem Haus so zahlreich standen. So

konnte er durch die Zweige weiter beobachten, was dann geschah.


 

Es war die Frau von Harry Plott, die das Wohnzimmer mit einem grünen

Morgenmantel an, betrat. Kurze Zeit später erschien auch ihr Mann Harry

Plott mit einem blauen Morgenmantel. Sie setzten sich schon am frühen

Morgen ins Wohnzimmer und schauten dann eine Weile fern. Aber nur

ungefähr 15 Minuten, dann wurde das Licht im Wohnzimmer wieder

abgeschaltet. Wahrscheinlich frühstückten sie jetzt.


 

Markus wollte eigentlich nur wissen, wann genau Harry Plott am Morgen

das Haus verließ, bevor er zur Firma kam. Aber so lange Markus auch

wartete, er kam jetzt noch nicht aus dem Haus. Aber länger konnte Markus

jetzt nicht mehr warten, denn er musste ja noch nach Hause und sich

umziehen, um sich für die Firma zu recht zu machen. Das konnte er ja

schlecht in diesem Aufzug.


 

Eine halbe Stunde später stand Markus schon wieder vor der

Softwarefirma. Es fiel ihm mit jedem Tag immer schwerer, hier zu

arbeiten. Wenn er an das alles dachte, dass diese Typen seinen Freund auf

dem Gewissen hatten, dann wurde ihm schlecht. Er konnte diese Botschaft

sowieso nicht der Mutter von Robert überbringen. Das würden die

Beamten des FBI machen. Er wäre dazu auch nicht in der Lage gewesen.


 

Diese Typen hatten also die Morddrohungen ernst gemeint, und hätten sie

sie ernster genommen, wäre er noch am Leben. Aber das half jetzt alles

nichts mehr, die Sache war nicht mehr zu ändern. Markus musste wohl

oder übel in dieser Firma noch eine Weile arbeiten, bis die Sachen

vollständig aufgedeckt waren.


 

Markus kam es beinahe hoch, als er an diesem Morgen schon seinen Chef

am Eingang stehen sah. Hoffentlich wurde er nicht auf ihn aufmerksam,

vielleicht hatte er sich seinen Gang gemerkt, obwohl er verkleidet war.

Markus schossen sämtliche Gedanken durch den Kopf. Aber er musste so

tun, als wäre nichts geschehen. Er musste diesen Verbrecher begrüßen,

obwohl er ihn am liebsten in die Hölle gewünscht hätte.

Harry Plott war an diesem Morgen scheißfreundlich zu ihm. Daraus

entnahm Markus, dass er bestimmt keinen Verdacht geschöpft hatte. Wie

konnte er auch, er war ja verkleidet gewesen. Er mochte sich vielleicht

fragen, wer der Verrückte gewesen war, dem er beinahe die Tür auf die

Nase geschlagen hätte, aber weiter würde er sich keine Gedanken machen.


 

Markus musste wohl oder übel seinen Chef auch begrüßen, so schwer es

ihm auch fiel. Er musste diesen Kriminellen mit noch mehr Beweisen zur

Strecke bringen. Als Markus auf seinen Arbeitsplatz zuging, stand Kalle

davor. Markus überlegte sich nun, ob er diesen einweihen sollte.

Hoffentlich konnte man ihm vertrauen, vielleicht würde ihm dieser das

nächste Mal helfen, sich in die Biotechnologiefirma einzuschleichen, damit

wäre er nicht mehr alleine und zu zweit könnten sie bestimmt mehr

ausrichten. Es wäre nicht mehr ganz so gefährlich.


 

Nach kurzem Zögern beschloss Markus Kalle einzuweihen. Er wusste doch,

dass dieser seinen Chef überhaupt nicht leiden konnte. Das konnte nicht

gespielt sein. Das war so. Die zwei unterhielten sich aber nicht am

Arbeitsplatz über diese Dinge, sie würden sich heute Abend nach

Feierabend treffen, das hatten sie kurz ausgemacht. Denn es kam so

langsam der Verdacht auf, dass Harry Plott seine Mitarbeiter bespitzeln

ließ, denn es kamen jetzt schon einige Dinge ans Tageslicht, Harry Plott

war bestens über seine Mitarbeiter informiert. Es konnte also gar nicht

sein, dass sie nicht überwacht wurden. Denn Harry wusste manchmal

Dinge, die konnte man so gar nicht wissen, es sei denn, man war immer

bestens informiert. Und das konnte er ja gar nicht auf normalem Wege,

wenn er fast den ganzen Tag in seinem Büro saß. Also war es klar, dass

seine Mitarbeiter auf hinterhältigste Weise bespitzelt wurden, auch wenn er

das immer wieder abstritt.


 

Markus konnte gar nicht erwarten, bis der heutige Tag sich dem Ende

näherte, aber wenn man so darauf wartet, geht die Zeit natürlich

überhaupt nicht rum, das war klar. Markus hatte eigentlich gehofft, seinen

Chef heute nicht mehr zu Gesicht zu bekommen, aber da hatte er sich

gründlich getäuscht.


 

Es war ungefähr eine halbe Stunde nach Feierabend, als Harry bei seinen

Mitarbeitern erschien und jedem etwas mitteilte. Markus war natürlich

gespannt, was es war. Er stand jetzt gerade bei Kalle. Markus warf diesem

einen Blick zu und dieser machte sich irgendwie unauffällig bemerkbar.

Aber Markus würde nun gleich erfahren, was sein Chef von Ihnen allen

wollte.


 

5 Minuten später stand er auch bei Markus. Harry Plott wollte seine

Mitarbeiter heute Abend gegen 8 Uhr in sein Privathaus einladen, um die

letzten großen Erfolge seiner Softwarefirma Com zu feiern. Harry Plott

hatte es nämlich fertiggebracht, den Umsatz seiner Firma dieses Jahr auf

eine Billion Dollar Umsatz zu bringen. So was hatte es noch bei keiner

Firma gegeben. Ein paar Milliarden ja, das war schon genug, aber eine

Billion, Wahnsinn.


 

Markus wurde es schlecht, wenn er nur daran dachte, heute Abend bei

diesem Verbrecher zu erscheinen. Aber vielleicht hatte die Sache doch

etwas Gutes. Vielleicht konnten er und Kalle einiges herausbekommen.

Vielleicht hatte er zu Hause die wirklich wichtigen Dinge gespeichert.

Vielleicht auch die Dinge über seine kriminellen Machenschaften. Vielleicht

konnten sie durch einen Privatcomputer in Harrys Privathaus an diese

Dinge herankommen.


 

Er würde das nach Feierabend sofort mit Kalle besprechen. Vielleicht

könnten sie sich heute Abend in sein Arbeitszimmer zu Hause schleichen,

um diese Dinge herauszubekommen. Es wurden bestimmt viele Leute

eingeladen, so würde es nicht auffallen, wenn zwei sich einmal verdrückten.


 

Unter dem Vorwand, auf die Toilette zu müssen, wollten sie sich in den

Privatgemächern von Harry Plott umsehen. Markus unterbreitete diesen

Vorschlag seinem neuen Freund Kalle. Dieser war sofort begeistert von der

Sache. Er traute seinem Chef schon lange nicht, und als er jetzt noch die

Sachen von Markus erfuhr, wollte er ihm vollends das Handwerk legen.

Dieser Verbrecher feierte Erfolge einer nach dem anderen und war

in kriminellste Machenschaften verwickelt.


 

Markus nahm Kalle auf dem Nachhauseweg mit, weil dieser heute seinen

Wagen zur Reparatur hatte und deshalb mit dem Fahrrad gefahren war.

Aber das konnte man ja im Kofferraum verstauen. Sie machten auch aus,

dass Markus heute Abend Kalle abholen würde, wenn sie bei diesem

Verbrecher eingeladen waren. Heute Abend würde er schon wieder seinen

Kopf vor Stolz heben. Harry wollte immer den anderen etwas voraushaben.

Er war immer der geborene Gewinnertyp, so glaubte er zumindest. Zweiter

zu sein war für ihn schon nichts mehr. Deshalb kam es so weit, dass er

überall der Erste sein wollte. Und eines Tages auch wahrscheinlich so weit,

dass er zum Verbrecher wurde.


 

Harry Plott sah auch von seiner äußeren Erscheinung wie ein Schlauer aus.

Er trug immer eine Brille und einen schwarzen Anzug. Er war nicht dick,

aber doch etwas kräftig. In früheren Zeiten hatte er es mit dem Anziehen

nicht so ernst genommen, aber heute war er besser bekleidet. Von Erfolg zu

Erfolg wurde er immer perfekter in allem, selbst in solchen Dingen, die ihm

früher nicht so wichtig waren. Und eine Billion Dollar Firmenumsatz war

heute Abend auch schon deshalb ein Grund zum Feiern für ihn.


 

Aber zuerst wollte es sich Markus noch mind. 2 Stunden gemütlich machen

zu Hause, bevor sie dann später in die Höhle des Löwen gingen. Das würde

bestimmt was werden, vielleicht würden sie in Harry Plotts Privathaus

etwas finden, was sie als Beweis besser gebrauchen konnten und das FBI

würde diesen Typ zusammen mit dem anderen endlich dingfest machen. Es

war höchste Zeit, dass diesem Verbrecher das Handwerk gelegt wurde.


 

Markus wollte es sich noch eine Weile auf dem Sofa bequem machen, aber

er schlief dann ein, und zwar länger als er wollte. Man musste auch

bedenken, dass er die ganze Nacht fast nicht geschlafen hatte und als er

aufwachte, blickte er überhaupt nicht mehr durch, was los war. An der

Türe begann es wie verrückt zu klingeln. Wer konnte das wohl sein? Da sah

auf einmal Markus auf die Uhr und es fuhr ihm fast in die Glieder. Es war

fünf Minuten vor 8 Uhr. Das durfte doch nicht wahr sein, er hatte doch

glatt verpennt.


 

Das war bestimmt schon sein Freund, der draußen klingelte. Und er war

noch nicht einmal geduscht und zurechtgemacht. Wie von einer Tarantel

gestochen fuhr er in die Höhe und öffnete Kalle. Dieser wollte wissen, wieso

er ihn so lange habe klingeln lassen. Daraufhin erklärte Markus, dass er

verschlafen habe. Er musste sich erst noch fertig machen. Essen konnte er

sowieso nichts mehr, es würde ja nachher was geben. Aber fertig- und

zurechtmachen musste er sich schon noch.


 

Es war dann eine viertel Stunde nach 8 Uhr, als Markus und Kalle dann

das Haus verließen. Sie waren halt eine viertel Stunde zu spät. Aber soviel

Zeit hatte Markus noch gebraucht, um fertig zu werden. Man musste ja

einigermaßen aussehen, wenn man bei solch einem Obergenie eingeladen

war, oder bei solch einem Oberverbrecher, aber davon hatten die meisten

Leute, die heute Abend bei Harry Plott eingeladen waren, bestimmt keine

Ahnung. Sie sahen in ihm nur den Erfolgstypen. Hinter die Fassade

blickten die meisten Leute meistens nicht, so wie er früher auch nicht. Aber

das war heute anders. Durch den Tod seines Freundes Robert wurden

Markus endlich die Augen geöffnet. Doch was noch alles auf ihn zukommen

sollte, alleine an diesem Abend, davon hatte er noch keine Ahnung.


 

Es war jetzt ungefähr 20 Minuten nach 8 Uhr, als Sie vor dem Privathaus

von Harry Plott parkten. Es hatten sich schon etliche Leute zur Feier

versammelt, die ganzen restlichen Mitarbeiter der Firma Com waren auch

schon da. Sie sahen diesen Verbrecher inmitten all der versammelten Leute

stehen und er hielt große Reden, das sah man von draußen schon.


 

Markus und Kalle warfen einander einen Blick zu, schnauften ein paar Mal

richtig durch und los ging es in die Höhle des Löwen. Als Markus und Kalle

vor der Eingangstüre standen, ging diese wie von allein auf. In diesem

Hause war alles ferngesteuert. Alleine die Elektronik in diesem Hause hatte

schon über 80 Millionen Dollar gekostet. Ansonsten sah das Anwesen von

Harry Plott zwar pompös, aber nicht außerordentlich gut aus. Denn es war

alles so verwinkelt und verdreht. Aber die Technik musste spitze sein, das

würden sie erst merken, wenn sie sich drinnen umsahen. Sie waren ja noch

nie in dem Privathaus von Harry Plott. Das war heute das erste Mal.


 

Als Markus und Kalle das Wohnzimmer des Privathauses betraten, da fand

die Feier statt, ruhten alle Blicke auf ihnen. Markus wäre am liebsten

wieder rückwärts hinaus gelaufen. Das war ihm doch ein bisschen viel hier.

Heute Abend waren nicht nur die Mitarbeiter von Harry Plott versammelt,

sondern die ganze Prominenz. Wenn die wüssten, mit was für einem

Verbrecher sie es tun hatten? Aber wahrscheinlich wussten sie es nicht.


 

Markus und Kalle mussten sich aber wohl oder übel heute Abend

zusammen nehmen, und so tun, als würden sie sich über diese Einladung

noch freuen. Dieser Harry Plott winkte die zwei Mitarbeiter auch gleich zu

sich heran. Jetzt mussten sie auch noch zu ihm stehen, das durfte doch

nicht wahr sein. Aber was sollten sie machen. Neben Harry Plott stand  

seine Frau, ungefähr 42 Jahre alt, blond, ungefähr Größe 38 bis 40, und

hatte ein rotes langes Seidenkleid an. Harry Plott trug wie immer eine

Brille und einen schwarz gestreiften Nadelanzug. Er sah in dieser

Erscheinung eigentlich aus wie der liebe Gott persönlich. So stellte er sich

heute Abend dar, dabei war er der Satan persönlich, nur das wussten die

wenigsten. Markus und Kalle mussten sich zusammen nehmen, dass sie

nicht noch ausflippten, sie mussten den ganzen Schwindel hier mitmachen,

ob sie wollten oder nicht. Anders war die Sache nicht zu Ende zu bringen.


 

Harry Plott war an diesem Abend scheißfreundlich zu Markus und Kalle.

Der Chef lobte auch vor versammelter Mannschaft Markus für seine

Verdienste in der Firma, obwohl er höchstens etwas über ein halbes Jahr

bei ihm beschäftigt war. Die anderen Leute schauten ihn bewundernd an,

aber Markus musste immer wieder an den wirklichen Zweck von heute

Abend denken, weshalb sie eigentlich hier waren und was sie vorhatten.


 

Es verging eine Stunde, und Markus und Kalle standen immer noch

stocksteif auf einem Platz. Es spielte irgendeine Musik, deren Melodie sie

nicht kannten, im Hintergrund, aber ansonsten war diese Einladung richtig

langweilig, wie das halt bei solchen Leuten meistens war. Es wurden über

die Beziehungen der Prominenten untereinander und über Dinge geredet,

die Markus und Kalle eigentlich gar nicht interessierten. Aber sie hörten

halt zu und taten so, als würde es ihnen nicht langweilig werden. Das wurde

es ihnen auch später nicht, aber das wussten sie jetzt noch nicht.


 

Kalle tat auf einmal so, als ob er auf die Toilette müsste und fragte seinen

Chef, wo es denn hinginge. Als dieser ihm den Weg erklärt hatte, ging er

hinaus. Natürlich musste er nicht auf die Toilette, er suchte nur einen

Grund, um sich im weiteren Haus von Harry Plott umzusehen. Als noch

eine Viertel Stunde herumging, fragte auch Markus nach der Toilette, er

hatte extra so lange gewartet, damit es nicht auffiel.


 

Harry Plott schöpfte keinen Verdacht, als in nicht allzu kurzen Abständen

alle zwei auf den Klo mussten. Aber sie wollten zu zweit sich die

Privatcomputer von Harry Plott zunutze machen. Bis sie fast durch alle

Zimmer dieses riesengroßen Gebäudes durch waren, verging alleine 10

Minuten, überall hingen Bilder an den Wänden, und als ein fremder

Besucher, in diesem Falle, Kalle und Markus, ein Zimmer betraten,

wechselten die Bilder die Motive und wurden andere. Dies war alles

elektronisch so gesteuert. Das waren die Unsummen, die dieses Haus

gekostet hatte, die Elektronik. Doch Kalle und Markus wollten jetzt nicht

nach der Elektronik Ausschau halten, sondern den Raum suchen, wo Harry

Plott seine Privatcomputer hatte. Sie fanden sie nach etwa 5 Minuten.


 

Es waren fünf Computer, in denen er bestimmt die Sachen aufgezeichnet

hatte, die ihm wichtig waren, bis Kalle und Markus da durch waren, würde

bestimmt eine Stunde drauf gehen, es sei denn, sie fanden die Sachen, die

sie interessierten gleich. Aber das war ja nicht unbedingt zu erwarten.


 

Zunächst machten sich Markus und Kalle an die zwei ersten Computer

heran, die in Harry Plotts Arbeitszimmer standen. Sie gingen im Eiltempo

die Dateien durch, aber sie fanden dort nichts. Es war jetzt schon über eine

halbe Stunde rum, wo sie durch Abwesenheit glänzten. Und jetzt mussten

sie immer noch drei Computer überprüfen. Wenn sie noch eine Weile

brauchten, würde dieser Harry bestimmt Verdacht schöpfen. Aber

schneller war es selbst für Markus und Kalle, die schon einiges über

Computer verstanden, nicht zu bewerkstelligen, das brauchte eben Zeit,

ansonsten hätten sie gleich aufhören können zu suchen.


 

Als Markus an Computer 3 und Kalle an Computer 4 waren, fanden sie

auch hier nichts, was Aufschluss über diese Sachen gegeben hätte. Deshalb

beschloss Kalle wieder zur Feier zurück zu gehen, damit es nicht noch mehr

auffiel, den Rest würde Markus schon alleine fertig bringen, und wenn sich

auf Computer 5 auch nichts finden ließ, dann wusste er sich auch nicht

mehr zu helfen.


 

Kalle ging also wieder zurück zur Feier ins Wohnzimmer der Plotts. Harry

sah ihn ganz erstaunt an und fragte ihn scherzhaft, ob er vielleicht in die

Toilette gefallen sei, weil er so lange gebraucht hatte. Dieser gab zu

verstehen, dass er immer so lange brauchen würde und damit gab sich

Harry Plott eigentlich zufrieden, so schien es zunächst. Kalle bemerkte

auch, dass Harry immer wieder um sich schaute, war ja klar, der wunderte

sich doch, wo Markus blieb, der war ja noch länger fort als Kalle.


 

Als eine Weile rum war, wurde Kalle doch tatsächlich gefragt, ob er nicht

wüsste, wo sein Freund abgeblieben sei. Markus erwiderte, dass dieser auch

auf die Toilette musste, es sei ihm aber nicht gut gewesen und er hätte sich

eine Weile in Harry Plotts Arbeitszimmer hingelegt. Aber bestimmt würde

er bald wieder erscheinen. Aber dieses Bald wurde doch bald ein bisschen

zu lang. Denn Markus hatte auf Computer 5 das gefunden, was sie schon

lange fieberhaft gesucht hatten.


 

Hier waren die ganzen Aufzeichnungen von Harry Plott. Nicht nur über

seine Firma Com, sondern auch über die Biotechnologiefirma Hagensen, in

der Harry Plott im Aufsichtsrat war.


 

Markus fand hier auch den Namen des Chefs der Biotechnologiefirma

Hagensen. Dieser hieß Larry Crant. Jetzt kamen die Informationen, was es

mit dieser Biotechnologiefirma auf sich hatte. Hier stand schwarz auf weiß,

in welche kriminellen Machenschaften diese zwei Typen, Harry Plott und

Larry Crant, verwickelt waren. Es war schrecklich, was da alles stand.

Doktor Frankenstein war da ehrlich gesagt noch harmlos. Markus las und

las und konnte es nicht glauben, was sich da vor seinen Augen auftat. Was

hier alles beschrieben war.


 

Es stand hier schwarz auf weiß, wie Harry Plott und Larry Crant

Menschenversuche durchführten, um deren Bewusstsein zu kontrollieren

oder wie sie dabei waren, ihnen Computerchips ins Hirn einpflanzen zu

lassen, damit sie nur noch den Willen Ihrer Betreiber ausführen würden.

Es wurden Versuche gemacht, wie man halb Cyborgs, halb Mensch

herstellen wollte. Das war das, was schon manche Leute immer

befürchteten, was sich da in einigen Biotechnologiefirmen alles abspielte.

Aber dass es diese grausige Realität war, daran dachte dann noch niemand.


 

Markus wurde es ganz schlecht, als er diese Dinge las. Das durfte doch alles

nicht wahr sein, jetzt war klar, warum die Typen jeden ausschalteten, der

ihnen zu nahe kam, um die Dinge aufzuklären. Kämen diese Sachen in die

Öffentlichkeit, wäre Harry Plott und dieser Larry Crant erledigt für

immer. Aber dafür würde Markus sorgen, das schwor er sich. Am liebsten

hätte er gleich das FBI alarmiert, aber das konnte er sich von Harry Plotts

Haus nicht erlauben, es war zu erwarten, dass auch hier alles irgendwie

überwacht war, und deshalb konnte er das auch vergessen. Aber sofort

morgen früh würde er das FBI darüber informieren, was es mit diesen

Verbrechern auf sich hatte.


 

Markus holte jetzt eine Diskette heraus, denn er musste ja die Sachen

abspeichern, damit sie endlich einen Beweis hatten, und der würde reichen,

das wusste er. Als er die ersten wichtigen Informationen gespeichert hatte,

las er aber weiter, es standen hier noch weitere unglaubliche Dinge.


 

An einzelnen Menschen wurden Versuche gemacht, wie man einen

künstlichen Virus züchten konnte, es würden nur wenige Gramm des

künstlich hergestellten Pest-artigen Virus genügen, um die Menschheit

auszurotten.


 

Aber für die Verbreiter des Virus wurde schon nach einem Gegenmittel

gesucht, damit es diesen nichts anhaben konnte, also es sollte am Ende so

aussehen, dass dieser Virus nur denen etwas machen würde, bei denen man

es wollte und nicht den andern. Markus war zuerst nicht ganz klar, für was

sie so was brauchen würden. Aber als er weiterlas, nein, das durfte doch

alles nicht wahr sein, das konnte nicht sein.


 

Hier stand schwarz auf weiß, dass Harry Plott in Zukunft vorhatte, sich als

Präsident aufstellen zu lassen. Seinen Wahlkampf konnte er ja selber

finanzieren, denn so viele Knete wie der besaßen andere weit nicht. Schon

aus diesem Grund war klar, dass er auch in dieser Sache eines Tages

erfolgreich sein würde. Denn was Harry Plott sich in den Kopf gesetzt

hatte, das schaffte er auch, dafür war er bekannt. Wenn aber dies das Ziel

war, was hier stand, sollte er die Präsidentschaft einmal gewinnen, dann

wäre das das schrecklichste Ereignis für die Welt.


 

Dieser Diktator würde doch tatsächlich einen künstlichen Virus herstellen

lassen, der nur die vernichtete, die er wollte, und die anderen nicht, auf

diese Weise wollte er sich die Weltherrschaft sichern. Markus schnürte es

fast die Kehle ab, was er da las. Er nahm seine Diskette und speicherte auch

das noch ab, damit er jetzt ja alles hatte. Er hatte natürlich noch nicht alles,

aber das meiste, das genügte.


 

Markus hatte jetzt endlich die Beweise, die reichten, um diese Verbrecher

dingfest zu machen, das er aber dazu überhaupt noch nicht kommen sollte,

wusste er jetzt noch nicht. Während er noch dabei war, die letzten

wichtigen Dinge auf Diskette zu speichern, blickte er kurz hoch und sah zu

seinem Erstaunen, dass sich auf einmal das elektronische Bild verwandelte,

dass an der Wand hin. Dies geschah immer dann, wenn ein fremder

Besucher den Raum betrat, dass die Bilder sich wechselten.


 

Markus fuhr es in sämtliche Glieder. Bestimmt würde dieser Typ nach ihm

suchen, er beeilte sich, dass er den meisten Teil dieser Dinge noch

abgespeichert bekam, und dann stand auch schon Harry Plott vor ihm, und

sah ihn mit durchdringenden Augen an. Dieser meinte, dass es ihm, Markus

doch recht gut gehen würde, wenn er sich schon am Computer zu schaffen

machte.


 

Da versuchte sich Markus heraus zu reden. Er wollte seinem Chef

klarmachen, dass ihm nur etwas übers Programmieren eingefallen war,

und da er jetzt nicht zu Hause oder am Arbeitsplatz war, hätte er halt jetzt

seinen Computer benutzt, um die Sache nicht wieder zu vergessen. Die

Diskette hatte Markus noch schnell in seiner Hosentasche verschwinden

lassen.


 

Harry Plotts Gesicht war anzusehen, dass er Markus diese Sache natürlich

nicht glaubte, das war klar. Aber er konnte nichts beweisen. Aber

irgendwie lief bei Markus alles schief, wäre er ein wenig früher fertig

gewesen, wäre nichts aufgefallen, außer dass sich ein paar Leute gewundert

hätten, weshalb er so lange abwesend war. Und jetzt musste dieser Harry

Plott ihn erwischen an seinem Privatcomputer.


 

Harry Plott hatte auch noch gesehen, wie Markus etwas in seine

Hosentasche steckte, und da er wusste, dass dies der Computer war, wo er

die geheimen Daten abgespeichert hatte, wusste er natürlich Bescheid.

Markus wusste, jetzt war er dran. Das durfte doch alles nicht wahr sein,

wenn er hier nur wieder herauskäme. Auf der anderen Seite überlegte er

sich schnell, es konnte ihm Harry Plott heute Abend doch hier nichts

machen, seine Frau war anwesend, die anderen Gäste waren alle noch da

und sein Geschäftsfreund Kalle auch, da konnte doch dieser Typ ihn nicht

einfach umlegen oder verschwinden lassen, das wäre doch zu auffällig.

Aber trotz alledem hatte Markus nicht damit gerechnet, dass dieser Harry

Plott gerade das tun würde. Natürlich nicht ihn umbringen, aber

verschwinden lassen heute Abend.


 

Als Markus wie ein begossener Pudel auf dem Computerstuhl von Harry

Plott saß, sah er, wie dieser sein Handy aus der Tasche holte und diesen

Lary Crant anrief, das war aus dem Gespräch zu entnehmen. Nachdem

Harry Plott das Gespräch beendet hatte, schaute ihn dieser Verbrecher aus

kalten Augen an. In den nächsten Minuten würde er von seinem Freund

abgeholt werden, er meinte Markus damit, und dann würde er ja auch

seinen Beitrag zur Wissenschaft leisten können.


 

Markus wusste nur zu gut, was das bedeutete, sie wollten mit ihm auch

Versuche machen, und wenn er dabei draufging, war es auch egal. Am

Ende würden sie ihn sowieso umbringen, weil er zuviel wusste. Markus saß

stocksteif auf seinem Stuhl, wenn doch nur Kalle hereinkäme, er verstand

das nicht, dieser musste sich doch wundern, warum er nicht mehr kam so

lange. Aber Harry Plott würde das heute Abend durchziehen, das wusste er

nur zu gut, dass dieser zu allem fähig war. Den Leuten da draußen würde

er irgend etwas erzählen und die würden es glauben. Da konnte niemand

mehr was machen. In ein paar Minuten würde dieser Larry Crant hier sein,

und dann ist es um ihn schlecht bestellt, das wusste er nur zu genau.


 

Es ging jetzt alles blitzschnell, Harry Plott zog ein Taschentuch aus seiner

Tasche, tat etwas drauf und hielt es Markus unter die Nase. Es war ein


 

Narkosemittel und innerhalb von einer Minute war Markus weggetreten

für lange Zeit. Als Markus wieder erwachte, wusste er im nächsten

Augenblick, noch nicht genau, wo er sich befand. Aber dann kam die

Erinnerung wieder nach und nach. Dieses Gebäude kam ihm doch bekannt

vor, jetzt wusste er es, es war das Gebäude Der Biotechnologiefirma

Hagensen. Er lag auf irgendeiner Liege und war festgebunden. Er wusste

nicht, wie er loskommen sollte. Bestimmt würde es nicht lange dauern, bis

sie kamen, und irgendwelche Versuche mit ihm machten.


 

So viel er sehen konnte, befand er sich im 2. Stock der Biotechnologiefirma.

An der Wand es Zimmers hing eine Uhr, es war jetzt 9 Uhr morgens. So

lange musste er in der Narkose gewesen sein. Wenn er sich nur irgendwie

befreien könnte. Da hatte er sich was eingebrockt. Ob er da noch einmal

heil herauskam, wusste er wirklich nicht.


 

Aber das FBI und Kalle würden sich doch bestimmt fragen müssen,

weshalb er gestern Abend nicht mehr aufgetaucht war. Das musste doch

alles auffallen. Er wusste natürlich nicht, was ihnen dieser Harry Plott alles

erzählt hatte. Sie würden ihm doch hoffentlich nicht noch alles glauben.

Kalle wusste doch inzwischen, was für ein Verbrecher dieser Harry Plott

war. Wenn er Glück hatte, würden die anderen etwas unternehmen, wenn

nicht, war er geliefert.


 

Auf jeden Fall war jetzt Harry Plott entschieden zu weit gegangen, wenn

das FBI jetzt nichts unternehmen würde, dann wusste er auch nicht mehr,

was er noch sagen sollte. Selbst wenn sie was unternehmen, konnte es sein,

dass es für ihn dann aber zu spät war. Wer weiß, was diese Kerle

inzwischen mit ihm anstellen würden. Wenn er nur wüsste, ob Harry Plott

wieder in seiner Firma war oder jetzt schon hier.


 

Wenn er doch nur irgendwie loskäme, aber er war so fest an die Liege

geschnallt, dass er beim besten Willen nicht versuchen konnte,

freizukommen. Er hatte ja auch noch gar nicht die Kraft dazu. Er war noch

ganz benommen von dem Betäubungsmittel.


 

Aber es mussten doch jetzt bestimmt schon Mitarbeiter, die in dieser Firma

arbeiteten , zugegen sein, vielleicht konnte er sich so bemerkbar machen.

Aber ob ihn jemand hören würde, war ja eine andere Frage. Immerhin

befand er sich im 2. Stock des Gebäudes, und hier oben war es eigentlich

ziemlich ruhig. Vielleicht arbeiteten in den oberen Etagen überhaupt keine

Leute.


 

Bestimmt würden sie hier oben nur ihre Versuche machen. Die Leute

waren wahrscheinlich nur unten, und hier oben konnte ihn dann keiner

hören, und ans Fenster konnte er ja nicht gehen und hinausschreien, dazu

musste man erst einmal loskommen.


 

Als Markus so eine Weile dagelegen hatte und überlegte, was er tun konnte,

hörte er, wie sich jemand an der Tür zu schaffen machte. O, Gott, dachte

er, jetzt würden sie kommen und beginnen, Versuche mit ihm anzustellen,

er konnte sich jetzt wieder dunkel erinnern, was dieser Harry Plott gestern

Abend, kurz bevor er ihn narkotisierte, alles zu ihm gesagt hatte. Doch zu

seiner Überraschung kam nicht Harry Plott, sondern dieser andere

kriminelle Typ, der Chef dieser Firma Hagensen, Lary Crant zur Tür

herein. Markus versuchte verzweifelt, sich zu bewegen, um doch frei zu

kommen, denn was dieser Typ bald mit ihm machen würde, konnte er sich

ausrechnen, der erledigte seine Sachen auch alleine, da brauchte er nicht

unbedingt seinen kriminellen Harry Plott dazu. Lary Crant hatte ja auch

seinen Freund Robert umgebracht, ohne dass der andere dies gleich wusste.

So würde er bestimmt jetzt auch mit ihm erfahren.


 

Nach einer Weile stand dieser Typ genau vor seiner Liege und grinste ihn

noch frech an. Wahrscheinlich gefiel es diesem Verbrecher, dass er,

Markus, jetzt so hilflos war, denn sie wussten genau, sie hatten wieder

jemand ausgeschaltet, der bestens über sie Bescheid wusste. Und sie würden

jeden umlegen, der sich gegen sie stellte, so viel war inzwischen klar.


 

Dieser fiese Typ Larry Crant sagte auch gleich zu Markus, dass er es noch

ein bisschen genießen solle, die letzten paar Stunden seines Lebens. Würde

er jetzt etwa nicht gleich was machen? Wahrscheinlich würde er warten,

bis sein anderer Verbündeter zugegen war. Heute Abend dann, würden sie

wahrscheinlich mit ihm die ersten Versuche anstellen. Vielleicht würde er

es bis dahin doch noch schaffen sich zu befreien.


 

Genauso war es auch, dass erfuhr er jetzt von diesem Lary Crant. Markus

hörte sich das alles an ohne Regung. Es gab jetzt nur noch eines, entweder

er war frei bis in ein paar Stunden, oder er war erledigt. Und er wusste

nicht einmal, ob die anderen was unternahmen. Vielleicht steckten sie ja

auch mit diesen zwei unter einer Decke, wer wusste schon noch, was hier

wahr war und was nicht. Aber Markus hatte keine andere Wahl, er musste

aus allem das Beste hier machen, bloß ob er das noch konnte, war ja die

Frage. Aber er musste es versuchen.


 

Nachdem dieser Lary Crant wieder das Zimmer verlassen hatte, versuchte

Markus wie wild sich los zu reisen, aber so sehr er es versuchte, er schaffte

es einfach nicht, er hatte zwar den Eindruck, als würden sich die Fesseln

etwas lockern, aber ans Freikommen war noch nicht zu denken. Na ja gut,

es blieben ihm ja wahrscheinlich noch ein paar Stunden. Aber es könnte

auch genauso gut sein, dass sie schon früher kamen, aber wahrscheinlich

würden sie warten, bis die anderen Mitarbeiter nach Hause gegangen

waren. Aber vielleicht war diesen Typen ja inzwischen alles schon egal, wer

konnte das schon sagen.


 

Markus überlegte sich auch, vielleicht hatten sie ja Kalle auch hier

irgendwo festgehalten. Vielleicht haben sie mit diesem auch was gemacht,

der hätte sich nämlich bestimmt nicht von diesen Typen was erzählen

lassen. Wer weiß, vielleicht lag dieser ja auch oben irgendwo in einem

anderen Zimmer, wer konnte schon genau wissen, was diesen Typen noch

alles einfiel. Die würden alles machen, um ihre kriminellen Ziele zu

verfolgen.


 

Dann auf einmal wieder hörte Markus Schritte, es musste also wieder

jemand in den oberen Stock kommen, aber so lange er nicht wusste, ob es

diese Verbrecher waren, konnte er sich ja nicht bemerkbar machen, er sah

ja nicht, wer es war. So versuchte er noch eine Weile, sich still zu verhalten.

Dann hörte er zwei Stimmen auf dem Gang, aber es waren nicht die

Stimmen von Harry Plott oder Lary Crant. Markus hatte diese Stimmen

noch nie gehört. Er konnte sie nicht zuordnen. Aber er wusste halt immer

noch nicht, ob nicht noch ein paar andere Kriminelle bei dieser Sache hier

mitmachten. Vielleicht gehörten sie auch zu diesen Beiden. Wenn es aber

andere Leute waren, vielleicht nur Mitarbeiter, könnte er sich vielleicht

bemerkbar machen. Je mehr er überlegte, desto klarer war ihm, dass er

sich bemerkbar machen musste, wenn es halt auch ein paar Verbrecher

waren, konnte er es nicht ändern. Dieses Risiko musste er eingehen, wenn

er freikommen wollte, denn alleine würde er es ohnehin nicht schaffen.


 

Markus hatte zwar einen Knebel im Mund, aber ein paar Laute konnte er

schon von sich geben. Wenn er schreien hätte können, wäre es besser

gewesen, aber vielleicht würde er es auch so hinkriegen. So wie er konnte,

ein bisschen konnte er sich jetzt bewegen, trat er gegen die Liege, das gab

auch Geräusche. Nachdem er ein paar Minuten versucht hatte, so auf sich

aufmerksam zu machen, lauschte er gespannt, aber es schien niemand von

ihm Notiz zu nehmen, er hatte doch Stimmen gehört, aber jetzt hörte er

nichts mehr. Vielleicht arbeiteten doch ein paar Leute hier oben auf der

Etage und sie waren in ihren Zimmern verschwunden. Damit wäre auch zu

erklären, warum man jetzt nichts mehr von ihnen hörte. Jetzt war Markus

wieder so schlau wie am Anfang. Jetzt hörte er niemanden mehr und

vernahm auch keine Geräusche, aber alleine würde er halt auch nicht

freikommen. Ganz erschöpft lag er eine Weile so regungslos da und wusste

einfach nicht mehr, was er noch tun sollte. Wenn nur endlich was

geschehen würde, was, war ihm inzwischen schon so was von egal. Wenn

nur das alles hier bald vorbei wäre, egal ob so oder anders. Aber dieses

Warten auf das Ungewisse machte ihn so langsam verrückt.


 

Markus war vor Erschöpfung ein paar Stunden eingeschlafen, und als er

aufwachte, hörte er wieder Stimmen auf dem Gang. Aber diesmal, oh

Schreck, konnte er die Stimmen schon zuordnen, es waren Larry Crant

und sein Chef Harry Plott, das durfte doch nicht wahr sein. Die kamen

wirklich am helllichten Tag und machten Versuche mit ihm, obwohl die

anderen Mitarbeiter immer noch in der Firma arbeiteten. Denen war

inzwischen scheinbar schon alles egal geworden. Doch dann schaute

Markus auf die gegenüberliegende Wanduhr, und es traf ihn fast der

Schlag. Es war ja schon 7 Uhr abends. So lange er geschlafen, anstatt sich

zu befreien, und jetzt war er geliefert, das wusste er. Wie konnte ihm das

nur passieren, wie konnte man nur einschlafen, wenn man wusste, was

einem bald erwartete. So blöd konnte doch nur er sein. Aber es war halt

schon zu viel geschehen in den letzten Tagen und er war ganz einfach

erschöpft gewesen.


 

Es dauerte nicht lange und die beiden Larry Crant und Harry Plott,

standen vor ihm und grinsten ihn noch frech an. Es gefiel den beiden, dass

sie ihn so hilflos da liegen sahen. Na, was machen wir den nun mit meinem

fleißigsten Mitarbeiter höhnte Harry Plott ihn an. Schade, dass du nicht auf

unserem Kurs bist, so müssen wir dich halt leider auch ausschalten.

Markus wollte sich mit aller Gewalt losreißen, aber die beiden lachten nur,

weil sie nur zu gut wussten, dass seine Versuche loszukommen, zum

Scheitern verurteilt waren. Markus befand sich in der schwierigsten Lage

seines Lebens. Dass ihm so was einmal passieren würde, daran hätte er

nicht im Traum gedacht.


 

Markus konnte seine Peiniger nur noch entsetzt ansehen, was anderes blieb

ihm nicht übrig. Auf seine Frage, was mit seinem Freund Kalle passiert

war, bekam er von diesen Typen auch gleich eine Antwort. Diesen hatten

sie auch betäubt, nachdem Harry Plott zu ihm gestern Abend gesagt, er

solle doch noch einmal ins Arbeitszimmer kommen, seinem Freund ginge es

schlecht. Das hatte Kalle auch noch geglaubt, er konnte ja nicht wissen,

dass Harry Plott schon an diesem Abend zuschlagen würde, obwohl noch

alle Gäste da waren. So hatte sich Kalle halt ins Arbeitszimmers seines

Chefs locken machen, um nach ihm Markus, zu sehen. Kalle wusste ja

nicht, dass er von seinem Chef erwischt worden war, als er die Dateien

durchstöberte. So war Kalle das gleiche Schicksal erfahren wie ihm, doch

wo sie diesen gefangen hielten, sagten die beiden Verbrecher Markus nicht,

er wusste nicht, ob er hier war oder woanders.


 

Harry Plott hatte es bestimmt auch gut hingekriegt, dass die anderen Gäste

nicht bemerkt haben, was da vor sich ging. Es waren ja 480 Leute

eingeladen, um diesem Kriminellen zu huldigen, da fielen doch zwei Leute

nicht auf, wenn sie nicht mehr da waren. Vielleicht hatte er ja zu den

anderen gesagt, dass die zwei schon nach Hause gegangen waren.

Sie waren ja immerhin zwei Stunden da gewesen. Das würden die Leute auch glauben,

sie wussten ja das alles nicht, was sich da abspielte.


 

Die zwei Verbrecher unterhielten sich noch eine Weile miteinander, aber

sie taten ihm komischerweise jetzt noch nichts. Mit der Bemerkung, dass sie

in zwei Stunden wieder kommen würden, um mit ihm die ersten Versuche

anzustellen, gingen sie wieder von dannen und Markus war alleine mit

seinem Schicksal. Das war vielleicht jetzt die Chance, jetzt musste er

freikommen, wenn er bis in 2 Stunden nicht frei war, war er erledigt, er

wusste jetzt auch, dass er von seinem Freund Kalle keine Hilfe bekommen

konnte, denn der war selber gefangen bei diesen Typen. Wenn er nur

wüsste, wo sie ihn versteckt hatten? Wahrscheinlich auch hier, aber so klar

war das ja nicht, vielleicht hatten sie ihn auch irgendwo anders, wer konnte

das schon wissen, was denen alles einfiel.


 

Markus konnte sich schon im Traum vorstellen, was sie für Versuche sie

mit ihm anstellen würden, entweder würden sie ihm einen Chip ins Gehirn

verpflanzen oder an ihm einen neuen Virus ausprobieren, den sie später

dann, nach der Machtübernahme von Harry Plott, auf die Menschheit

loslassen würden. So was durfte doch echt nicht wahr sein. Das war die

reinste Kriminalstory des Jahrtausends, was da ablief. Und er war der

Beschissene dabei, er und seine Freunde, die durch seine Schuld in diese

Lage überhaupt erst kamen, aber wären es sie nicht gewesen, hätten diese

Verbrecher halt ihre Versuche mit anderen Leuten gemacht. Jetzt waren

halt sie dran, für diese Verbrecher zählten doch schon längst keine

Menschenleben mehr, nur noch Macht und Herrschaft und

Gewinnstreben,. Wer dabei auf der Strecke blieb, war egal. Wenn man sich

vorstellte, dass so ein Verbrecher wie dieser Harry Plott bald an die Macht

gewählt werden würde, diesen Gedanken durfte man nicht zu Ende denken,

was da auf die Menschheit zukommen würde, wenn dieser seine

Macht in die Tat umsetzten würde. Und Markus wusste noch immer

nicht, wie er sich befreien konnte. Sie hatten ihn einfach so fest gebunden,

dass es unmöglich war, freizukommen, was ja auch klar das Ziel der

beiden war.


 

Inzwischen war schon eine Stunde vergangen, aber Markus konnte sich

immer noch nicht befreien. Er hatte zwar die Fesseln etwas mehr noch

gelockert, weil er daran rüttelte, so gut er eben konnte, aber loszubringen

waren sie nicht. Er wusste jetzt wirklich nicht mehr, was er noch versuchen

sollte. In einer Stunde würden sie spätestens kommen, und dann war für

ihn die letzte Galgenfrist herum. Wenn er es bis dahin nicht geschafft hatte,

konnte er sich vergessen, und es sah nicht so aus, als würde er es noch

schaffen bis in einer Stunde.


 

Er lag einfach so da und wusste nicht mehr, was er machen sollte. Er wusste

sich einfach keinen Rat mehr, eine dreiviertel Stunde, eine halbe Stunde

noch, und er hatte sich immer noch nicht von den Fesseln befreit. Aber

irgendwann musste doch das FBI bemerken, dass da etwas nicht mehr

stimmen konnte, sie konnten ja ihn nicht mehr erreichen, die mussten sich

doch wundern, warum dass er auch verschwunden war. Und weil sie ja

schon die Verdachtsmomente kannten, mussten sie doch was unternehmen,

um ihn und Kalle zu befreien.


 

Die anderen Mitarbeiter der Softwarefirma Com mussten doch auch

merken, dass alle beide, er, Markus und Kalle verschwunden waren.

Natürlich würde sich Harry Plott damit ausreden, dass sie krank

geschrieben seien oder so was ähnliches, aber sie würden ja nie mehr

kommen, und was würde er denen dann erzählen. Es fiel doch so langsam

auf, dass immer mehr Leute in Harry Plotts Umfeld verschwanden und nie

mehr wiederkehrten. Aber bis das alles herauskam, hatte dieser

Machtmensch seine letzten Pläne vielleicht schon verwirklicht, da konnte

man nichts mehr gegen ihn ausrichten. Das konnte man ja heute fast schon

nicht mehr, dieser Kerl hatte doch genug Geld, um sich die besten Anwälte

und alles leisten zu können, und ohne handfesten Beweise, dass er hinter

Menschenversuchen steckte, konnte auch das FBI nichts erreichen, so sehr

sie auch wollten. Markus konnte sich seine Lage überdenken, wie er wollte,

zum jetzigen Zeitpunkt zumindest war sie noch recht aussichtslos. Und in

einer viertel Stunde jetzt war es soweit, da würden sie wiederkommen, um

mit ihren kriminellen Versuchen bei ihm fortzufahren. So sehr sich auch

Markus anstrengte, er konnte sich nicht befreien, es war zum

Verrücktwerden. Sollte das sein Schicksal sein, seinem Ende entgegen zu

sehen im Schlepptau dieser Verbrecher?


 

Die letzte Viertelstunde war schneller herum, als ihm lieb war, es war jetzt

8 Uhr, als Markus dann auf dem Gang Schritte vernahm und sogleich die

Stimmen hörte, die ihm nur allzu bekannt inzwischen waren. Als die Tür

aufging, wusste Markus, dass es jetzt bestimmt sein Ende war.


 

Den zwei Verbrechern sah man schon an, dass sie sich über seine

Hilflosigkeit auch noch lustig machten. Sie wussten, sie hatten ihn

vollkommen in der Hand. Jetzt würden sie gleich mit ihren Versuchen

beginnen, obwohl dieses Zimmer gar nicht wie ein Labor aussah. Kaum

hatte Markus das gedacht, gingen die zwei Typen zu ihm hin und machten

ihm die Fesseln weg, denn sie hatten vor, ihn in ein anderes Zimmer zu

bringen, wo sie dann ihre Versuche machen würden. Das würde dann

bestimmt das Labor sein. Vielleicht konnte er sich auf dem Weg dorthin

losreißen, er musste schnell handeln, das wusste er, hoffentlich würde er es

hinkriegen. Aber ob er noch die Geistesgegenwart für solche Handlungen

besaß, nach allem, was er schon erleben musste, war fraglich. Aber

versuchen musste er es.


 

Nachdem ihn diese zwei Typen von der Liege losgebunden hatten, legten sie

ihm Handschellen an, jetzt war er aber wieder in der gleichen ausweglosen

Lage wie vorher, wie sollte er sich jetzt befreien, das war jetzt das gleiche.

Das hätte er sich auch denken können, dass diese Typen nicht so

unvorsichtig waren, ihn einfach so hinauszuführen. Wie konnte er nur so

dumm sein? Es gab jetzt nur noch eines, er musste sich in dem Moment,

wenn sie ihm wieder die Handschellen losmachten, irgendwie losreißen,

bevor sie ihn wieder auf einer Liege festbanden. Diesen kurzen Augenblick

musste er blitzschnell nutzen, hätte er das jetzt gewusst, dass sie ihm

Handschellen anlegen, hätte er es jetzt schon versuchen müssen, sich in der

Zwischenzeit loszureißen. Ob er nämlich aus dem anderen Zimmer dann

noch herauskam, war fraglich, vielleicht würden sie gleich hinterher die

Tür abschließen und dann war sowieso alles zu spät. Diese Verbrecher

würden an alles denken, um an ihr Ziel zu kommen, das musste ihm so

langsam klar sein. Wenn er jetzt nicht schnell handelte, war er wirklich

verloren. Er musste jetzt bald etwas riskieren.

Kapitel 3


 

Lary Crant und Harry Plott legten ihm Handschellen an und was noch

schlimmer war, sie banden ihm auch die Augen zu und führten ihn in das

andere Zimmer, wo sie bald ihre kriminellen Versuche an ihm beginnen

würden, falls er nicht freikam. Doch was dann kam, damit hatte Markus

eigentlich nicht gerechnet.


 

Als sie das Zimmer betraten, nahmen sie ihm die Handschellen ab und das

Band von den Augen, er verstand zuerst nicht warum, und als er die Augen

öffnete, sah er zu seinem Erstaunen seinen Freund Kalle auf einer Liege des

Zimmers liegen. Dieses Zimmer sah jetzt eher aus als ein Labor. Wieso

hatten sie ihm jetzt gezeigt, wo sein Freund Kalle liegt?


 

Aber nach weiteren Erklärungen der zwei Typen erfuhr er es. Sie machten

sich noch einen Spaß daraus, dass sie mit allen beiden gleichzeitig

zusammen Experimente anstellen konnten. Die zwei Verbrecher meinten,

sie hätten sich doch bis jetzt so gut miteinander verstanden, das sollte in

den letzten Stunden ihres Lebens auch nicht anders sein. Wie gesagt, die

Schlechtheit dieser Typen war durch nichts zu überbieten. Was würden sie

in den kommenden Stunden noch alles mitmachen. Markus musste sich

jetzt überlegen, was er tat. Dann ging alles blitzschnell, während sich die

beiden Verbrecher darüber unterhielten, wie sie mit ihm und Kalle

verfahren würden, versetzte Markus den beiden einen Tritt, in einem

Augenblick, wo sie nicht damit gerechnet hatten. Denn sie hatten ihn ja für

eine Weile losgebunden. Aber jetzt musste er noch seinen Freund Kalle von

der Liege losbinden. Bis er das geschafft hatte, waren die zwei wieder auf

den Beinen, er versuchte es dennoch.


 

Harry Plott war als erster wieder auf der Höhe und versuchte Markus von

der Liege wegzuziehen, aber dieser nahm alle seine übermenschliche Kraft

zusammen und versetzte diesem einen Schlag, dass er erst mal eine Weile

liegen blieb. Aber in der Zwischenzeit war der andere wieder auf der Höhe

und wollte Markus am Arm greifen, um ihn von der Liege weg zu ziehen.

Aber wieder versetzte Markus diesem einen Schlag unters Kinn, aber

diesmal etwas fester als das erste Mal, und jetzt musste Markus schnell

handeln, es dauerte schon eine Minute, bis er die Fesseln seines Freundes

Kalle geöffnet hatte. Die beiden Männer hatten sich schon wieder erholt, als

er gerade dabei war, seinen Freund vollständig zu befreien. Er packte

diesen und zog ihn hinter sich her. So schnell sie konnten, rannten sie zur

Tür und waren auch schon draußen.


 

Aber die Typen kamen ihnen mit einer Minute Verspätung schon

hinterher. Markus und Kalle nahmen alle ihre Kraft zusammen und

rannten so schnell sie konnten die Treppe hinunter in den ersten Stock.

Aber im Rennen waren die zwei Verbrecher fast schneller als Markus und

Kalle, obwohl sie älter waren. Dennoch hätten es Markus und Kalle

geschafft, die Eingangstüre der alten Villa zu erreichen, aber zu ihrem

Ärger war diese verschlossen.


 

Was sollten sie jetzt tun, jetzt war alles umsonst, sie hatten keine andere

Wahl, als sich hier drin zu verstecken, aber wo sollten sie hin, die Türen

waren fast alle abgeschlossen, nur die Toilettentüren waren offen, sie

mussten als da hinein, eine andere Möglichkeit gab es nicht für sie.


 

Kaum waren sie in einer der 10 Toiletten des 1. Stockes versteckt, hörten

sie auch schon die Schritte der beiden Verbrecher auf dem Gang der

untersten Etage. Diese schauten sich zunächst verblüfft um, denn sie

wussten ja, dass die Eingangstüre verschlossen war, und sie deshalb niemals

nach draußen gelangen konnten. Aber im ersten Moment sahen sie sie nicht

mehr und schauten sich nur um. Da sie aber wussten, dass auch fast alle

Türen nach Feierabend verschlossen waren, konnten sie sich ja denken,

dass die beiden nur auf der Toilette versteckt sein konnten. Sie würden alle

zehn durchsehen und in einer mussten sie ja dann zu finden sein.


 

Das war natürlich auch Markus und Kalle klar, dass es nicht mehr lange

dauern würde und sie würden sie gefunden haben. Da sahen sie aber mit

einem Mal die Lösung vor Augen. Sie waren ja im 1. Stock und vielleicht

konnten sie durch das Toilettenfenster nach draußen gelangen. Es war

dann nicht mehr allzu hoch, um nach draußen zu gelangen. Jedoch waren

an den Toilettenfenstern Gitterstäbe angebracht, sie mussten also mind.

einen Gitterstab weg bekommen. Diese waren aber viel zu fest und sie

wussten momentan noch nicht, wie sie das bewerkstelligen sollten.


 

Markus und sein Freund hörten schon, wie die Verbrecher den Raum mit

den Toiletten betraten, um eine nach der anderen durchzusehen. Sie

mussten sich jetzt blitzschnell was einfallen lassen, damit sie durchs Fenster

ins Freie kamen.


 

Mit der ganzen Kraft stemmten sich die beiden nun gegen das

Gitterfenster, und siehe da, es gab nach, es war doch nicht so fest, wie sie

am Anfang geglaubt hatten, und da sie zusammen 160 Kilo wogen,

schafften sie es, ein Gitter einzureißen und endlich nach draußen zu

gelangen. Das war Rettung in letzter Sekunde, denn es dauerte nicht mehr

lange, und die Verbrecher waren an der 10. Toilette angelangt, wo sie sich

noch vor einigen Sekunden versteckt hielten.


 

Als das geschah, sprangen Markus und Kalle schon nach draußen,

Kalle hatte sich zu seinem Ärger noch den Fuß verstaucht, aber sie mussten

 alle ihre Kraft zusammen nehmen um schnellstens sich in Sicherheit zu bringen.

Denn die Typen würden natürlich auch durch das Fenster springen, auf jeden Fall

 wären sie ihnen gleich auf den Fersen. Sie mussten deshalb zusehen, dass sie

 so schnell wie möglich in einem Haus in der Nähe unterkamen.


 

Markus und Kalle klingelten einfach an einer Tür und die Leute sahen sie

ganz erstaunt an, als diese sagten, dass sie nur für eine Stunde sich bei

ihnen aufhalten wollten. Die zwei Freunde erzählten natürlich diesen

fremden Leute ihre Geschichte, was sie schon alles mitgemacht hatten und

dass sie es nachher dem FBI melden würden. Sie würden es schon von hier

aus machen, vom Telefon der Leute aus.


 

Vom Fenster bei diesen Leuten aus sahen Markus und Kalle, wie die zwei

Verbrecher auf der Straße herumrannten und die zwei verzweifelt suchten,

aber natürlich nicht fanden. Sie sahen, wie sie sich angestrengt unterhielten

und in alle Richtungen schauten, aber sie wussten, sie hatten ihre Opfer aus

den Augen verloren und sie konnten ja schlecht in jedes Haus hineingehen

und nachfragen, außerdem wussten sie ja, dass ihre Opfer den anderen

erzählen würden, was sie mit ihnen angestellt hätten und sie mussten sich

heute damit zufrieden geben, dass sie heute ihre kriminellen Ziele nicht

erreicht hatten, denn nun würden ihre Opfer das FBI benachrichtigen und

die Hausdurchsuchungen würden nicht mehr lange auf sich warten lassen.


 

Aber Markus und Kalle waren endlich mal fürs erste in Sicherheit, das war

das Wichtigste. Nachdem sie vom Telefon dieser Leute aus das FBI

verständigt hatten, kamen diese auch gleich angefahren und holten die zwei

jungen Männer mit ihrem Auto ab. Jetzt waren sie endgültig fürs erste in

Sicherheit. Als Markus und Kalle nun bei den Beamten des FBI im Büro

saßen, erzählten sie diesen ihre ganze Geschichte, was sich ereignet hatte

und dass sie nur knapp mit dem Leben davongekommen waren. Aber sie

hatten die Diskette nicht mehr, wo die ganzen Sachen gespeichert waren,

die Markus bei Harry Plott an seinem Privatcomputer heruntergeladen

hatte.


 

Und sie wussten, dass ihnen hiermit wieder die Beweise fehlten. Die

Diskette hatten natürlich diese beiden Typen wieder an sich genommen. Die

Beamten des FBI glaubten ihnen zwar, aber der Beweis war wieder nicht

mehr da.


 

Natürlich mussten sie den zwei jetzt endlich das Handwerk legen und die

Beamten des FBI versuchten auch ohne Beweismittel,

Hausdurchsuchungsbefehle für die beiden zu bekommen. Aber so schlau

waren natürlich die beiden Verbrecher auch, dass dies in absehbarer Zeit

geschehen würde und sie transportierten ihre Opfer, die sie für ihre

fürchterlichen Forschungen missbrauchten einfach woanders hin.


 

Als dann die Zeit der Hausdurchsuchungsbefehle kam, hatten diese beiden

Verbrecher alle ihre Spuren verwischt und die Beamten konnten weder in

ihren Privathäusern noch in ihren Firmen irgendwelche Beweismittel

finden und auch sämtliche Dateien waren gelöscht, wo vorher alles stand,

war jetzt nichts mehr zu finden. So schlau waren sie natürlich, die beiden.


 

Als die Beamten alles durchsucht hatten und dennoch nichts fanden, waren

sie wieder genauso weit wie am Anfang der Geschichte, sie konnten beim

besten Willen nichts gegen sie ausrichten, denn sie fanden nicht ein

Beweismittel, das die kriminellen Machenschaften dieser zwei Typen

bewiesen hätte. Sie hatten alles beiseite geschafft.


 

Die Beamten konnten sich auch nicht erklären, wo sie ihre ganzen Opfer

jetzt hingebracht haben konnten. Jedenfalls in ihren Firmen und

Privathäusern waren diese Opfer nicht zu finden und die zwei Kriminellen

standen wieder mit weißer Weste da, obwohl die Beamten natürlich genau

wussten, dass die Beweise beiseite geschafft wurden, konnten sie ihnen

nichts anhaben. Das war das Blöde an der Sache.


 

Als die Beamten wieder abziehen mussten, wussten sie, dass der heutige

Tag nicht gut verlaufen war, es war eine große Niederlage für das FBI, aber

leider nicht für diese Verbrecher. Die hatten wieder einmal Glück gehabt,

doch wo sie ihre Beweismittel versteckt hatten, keine Ahnung. Nachdem die

Beamten Markus und Kalle die Sachlage geschildert hatten, waren diese

natürlich beunruhigt, diese Kriminellen konnte man doch nicht einfach

laufen lassen, das war das Letzte, jeder von ihnen wusste doch nun, dass sie

schuldig waren, und man konnte es ihnen nicht einmal beweisen, das war

das Schlimme.


 

Aber Markus und Kalle mussten fürs erste froh sein, dass sie mit dem

Leben davon gekommen waren. Die Firma konnten sie natürlich nicht

mehr betreten, das war klar. Der Arbeitsplatz war jetzt auch in dieser

Situation momentan nicht das Wichtigste. Sie waren gerade noch einmal

mit dem Leben davongekommen, das war jetzt das Wichtigste.


 

Jetzt gab es natürlich noch ein anderes Problem, sie mussten jetzt beide

umziehen, denn Harry Plott wusste ungefähr, wo seine früheren

Mitarbeiter wohnten. Sonst würde er ihnen gleich am nächsten Tag

auflauern und einmal würde er sie erwischen.


 

Markus und Kalle beschlossen daher, dass sie zusammen eine Wohnung in

einer anderen Straße nehmen würden, sie würden sich die Miete teilen, da

sie ja demnächst mal für eine Weile nur vom Arbeitslosengeld leben

würden, bis sie wieder was gefunden hatten, war dies das beste so. Wenn sie

zusammen wohnten, konnte auch einer auf den anderen besser aufpassen,

damit nicht noch einmal so was passieren würde wie in der Vergangenheit.


 

Markus und Kalle machten sich auch gleich daran eine neue Wohnung zu

finden, sie hatten sogar am gleichen Tag Glück dabei. Bis sie natürlich

umzogen, bis alles erledigt war, würde es eine Woche dauern, war alles viel

zu kurzfristig. Sie mussten daher wohl oder übel wenigstens noch eine

Woche in ihrer alten Bleibe wohnen. Aber Kalle ging nicht mehr in seine

Wohnung, sondern wohnte die eine Woche bei Markus.


 

In den nächsten Tagen war an Schlaf nachts nicht zu denken, es wurde

zwar ein Beamter des FBI vor dem Mietshaus abgestellt, aber dennoch

hatten die beiden keine ruhige Minute, denn es war den Typen zuzutrauen,

dass sie den Beamten zusammenschlugen, um in ihre Wohnung zu

kommen. Denn diese Typen wussten, dass Markus und Kalle ihnen einen

weiteren Strich durch ihre kriminellen Machenschaften ziehen würden, sie

würden deshalb versuchen, sie so schnell wie möglich wieder in die Finger

zu kriegen, und dass ihnen da jedes Mittel recht war, das war inzwischen

jedem der Beteiligten klar.


 

Doch die nächsten Tage verliefen ohne jede weitere Zwischenfälle, aber die

Typen mussten ja jetzt auch aufpassen, dass sie keine Fehler mehr

machten, denn sonst waren sie dran. Sie waren auch so schlau, dass sie

wussten, dass das FBI bestimmt auf die beiden aufpassen würde. Deshalb

gingen die nächsten 6 Tage vorbei, und Markus und Kalle konnten

umziehen, natürlich geschah alles weiterhin unter Polizeischutz. Aber

immer konnten ja die Beamten nicht auf sie aufpassen, aber sie würden

jetzt bald woanders wohnen, vielleicht würde es auch bald nicht mehr lange

dauern, und man konnte diesen kriminellen Typen das Handwerk legen.

Aber bis dies so weit war, konnte noch eine Menge passieren, wie recht sie

damit hatten, wussten jetzt alle Beteiligten noch nicht.


 

Markus und Kalle lebten sich gut ein in der neuen Umgebung, sie waren

nicht aus Washington weggezogen, aber in eine ganz andere Straße, da

würden diese Typen sie zumindest vorerst nicht finden. Ein weiteres

Problem war jetzt natürlich die Arbeitssuche, es gab zwar noch eine große

Softwarefirma in Washington, aber ihr früherer Arbeitgeber würde schon

dafür sorgen, dass sie bestimmt keine Anstellung mehr in so einer Firma

fanden, er würde sie überall schlecht machen, dieser Verbrecher, das war

klar. Und es wäre auch viel zu auffällig gewesen, das hätten diese Typen

bestimmt erfahren.


 

Markus und Kalle mussten in der nächsten Zeit wahrscheinlich ohne Job

auskommen, und hätten sie sich nicht von Harry Plott erwischen lassen,

hätte die Geschichte einen besseren Verlauf genommen. Aber es war nun

einmal so, wie es war, und man musste aus allem jetzt das Beste machen

und wenn es ging, nicht noch einmal so viele Fehler.


 

Zum Glück hatten die beiden jungen Leute ein bisschen Geld zusammen

gespart, denn es war ja kein schlecht bezahlter Job gewesen, als

Programmierer in einer weltbekannten Softwarefirma. Und zusammen mit

dem Arbeitslosengeld, das sie ja jetzt bekamen, würden sie erst mal für eine

Weile über die Runden kommen. Die Wohnung war auch nicht so teuer, sie

war nur 50 Quadratmeter groß und deshalb recht billig. So würden sie

wenigstens in nächster Zeit über die Runden kommen. Sie waren zwar

fürs Programmieren qualifiziert, aber sie hatten von diesen Dingen zuerst

einmal sowieso die Nase voll. Wahrscheinlich würden sie beruflich was ganz

anderes machen. Und außerdem hatten Markus und Kalle fürs Erste die

Schnauze voll von Softwarefirmen, sie trauten jetzt natürlich keinem

Softwareunternehmer und keiner Biotechnologiefirma mehr, das war ja

nur allzu verständlich.


 

Aber wie gesagt, die Jobsuche war in den nächsten Tag jetzt auch nicht das

Wichtigste. Sie mussten sich sowieso erst einmal von allem erholen, und

außerdem konnten sie nie ganz sicher mehr sein in Zukunft. Ihr Leben war

nicht mehr so wie es vorher war. Denn sie spürten immer die Bedrohung im

Nacken, und bevor diese Verbrecher nicht endlich gefasst waren, würden

sie auch keine Ruhe mehr finden.


 

Doch die Sache mit der Jobfindung erledigte sich für die beiden schneller

als sie gedacht hatten, denn das FBI hatte noch Stellen ausgeschrieben für

mind. 3 neue Mitarbeiter, und da sie mehr von Computern verstanden als

die anderen, waren sie damit auch gleich willkommen, sie verdienten zwar

nicht ganz so viel wie vorher, aber das war nicht das Entscheidende.

Hauptsache, sie hatten einen Job und ihre Wohnung, die sie zu zweit

bewohnten, war damit auch gut finanzierbar.


 

Trotzdem hatten Markus und Kalle immer wieder ein ungutes Gefühl,

wenn sie nur das Mietshaus verlassen mussten, denn überall sahen sie schon

immer die zwei Verbrecher hinter sich. Wer schon einmal entführt worden

war, weiß, dass man die Sache sein ganzes Leben nicht mehr vergessen

kann. Aber Markus und Kalle mussten wieder versuchen, ihr Leben in den

Griff zu bekommen, so schwer es ihnen auch fiel.


 

Es verging ungefähr ein halbes Jahr, ohne dass sich noch irgend etwas

ereignet hätte, die Verbrecher waren anscheinend vorsichtig genug, sie

wussten, dass sie sich in nächster Zeit nichts mehr erlauben durften.

Markus und Kalle wussten auch, dass nur dies alleine der Grund war,

warum die Verbrecher sie nicht schon wieder ausfindig und auf sie gelauert

hatten.


 

Es war aber auch eine andere Tatsache, ohne weitere Beweismittel konnte

das FBI die Verbrecher nicht verhaften und weitere Hausdurchsuchungen

hätten auch nichts mehr gebracht, weil die Verbrecher vorsichtig waren, sie

würden sich durch nichts mehr verraten. Wohin sie die Leute gebracht

hatten, mit denen sie Versuche anstellten, wusste auch niemand noch zu

dieser Zeit.


 

Harry Plott und dieser Lary Crant wähnten sich natürlich in Sicherheit.

Die wussten ganz genau, dass ihnen zu diesem Zeitpunkt niemand mehr

was nachweisen konnte. Sie hatten ihre Opfer, mit denen sie ihre Versuche

anstellten, in ein ehemaliges Lagerhaus, das sie gekauft hatten, außerhalb

von Washington gebracht, da würde auch so schnell niemand danach

suchen.


 

Die Angestellten der Softwarefirma Com hatten sich schon mächtig

gewundert, als sie von Ihren Chef erfahren haben, dass Markus und Kalle

freiwillig gekündigt hätten. Von Kalle konnten sie sich das ja noch

vorstellen, aber Markus hatte es doch immer so gut hier gefallen und auch

mit seinem Chef hatte er sich besser verstanden als alle anderen. Schon aus

diesem Grund konnten sie die Sache nicht so recht glauben. Auch was sich

da an jenem Abend ereignet hatte, als Harry Plott die ganzen Mitarbeiter

zu sich nach Hause einlud, und die zwei, Markus und Kalle auf einmal

überstürzt die Party verlassen hatten. So zumindest hatte es ihnen ihr Chef

Harry Plott erzählt.


 

Aber sie kannten halt keine andere Wahrheit als diese, die ihnen ihr Chef

erzählt hatte, und woher hätten sie es auch wissen sollen, die wussten ja

nicht einmal, dass sie von ihrem Chef tagtäglich genau beobachtet wurden.

Es wusste überhaupt niemand in der unmittelbaren Umgebung, was für ein

Verbrecher dieser Harry Plott in Wirklichkeit war. So konnte er sein

Werk, ohne behelligt zu werden, fortsetzen.


 

Jetzt kam noch eine andere Tatsache hinzu, dieser Harry Plott hatte sich

doch wirklich daran gemacht, sich für die nächsten Präsidentenwahlen

aufstellen zu lassen. Da er über genügend Geld verfügte, konnte er seinen

Wahlkampf selber finanzieren, er brauchte nicht wie die anderen

Kandidaten, Fremde dazu. Das war schon ein großer Vorteil, außerdem

war Harry Plott in der Öffentlichkeit ein angesehener Mann, von den

kriminellen Machenschaften hatte niemand einen Verdacht, und

selbst wenn das FBI die Sachen in Umlauf gebracht hatte, glaubte es doch

niemand recht. Sie glaubten lieber an die weiße Weste von Harry Plott, die

konnte er bei den Leuten gut verkaufen.


 

Und da dieser Typ schon genügend Geld für wohltätige Zwecke gezahlt

hatte, waren viele von ihm auch begeistert. Denn es gab viele Prominente,

die auch Geld, zwar nicht so viel wie Dieser, aber immerhin auch genügend

Geld hatten und trotzdem nichts machten. Schon alleine aus diesem Grund

konnte dieser Typ sein Image auf recht erhalten. Was machten da schon

etliche negative Schlagzeilen über ihn. Das gab es halt bei Prominenten, das

würde schon niemand so ernst nehmen. Er wusste genau, er konnte sich

darauf verlassen, dass man die Leute leicht manipulieren konnte. So würde

dieser Verbrecher in Zukunft leichtes Spiel haben, die FBI-Beamten

konnten ihm nichts nachweisen, es wurde damals bei der Haus- und

Firmendurchsuchung nichts gefunden und niemand glaubte daher mehr

den Gerüchten der FBI-Beamten, dass bei diesem Mann viele Sachen nicht

geheuer waren.


 

Markus und Kalle mussten deshalb immer noch auf der Hut sein, zum

guten Glück hatte sie dieser Typ noch nicht ausfindig machen können. Aber

Markus und Kalle waren an der Aufklärung dieses Falles natürlich immer

noch interessiert, besonders jetzt, da sie ja auch beim FBI arbeiteten.


 

Und als sie aus den Nachrichten erfuhren, dass sich dieser

Softwareunternehmer für die Präsidentenwahl aufgestellt hatte, wussten

sie, es musste ihnen bald was einfallen, sonst würde dieser Verbrecher noch

an die Macht gewählt, und dessen Pläne, wie er die Welt zu regieren

gedachte, waren ja inzwischen bekannt. Und hätten Markus und Kalle die

Beweismittel noch gehabt, wäre es ein Leichtes gewesen, Harry Plott aus

dem Verkehr zu ziehen. Aber so waren sie alle machtlos. Und dieser Typ

konnte ungehindert seine finsteren Pläne verfolgen.


 

Obwohl Markus und Kalle der Schreck über die damalige Entführung noch

immer in den Gliedern saß, wurden sie wieder abenteuerlustig und sie

wussten, sie würden sich bald wieder ans Werk machen, um diesem Harry

und seinem Kumpanen hinter her zu spionieren. Wenn sie auch wussten,

dass es wieder gefährlich werden würde.


 

Aber es gab einen Vorteil, die zwei Verbrecher wussten nicht, wo, Markus

und Kalle jetzt wohnten. Aber Markus und Kalle wussten, wo Harry Plott

wohnte, sie machten sich also den Plan, sich beide zu verkleiden, um diesem

Typ wieder auf der Fährte zu sein.


 

Markus und Kalle beobachteten in den ersten Tagen das Privathaus des

Softwareunternehmers, sie wussten am Ende genau, wann er das Haus

verließ und wann er wieder heimkam. Sie waren ihm auch schon viele Male

wieder hinterher gefahren. Aber niemals mehr sahen sie ihn in der Nähe

der Biotechnologiefirma von diesem Larry Hagensen.


 

Wahrscheinlich war er jetzt vorsichtig genug, da er sich nicht mehr in der

Biotechnologiefirma des Larry Hagensen blicken ließ. Aber irgendwo

mussten sie sich doch treffen. Das wollten Markus und Kalle in nächster

Zeit in Erfahrung bringen, wo die beiden sich heute trafen. Es war

bestimmt ein geheimer Ort, sie mussten also ihrem früheren Chef auf

Schritt und Tritt folgen, damit sie über alles informiert waren. Aber das

konnten sie ja nicht tagtäglich, denn sie hatten ja wieder Arbeit, ausgiebig


 

konnten sie das nur am Wochenende machen, da hatten sie genügend Zeit

dazu. Doch so sehr sie auch diesen Typen, wann immer sie Zeit hatten,

beobachteten, dieser war anscheinend so vorsichtig, sie brachten einfach

nichts in Erfahrung. Sie hatten nicht noch ein einziges Mal gesehen, wie er

sich mit diesem anderen Typ traf. Bestimmt würden die sich halt über

Telefon, Fax und E-Mail unterhalten. Was das andere betraf, hatten sie

bestimmt eine vorsichtige Strategie.


 

Markus und Kalle überlegten sich daher, die Beamten des FBI darüber zu

informieren, dass sie diesen Verbrechern wieder hinter her spionieren

wollten. Aber ihr Chef war über diese Aktivitäten natürlich nicht sehr

begeistert. Sie wussten ja auch, dass es für Markus und Kalle schon einmal

lebensbedrohlich geendet hatte. Sie gaben ihnen zu verstehen, dass sie den

Fall aufklären würden. Markus und Kalle arbeiteten nur im Büro der FBI-

Beamten, sie durften sich eigentlich nicht in die direkten Ermittlungen mit

einbeziehen. Aber die beiden Freunde sahen doch mit eigenen Augen, dass

die FBI-Beamten mit diesem Fall niemals zu Rande kamen. Sie konnten

diesem Typ nichts nachweisen, und deshalb konnten sie ja auch

logischerweise nichts gegen ihn unternehmen, und mit jedem Tag, der mehr

verging, brachte diesen Typen seinen weiteren finsteren Plänen einen

Schritt näher.


 

Sie mussten es einfach wieder auf ihre Kappe nehmen, diesen Fall

aufzuklären, es war nicht anders zu machen, die anderen würden sich ja

doch nichts sagen lassen. Sie wussten auch ganz genau, dass es bestimmt

wieder gefährlich werden würde, aber sie mussten es riskieren. Sie würden

sich hoffentlich nicht noch einmal so dumm anstellen wie das erste Mal, als

sie sich von diesem Harry Plott erwischen ließen.


 

Wenn sie doch nur noch die Beweismittel hätten, die Beweismittel, die

Harry Plott auf seinem Computer gespeichert hatte. Aber wie sollten sie an

die ran kommen? Sie lauerten diesem Typ noch weitere Tage auf, aber

dieser verriet sich durch nichts. Es war zum Verrücktwerden, er schien

einfach keine Fehler mehr zu machen. Der würde sich die

Präsidentenwahlen nicht vermiesen lassen. Eines Tages würde er noch

gewählt und er konnte seine kriminellen Machenschaften in die Tat

umsetzten.


 

Es war auch so, dass in letzter Zeit auch niemand mehr verschwand, der in

der Nähe von Harry Plott wohnte oder unmittelbar in seiner Umgebung.

Das war ja auch klar, diese Verbrecher hatten bestimmt jetzt schon genug


 

Versuchspersonen, mit denen sie kriminelle Versuche machen konnten,

deshalb brauchten sie auch niemand mehr verschwinden lassen. Markus

und Kalle überlegten sich folgendes, irgendwo mussten diese Typen doch

ihre Versuchspersonen haben. Es war klar, dass sie diese woanders

hingebracht hatten, aber wohin, das war ja die Frage.


 

Wenn man es sich genau überlegte, konnten sie ihre Versuchspersonen ja

nicht weit von Washington versteckt haben, sie konnten ja nicht jeden Tag

eine Weltreise machen, um ihre Versuche fortzusetzen. Markus und Kalle

mussten sich also daran machen, ganz Washington auf den Kopf zu stellen.

Aber zu zweit würde das ja lange dauern, sie hätten unbedingt noch einen

Verbündeten gebraucht, aber wen den schon, die FBI-Beamten hätten zu

dieser Aktion ja nie die Zustimmung gegeben. Denen war es anscheinend

lieber, dass sie diesem Harry Plott das Signal gaben, seine finsteren Pläne

weiter zu verfolgen, sonst würden sie endlich einmal etwas unternehmen.


 

Es sah zu dieser Zeit so aus, dass Markus und Kalle eigentlich mehr bereit

waren zu riskieren, als alle FBI-Beamten zusammen, so war es natürlich

auch leicht möglich, dass sie sich bald wieder in der Situation befinden

würden wie schon einmal, und am Ende hatte dies ja auch nichts

eingebracht. Aber es blieb ihnen keine andere Wahl, sie würden ihnen

entgegen allen Warnungen weiter hinter her spionieren, und eines Tages

würden sie sie schon erwischen. Einmal machten diese bestimmt wieder

einen Fehler. Es war ja jetzt schon eine Menge Zeit vergangen, das hieß

also, die Verbrecher wähnten sich so langsam wieder in Sicherheit und

vielleicht fingen sie dann an, wieder Fehler zu machen, das war ja meistens

so.


 

Außerdem waren sich Markus und Kalle einig darüber, einmal mussten

sich die beiden Typen doch wieder zusammen sehen lassen. Die waren doch

bestimmt jeden Tag irgendwie zusammen, um ihre Versuche weiter zu

führen. Es musste doch einen Ort geben, wo sie sich trafen. Sie konnten

doch schlecht nur über E-Mail oder Fax miteinander korrespondieren.


 

Markus und Kalle wussten jetzt noch nicht, dass sich diese Gelegenheit bald

bieten würde. Aber zunächst sah es nicht so aus, als würden sie in den

nächsten Tagen da Erfolg haben. Aber eines wussten sie genau, dass sie es

versuchen würden, denn sie waren nicht gewillt, zu zusehen, wie dieser

Verbrecher seine Pläne weiterhin in die Tat umsetzen würde.


 

Ihre Arbeitgeber schöpften noch keinen Verdacht, dass sie entgegen ihren

Warnungen weiterhin alleine an dieser Sache arbeiteten. So konnten

Markus und Kalle ungehindert ihrer Spurensuche nachgehen, sie waren

zwar weiterhin auf sich allein gestellt, aber sie brauchten sich auch von

niemanden was sagen lassen, wie sie ihre Sachen erledigten. Das blieb

alleine ihnen überlassen.


 

Es waren jetzt nur noch 3 Wochen bis zu den Präsidentschaftswahlen.

Wenn bis dahin nichts geschehen war, würde dieser Typ noch an die Macht

kommen. Denn die Wahlprognosen 3 Wochen vor der Wahl besagten, dass

Harry Plott, wenn es sich so weiter entwickelte, einwandfrei vorne lag. Das

durfte doch alles nicht wahr sein, dass dieser Verbrecher wirklich an die

Macht kam. Wenn er erst einmal gewählt war für die nächsten vier Jahre,

konnte niemand mehr was machen. Und in vier Jahren konnte viel

passieren, bis dahin hatte dieser Kriminelle es geschafft, die ganze Welt mit

seinen Methoden zu regieren.


 

Je mehr Markus und Kalle darüber nachdachten, desto ratloser wurden

sie, wenn dieser Typ doch jetzt einmal endlich einen Fehler machen würde.

Aber er machte keinen. Es wäre auch alles einfacher gewesen, wenn

Markus und Kalle noch weiterhin Kontakt zu den Mitarbeitern seiner

Firma gehabt hätten, aber das war zu gefährlich, wer weiß schon, welchem

früheren Mitarbeitern man vertrauen konnte und welchen nicht, diese

Sache konnten sie also auch vergessen. Und wenn, was hätte es gebracht,

dieser Harry Plott hatte seine Sachen ja nicht auf den Firmencomputern

gespeichert, sondern früher schon zu Hause. Und wo es jetzt war, das

wusste ja auch niemand. Daheim hatte dieser es wahrscheinlich nicht noch

einmal gespeichert, denn er konnte ja nie wissen, ob noch einmal

irgendwann eine Hausdurchsuchung erfolgen würde. Diese Typen würden

an alles denken, die ließen sich nicht noch einmal beinahe erwischen.


 

So vergingen wieder 5 Tage, ohne das etwas passierte. Man konnte diesen

Typen einfach nicht mehr hinter die Schliche kommen. Doch dann wollte es

der Zufall, als Markus und Kalle wieder einmal verkleidet nach ihrem

früheren Chef Ausschau hielten, dass sie beinahe mit ihm

zusammengerannt wären. Er erkannte sie natürlich in dieser Verkleidung

nicht, diese Zusammenkunft war jetzt ganz in der Nähe ihrer neuen

Wohnung, die sie bezogen hatten. Auf jeden Fall waren sie beinahe mit ihm

zusammen gerannt. Er aber erkannte sie natürlich nicht. Aber sie traf fast

der Schlag, als sie einmal wieder nach langer Zeit diesem Verbrecher in die

Augen blicken mussten. Markus und Kalle verstellten ihre Stimmen und 

murmelten Entschuldigung vor sich hin, Harry Plott sagte auch etwas wie

Entschuldigung und damit war die Sache für diesen scheinbar erledigt.

Doch für Markus und Kalle nicht, sie warteten eine Weile und folgten ihm

dann, wo er hinging. Er musste doch bestimmt ganz in der Nähe seinen

Wagen stehen haben. So war es dann auch. Harry Plott ging noch fünf

Minuten zu Fuß, dann stieg er in seinen Wagen ein. Was hatte er nur in

dieser Gegend hier gesucht, vielleicht war dies der Ort, wo sie sich als

treffen würden, er und sein krimineller Freund? Es konnte natürlich auch

gut möglich sein, dass er schon Ausschau nach seinen früheren

Mitarbeitern hielt.


 

Markus und Kalle machten aus, dass einer von ihnen stehen bleiben sollte

an dieser Stelle und der andere würde den Wagen holen. So konnte der eine

sich umsehen, in welche Richtung er fuhr und dann konnten sie ihm

nachfahren. Kalle blieb also stehen und Markus ging heim und holte seinen

Wagen und so konnten sie diesem Harry Plott schon bald folgen, wohin er

fuhr. Nach einer Weile hatten sie ihn schon eingeholt, obwohl er eigentlich

einen schnellen und teuren 150 000 Dollar-Wagen besaß, es war ein

Porsche, fuhr er doch recht langsam, denn er schien nach jemand Ausschau

zu halten. Markus und Kalle waren sich jetzt schon sicher, dass sie sich

bestimmt hier als trafen die beiden Typen.


 

Und nach einer Weile tatsächlich sahen sie den anderen Halunken am

Straßenrand stehen, es war dieser Larry Crant, dessen Gesicht sie so

schnell auch nicht vergessen hatten. Harry Plott hielt an und Larry Crant  

stieg ein und sie beide fuhren dann fast bis ans Ende von Washington.

Diesmal fuhren sie aber schneller, und wären da nicht ein paar Ampeln

gewesen, hätten ihnen Markus und Kalle nicht mehr folgen können. Aber

so mussten die Typen laufend anhalten, obwohl sie einen schnellen Wagen

besaßen, sie konnten ihn somit gar nicht ausfahren. Aus diesem Grund war

es Markus und Kalle gegönnt, dass sie ihnen weiterhin auf den Fersen

bleiben konnten. Heute einmal würden sie Glück haben, dachten sie.


 

Nach einer Weile bogen die beiden Typen von der Straße ab und fuhren

einen Seitenweg rein, dort stand ein altes Lagerhaus, so sah es zumindest

auf den ersten Blick aus. Sie waren jetzt fast aus Washington hinaus.

Markus und Kalle sahen, wie die beiden Typen ihren Porsche vor dem

Lagerhaus parkten, sich umblickten, und dann in diesem Lagerhaus

verschwanden.


 

Markus und Kalle warfen sich einen Blick zu, sie wussten beide, was das zu

bedeuten hatte. Jetzt endlich hatten sie wieder ihre Spur aufgenommen.

Was suchten diese Typen in dieser Lagerhalle hier? Gehörte Ihnen die etwa

auch? Hatten sie diese gemietet oder gekauft? Auf jeden Fall lief hier was,

das war klar. So also hatten die beiden sich das ausgedacht, da würde so

schnell niemand drauf kommen, dass sie hier ihre Versuche weiterführten

und wahrscheinlich auch hier ihre Computer hatten, wo sie die Beweise für

ihre Taten und was sie alles vorhaben, gespeichert hatten.


 

Nachdem die beiden Typen im Lagerhaus verschwunden waren, aber

diesmal schlossen sie ihre Tür hinter sich ab, standen Markus und Kalle

wieder vor einem Problem, wie sollten sie jetzt in das Lagerhaus

hereinkommen. Von so einem Abenteuer wie letzthin hatten sie eigentlich

vorerst die Schnauze noch voll.


 

In der Nähe dieser Straße, wo sie sich jetzt befanden, war ein Fotogeschäft,

dort kauften sie einen Foto und Filme dazu. Diesmal würden sie die Sachen

aufnehmen, die sie herausfanden, damit sie endlich einmal Beweise hatten.

Aber sie wussten jetzt noch nicht, wie sie in das Lagerhaus herein kommen

sollten.


 

Zuerst dachten Markus und Kalle, dass sie vielleicht doch die anderen FBI-

Mitglieder verständigen sollten, aber ihr Abenteuerdrang war geweckt, und

es war jetzt nicht mehr viel Zeit zum Überlegen, sie mussten diesen Typen

hier auf der Spur bleiben. Sie durften nicht wieder gleich nach Hause gehen

und die anderen verständigen. Das würde alles Zeit kosten und viel Zeit

blieb nicht mehr, in 2 Wochen waren Präsidentschaftswahlen und dann

war es für alles zu spät.


 

Dieser Typ würde sich nach der Wahl als Sieger feiern lassen und später

konnte er ungehindert seine kriminellen Machenschaften in die Tat

umsetzten. Sie durften deshalb keine Zeit mehr verschwenden, sie mussten

jetzt handeln.


 

Aber wie sie in die alte Lagerhalle hereinkommen sollten, wussten sie noch

nicht. Deshalb beschlossen sie erst einmal genau, sich dort umzusehen. Sie

sahen genau, wo Fenster waren, wo der Haupteingang war, war klar. Aber

es musste doch bestimmt noch einen Hintereingang geben. Nach etwa 5

Minuten hatten sie diesen gefunden. Markus und Kalle machten sich an der

Tür zu schaffen. Und obwohl sie das nicht erwartet hatten, war diese nicht

verschlossen. Wäre sie verschlossen gewesen, hätte man im Notfall die Türe

einschlagen können, denn diese bestand nur aus Holz. Es war ja eine alte

baufällige Lagerhalle und war daher nicht bestens ausgerüstet.


 

Aber es war natürlich schon besser, dass sie nicht abgeschlossen war, denn

es würde jetzt bestimmt nicht so einen Lärm geben, wie wenn sie die Türe

hätten eintreten müssen. Bis jetzt waren Markus und Kalle ganz zufrieden,

die Sache ließ sich diesmal wirklich besser an als das letzte Mal, da waren

sie sich sicher. Jetzt waren sie im Innern der Halle und Fotoapparate hatten

sie auch dabei, damit sie alles filmen konnten, was sich da drinnen

abspielte, und dann konnte man mit diesen Beweisen die beiden Typen

endlich aus dem Verkehr ziehen.


 

Diese Lagerhalle bestand nur aus einem Stockwerk, und das Stockwerk

besaß etwa 10 Türen. 8 davon waren verschlossen und die letzten zwei

waren offen. An der 10. Türe hörten Markus und Kalle dann die Stimmen

von Harry Plott und Lary Crant. Sie viel sie mitbekamen, hörten sie auch

noch eine andere Stimme zwischendurch, aber diese schien in keiner sehr

glücklichen Lage zu sein.


 

So wie Markus und Kalle mitbekamen, handelte es sich hier bestimmt um

ein Opfer, mit dem diese beiden Schurken ihre Versuche machen würden.

Als die beiden Freunde durch das Schlüsselloch der Tür sahen, sahen sie

Harry Plott und Larry Crant vor einer Liege stehen, auf dieser lag ein

Mann mittleren Alters und sah die beiden ganz entsetzt an. Markus und

Kalle sahen sich ganz erstaunt, als sie in diesem Zimmer noch eine dritte

Person erblickten, außer der, der auf der Liege lag.


 

Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um einen Arzt, der den beiden bei

deren kriminellen Versuchen helfen sollte. Dieser Mann war auch ungefähr

51 Jahre alt, irgendwo hatten Markus und Kalle diesen Mann schon

gesehen, und jetzt fiel es ihnen auch wieder ein, dieser war am selben

Abend im Privathaus von Harry Plott eingeladen, das Gesicht kam ihnen

jetzt auch wieder bekannt vor, weil er sich immer in der Nähe des

Softwareunternehmers aufgehalten hatte. Dieser Typ war also auch in die

kriminellen Machenschaften verstrickt.


 

Jetzt hatten sie es mit drei Personen zu tun, anstatt mit zwei, was die Sache

noch wesentlich schwieriger machte. Markus und Kalle versuchten ganz

leise zu probieren, ob sich die Tür aufmachen ließ, hinter der sich das alles

hier abspielte, aber diese war verschlossen, und sie würde sich

wahrscheinlich auch erst wieder öffnen, wenn diese drei Kriminellen ihr

Werk an diesem hilflosen Mann beendet hatten.


 

Aber irgendwie mussten sie diesem Mann doch hier helfen, der war denen

doch restlos ausgeliefert?


 

Markus und Kalle überlegten eine Weile hin- und her. Dann fanden sie die

Lösung. Sie warfen einen Stein, der in der Nähe lag und warfen ihn gegen

die Tür, so dass es gut zu vernehmen war. Die beiden Freunde sahen

daraufhin wie die 3 Personen, die sich in dem Raum aufhielten, zusammen

zuckten und Harry Plott rannte als erster in Richtung Tür. Markus und

Kalle rannten daraufhin zum Hintereingang hinaus und versteckten sich in

dem Gebüsch und in den Sträuchern, die dieses alte Lagerhaus umgab.


 

Bis Harry Plott vor der Tür draußen stand und sich kritisch umsah, aber

niemand entdecken konnte, waren Markus und Kalle schon in Sicherheit.

Die beiden anderen Larry Crant und der Arzt folgten dem

Softwareunternehmer auf den Fersen. Aber alle drei konnten sich nicht

erklären, was dieses Geräusch hier verursacht hatte. Die drei Kriminellen

blieben noch eine Weile vor der Tür stehen, als sie dann aber nichts mehr

vernahmen, gingen sie wieder hinein.


 

Als eine Weile vergangen war, versuchten Markus und Kalle wieder die alte

Lagerhalle zu betreten. Sie standen wieder vor dem Versuchszimmer, aber

diesmal hatten diese wirklich vergessen, die Tür wieder abzuschließen, sie

stand sogar einen kleinen Spalt breit offen, als Markus und Kalle wieder

davor standen. Jetzt konnten sie ihren Fotoapparat nehmen und die Szenen

filmen, die sich hier abspielten. Dieser Spalt reichte, um alles einigermaßen

zu fotografieren.


 

Markus und Kalle sahen jetzt, wie der Arzt, der bei den beiden Typen

dabei war, dem Mann auf der Liege eine Narkose machte, und in etwa 5

Minuten wehrte sich dieser nicht mehr und bewegte sich auch nicht mehr.

Dann konnten Markus und Kalle erkennen, dass Harry Plott so etwas wie

einen Chip in der Hand hatte und es dem Arzt reichte. Dieser nahm

daraufhin ein Skalpell und wollte gerade anfangen, den Mann zu operieren,

als Markus und Kalle wieder diesen Stein gegen die Tür schmissen, jetzt

wurden diese Verbrecher wieder bei ihrer kriminellen Sache gestört und

sahen sofort in Richtung Tür. Diese Verbrecher rannten sofort alle drei zur

Tür, um nach zu sehen, wer draußen war, und ließen ihr Opfer einfach auf

der Liege liegen, ohne sich umzusehen. Markus und Kalle mussten sich

beeilen, dass sie nach draußen kamen. Diesmal würden sie sich bestimmt

genauer umsehen, ob jemand da war. Vielleicht konnten Markus und Kalle

in der Zwischenzeit wieder hereinkommen und das Opfer befreien, aber

dieser war schon eingeschläfert, was die Sache erheblich schwieriger

gestalten würde.


 

Die drei Schurken suchten tatsächlich die ganze nähere Umgebung ab und

gingen auch durch den Hinterausgang hinaus. Aber Markus und Kalle

waren so gut in den Büschen und Sträuchern versteckt, dass sie von diesen

nicht gefunden wurden. Aber wie sollten sie jetzt wieder in die Lagerhalle

kommen? Nach dem die drei Verbrecher sich noch eine Weile umgesehen

hatten, schlossen sie diesmal den Hintereingang ab und gingen wieder in

das Lagerhaus, um ihr Werk fort zu setzen.


 

Jetzt konnten Markus und Kalle vergessen, den Mann zu befreien. Jetzt

kamen sie nicht mehr hinein. Und die Vordertüre war sowieso verschlossen.

Da kam ihnen ein Plan in den Sinn. Es müsste doch möglich sein, auf das

Dach des Lagerhauses zu klettern, um dort vielleicht von oben in den Raum

hinein zu kommen? An diesem alten Lagerhaus war doch alles schon

morsch. Sie mussten es versuchen, die Sache musste heute klappen, sie

mussten diesen Mann aus den Händen der Verbrecher befreien. Bevor sie

ihn operierten und ihm den Chip einpflanzten.


 

Da sie schon einige Fotos geschossen hatten, würden diese Beweise fürs

erste einmal reichen, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was hier vor sich

ging. Sie kannten jetzt ja auch den genauen Weg zu dem alten Lagerhaus,

den konnten sie den Beamten des FBI später erklären, nachdem sie hier

draußen waren.


 

Aber ganz so einfach, wie sich das die beiden Freunde dachten, ließ sich die

Sache dann doch nicht an. Sie hatten noch eine Menge vor sich, aber das

wussten sie jetzt noch nicht.


 

Markus und Kalle versuchten aber dennoch jetzt auf das Dach des alten

Lagerhauses zu klettern, oben war auch alles ganz morsch, es war nur mit

alten Holzbrettern versehen. Wenn sie jetzt ein Messer hätten, könnten sie

in die Decke hineinschneiden, aber sie hatten keines bei sich. Vielleicht

würde es ein Stein auch tun, diese fanden sie zur Genüge hier.


 

Nachdem Kalle von unten einen Stein geholt hatte, und sich dann

daranmachte, das alte Holzdach abzuscheuern, so ganz ohne Geräusche

ging es ja nicht, sahen die drei Typen wieder zur Decke. Sie wussten jetzt

also genau, dass jemand auf dem Dach des Lagerhauses war. Das war ja

auch der Sinn und der Zweck für Markus und Kalle, sie wollten die

Verbrecher wieder nach draußen locken, um diesen Mann zu befreien.

Damit und mit diesen Geräuschen hatten sie auch das Ziel erreicht. Die drei

Halunken stürmten nach draußen und Markus und Kalle schafften es

gerade noch, vom Dach herunter zu kommen und sich in die Büsche zu

schlagen. Wieder einmal standen die drei Halunken da wie begossene

Pudel. Jetzt vernahmen Markus und Kalle im Gebüsch die Stimme von

Harry Plott. Dieser gab den anderen zwei Typen zu verstehen, dass es jetzt

doch an der Zeit war, sich einmal näher in der Umgebung umzusehen, weil

er den Verdacht hegte, dass hier jemand war, der ihnen auflauerte.

Irgendwie sahen es die anderen zwei auch ein, dass hier etwas nicht

stimmen konnte. Und die drei Verbrecher machten sich auf den Weg und

suchten die nähere Umgebung des alten Lagerhauses ab. Es war ein großes

Gelände drum herum mit Büschen und Sträucher. Doch Gott sei dank

suchten sie in einer anderen Richtung als in dieser, wo Markus und Kalle

sich versteckt hielten. Sie waren praktisch schon von viel weiter und in

einer ganz anderen Richtung von dem Lagerhaus entfernt als Markus und

Kalle.


 

Jetzt handelten Markus und Kalle blitzschnell. Sie rannten wie die

Verrückten auf das alte Lagerhaus zu und gingen durch den Hintereingang

hinein. Schnell liefen sie zur Tür Nr. 10 und sahen das Opfer bewusstlos auf

der Liege liegen. Da dieser narkotisiert war, war es für die zwei schwer, ihn

nach draußen zu tragen. Sie mussten sich beeilen, aber dieser Mann lag in

der Narkose und wurde dadurch noch schwerer als er ohnehin schon war.


 

Sie mussten sich jetzt beeilen, denn die anderen würden von ihrem

Streifzug bald zurückkommen. Aber anders als so hätten sie den Mann

nicht befreien können. Als sie fast schon den Hintereingang erreicht hatten

und sich schon in Sicherheit sahen, standen auf einmal die drei Halunken

vor ihnen und grinsten sie an. Das durfte doch nicht wahr sein, jetzt saßen

sie wieder in der Falle. Was sollten sie jetzt nur machen. Was jetzt bald

danach kam, das würden sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen.


 

Die drei Halunken waren natürlich stärker als sie, sie waren ja auch in der

Überzahl und außerdem hatten sie einen Mann mitzuschleppen, der

narkotisiert war. Dieses Unternehmen war doch waghalsig gewesen. Aber

wären die Täter ein paar Minuten später erst wieder gekommen, wäre

ihnen die Flucht doch noch geglückt, wenn sie auch einen narkotisierten

Mann hinter sich herschleppen hätten müssen. Aber jetzt war die ganze

Sache im Eimer, und diesmal, so glaubten sie, würden sie nicht mehr heil

davonkommen. Verdammt, und der Mann war erst nicht gerettet durch

ihre Schuld. Doch sie hatten es wenigstens versucht, Markus und Kalle

hatten wenigstens noch eine kleine Hoffnung, da sie ja beide beim FBI erst

eingestellt waren, und morgen schon nicht mehr zur Arbeit kommen

würden, würde das den Beamten doch sicher auffallen, und da es schon

einmal so war, dass sie von diesen Halunken gefangen gehalten wurden,

würde das FBI diesmal nach ihnen suchen. Aber wo sollten sie suchen, diese

wussten ja nicht, dass die Experimente neuerdings in einer alten Lagerhalle

stattfanden, die die Verbrecher gekauft hatten. Die Beamten würden den

Weg nicht kennen, jetzt rächte es sich wieder einmal, dass sie nicht auf

andere gehört hatten und die Sache selber in die Hand nahmen. Das FBI

würde gar nicht wissen, wo sie sich befanden, weil sie ja das neue Versteck

der Verbrecher gar nicht kannten. Deshalb hatten sie auch in deren Häuser

und Firmen nichts mehr gefunden, was auf diese Verbrechen hindeutete,

weil sie alles in das alte Lagerhaus transportiert hatten. Es würde auch

Markus und Kalle nichts mehr nützen, dass sie einiges fotografiert hatten,

denn Markus hatte den Foto in seiner Jacke und den würden sich diese

Halunken gleich unter den Nagel reißen. Es hieß auch diesmal wieder,

Beweise ade.


 

Jedoch hatten Markus und Kalle jetzt andere Sorgen als das. Denn sie

machten sich Gedanken darüber, was diese Verbrecher nun heute mit

ihnen anstellen würden, nachdem sie sie schon das zweite Mal erwischt

hatten. Diesmal würden sie bestimmt nicht lange fackeln und sie gleich

umbringen, denn noch ein dritter Zwischenfall dieser Art konnten sich

diese Ganoven nicht leisten. Und in knapp 2 Wochen war

Präsidentenwahlkampf, bis dorthin konnte sich dieser Harry Plott nichts

mehr erlauben, er würde bestimmt den Befehl geben, dass sie gleich

umgebracht werden sollten.


 

Aber so war es auch diesmal nicht, die drei waren wirklich so blöd, dass sie

wieder beschlossen, Markus und Kalle für ihre Experimente zu

gebrauchen. Es mussten wichtige Forschungen sein. Eins von den wichtigen

Forschungen war, einen künstlichen Virus herzustellen, von dem ein paar

Gramm schon tödlich für die ganze Menschheit sein konnte, und mit

diesen Dingen wollte Harry Plott die Welt regieren, immer mit

der Drohung im Hintergrund.


 

Des weiteren hatten sie vor, Leuten Mini-Computer-Chips in deren Gehirne

zu verpflanzen, damit sie durch den Willen eines anderen ferngesteuert

werden konnten.


 

Harry Plott hatte auch in der Vergangenheit in ein großes Projekt Namens

Luna investiert, dass sich damit befasste, Satelliten in den Weltraum zu

schießen, mit diesen man alles auf der Erde manipulieren konnte. Er


 

konnte dann von seinem Softwareunternehmen aus die ganze Welt durch

diese Satteliten steuern, er hatte auch so die Macht, da er den Code für die

meisten Atomwaffen geknackt hatte, von seinem Unternehmen aus diese

Dinge zu steuern. So konnte dieser Verbrecher die Welt beherrschen,

entweder sie parierte oder es kam ein Atomschlag oder ein künstlicher

Virus, oder was sonst noch diesem Typ so einfiel.


 

Er hatte auch vor, künftig die Menschen dadurch steuern zu können, dass

sie Chips ins Gehirn eingepflanzt bekamen und er sie so durch die

Satelliten im Weltraum nach seinem Willen steuern konnte. Dies erzählte

dieser Verbrecher nun Markus und Kalle, weil er ja wusste, dass sie aus

diesem Abenteuer nicht mehr lebend herauskommen würden, dachte er

zumindest. Deshalb war es ihm egal, dass die beiden nun alles wussten, was

er in Zukunft zu tun gedachte. Im Gegenteil, es schien diesem Halunken

noch Freude zu bereiten, seine kriminellen Zukunftsmethoden diesen

Todgeweihten zu erzählen, damit verhöhnte er seine Opfer noch.


 

Markus musste noch an die Zeit zurück denken, als er von diesem Mann

einmal alles gehalten hatte. Wenn er jetzt da zurückdachte, sträubten sich

ihm die Haare zu Berge, wenn er daran dachte, was dies für ein

Weltverbrecher war. Hinter diese scheinheilige Fassade würde niemand

mehr kommen, wenn sie, Markus und Kalle hier nicht mehr lebend

herauskamen. Und in zwei Wochen würden sie diesen Verbrecher zum

Präsidenten wählen und das Ergebnis, das wussten sie, würde schlimmer

sein als Hitler. Aber wie sollten sie sich aus dieser Lage wieder je befreien?


 

Diesmal achteten die Verbrecher darauf, dass jeder von den drei in ein

anderes Zimmer verfrachtet wurde. Mit allen drei wollten sie ihre

Experimente fortsetzen. Sie schlossen jetzt auch sämtliche Türen und

Hinterausgänge ab, damit sie ja nicht noch einmal von jemand überrascht

werden konnten.


 

Jeder war nun auf sich allein gestellt und musste zusehen, wie er

zurechtkam. Zuerst würden sie sich an dem schon Narkotisierten

vergreifen, das war klar.


 

Diesem Mann, den sie schon eingeschläfert hatten, wollten sie den neuen

Chip einpflanzen und an Markus und Kalle wollten sie den neuen

künstlichen gefährlichen Virus austesten. Das hatten sie schon bei den

anderen Verschwundenen gemacht, aber dort hatte das Experiment nicht

geklappt, und sie haben ihre Opfer dann so erschossen, das erzählten die

drei Verbrecher alles Markus und Kalle, weil sie ja nicht damit rechneten,

dass diese jemals wieder heil aus der Sache raus kamen.


 

Zu Markus und Kalles Entsetzen hatten die drei Verbrecher auch vor, sie

beide einzuschläfern, damit sie nicht noch einmal abhauen konnten oder

sonst auf dumme Gedanken kamen. Jetzt gab es sowieso keine Chance

mehr für sie, wenn sie gleich eingeschläfert wurden, sie konnten sich dann

nicht mehr wehren. Und bis jemand nach ihnen suchen würde, würde

bestimmt ein Tag vergehen und dann auch nicht gleich, denn es wusste ja

niemand, wo sie sich überhaupt befanden. Hätte sie nur auf die Beamten

des FBI gehört und die Sache nicht alleine in die Hand genommen, dieser

Fehler wiederholte sich das zweite Mal nun und ein drittes Mal würde es

bestimmt nicht geben.


 

Zuerst machte sich dieser schmierige Arzt daran, Kalle einzuschläfern,

dieser wehrte sich, aber er war ja schon festgebunden und konnte schlecht

was dagegen ausrichten. Nach weiteren 5 Minuten verlor Kalle schon das

Bewusstsein und nahm nichts mehr wahr.


 

Der nächste zu dem sie nun kamen, um ihn einzuschläfern, war Markus, er

würde ihnen ins Gesicht spucken und sich wehren, wenn er auch wusste,

dass es kein Entrinnen mehr gab. Aber er würde kämpfen bis zuletzt, das

hatte er sich geschworen. Als Harry Plott und dieser schmierige Arzt zu

ihm kamen, der andere, Larry Crant hielt draußen Wache, denn diesmal

waren sie wie gesagt, vorsichtiger, hatte sein ehemaliger Chef wieder das

widerliche Grinsen im Gesicht, das ihm so eigen war. Markus spuckte ihm

aufs Gesicht und auf die Brille, die er trug. Dieser wurde daraufhin wütend

und haute Markus eine runter, dieser war schon von diesem Schlag halb

weggetreten, bis der Arzt dann mit der Spritze kam, um ihn einzuschläfern.


 

Er sah nur noch diese zwei widerlichen Typen und wünschte ihnen die Pest

an den Hals und dann schlief er auch schon bald ein, jetzt hatten sie ihn

auch eingeschläfert. Keiner von ihnen würde ihnen mehr entkommen, so

dachten sie. Aber natürlich wussten sie noch nicht, dass sie sich da

gründlich getäuscht hatten.


 

Aber zu diesem Zeitpunkt sah es wirklich für diese drei Opfer nicht sehr

gut aus.


 

Als am nächsten Morgen die beiden jungen Männer, Markus und Kalle

nicht bei der Arbeit bei den FBI-Beamten erschienen, schöpften diese gleich

einen Verdacht, dass da wieder was gelaufen war, denn sie kannten ja die

Entführungsgeschichte von letztmals. Denn sie wussten, dass die jungen

Leute zuverlässig waren und nicht so mir nichts dir nichts nicht mehr zur

Arbeit kamen, wie das heutzutage bei manchen jungen Leuten der Fall war.


 

So langsam machten sich auch die FBI-Beamten Gedanken darüber, dass es

vielleicht ihre Schuld war, da sie nichts mehr groß unternommen hatten,

nachdem sich die Durchsuchungsbefehle als Fehlschlag erwiesen, aber was

hätten sie denn machen sollen? Aber es war jetzt auch egal, keiner konnte

dem anderen die Schuld geben, es half alles nichts mehr, jetzt war das FBI

gezwungen, zu handeln. Sie würden diesen Herren noch in der nächsten

Stunde einen Besuch abstatten, und wenn sie es aus ihnen herausprügeln

mussten, sie würden ihnen sagen, wo sie die zwei jungen Leute versteckt

hielten. Jetzt war das Maß voll, das schworen sich die FBI-Beamten.

Kapitel 4

In der nächsten Stunde geschah es also, dass die FBI-Beamten dem

Softwareunternehmer Harry Plott einen Besuch in dessen Firma

abstatteten, Dieser war natürlich gar nicht so sehr erstaunt darüber, denn

er hatte damit gerechnet, dass sie wieder einmal vorbeikommen würden. Da

er aber nicht wusste, dass seine zwei früheren Mitarbeiter jetzt beim FBI

arbeiteten und das FBI deshalb wusste, dass Diese verschwunden waren,

konnte er sich nicht gleich eine richtige Antwort einfallen lassen, so wie er

das immer tat, wenn er vorbereitet war.


 

Als die FBI-Beamten bei ihm im Büro saßen, gab er sich deshalb recht

gelassen, denn was konnten sie ihm denn schon anhaben, sie hatten ja

letzthin nichts gefunden bei der Haus- und Firmendurchsuchung. Sie

würden jetzt ebenfalls nichts finden, was also wollten sie jetzt noch hier?

Als die FBI-Beamten davon anfingen, dass schon wieder zwei Leute

verschwunden waren, und jetzt waren es noch welche, die beim FBI

arbeiteten und auch welche, die früher in der Softwarefirma von Harry

Plott arbeiteten, deshalb sagten sie zu dem Softwareunternehmer, dass es

gar nicht anders sein konnte, dass er hinter dem Verschwinden der zwei

jungen Leute stecken würde.


 

Als Harry Plott diese Neuigkeit vernahm, dass seine früheren Mitarbeiter

jetzt beim FBI arbeiteten, damit hatte er wirklich nicht gerechnet, sah die

Sache jetzt für ihn schon blöd aus. Denn was er darauf antworten sollte,

wusste er diesmal beim besten Willen nicht. Als er diese Neuigkeiten

vernahm, wusste er schon zu diesem Zeitpunkt, dass er Markus und Kalle

nichts tun konnte, er musste sie freilassen, denn sonst würde die Sache so

große Wellen schlagen, dass er demnächst erledigt war und er konnte sich

die Präsidentschaftswahlen an den Hut stecken. Harry Plott tat trotzdem

so, als wäre er nicht erstaunt über die Neuigkeit und als wüsste er wirklich

nicht, warum diese zwei jungen Männer verschwunden waren. Er gab den

Beamten auch zu verstehen, dass sie ruhig noch einmal eine

Hausdurchsuchung machen könnten, er hätte nichts dagegen. Es sah jetzt

so aus, als würde der Chef der Firma Com nun mit den FBI-Beamten

kooperieren, diese führten zwar die Haus- und Firmendurchsuchung noch

einmal durch, aber es war natürlich selbstverständlich auch heute nichts zu

finden, was die Verdachtsmomente gegen Harry Plott erhärtet hätten.


 

Nachdem diese Aktion wieder erfolglos war, konnten sich die FBI-Beamten

nicht mehr vorstellen, was sie jetzt noch tun konnten, wenn Harry Plott

wirklich hinter der Entführung der zwei jungen Leute stecken würde, dann

hätte er keine andere Wahl, als sie frei zu lassen, denn sonst würde das

hohe Wellen schlagen. Wenn er sie aber schon umgebracht hatte, dann

würde es irgendwann herauskommen, denn damit würden sich die Beamten

des FBI nicht zufrieden geben, mit dem Verschwinden der beiden jungen

Männer. Damit hätte Harry Plott dann den entscheidenden Fehler gemacht

mit dieser Aktion, wenn er denn dahinter steckte, ging er entschieden zu

weit.


 

Aber für den heutigen Tag mussten sich die Beamten erst einmal

geschlagen geben. Aber wer weiß, was in der Zwischenzeit schon mit den

Beiden passiert sein konnte? Darüber durften sie gar nicht nachdenken,

wenn sie nur einen Anhaltspunkt gehabt hätten, wohin sie versteckt worden

waren, aber die Beamten wussten rein gar nichts.


 

Nachdem sie die Firma Harry Plotts verlassen hatten, gingen sie auch zu

dem anderen Unternehmer Larry Crant von der Biotechnologiefirma

Hagensen. Es war natürlich klar, würden die beiden dahinter stecken, dann

würde Dieser jetzt von seinem Freund Harry Plott gewarnt werden. Aber

wenn die beiden die Beweise schon früher weggeschafft hatten, dann gab es

sowieso nichts mehr zu finden. Denn das FBI kannte den neuen

Aufenthaltsort, wo die Experimente weiter geführt wurden, ja nicht. Aber

trotzdem mussten sie auch noch bei dem anderen Typ eine Haus- und

Firmendurchsuchung machen, aber logischerweise hatten sie auch bei

diesem Typ keinen Erfolg. Die beiden wussten schon genau, was sie taten,

falls sie hinter dieser Sache steckten.


 

Doch das FBI wusste, dass sie sich was einfallen lassen mussten, denn sonst

würde es für die beiden neuen Mitarbeiter, die erst vor kurzem bei Ihnen

angefangen hatten zu arbeiten, keine Rettung mehr geben. Aber wo sollte

man suchen, wenn man keinen Anhaltspunkt hatte, warum nur hatten die

Beiden wieder den gleichen Fehler gemacht und auf eigene Faust ermittelt?


 

Die Beamten wussten aber auch, dass Harry Plott die Beiden auch nicht

freilassen konnte, denn damit musste er ja rechnen, dass sie alles erzählen

würden. Darauf konnte man sich nicht verlassen. Wenn er sie aber

umbrachte, dann konnten sie ihm auch wieder nichts beweisen, denn sie

hatten es ja nicht gesehen, sie konnten es nur vermuten. Und da man bei

ihm weder zu Hause noch in der Firma Beweismittel für seine kriminellen

Taten fand, standen sie somit wieder im Leeren mit ihren Ermittlungen.

Dieser Typ hatte es wirklich drauf, sich immer wieder als der Unschuldige

hin zu stellen und die Leute zu täuschen. Und in eineinhalb Wochen waren

Präsidentschaftswahlen, und wenn dieser Typ wirklich der Verbrecher

war, dann würde das für dieses Land schlecht aussehen.


 

Da sie ja schon eine Menge wussten von Markus und Kalle, da Dese ja den

FBI-Beamten alles erzählt hatten, was sie auf der Diskette gespeichert

hatten, wussten sie, wie der zukünftige Präsident das Land regieren würde.

Falls er wirklich dieser Verbrecher war, und es bestand kein Zweifel, dass

Markus und Kalle gelogen hatten, dann war es in eineinhalb Wochen

schlecht um das Land, und vielleicht bald um die ganze Welt bestellt. Denn

wäre dieser Typ erst einmal Präsident, würde er seine verheerenden Pläne

in die Tat umsetzen.


 

Die FBI-Beamten kannten ja die bisherigen Meinungsumfragen, und nach

diesen lag dieser Kandidat Harry Plott einwandfrei vorne. Die meisten

Leute kannten nur dessen scheinheilige Fassade und was er alles schon

gespendet hatte usw. und die Masse war noch nie dafür bekannt, dass sie

hinter die Kulissen schaute, was wirklich vor sich ging. Die gingen meistens

eh nur nach den äußeren Merkmalen, nach sonst nichts. Deshalb wussten

die Beamten, wenn sie bis in eineinhalb Wochen nichts weiter unternehmen

würden, dann war es für alles zu spät und der Verbrecher wäre an der

Macht. Und außerdem durften sie gar nicht daran denken, was ihren zwei

jungen Mitarbeitern schon alles passiert sein konnte, würden sie mit ihnen

Versuche anstellen oder sie gleich zum Schweigen bringen, vielleicht waren

sie schon einen Tag lang tot, sie konnten es einfach nicht wissen. Sie

wussten einfach gar nichts, da sie keine Beweise hatten.


 

Die FBI-Beamten überlegten hin- und her, was sie noch alles tun konnten

und endlich kam ihnen eine Idee. Dieser Harry Plott war doch verheiratet,

bei den beiden Hausdurchsuchungen war seine Frau aber nicht zugegen

gewesen, da war dieser Typ nur allein. Wenn Harry Plott wirklich dieser

Verbrecher war, dann hatte vielleicht seine Frau gar keine Ahnung davon,

es konnte gut sein, dass Dese nichts über diese Machenschaften wusste.


 

Es war doch in den meisten Fällen so, dass Frauen von erfolgreichen

Männern nur nach der Kohle fragten, aber nicht hinter was für

Machenschaften ihre Männer steckten. Wenn es sich in diesem Fall so

verhielt, dann würden halt die Beamten einmal der Frau des Softwarechefs

einen Besuch abstatten, aber nicht, wenn er da war, sondern wenn sie auch

wirklich alleine war. Wenn sie dann von den Verdachtsmomenten gegen

ihren Mann erfahren würde, vielleicht würde Dese dann eine gute Hilfe für

die Beamten werden, vielleicht konnte man über seine Frau dem

Softwareunternehmer hinter die Schliche kommen.


 

Auf jeden Fall mussten die Beamten es versuchen. Sie riefen in ein paar

Minuten bei der Frau Harry Plotts an, um sich zu vergewissern, dass sie

auch alleine war. Sie taten einfach so, als wollten sie Harry Plott persönlich

sprechen, als aber Dese sagte, ihr Mann wäre bis heute Abend in der Firma,

wussten sie ja, dass sie sie alleine antreffen würden. Die Beamten hatten es

schon im Gefühl, dass dieses noch die beste Idee war, die sie seit langem

hatten. Hoffentlich hatten sie diesmal Glück, wenn aber die Frau vielleicht

doch alles wusste, was ihr Mann trieb, oder sogar noch selber mitmachte,

dann konnten sie die Sache halt vergessen. Aber einen Versuch musste es

wert sein. Sie kamen momentan auf keine bessere Idee, um in diesem Fall

noch weiter zu kommen.


 

10 Minuten später waren die zwei Beamten bei der Frau des

Softwareunternehmers in dessen Privathaus. Sowie die Beamten auf den

ersten Blick urteilen konnten, sah diese Frau eigentlich nicht so aus, als

würde sie hinter diesen Machenschaften ihres Mannes stecken, aber zuerst

musste man vorsichtig nachfragen. Die Beamten fragten die Frau des

Softwareunternehmers, ob ihr nicht schon an ihrem Mann was

Verdächtiges aufgefallen sei, als Dese dies verneinte, erzählten sie ihr die

ganze Geschichte, was sich wahrscheinlich ereignet hatte, von den

Verdachtsmomenten, dass ihr Mann nur an Macht, Geld und Herrschaft

interessiert war und kriminelle Versuche zusammen mit einem anderen

Typ anstellen würde. Als diese Frau die Anschuldigungen gegen ihren

Mann vernahm, konnte sie es kaum fassen. Von diesen Sachen hatte sie

nicht das Geringste mitgekriegt, und so ehrlich, wie Dese das sagte,

glaubten ihr die Beamten sogar. Denn die Ehrlichkeit dieser Frau war nicht

gespielt, sowie die ihres Mannes. Als sie die Frau, die jetzt so hilflos vor

ihnen saß, anguckten, tat sie den FBI-Beamten schon fast leid, dass sie so

einen Verbrecher als Mann hatte. Sie versicherte den Beamten immer

wieder, von diesen Dingen habe sie nichts gewusst, sie hatte auch nie was

bemerkt. Und da ihr Mann nie über geschäftliche Dinge oder sonst was

sprach, hatte sie wirklich keine Ahnung, was da vor sich ging.


 

Als die FBI-Beamten wissen wollten, ob sie da nichts mitgekriegt hätte, als

ihr Mann während der Party die zwei jungen Leute hatte verschwinden

lassen, weil sie hinter seine Machenschaften kamen, die er auf dem

heimischen Computer gespeichert hatte, beteuerte sie, davon auch nichts

mitbekommen zu haben. Ihr Mann hätte ihr nur gesagt, dass einem von

seinen zwei Mitarbeitern schlecht geworden sei und er sie durch einen

Leibwächter nach Hause hatte bringen lassen, damit war die Sache auch

für sie erledigt, sie konnte ja nicht wissen, wie es sich wirklich verhielt.


 

Die Beamten wollten von ihr wissen, ob sie nicht wisse, was auf den

heimischen Computern gespeichert war, aber das wusste sie auch nicht. Sie

verstand zwar auch was von Computern, weil sie früher auch in der

Softwarefirma ihres Mannes gearbeitet hatte, dort hatte sie ihn auch

kennen gelernt vor 12 Jahren, aber was er zu Hause aufgespeichert hatte,

da hatte sie nie nachgeguckt, hatte sie auch nicht interessiert. Die Beamten

erklärten ihr daraufhin, dass er dort die Dinge gespeichert hatte, und die

beiden, Markus und Robert, hatten die Sachen gefunden, aber jetzt würde

da nichts mehr stehen, weil er die Beweise gelöscht hatte.


 

Eines kam ihr jetzt schon komisch vor, nämlich ihr Mann hatte ihr nichts

davon erzählt, dass es schon Hausdurchsuchungen und auch zwei

Durchsuchungen in seiner Firma gegeben hatte. Von diesen Dingen hatte er

ihr gar nichts gesagt, und da sie zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause war,

konnte sie es nicht wissen. Aber sie wusste, es musste doch einen Grund

geben, warum er das nicht erzählt hatte, wäre er unschuldig, hätte er ihr

doch was sagen können. Man sah dieser Frau die Hilflosigkeit förmlich an,

von einem Tag auf den anderen war ihr Mann nun zu einem Verbrecher

geworden und sie hatte die ganze Zeit über nichts mitbekommen.


 

Je mehr die Frau von Harry Plott über ihren Mann nachdachte, desto mehr

Sachen fielen ihr auf einmal auf, die sie früher gar nicht so wahrgenommen

hatte. Er tat eigentlich was seine Arbeit und so betraf, ein bisschen

geheimnisvoll. Man durfte auch nie genau über diese Dinge etwas fragen,

das hatte er nicht so gerne, aber dass sich hinter dieser Geheimkrämerei so

was verbergen würde, hätte sie nicht im Traum gedacht. Ihre Bilanz war

eine Verheerende. Sie lebte seit zwölf Jahren mit dem größten Verbrecher

aller Zeiten zusammen und bekam nichts mit. So was konnte doch nur ihr

passieren, sonst niemand. Aber wie hätte sie Verdacht schöpfen können, ihr

Mann hatte ihr persönlich nie was angetan, war eigentlich immer gut zu

ihr, bis auf einige Dinge, über die er sich nie ausfragen lassen wollte, da

konnte er schon mal explodieren. Aber sie hätte doch nie im Traum daran

gedacht, dass da so was dahinter steckte.


 

Als die Beamten der Frau ihr von seinem Freund, Larry Crant von der

Biotechnologiefirma erzählten, sagte Diese, dass sie Diesen zwar kennen

würde, da er schon etliche Male auch bei ihnen zu Hause war, aber was die

beiden geschäftlich zu tun hatten, auch hier hatte sie keine Ahnung. Den

einzigen Vorwurf, den sie sich machen konnte, war, dass sie sich nie so über

die geschäftlichen Dinge interessiert hatte, wie es eigentlich richtig

gewesen wäre, das war aber auch schon alles. Und dies hat scheinbar ihr

Mann dann ausnützen können, so war sie ihm auch nie unbequem

geworden, wer weiß, was er vielleicht mit ihr schon gemacht hätte, wäre sie

kritischer gegenüber ihm eingestellt gewesen.


 

Als die Frau die Neuigkeiten von den Beamten erfuhr, war sie so wütend,

dass sie beschloss, ihren Mann heute Abend zur Rede zu stellen. Aber die

Beamten versicherten ihr, dass dieses das Falscheste wäre, was sie tun

könnte. So auffällig durfte sie es nicht machen. Im Gegenteil, sie sollte so

tun wie bisher, als hätte sie keine Ahnung und dann sollte sie so viel wie

möglich herauskriegen, vielleicht würde sie doch noch etwas herausfinden

von selber. Das wäre dann der beste Beweis. Da ihr Mann auch weiterhin

glauben würde, dass seine Frau keine Ahnung hat von diesen Dingen,

könnte sie ihm unbemerkt nachforschen.


 

Nachdem die Beamten ihr das erklärt hatten, stimmte sie halt zu, obwohl es

ihr schwer fiel, so zu tun, als wüsste sie das alles überhaupt nicht. Sie hatte

auch Angst, wenn sie jetzt daran dachte, dass sie Tag und Nacht mit einem

Verbrecher zusammenlebt. Aber sie musste so tun, um Nachforschungen

anzustellen, nur so konnte sie die Wahrheit herauskriegen. Vielleicht war

auch alles doch nicht wahr, aber nach dem was die Beamten alles erzählt

hatten, bestand eigentlich kein Zweifel mehr an der Richtigkeit der

Behauptungen.


 

Nun, sie würde versuchen ihrem Mann auf die Schliche zu kommen, das

versprach sie den Beamten, denn wenn es sich hundertprozentig erweisen

sollte, dass es wahr war, dann würde sie es ihm ins Gesicht schreien und

sich scheiden lassen. Obwohl sie insgeheim hoffte, dass es sich doch als

Irrtum erweisen sollte. Aber egal, sie würde es herausfinden, das hatte sie

sich zum Ziel gesetzt.


 

Wenn sie nur schon an heute Abend dachte, wenn er nach Hause kam,

wurde es ihr schon ganz schlecht. Aber sie musste sich zusammennehmen.

Sie musste das über die Bühne bringen, das wusste sie, und sie war ja auch

an der Wahrheit interessiert. Auf jeden Fall hatte er was zu verbergen,

sonst hätte er ihr von den Hausdurchsuchungen erzählt. Wieso sollte man

so was verheimlichen?


 

Nachdem die Beamten gegangen waren, versuchte sie sich den ganzen Tag

über auf was anderes zu konzentrieren, aber sie konnte es nicht. Als es

nicht mehr auszuhalten war, ging sie in das Arbeitszimmer ihres Mannes

und stöberte die Dateien seiner fünf Computer durch, aber sie fand

natürlich auch nichts. Sie würde noch verrückt werden, wenn das so weiter

ging.


 

Was würden die Leute alles mitmachen, wenn er wirklich zusammen mit

diesem anderen Typ Menschenversuche an ihnen anstellte? Was würde er

mit Markus und Kalle schon machen? Hatte er sie schon getötet? Machten

sie mit ihnen auch die Experimente?


 

Während sie so in Gedanken versunken war, bemerkte sie zuerst gar nicht,

dass ihr Mann das Wohnzimmer betrat. Als sie es dann doch bemerkte,

schreckte sie hoch. Ihr Mann verstand das gar nicht, denn sie hatte doch

jetzt gesehen, dass nur er es war. Aber er kannte ja den Grund nicht, dass

seine Frau eingeweiht war. Auf jeden Fall benahm sich seine Frau heute

äußerst seltsam, das fiel Harry Plott sofort auf. Aber er konnte sich

natürlich nicht erklären, warum. Er gab sich damit zufrieden, dass sie

heute mit dem falschen Fuß aufgestanden war, aber das alleine konnte es

doch auch nicht sein. Er hatte viele Male das Gefühl, dass sie

zusammenschreckte, wenn er auch nur in ihre Nähe kam.


 

Harry Plott fragte sie ganz beiläufig, ob heute jemand da gewesen sei. Er

bekam den Verdacht auf einmal nicht mehr los, dass sie etwas wusste, er

konnte es sich zwar nicht vorstellen, aber heute stimmte was nicht, das war

klar. Nachdem sie die Frage verneint hatte, verstand er die Welt nicht

mehr, was war nur geschehen? So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte

einfach nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Sie versuchte es zwar, sie

musste es auch, aber sie konnte es einfach nicht, heute noch nicht.

Nachdem sich ihr Mann den ganzen Abend lang über ihr seltsames

Verhalten ihm gegenüber Gedanken machte, versuchte sie so wenig wie

möglich ihm besonders nahe zu kommen. Harry Plott wusste, dass er heute

bei seiner Frau nicht mehr landen konnte und begab sich deshalb einige

Zeit später in sein Arbeitszimmer, um etwas zu programmieren. Während

er so vor seiner Arbeit saß, überlegte er sich weiterhin, was sie nun mit

diesen zwei, Markus und Kalle, tun sollten. Sie hatten sie immer wieder

eingeschläfert, aber sie konnten nichts mit ihnen anstellen. Diese Geschichte

würde zu große Wellen schlagen.


 

Es gab nur eine Möglichkeit, die bei ihm langsam Gestalt annahm, sie

mussten einfach versuchen, bei diesen zwei eine Gehirnwäsche

vorzunehmen, danach konnten sie sich an das Erlebte nicht mehr erinnern,

sie würden ihnen einfach ein anderes Programm einpflanzen und das

würden ihnen dann die Beamten und die anderen Leute glauben, und er

und sein Freund wären aus dem Schneider. Wenn sie die beiden aber

umbringen würden, dann wäre ihnen das FBI immer auf den Fersen, denn

mit Diesen war nicht mehr zu spaßen, wenn es um ihre Mitarbeiter ging,

sowie so nicht.


 

Je mehr Harry Plott darüber nachdachte, desto mehr kam er zur

Erkenntnis, dass Dieses das Beste war, was sie machten konnten, und so

konnte er am besten seine weiteren Pläne verfolgen, ohne demnächst weiter

behelligt zu werden. Dies würde zwar seinem Freund Larry Crant nicht so

gut gefallen, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht, um sich aus dieser

Sache noch einmal herauszubringen.


 

Es ging natürlich noch um eine ganz andere Tatsache, sie hatten ihre

Versuchsreihe mit diesem künstlichen Virus noch nicht abgeschlossen, und

da der Versuch bei ihrem letzten Opfer, das Markus und Kalle retten

wollten, auch fehlgeschlagen hatte, haben sie diesen Mann dann auch

umgebracht. Wenn Sie jetzt Markus und Kalle freilassen würden,

bräuchten sie noch weitere zwei Opfer, aber die würden sich schon finden

lassen. Diesmal würden sie sich Opfer aus einer anderen Umgebung

auswählen, so würde die Sache schon nicht auffallen.


 

Und Harry Plott wusste, in eineinhalb Wochen waren

Präsidentschaftswahlen, da musste er als Ehrenmann da stehen, sonst

konnte er die Sache vergessen. Er wusste zwar, dass er nach

Meinungsumfragen vorne lag, aber das konnte sich schnell ändern, wenn

die negativen Schlagzeilen die Oberhand gewannen. Das musste er

vermeiden.


 

Nachdem sich Harry Plott diese Sache so zurecht gedacht hatte , rief er

seinen Freund Larry Crant zu Hause an. Dieser war nicht verheiratet, so

brauchte Dieser sich auch nicht vor jemand zu rechtfertigen. Er dagegen

musste jetzt vorsichtiger sein, denn seine Frau war heute nicht so wie sonst.

Hoffentlich schöpfte sie keinen Verdacht oder wusste was?


 

Harry Plott sah auch immer wieder zur Tür, ob seine Frau nicht dahinter

stand oder hereinkam, das machte er sonst nie, aber er wusste, das heute

sich was ereignet hatte, dass er nicht einordnen konnte, noch nicht. Sonst

würde sie sich so nicht verhalten, das tat sie doch sonst auch nicht. Aber er

würde schon noch dahinter kommen. Aber er hatte diesmal nicht mit der

Raffinesse seiner Frau gerechnet. Denn Diese war gerade dabei endlich

aufzuwachen, was ihn betraf. Das aber wusste er natürlich nicht.


 

Nachdem Harry Plott eine Stunde in seinem Arbeitszimmer zu Hause

verbrachte, wollte er jetzt nach seiner Frau sehen und als er ins

Wohnzimmer kam, saß Diese auf dem Sofa und sah fern. Sie verhielt sich

jetzt schon ein wenig anders, sie zuckte auch nicht mehr zusammen, als er

das Wohnzimmer betrat, sondern hatte nichts dagegen, dass er sich neben

sie setzte.


 

Harry Plott schaute eher gelangweilt auf das Fernsehprogramm. Er schaute

eigentlich mehr auf seine Frau und wie sie sich verhielt. Diese bemerkte das

natürlich, aber sie benahm sich so, als bemerke sie es nicht. Harry Plott

erkundigte sich bei seiner Frau, ob es ihr nicht gut gehe, aber sie erklärte

ihm, dass alles in bester Ordnung sei. Sie würde sich heute nicht sehr wohl

fühlen und wahrscheinlich früh zu Bett gehen. Nach dieser Aussage

schöpfte eigentlich Harry Plott keinen Verdacht mehr, denn wenn einem

nicht recht war, verhielt man sich manchmal ein wenig seltsam.


 

Nachdem Harry Plotts Frau zu Bett gegangen war, ging Dieser wieder in

sein Arbeitszimmer und beschäftigte sich mit den Computern. Nach einer

Stunde, als sich Harry Plott vergewissert hatte, dass seine Frau

eingeschlafen war, rief er wieder seinen Freund Larry Crant an und

verabredete sich mit ihm.


 

Eine viertel Stunde später stieg Harry Plott in seinen 150000 Dollar Porsche

und fuhr zu Larry Crant. Zusammen fuhren sie fast Washington hinaus

zur altern Lagerhalle, wo sie die beiden jungen Männer versteckt hielten.


 

Inzwischen war Markus wieder aufgewacht, das Betäubungsmittel verlor

langsam seine Wirkung, und er blickte um sich. Er wusste zuerst gar nicht

mehr, was los war. Wo er sich überhaupt befand. Dann kamen ihm wieder

die Erinnerungsfetzen Stück für Stück hoch. So langsam kam ihm alles

wieder ins Gedächtnis, was sich ereignet hatte. Und er wusste auf einmal

wieder, in was für einer ausweglosen Lage sie sich befanden.


 

Er sah auch, dass Kalle nicht hier war bei ihm, Dieser war bestimmt in

einem anderen Zimmer. Aber wo waren die beiden Verbrecher, waren die

echt so blöd und ließen sie allein? Markus wusste inzwischen, dass er mind.

schon einen Tag lang hier war. Die Verbrecher hatten ihn immer wieder

betäubt, wenn er dabei war, das Bewusstsein zu erlangen, aber sie hatten

nie etwas sonst gemacht. Warum verhielten sie sich so seltsam?


 

Nach ihren sonstigen Gewohnheiten fackelten sie nicht lange, um Leute

umzubringen, warum lebte er immer noch? Er konnte sich darauf keinen

Reim machen. Er versuchte, nachdem er das Bewusstsein vollständig

erlangt hatte, sich von der Liege loszumachen, aber die Fesseln waren gut

angebracht. Es war nicht daran zu denken, loszukommen von alleine.


 

Wann würden die Verbrecher wieder hier sein? Bestimmt wussten sie noch

nicht so genau, was sie mit den beiden machen sollten. Aber soviel Markus

mitbekommen hatte, wollten sie an ihnen die Versuche mit dem künstlichen

Virus fortsetzen. Dann erinnerte sich Markus an den anderen Mann, den

sie befreien wollten, denn aus diesem Grunde hatten sie sich wieder in diese

Lage gebracht, was hatten sie mit diesem gemacht? Hatten die Halunken

ihre Experimente an Diesem jetzt ausprobiert? Solche Fragen stellte sich

Markus in der Zwischenzeit, während er so hilflos da lag. Was hätte er

auch anderes tun können.


 

Während er so dalag, und sich über diese Dinge hier Gedanken machte,

hörte er Schritte, die langsam immer näher kamen, jetzt würden die zwei

Verbrecher bestimmt wieder kommen, dann würde endgültig alles aus sein,

durchfuhr es Markus!. Er lag ganz verkrampft da und wartete verzweifelt

ab, was da kommen sollte. Und tatsächlich, er hatte sich nicht getäuscht, es

waren wirklich Harry Plott, Larry Crant und dieser Dritte, dieser

kriminelle Arzt, der den Halunken zur Seite stand.


 

Wie ein Wahnsinniger versuchte Markus sich los zu reisen und obwohl er

wusste, dass es keinen Zweck hatte, strengte er sich umso mehr an. Es

vergingen noch ein paar Minuten und die Verbrecher standen im Zimmer

vr seiner Liege. Er konnte ihnen nur mit aller größter Verachtung in die

Augen sehen. Aber diesmal grinsten sie ihn gar nicht mehr so frech an wie

die letzten Male, das fiel ihm sogleich auf.


 

Aber was die Verbrecher dann sagten, das konnte er fast nicht glauben,

denn sie erklärten ihm doch wirklich, dass sie gewillt waren, ihn frei zu

lassen und auch seinen Freund Kalle. Er dachte zuerst, er habe sich

verhört, aber sie wiederholten es noch einmal, sie würden sie beide

freilassen. Nachdem er sich das gefragt hatte, bekam er auch schon die

Antwort von ihnen. Sie erklärten ihm den Grund weshalb, aber sie würden

bei ihnen, bei ihm und Kalle eine Gehirnwäsche vornehmen, damit sie sich

an nichts mehr erinnern konnten.


 

Den Fotoapparat, mit dem sie am Anfang die Szenen aufgenommen hatten,

hatten diese Verbrecher natürlich auch an sich gerissen. Beweise gab es also

nicht. Wenn die jetzt an ihm und Kalle eine Gehirnwäsche durchführen

würden, hätten sie keine Erinnerung an das alles hier mehr und die

Ganoven wären damit fein aus dem Schneider. Denn, wenn sie, Markus und

Kalle wieder auftauchen würden und eine ganz andere Geschichte erzählen,

nämlich die, die ihnen die Verbrecher einreden würden, dann würde

niemand mehr Verdacht schöpfen, was sich hier ereignet hatte. In diesem

Falle wären dann Markus und Kalle die Verrückten und kein Mensch

würde ihnen die Geschichte hier mehr glauben. Und dieser Harry Plott

konnte ungestraft sein Werk fortführen und stände als

Präsidentschaftskandidat mit einer weißen Weste vor seinen Wählern.

Markus begriff jetzt, so konnte man es auch machen. Aber dies war alles

noch besser, als das Leben zu verlieren.


 

Dieser schmierige Arzt kam jetzt auf Markus zu und setzte ihm wieder eine

Narkosespritze und nach 5 Minuten war Dieser schon wieder weggetreten.

Nachdem Markus eingeschläfert war, gingen sie zu Kalle und machten mit

ihm das Gleiche. Larry Crant war zwar anfangs über den Plan von Harry

Plott nicht ganz begeistert, aber er begriff auch mit der Zeit, wenn sie zwei

Mitarbeiter des FBI umbringen ließen, würden sie keine Ruhe mehr vor

Diesen haben. Die würden ihre Ermittlungen auf Teufel komm raus

fortsetzen, bis sie sie eines Tages erwischen würden. Das Risiko durften sie

nicht eingehen, das war auch ihm klar, obwohl er sonst, was das

Umbringen der Leute betraf, nicht so lange fackelte als Harry Plott. Aber

diesmal sah er dessen Plan gleich ein. Hätten sie sich erkundigt, dass die

beiden beim FBI anfingen zu arbeiten, dann hätten sie das gleich gewusst,

dass diese Sache schwierig werden würde. Aber da hatten sie halt keine

Ahnung davon.

Nachdem sich die drei Verbrecher vergewissert hatten, dass die beiden

eingeschläfert waren, machten sie mit ihnen eine Gehirnwäsche durch

Hypnose und strichen die Bewusstseinsfetzen von den vergangenen

Ereignissen aus ihrem Gedächtnis. Wenn die zwei jetzt in ein paar Stunden

aufwachen würden, gab es keine Erinnerung mehr daran, was sich in den

letzten eineinhalb Tagen ereignet hatte. Sie hatten ihnen dann lediglich

suggeriert, dass sie noch wussten, wo ihr Auto stand, damit sie heimfahren

konnten, aber ansonsten würden sie sich an nichts mehr erinnern.


 

Harry Plott war eigentlich ganz zufrieden mit den Ereignissen, wie sie sich

jetzt gestalteten, denn wenn die beiden Jungen freikamen, dann würde das

FBI nicht mehr begreifen, was jetzt eigentlich los war. Denn die würden

doch nicht im Traum daran glauben, dass die Verbrecher freiwillig Leute

wieder freiließen, wenn sie sie erst einmal hatten. Das war an sich gar nicht

logisch, und genau aus diesem Grund hatten die Halunken diesen Plan

entworfen. So fiel alles am wenigsten auf. Und wenn in einer starken Woche

Präsidentenwahlen waren, würde er mit einer weißen Weste vor seine

Wähler hintreten können und niemand würde mehr die negativen

Schlagzeilen glauben, die über ihn verbreitet wurden.


 

Nachdem sie Markus und Kalle eingeschläfert hatten, fuhren die drei

Ganoven wieder nach Hause. Es war gegen Mitternacht, als Harry Plott

seinen Wagen wieder in die Garage fuhr.


 

Harry Plotts Frau war natürlich gar nicht eingeschlafen gewesen, als ihr

Mann vor zwei Stunden nach ihr sah, sondern hatte nur so getan. Sie hatte

genau mitbekommen, dass er das Haus noch mal verlassen hatte. Sie wusste

jetzt also, er war mind. 2 Stunden fort, was hatte er da so lange getan?

Fragen würde sie ihn auf jeden Fall, wenn er zurückkam. Sie würde ihm

zwar nicht sagen, dass sie von Anfang an gewusst hatte, dass er fort war,

doch sie würde ihm erzählen, dass sie aufgewacht war, und er wäre nicht da

gewesen. Deshalb würde sie ihn fragen, wo er war. Und Morgen Früh

würde sie als erstes die Beamten des FBI anrufen und ihnen mitteilen, dass

ihr Mann gestern Abend das Haus noch gegen 10 Uhr verlassen hatte und

erst nach 2 Stunden wieder kam.


 

Harry Plott tat leise, als er das Haus betrat, aber auf ein Mal stand seine

Frau im Wohnzimmer und sah ihn verwundert an. Harry Plott war auch

verwundert, er hatte gedacht, seiner Frau sei nicht recht, und dass sie

deshalb schlafe. Jetzt musste er eine Ausrede finden, weshalb er noch mal

fort war. Seine Frau fragte ihn auch tatsächlich, wo er war. Er machte ihr

klar, dass er in der Firma noch einiges zu tun gehabt hatte und deshalb

noch einmal dorthin gefahren sei, um die Arbeit zu erledigen. Und zum

ersten Mal glaubte sie ihm das nicht, wenn es auch schon oft vorgekommen

war, aber diesmal wusste sie, dass er woanders war.


 

In der Zwischenzeit wachten Markus und Kalle aus ihrem

Betäubungsschlaf auf und starrten benommen vor sich hin. Markus wusste

zuerst nicht, was los war, er war ganz benommen, denn wenn man über

einen Tag lang laufend betäubt wurde, konnte man nicht mehr normal sein.

Ganz genauso ging es Kalle, als er erwachte. Er wusste auch nicht, was mit

ihm geschehen war.


 

Zu ihrem Erstaunen wussten sie überhaupt nicht, weshalb sie sich an

diesem Ort befanden. Sie konnten nur raten, dass sie von diesen

Verbrechern wieder festgehalten wurden, denn sonst würden sie ja nicht

auf einer Liege liegen. Aber Markus und auch Kalle konnten sich an den

Hergang, wie sie hier her gekommen waren, überhaupt nicht mehr

erinnern. Die Gehirnwäsche der drei Ganoven machte sich nun bemerkbar.


 

Markus versuchte aufzustehen, stellte aber überraschend fest, dass er gar

nicht festgebunden war. War alles ein böser Traum oder war er wirklich

woanders, aber er wusste nicht warum er hier war. Er konnte sich keinen

Reim daraus machen, was wirklich geschehen war und als er merkte, dass

er nicht mehr gefesselt war, stand er auf und ging im Zimmer umher. Wo

befand er sich nur? Es sah hier aus wie eine alte Lagerhalle, die zu einem

Labor umfunktioniert wurde oder so ähnlich. Aber mehr blickte Markus in

diesem Moment nicht.


 

Markus dachte auch an Kalle, wo würde der sein? War der auch hier und

wenn, wie kam dieser hierher? Man sah also, dass die Gehirnwäsche bei

den zwei jungen Männern von Erfolg gekrönt war. Das war ja auch der

Zweck dieser Halunken. Markus ging in Richtung Tür und sah zu seinem

Erstaunen, dass sie offen war. Er konnte also hinausgehen und als er

hinaustrat, wusste er nicht einmal mehr, dass er hier schon zweimal drin

war, bevor sie ihn auf die Liege schmissen. Er rief nach seinem Freund

Kalle, zuerst kam keine Antwort, dann nach dreimaliger Rufwiederholung

meldete sich eine Stimme mit Hallo!


 

Markus war froh, dass er endlich ein Lebenszeichen von seinem Freund

hatte, aber wo war Dieser? Plötzlich sah Markus, dass irgendwo eine Tür

aufging und Kalle benommen heraustorkelte. Markus war

überglücklich, dass er nicht mehr alleine war, denn er wusste weder wo er

war, noch wie er hierher gekommen war. Er wusste eigentlich überhaupt

nichts mehr. Als er nach einer Weile mit seinem Freund redete, merkte er,

dass Dieser auch nichts mehr wusste, was sich ereignet hatte.


 

Nachdem Markus und Kalle eine Weile ratlos beieinander gestanden

hatten, sahen sie den Gang der Lagerhalle entlang und entdeckten, dass

eine Tür, die nach draußen führte, nicht abgeschlossen war. Als sie das

bemerkten, waren sie in ein paar Minuten im Freien draußen, aber sie

hatten keine Orientierung, wo sie sich befanden. Sie stolperten eine Weile

durch das Gebüsch und die Sträucher, die sich um das Lagerhaus herum

befanden, aber sie wussten dennoch nicht, wo sie waren.


 

Da auf einmal sah Markus etwas, das ihm bekannt vorkam, er sah einen

alten roten VW. Das war doch sein Wagen, den kannte er sofort. Er war

also hierher gefahren, vielmehr er und Kalle waren hierher gefahren. Was

suchten sie nur da? Die Erinnerungen waren wie ausgelöscht.


 

Sofort gingen die beiden auf den Wagen zu und Markus griff in seine

Jackentasche und fand den Schlüssel zu dem Wagen. Er schloss die Tür auf

und er und Kalle fuhren nach Hause. Dies wussten sie noch, denn die

Erinnerungen hatten die Ganoven bei ihnen nicht gelöscht. Denn diese

wussten ja nicht, wo die beiden wohnten. Markus konnte sich also genau

erinnern, wie er nach Hause fahren musste. Aber weshalb sie überhaupt

hier waren, davon hatten sie keine Ahnung. Es war ihnen auch nicht so

vorgekommen, als wären sie schon 2 Tage von zu Hause fort gewesen.


 

Als Markus und Kalle aber dann nach Hause kamen und auf den Kalender

und auf die Uhr blickten, wussten sie, das hier was nicht ganz stimmen

konnte. Das Kalenderblatt von vor 2 Tagen hing noch immer dort und war

nicht abgerissen, entgegen den sonstigen Gewohnheiten von Markus und es

war jetzt 3 Uhr Mitternacht. Er glaubte sich aber zu erinnern, dass sie

gegen 8 Uhr Abends irgendwo hin gefahren waren, aber zu welchem Grund

und zu welchem Zweck, daran war keine Erinnerung mehr da. Es konnte

doch nicht sein, dass sie 2 Tage und 8 Stunden von zu Hause fort waren.


 

Aber nach dem Kalender und der Küchenuhr nach zu urteilen, war es

genau so. Die beiden verstanden die Welt überhaupt nicht mehr. Sie

nahmen doch keine Drogen oder so was. Sie hatten aber einen totalen

Filmriss.


 

Das erste, was sie dann taten, sie duschten sich erst einmal und machten

sich was zu essen. Sie machten sich alle möglichen Gedanken, von

Entführung von Außerirdischen bis sonst wer weiß noch alles, aber an die

wahre Ursache ihres so langen Fortbleibens von zu Hause konnten sie sich

beim besten Willen nicht erinnern.


 

Als sie sich soweit zu recht gemacht und gegessen hatten, war es 4 Uhr

Morgens, in drei Stunden spätestens mussten sie aufstehen und zur Arbeit

gehen. Sie konnten sich jetzt nicht schon erlauben, zu spät zu kommen,

denn sie hatten ja erst kurze Zeit beim FBI angefangen zu arbeiten. Das

würde morgen früh was geben, wenn sie da noch so benommen waren wie

heute Nacht?


 

Nach drei Stunden Schlaf klingelte der Wecker und sie fuhren aus ihren

Betten empor. Sie blickten zuerst gar nicht, was los war. Dann kam die

Erinnerung wieder, dass sie erst gegen 4 Uhr in die Betten gingen und nur

drei Stunden Schlaf hatten. Und so sollten sie heute Morgen zur Arbeit, das

würde was geben. Na ja, es gab halt solche Tage, da konnte man nichts

machen.


 

Doch so viel sie auch überlegten, sie wussten nicht, woher die Ausfälle

kamen, dass sie nicht mehr wussten, was in den vergangenen zwei Tagen

und 8 Stunden wirklich passiert war?


 

Als sie gegen 8 Uhr zur Arbeit fuhren und das Arbeitszimmer der FBI-

Beamten betraten, sahen sich Diese ganz verdutzt an. Die zwei verstanden

überhaupt nicht, was das sollte. Nachdem sie sich eine Weile darüber

wunderten und von den anderen ausgefragt wurden, wo sie denn gewesen

waren die letzten zwei Tage, konnten sie den Beamten aber keine Antwort

auf ihre Fragen geben. Sie mussten ihnen mitteilen, dass sie nicht wussten,

wo sie die zwei vergangenen Tage waren.


 

Den Beamten fiel auf, dass sie überhaupt nichts von diesen zwei

Verbrechern Harry Plott und Larry Crant erwähnten. Das war an sich

doch schon seltsam. Wo das doch das Hauptthema für sie war. Wieso

sagten sie über diese zwei Halunken nichts? Aber die Beamten bekamen

immer wieder die gleichen Antworten von den beiden, nämlich dass sie

nicht wüssten, wo sie sich die beiden letzten Tagen aufgehalten hätten. Sie

erzählten nur, dass sie in einer alten Lagerhalle außerhalb Washingtons zu

sich gekommen waren, aber weiteres konnten sie ihnen nicht sagen.

Kapitel 5

Die Beamten verstanden überhaupt nicht das Verhalten ihrer beiden neuen

Mitarbeiter. Wieso verhielten sich Diese so, sie konnten sich das nicht

erklären. Da aber das FBI schon viel mit Gehirnwäsche zu tun gehabt

hatte, das hatte es auch schon bei anderen Kriminalfällen gegeben, wussten

sie sofort, das bei diesen zwei so etwas stattgefunden hatte.


 

Als die Beamten so eine Weile hin- und her überlegt hatten, klingelte das

Telefon. Am anderen Ende der Leitung war die Frau des

Softwareunternehmers Harry Plott, sie wollte den Beamten mitteilen, dass

ihr Mann gestern Abend gegen 10 Uhr das Haus verlassen hatte, und erst

gegen 12 Uhr Mitternacht zurückkehrte. Als sie ihn gefragt hatte, wo er

war, hätte er geantwortet, dass er noch in seiner Firma gewesen sei, um

etwas nachzuarbeiten.


 

Die FBI-Beamten bedankten sich für den Anruf und die Information und

legten wieder auf. So langsam konnten sie sich einen Reim aus dieser Sache

machen, bestimmt wurden Markus und Kalle irgendwo in eine alte

Lagerhalle gebracht und es wurde ihnen bestimmt eine Gehirnwäsche

verabreicht, deshalb wussten Diese auch nicht mehr, wo sie sich die letzten

zwei Tage aufhielten. Dahinter steckten doch bestimmt diese Ganoven.

Wahrscheinlich war es Diesen doch zu gefährlich, die beiden um zu

bringen, deshalb haben sie es so gemacht. Sie verabreichten den zwei eine

Gehirnwäsche und Diese wussten nicht mehr, was passiert war.


 

Die zwei hatten sich also wieder auf eigene Faust in Gefahr gebracht.

Obwohl sie gewarnt wurden von den FBI-Beamten, aber so waren sie nun

einmal. Die zwei mussten schnellstens zu einem Psychiater gebracht

werden, nur Dieser war in der Lage die Blockade zu löschen, die ihnen

eingetrichtert worden war.


 

Aber zuerst einmal wollten sie der Frau des Softwareunternehmers Plott

einen Besuch abstatten. Sie wollten sie noch einmal fragen, ob sie sonst noch

was gefunden hatte über ihren Mann. Aber Diese verneinte das. So wollte

nur sagen, dass er gestern Abend gegen 10 Uhr das Haus verlassen hatte

und erst zwei Stunden später wieder kam. Das war momentan alles, was sie

in Erfahrung bringen konnte.


 

Nach dieser Befragung gingen die Beamten wieder fort. Ihre Mitarbeiter

waren nicht umgebracht worden, sie konnten sich bloß nicht mehr

erinnern, wo sie die letzten Tage waren, aber ansonsten war ihnen nichts

passiert. Aber eigentlich waren die Beamten des FBI immer noch so schlau

wie am Anfang. Wenn nicht bald die Blockade aus den Gehirnen ihrer

Mitarbeiter gelöscht wurde, damit sie alles aufklären konnten, waren sie

keinen Schritt weiter.


 

Wenn dies jemand machen konnte, dann nur ein Hypnotiseur und

Tiefenpsychologe. Sie meldeten die zwei jungen Leute bei einem

Hypnotiseur und Tiefenpsychologe an, aber die Wartezeit, bis sie

drankämen, würde fast 3 Wochen dauern. So lange konnte aber nicht mehr

gewartet werden, denn in einer Woche waren Präsidentenwahlen und bis

dahin würde es zu spät sein, bis man die ganze Wahrheit über Harry Plott

erfahren würde.


 

Da kamen die Beamten des FBI auf eine andere Idee, was hatten Markus

und Kalle zu ihnen gesagt? Sie wären in einer alten Lagerhalle aufgewacht,

aber wie sie dahin gekommen seien, hätten sie nicht gewusst.


 

Es gab eigentlich nur eine alte Lagerhalle weit in Washington draußen,

auch war diese von Gebüsch und Gestrüpp umgeben. Dass diese Lagerhalle

aber einmal zu diesem Zweck dienen würde, hätten sie nicht gedacht. Jetzt

war ihnen auf einmal alles klar, diese Ganoven hatten die Beweismittel und

ihre Versuchspersonen und auch sonst alles dorthin transportiert, deshalb

war auch in dessen Firmen und Hausdurchsuchungen nichts mehr an

Beweismittel zu finden.


 

Das einzige, was die Beamten jetzt nicht mehr wussten, war der genaue

Straßenname, in der sich die alte Lagerhalle befand. Die wussten Markus

und Kalle aber auch nicht, sie hatten gar nicht darauf geschaut. Vielleicht

konnte man jetzt schon vor dem Termin bei dem Psychologen

herausfinden, was diese Verbrecher trieben. Und damit wäre noch

genügend Zeit bis zu den Präsidentenwahlen. Dieser Harry Plott würde

dann eine Überraschung erleben. Er würde begreifen, dass es keine so gute

Idee war, die beiden jungen Leute wieder freizulassen. An so was hatte er

nicht gedacht, dass die Jungen noch wussten, dass sie in einer alten

Lagerhalle waren, wenn sie auch nicht mehr wussten, wie sie dahin

gekommen sind.


 

Die Beamten des FBI waren froh, dass sie sich noch an diesen Hinweis der

beiden jungen Leuten erinnern konnten. Noch gleich heute würden sie

hinausfahren und danach sehen, was hier vor sich ging.


 

In der Zwischenzeit hatten Harry Plott und Lary Crant schon wieder neue

Opfer gefunden, mit denen sie ihre kriminellen Versuche fortführen

konnten. Aber zuerst einmal wollten die Beamten des FBI noch einmal der

Frau des Softwareunternehmers einen Besuch abstatten. Nachdem sie sich

zuerst telefonisch erkundigt hatten, ob ihr Mann auch nicht zu Hause war,

gingen sie zu ihr hin und erzählten ihr, was sie jetzt schon herausgefunden

hatten, nämlich dass ihr Mann wirklich hinter den Verbrechen steckt und

dass er zusammen mit seinem Komplizen die Versuchspersonen und die

Beweismittel für diese Verbrechen in eine alte Lagerhalle außerhalb

Washingtons gebracht hatte. Deshalb hätte man bei den Durchsuchungen

in seinem Privathaus und in seiner Firma nichts gefunden.


 

Als die Frau diese Botschaft von den FBI-Beamten vernahm, brach sie fast

zusammen, denn dies war nun der Beweis, dass Ihr Mann wirklich ein

Krimineller war. Wenn die Beamten auch noch nicht bei der Lagerhalle

waren, aber dort würden sie die Beweise bestimmt finden. Schon allein die

Tatsache, dass die jungen Leute noch was von einer Lagerhalle wussten und

dass sie am Rande von Washington war, bewies doch, dass sie dort waren,

wie auch immer so hingekommen sind. Aber es bewies, dass sie bestimmt

viele Dinge beobachtet haben, was dort vor sich ging, aber es nun nicht

mehr wussten, weil die Verbrecher ihnen eine Gehirnblockade verabreicht

hatten.


 

Da sie wusste, dass die Beamten des FBI sich in solchen Dingen schon gut

auskannten, glaubte sie es auch, dass Markus und Kalle eine Gehirnwäsche

gemacht wurde. Und wenn sie sich noch genau zurück erinnerte an den

Abend, als Markus und Kalle bei Ihnen auf der Party waren, und auf

einmal nicht mehr aufgetaucht sind, was ihr Mann dann dazu sagte,

nämlich dass einem von ihm schlecht geworden sei und sie deshalb von

einem Leibwächter ihres Mannes nach Hause gebracht wurden. Und dann

am nächsten Tag die andere Aussage, dass Markus und Kalle in der Firma

ihres Mannes gekündigt hätten. Alle beide auf einmal, obwohl ihr Mann ihr

immer erzählt hatte, dass Markus ein ganz besonders guter Mitarbeiter

wäre.


 

Es war ihr dort schon aufgefallen, dass ihr Mann einige Zeit später

überhaupt nicht mehr begeistert von ihm war. Das war kurz vor dem

Verschwinden der Beiden. Sie hatte sich daraus nie einen Reim machen

können, was da wirklich geschah. Aber an so was hatte sie nicht gedacht.

Und da sie sich, seit sie verheiratet war mit dem Softwareunternehmer,

nicht mehr um das Geschäft gekümmert hatte, denn sie brauchte ja jetzt

nicht mehr zu arbeiten, ging sie, was geschäftliche Dinge betraf, auch nie

auf den Grund. Das war ihr größter Fehler gewesen. Aber das konnte man

nun nicht mehr ändern. Dafür war es jetzt zu spät.


 

Als die Beamten des FBI dann wieder gegangen waren und Frau Plott

alleine zu Hause war, konnte sie nur noch daran denken, was für ein

Verbrecher ihr Mann in Wirklichkeit war und es würde nicht mehr lange

dauern, dann hatte sie hundertprozentige Gewissheit.


 

Die Beamten des FBI fuhren sofort nach dem Besuch bei Frau Plott in die

alte Lagerhalle außerhalb von Washington. Nachdem sie sich zuvor noch

erkundigt hatten, dass der Softwareunternehmer Harry Plott gar nicht in

seiner Computerfirma war, hatten sie sich sofort dazu entschlossen.


 

Die FBI-Beamten mussten schon eine Weile suchen, bis sie die Straße

fanden und da sahen sie auch dann die alte Lagerhalle, die, wie gesagt, von

ein Haufen Gebüsch und Gestrüpp umgeben war.


 

Die FBI-Beamten wollten durch den vorderen Eingang, aber die Türe war

verschlossen. Sie gingen sie ganz um die alte Lagerhalle herum, aber als sie

dann bei der Hintertüre waren, war auch diese zugesperrt. Die Beamten

versuchten nun, durch ein Fenster in das Innere der Lagerhalle zu sehen,

aber man konnte nicht viel erkennen. Außerdem mussten da noch mehrere

Zimmer sein, und die meisten Fenster waren sowieso fast verdunkelt.


 

Als sich die Beamten des FBI so eine Weile überlegten, wie sie in das Innere

der Lagerhalle kommen konnten oder wie sie etwas sehen konnten, ging auf

einmal die Hintertüre auf und der Softwareunternehmer Harry Plott stand

direkt vor ihnen. Dieser setzte natürlich sofort seine Unschuldsmiene und

sein gekonntes Lächeln auf und begrüßte die Beamten sogar noch.

Aber als er dann erfuhr, was ihm alles vorgeworfen wurde, verfinsterte sich

sein Gesicht zusehends.


 

Natürlich stritt er alles ab, und während sie noch so stritten, trat aus der

Hintertür Lary Crant, der Chef der Biotechnologiefirma Hagensen

heraus. Nachdem die FBI-Beamten auch Diesem das gleiche vorgeworfen

hatten, drängten die Beamten darauf, ins Innere der Lagerhalle zu

kommen, um zu sehen, was sich da alles abspielte.


 

Doch Harry Plott war was Rechtssachen anging, bestens bewandert. Denn

sein Vater war schon Rechtsanwalt gewesen und er verstand auch eine

Menge davon. Deshalb erklärte er den Beamten des FBI, dass sie nicht in

das Innere der Lagerhalle durften, da sie ja keinen Durchsuchungsbefehl

hätten.


 

Davon aber ließen sich die FBI-Beamten nicht beeindrucken. Einer von

ihnen versuchte sogar, gewaltsam dort in die Lagerhalle einzudringen.

Doch Larry Crant versetzte Diesem einen Schlag, so dass er bewusstlos am

Boden lag.


 

Natürlich versuchte sich jetzt der andere FBI-Beamte zu wehren, als aber

dann aus der Hintertür noch einmal eine Person, nämlich der Arzt, der bei

den kriminellen Versuchen von Harry Plott und Lary Crant dabei war,

heraustrat, wusste Dieser, dass er nun auch keine Chance mehr hatte. In

ein paar Minuten war auch er überwältigt und lag bewusstlos am Boden.

Jetzt hatte es sich gerächt, dass sie nicht mehrere Beamten geschickt hatten,

um die Verbrechen aufzudecken. Sie waren nur zu zweit und waren jetzt

somit auch erledigt.


 

Harry Plott und Lary Crant wussten, sie mussten die beiden FBI-Beamten

verschwinden lassen, denn wenn diese was sagten, dann war es aus. Harry

Plott musste es wenigstens versuchen, noch bis zu den Präsidentenwahlen

durchzuhalten, damit er seine Aktionen starten konnte. War er erst einmal

an der Macht, dann würde ihn Nichts und Niemand mehr aufhalten.


 

Harry Plott und Lary Crant fackelten nicht lange und erschossen die

beiden FBI-Beamten und trugen sie hinterher weit weg in eines der Büsche,

die die alte Lagerhalle umgaben. Schon wieder hatten sie zwei auf dem

Gewissen. Aber das war ihnen mittlerweile schon lange egal.


 

Anschließend setzten sie ihre kriminellen Versuche bei den zwei

Stadtstreichern, die sie irgendwo aufgegabelt hatten, fort. Aber die

Versuchsreihe, die sie durchführten, gelang auch heute nicht so recht.

Gegen 7 Uhr Abends fuhr Harry Plott zusammen mit seinem kriminellem

Freund schließlich nach Hause.


 

Seine Frau hatte sich schon die ganze Zeit gewundert, weshalb die Beamten

des FBI nicht kamen und sagten, dass sie ihren Mann verhaftet haben. Und

als Frau Plott dann ihren Mann alleine kommen sah, wunderte sie sich

doch stark.


 

Sie kam auch sofort auf das Thema zu sprechen. Sie wollte endlich wissen,

hinter was für Machenschaften ihr Mann steckte und erzählte ihm alles,

was sie mittlerweile über ihn wusste. Da tat er ganz erstaunt und erklärte,

dass diese Anschuldigungen doch völlig haltlos seien und FBI-Beamte

wären heute auch nicht bei ihm gewesen, er wüsste auch gar nicht, warum.

Da sich Frau Plott wunderte, warum sie nichts mehr von den FBI-Beamten

hörte, glaubte sie es zuerst noch ihrem Mann, was er sagte. Denn sie dachte

sich, vielleicht hatten sich die FBI-Beamten doch geirrt und wollten es jetzt

halt nicht zugeben und taten lieber gar nichts mehr.


 

Zu diesem Zeitpunkt aber konnte Frau Plott nicht wissen, dass die FBI-

Beamten gar nicht mehr aufgetaucht sind. Das erfuhr sie erst einen Tag

später, nachdem ihr Mann schon wieder in die Firma gegangen war, aus

der Zeitung. Dort stand groß zu lesen: Zwei FBI-Beamte spurlos

verschwunden. Sofort verstand da die Frau von Harry Plott, was sich

wahrscheinlich zugetragen hatte. Das durfte doch nicht wahr sein, ihr

Mann hatte auch diese zwei Beamten auf dem Gewissen.


 

Nachdem sie das aus der Zeitung erfahren hatte, zog sie sich schnell anders

an und verließ mit ihrem eigenen Wagen das Haus. Sie fuhr schnurstracks

zu der Firma ihres Mannes.


 

Heute jedoch war er anwesend in der Softwarefirma.


 

Sie schmiss ihm alles an den Kopf, was sie über ihn dachte in der letzten

Zeit und sie sagte ihm auch, dass sie genau wüsste, dass er auch beim

Verschwinden der FBI-Beamten seine Finger im Spiel hatte. Dieser konnte

nichts mehr anderes tun, als seine Frau zu beruhigen und immer wieder

versuchen, den Unschuldigen zu spielen. Aber irgendwie merkte er, dass die

Zeit, wo seine Frau ihm alles geglaubt hatte, sich nun dem Ende näherte.


 

Für eine kurze Zeit hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt, sie auch

ausschalten zu lassen, wenn es halt gar nicht mehr anders ging, aber dann

verwarf er es wieder gleich. So weit wollte und durfte er nicht gehen, denn

nach seiner Frau fragte er wirklich etwas. Und die bisschen Skrupel, die er

hier noch besaß, wurde diesem Machtmenschen aber dann endgültig zum

Verhängnis, denn seine Frau versuchte nun, auf eigene Faust gegen ihren

Mann zu ermitteln.

Nachdem seine Frau erregt und voller Zorn das Büro verlassen hatte,

wusste er endgültig, dass er jetzt auf der Hut sein musste. Denn er hatte, im

Gegensatz zu vorher, jetzt noch einen Gegner, nämlich seine eigene Frau.

Der heutige Tag war weiß Gott nicht gut bei ihm verlaufen und er rief

sofort seinen Freund Larry Crant an und benachrichtigte Diesen, dass er

heute nicht raus in die Lagerhalle gehen würde, sondern sofort nach Hause,

denn seine Frau würde Verdacht schöpfen. Wenn er heute Abend auch

noch später als erwartet, nicht nach Hause käme, dann wäre er erledigt.


 

Harry Plott wusste jedoch nicht, dass sich diesbezüglich Larry Crant schon

einen Plan ausgedacht hatte. Dieser hatte nämlich vor, die Frau von Harry

Plott aus dem Weg zu räumen. Das sagte er natürlich Diesem nicht. Denn

er wusste, so skrupellos Dieser auch war, aber mit diesem Plan wäre Dieser

niemals einverstanden, lieber würde Harry Plott noch ihn, Larry Crant,

umbringen. Aber er brauchte ihm auch nichts davon erzählen, Larry Crant

wollte es so aussehen lassen, als wäre es ein Unfall. Er hatte vor, irgendwas

an ihrem Wagen zu manipulieren. Es würde dann aussehen wie ein Unfall.


 

Aber Larry Crant hatte nicht mit der Wachsamkeit von Harry Plotts Frau

gerechnet. Diese nämlich war in den kommenden Tagen sehr auf der Hut,

denn sie traute ihrem eigenen Mann auch zu, dass er sie sogar noch

umbringen würde. Deshalb war sie doppelt wachsam. Sie war wachsam

genug, wenn auch dem Falschen gegenüber.


 

Harry Plotts Frau dachte sich schon so etwas, wie wenn ihr Mann vielleicht

an ihrem Wagen was machen würde. Sie stellte deshalb ihren Wagen so hin,

dass er leichtes Spiel hatte. Sie machte es ihm also extra einfach. Aber so

sehr sie auch erwartete, dass er was manipulieren würde, es geschah nichts.

Vielleicht war er doch nicht so ganz skrupellos, dachte sie. Aber sonst

musste doch an allem was dran sein, denn zu viele Leute verschwanden aus

seiner unmittelbaren Umgebung und tauchten nie wieder auf und jetzt auch

die FBI-Beamten. Das war doch ein bisschen viel auf einmal, was sich da

ereignet hatte in letzter Zeit.


 

Aber so sehr sie auch aufpasste, ihr Mann versuchte nicht, ihr etwas

anzutun. Sie passte auch auf, ob er ihr nicht etwas ins Getränk oder

Essen tat oder was Ähnliches, aber nichts geschah. Er machte keinen

Versuch, ihr was anzutun.


 

In den kommenden zwei Tagen, die vergingen, machte die Frau des

Softwareunternehmers ihm klar, dass sie ihn anzeigen und ihn verlassen

würde, falls sich diese Anschuldigungen gegen ihn als absolut wahr

erweisen sollten.


 

Harry Plott spürte mit einem Male, dass sich die Schlinge um seinen Hals

immer ärger zuzog. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Larry Crant

versuchen würde, seine Frau aus dem Weg zu räumen.


 

Dieser musste es so anstellen, dass er Harry Plott dazu überreden würde,

dass er ihm das Auto seiner Frau überlassen würde. Doch was genau sollte

er ihm denn sagen?


 

Dann auf einmal kam ihm die rettende Idee. Er würde einfach so tun, als

wäre sein eigener Wagen kaputt. Dann könnte er Harry Plott fragen, ob er

den Wagen von seiner Frau sich ausleihen könnte, denn der

Softwareunternehmer brauchte seinen Porsche immer selber. Somit würde

die Sache gar nicht auffallen. Er würde dann die Bremsen des Autos

manipulieren und sie würde einen schrecklichen Unfall bauen, von dem sie

nicht mehr davonkam, dafür würde er sorgen.


 

Denn so langsam wurde es Larry Crant auch zu gefährlich, dass sich jetzt

noch ein neuer Gegner, nämlich Harry Plotts eigene Frau gegen sie stellen

würde. Und wie gesagt, dass der Softwareunternehmer seiner eigenen Frau

nichts antun würde, das wusste er inzwischen genau. Selbst wenn sie ihm

gefährlich werden würde, zu diesem Schritt entschloss er sich niemals.

Deshalb musste er es für ihn tun. Und am Ende würde nicht einmal Harry

Plott selber merken, dass er seine Frau auf dem Gewissen hatte und

beweisen konnte ihm dann sowieso keiner mehr was. Und so lange er dem

Softwareunternehmer bei seinen kriminellen Machenschaften half, würde

dieser auch nie Verdacht schöpfen und auch nichts gegen ihn unternehmen,

falls Dieser doch einmal zweifeln sollte. Aber Dieser würde nicht zweifeln,

dafür wollte er sorgen.


 

So gesagt, so getan, in den nächsten Tages geschah es, dass Larry Crant

seinem Komplizen erklärte, sein Wagen wäre kaputt, ob er nicht einmal

ihm den Wagen seiner Frau ausleihen würde, weil er dringend wo

hinmüsste. Harry Plott gestattete es Larry Crant den Wagen zu nehmen,

denn Dieser wusste ja nicht, was der andere vorhatte.


 

Das geht ja einfacher, als ich geglaubt habe, dachte sich Larry Crant und er

wähnte sich schon in Sicherheit, dass bald die ganze leidige Angelegenheit

erledigt sein würde. Aber die Dinge nahmen dann doch einen anderen

Verlauf als gedacht.


 

An diesem Tag ging Harry Plott nach Hause zu seiner Frau, als Diese ihn

fragte, wo denn ihr Wagen sei, erklärte er ihr, dass sein Freund ihn habe,

weil seiner in der Reparatur sei, er aber dringend wo hinmusste. Harry

Plotts Frau schöpfte bei dieser Sache keinen Verdacht, da es ja eine Menge

Gelegenheit gegeben hatte für ihren Mann, den Wagen zu manipulieren

und er es eigentlich nicht getan hatte.


 

Harry Plott musste vieles tun, um das Misstrauen seiner Frau zu beseitigen.

Er las ihr jeden Wunsch von den Augen ab, aber er spürte, dass sie nach

wie vor misstrauisch war. Er musste also sehr vorsichtig sein.


 

Als ein weiterer Tag vergangen war, bekam Harry Plotts Frau mit, dass im

Fernsehen in den Nachrichten lief, dass man die zwei vermissten FBI-

Beamten ganz in der Nähe einer alten Lagerhalle tot aufgefunden hatte.

Nach dieser Meldung kam bei dieser Frau das Misstrauen wieder total

hoch, und sie wusste in diesem Moment mit Sicherheit, dass ihr Mann

hinter dieser Sache steckte. Das nächste Mal, wenn er wieder fortfuhr, ohne

dass er in die Firma ging, würde sie ihm hinterherfahren, um zu sehen, was

er trieb.


 

In der Zwischenzeit geschah es aber, dass Larry Crant den Wagen

zurückbrachte. An diesem Tag noch wollte Frau Plott mit ihrem Wagen ins

Einkaufen fahren, aber als sie auf dem Weg dorthin war, versagten auf

einmal die Bremsen und sie konnte auf das Bremspedal treten wie sie

wollte, es funktionierte nichts mehr. Es kam ihr sofort in den Sinn, dass ihr

Mann doch jetzt was an dem Wagen manipuliert hatte, aber wann sollte

das gewesen sein? Harry Plotts Frau hatte an diesem Tag noch Glück, denn

obwohl die Bremsen nicht mehr gingen, raste sie dann gegen ein Eckhaus,

aber außer einer Gehirnerschütterung trug sie nichts davon. Sie hatte sich

im Krankenhaus danach untersuchen lassen, aber es war sonst nichts

Schlimmes.


 

Als sie gegen Abend nach Hause kam, war ihr Mann, entgegen seiner

sonstigen Gewohnheit schon zu Hause. Er hatte noch nichts von dem Unfall

erfahren, denn er wusste ja nicht, dass sein krimineller Freund eine Extra-

Tour gestartet hatte und seine Frau ohne sein Wissen beseitigen wollte.

Als Harry Plott sah, dass seine Frau einen Verband um dem Kopf trug,

fragte er unschuldig was geschehen war. Sie warf ihm einen verächtlichen

Blick zu, aber Dieser verstand diesmal wirklich nicht, was los war.


 

Als sie ihm dann erklärte, dass sie ihn in Verdacht hatte, dass er ihren

Wagen manipuliert hätte, konnte er es beim besten Willen nicht verstehen,

wie das wirklich passiert sein konnte. Harry Plott überlegte den ganzen

Abend hin- und her, aber er kam nicht drauf, was es mit diesem Unfall auf

sich hatte.


 

Als Frau Plott am nächsten Tag den Wagen zur Reparatur brachte, sahen

es Diese sofort, dass die Bremsen durchtrennt wurden. Heute, das wusste,

Frau Plott, würde sie ihren Mann endgültig verlassen, jetzt hatte er auch

noch versucht, sie zu ermorden, der schreckte doch vor gar nichts zurück.


 

Als sie ihm das mitteilte, dass sie ihn in Verdacht habe, dass er den Wagen

manipulierte, bestritt es Dieser natürlich immer wieder. Auf einmal kam

ihm ein Gedanke. Es musste nur so gewesen sein, dieser Idiot Larry Crant

hatte doch wirklich versucht, ohne sein Wissen, seine Frau aus dem Weg zu

räumen. Das verzieh er ihm nie. Harry Plott wusste ja, dass jetzt nur er

dahinter stecken konnte, denn er selber wusste ja, dass er nichts gemacht

hatte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen ehemaligen Komplizen

ebenfalls zu beseitigen.


 

Harry Plott verließ gegen Abend das Haus, um sich mit ihm zu treffen. Er

hatte ihn kurz vorher angerufen, dass er sich mit ihm treffen wollte. Dieser

hatte keinen Verdacht geschöpft, er wusste nicht, dass Harry Plott selber

dahinter gekommen war. Ohne Argwohn verabredete sich Larry Crant mit

seinem Freund. Er hatte sich jedoch gewundert, dass Harry Plott am

Telefon nichts davon sagte, dass seine Frau einen Unfall hatte. Aber er

machte sich keine weiteren Gedanken darüber.


 

Harry Plott wusste, in zwei Tagen waren Präsidentschaftswahlen, jetzt

musste er seinen letzten Widersacher ausschalten. Vielleicht war das

sowieso besser so, denn dieser Larry Crant hatte schon die ganze Zeit über

eigenmächtig ohne sein Wissen gehandelt. Und jetzt hatte er sich mit

Sicherheit an seiner Frau vergreifen wollen, dass lies er ihm nicht durch, er

würde ihn heute erschießen, deshalb traf er sich mit ihm. Und außerdem

war es dessen Schuld jetzt gewesen, dass seine Frau ihn bald endgültig

verlassen würde, aber er dachte schon an die Präsidentschaftswahlen und

dass er bald der mächtigste Mann auf der Welt sein würde. Seine

kriminellen Pläne übertrafen halt doch alles andere.


 

Als sich Harry Plott und Larry Crant an diesem Abend trafen, wusste

Larry nicht, dass es sein letzter Abend werden würde. Sie gingen zuerst

zusammen in ein Eiscafe, danach wurde es schon dunkel und Harry Plott

schlug vor, dass sie mit seinem Porsche noch eine Spritztour machen

wollten. Larry Crant war damit einverstanden und ließ seinen Wagen bei

sich zu Hause stehen.


 

Harry Plott fuhr eine Weile so in die Dunkelheit hinein, ohne Ziel. Aber

dann auf einmal bog er einen Seitenweg ein. Das kam dann Larry Crant

schon komisch vor, aber er dachte sich nichts Schlimmes dabei.


 

Nachdem er sich bei seinem Freund erkundigen wollte, warum dass Dieser

eine Seitenstraße einbog, bekam er aber von ihm keine rechte Antwort. So

langsam wurde es ihm doch schon unheimlich zumute, denn auf dieser

Seitenstraße war kein Auto und auch kein Mensch unterwegs zu dieser

Zeit. So langsam schossen ihm doch Gedanken durch den Kopf, hatte

Harry Plott vielleicht mitbekommen, was er gemacht hatte? Und er bereute

es jetzt schon, dass er sich mit ihm heute Abend verabredet hatte. Aber es

gab jetzt kein Zurück mehr, das war klar.


 

Plötzlich hielt Harry Plott mit seinem Porsche an und Larry wollte schon

vorher aus dem Wagen springen, aber Harry packte ihn an den Schultern

und hielt ihm eine Pistole mit einem Schalldämpfer an den Kopf und

drückte sogleich auch schon ab. Niemand hatte auch nur das Mindeste

mitbekommen, denn es war fast niemand unterwegs. Harry Plott setzte

seinen Freund wieder richtig hin, so als würde er noch leben und fuhr mit

ihm Washington hinaus bis zur alten Lagerhalle, dort vergrub er ihn, wie

sie schon viele Opfer vorher vergraben hatten, unter Gebüsch und

Gestrüpp.


 

Dann kehrte er wieder schnurstracks um und fuhr nach Hause. Morgen

würde er sich mit dem befreundeten Arzt treffen, sie hatten jetzt eine

Möglichkeit gefunden, wie man den Chip am besten in das Gehirn der

Leute einpflanzt. Auch hatte der Arzt eine Lösung gefunden, wie man am

besten den künstlichen Virus freisetzen konnte und hatte auch schon das

Gegenmittel dazu. Diese Neuigkeiten hatte er Harry Plott schon heute

Nachmittag mitgeteilt. Denn der Arzt war in den vergangenen zwei Tagen

alleine in der alten Lagerhalle gewesen und hatte die kriminellen Versuche

an den zwei Stadtstreichern alleine fortgesetzt. Weil Harry Plott nicht mehr

so oft abends weg konnte, da seine Frau Verdacht schöpfte.


 

Harry Plott teilte dem Arzt auch mit, was Larry Crant mit seiner Frau

vorgehabt hatte und dass er ihn nun erschossen hatte. Nun waren es nur

noch zwei Komplizen, die ihre kriminellen Machenschaften in die Tat

umsetzen wollten.


 

Jetzt endlich war Harry Plott so weit, er wusste, wie man den Chip einzupflanzen

 hatte und er wusste, wie man den künstlichen Virus freisetzten konnte, um die

Menschheit zu erpressen, wenn er erst einmal an der Macht war. Seine Chancen

 standen zwei Tage vor der Wahl nicht schlecht. Und er hatte ja so ziemlich alle

Mitwisser aus dem Weg geräumt. Die beiden jungen Männer, seine ehemaligen

Mitarbeiter, würden noch eine Weile ihre Gehirnblockade haben und bis sie sich

 wieder an alles erinnern konnten, war er schon längst an der Macht und niemand

konnte ihm mehr was anhaben. Wer würde dann schon zwei 22-jährigen glauben?


 

Doch Harry Plott hatte die Rechnung ohne seine Frau gemacht. Denn sie

war diejenige, die ihn letztendlich zu Fall brachte. Denn so weit ging er

nicht, dass er auch sie umbrachte.


 

Als Harry Plott an diesem Abend nach Hause kam, war es schon 10 Uhr.

Hoffentlich würde seine Frau nicht schon heute Abend die Koffer packen

und bei ihm ausziehen, denn dieser Halunke konnte sich ein Leben ohne

seine Frau nicht vorstellen. An dieser hing er wirklich, obwohl er sonst so

machtbesessen und skrupellos war.


 

Als er jedoch das Wohnzimmer seines Hauses betrat, sah er, dass Licht

brannte, aber seine Frau saß nicht dort. Er schaute ins Schlafzimmer und

tatsächlich dort lag sie und schien zu schlafen. Hatte sie es sich doch anders

überlegt und würde bleiben? Ein Funken Hoffnung hatte er damit. Seine

Frau lag zwar im Bett, aber sie schlief nicht, sie tat nur so. Nachdem er sich

vergewissert hatte, dass seine Frau da war, machte er sich auch fertig und

ging schlafen. Morgen war der letzte Tag und übermorgen war

Präsidentenwahl, da musste er fit sein für seinen großen Tag.


 

Als er am anderen Morgen erwachte, war es schon 8 Uhr. Zum ersten Mal

in seinem Leben war er verschlafen, denn um diese Zeit war er doch schon

längst in der Firma.


 

Man sah, dass manche Dinge in den letzten Tagen doch nicht spurlos an

ihm vorbeigegangen waren. Und was würde seine Frau heute tun, das

wusste er ja auch nicht.


 

Doch als er an diesem Morgen um 8 Uhr erwachte, war seine Frau schon

auf. Als er in die Küche kam, machte sie schon das Frühstück. Er wagte sie

gar nicht, danach zu fragen, was sie jetzt eigentlich wirklich vorhatte,

würde sie gehen oder bleiben? Im Moment sah es so aus, als würde sie

bleiben. Und sie blieb, aber nur um ihrem Mann hinterher zu spionieren

und ihn hinter Schloss und Riegel zu bringen.


 

Dieses musste sie schaffen, noch bevor die Präsidentenwahlen stattfanden,

aber diese Zeit war zu kurz, das wusste sie. Ihr Mann brauchte ja nicht

mehr unbedingt zur alten Lagerhalle fahren, er hatte ja seine kriminellen

Freunde, die würden die anderen Dinge ja schon für ihn erledigen. Denn sie

hatte nicht angenommen, dass sie ihre Versuche schon zu Ende geführt

hatten, zumindest nicht ganz. Er war ja bestimmt nur nicht dabei gewesen,

damit sie keinen Verdacht mehr schöpfen würde, wenn er abends spät nach

Hause kam.


 

Doch einmal, das wusste sie genau, würde sich ihr Mann bestimmt wieder

mit seinen anderen Ganoven treffen, um die Sache mit den Versuchsreihen

zu besprechen. Harry Plott gab per Telefon weitere Anweisungen an seinen

befreundeten Arzt, und Dieser bestätigte, dass die Versuche jetzt geklappt

hatten, Harry Plott konnte also seine Pläne in die Tat umsetzen, wenn er

erst einmal gewählt war, denn die Chancen standen gut.


 

Harry Plotts Frau aber hatte alles genau mitgehört, was ihr Mann mit

diesem Arzt per Telefon besprach. Und sie hörte jetzt mit eigenen Ohren,

mit was für Versuche sich ihr Mann, dieser Arzt und dieser Larry Crant

beschäftigt hatten.


 

Harry Plotts Frau hatte sich schon ein Tonband hingerichtet, um die

Sachen aufzunehmen, die ihr Mann am Telefon mit dem anderen besprach.

Sie hatte mitbekommen, dass sie sich heute Abend noch einmal kurz treffen

würden, um alles weitere zu besprechen. Heute Abend das wusste sie,

würde sie ihren Mann überführen.


 

Die FBI-Leute hatten ihre vermissten Kollegen in der Zwischenzeit auch

schon gefunden und obduziert. Versuche waren mit ihnen nicht angestellt

worden, sie hatten sie einfach so umgebracht.


 

Danach hatten sich die FBI-Beamten auch gleich die alte Lagerhalle

angesehen, aber die Beweismittel waren da schon nicht mehr da. Die hatte

dieser Arzt verschwinden lassen. Die zwei Stadtstreicher von auswärts, an

denen Harry Plott, Larry Crant und dieser Arzt ihre letzten Versuche 

angestellt hatten, hatten sie auch unter den Gebüschen und Sträuchern

vergraben. Und die anderen Beweismittel für die Versuche hatte der Arzt

verschwinden lassen, denn sie konnten sich ja denken, dass, nachdem man

die beiden toten Beamten nicht weit von der Lagerhalle gefunden hatte, die

anderen FBI-Beamten dort nach Beweisen suchen würden.


 

Als die Beamten des FBI ihre Hoffnungen schon schwinden sahen, diesen

Harry Plott festzunehmen, rief dessen Frau bei ihnen an und teilte ihnen

die Neuigkeit, was sie über ihren Mann nun wusste, mit. Sie versprachen

ihr, dass sie so schnell wie möglich vorbeikommen wollten.


 

In dem Moment, als Harry Plotts Frau damit beschäftigt war, die FBI-

Beamten zu informieren, trat ihr Mann Harry aus dem Arbeitszimmer

heraus und schaute sie mit durchdringenden Augen an. Er sah sofort das

Tonband, und er wusste somit gleich Bescheid, dass sie alles aufgenommen

hatte, was er gesagt hatte.


 

Harry Plott geriet in immer ärgere Wut, wenn er daran dachte, dass seine

Frau ihn nun verraten würde. Er musste sich stark zusammen nehmen, um

ihr nicht etwas an zu tun. Aber er brachte es dann doch nicht fertig, bis die

FBI-Beamten in ein paar Minuten das Haus stürmten.


 

Aber er versuchte abzuhauen, es gelang ihm natürlich nicht mehr, die

Beamten waren zu schnell. Sie nahmen ihn unter dem Verdacht fest, dass er

an kriminellen Machenschaften beteiligt war, an Verschwinden von Leuten.

Und das alles einen Tag vor der kommenden Präsidentenwahl.


 

Natürlich versuchte er noch, sich aus allem herauszureden, aber der Zufall

wollte es, dass seine zwei früheren Mitarbeiter, Markus und Kalle, doch

noch früher einen Termin bei diesem Hypnotiseur und Psychologen

bekommen hatten, und somit war ihre Gehirnblockade aufgehoben und sie

konnten sich an alles wieder erinnern, an alles Schreckliche, was sie erlebt

hatten.


 

Nun, mit diesen Beweisen und mit der Tonbandaufnahme war es eine

Leichtigkeit, Harry Plott endlich hinter Schloss und Riegel zu bringen. Fast

zur gleichen Zeit nahmen sie auch den Arzt fest, der an diesen Dingen

genauso beteiligt war.

Kurze Zeit später fanden sie auch die anderen Leichen in den Gebüschen

und Sträuchern vergraben. Es kam alles ans Tageslicht, was dieser Harry


 

Plott für ein Verbrecher war und die ganze Welt konnte es sehen, genau am

Tag der Präsidentenwahl. Und der ganzen Welt war nun bewusst, was für

ein Glück sie gehabt hatte, diesem Weltverbrecher noch einmal entgangen

zu sein. Viel hätte aber nicht mehr gefehlt, darüber waren sich alle im

Klaren.


 

Viele wussten nun, dass sie sich hinter der Fassade dieses Harry Plotts

gründlich getäuscht hatten. Dieser hatte wirklich eine Gabe gehabt, die

Leute einzufangen. Und beinahe wären sie ihm in die Falle gerannt. Wenn

es nicht diese glücklichen Zufälle, oder will man es Schicksal nennen,

gegeben hätte.


 

Nur dieser Tatsache hatten es alle zu verdanken, dass dieser Verbrecher

nicht an die Macht kam. Denn die Umfragen bis zu diesem Zeitpunkt

hatten einwandfrei ergeben, dass er mit absoluter Mehrheit gewählt

worden wäre. Und somit wäre die ganze Welt in eine Katastrophe

geschlittert.


 

Die Sache mit dem künstlichen Virus, den er auf die Menschheit loslassen

wollte und mit dem Chip im Gehirn, das schockte die Menschen noch

dermaßen, dass sie sich tagelang nicht davon erholten.


 

Harry Plott und dieser Arzt aber wurden zum Tode verurteilt für ihre

Verbrechen. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden und lebte ihr eigenes

Leben. Und der Rest der Welt war noch einmal davon gekommen. Und

auch Markus und Kalle waren froh, dass dieser Verbrecher endgültig

seiner gerechten Strafe zugeführt wurde.


 

Als Präsident wurde nun ein Anderer gewählt, wenn auch Dieser

normalerweise keine Chance gehabt hätte. Aber unter diesen Umständen

nun war doch alles ganz anders und die Menschheit wachte so langsam auf.

Nie wieder durfte es passieren, dass man so einem Verbrecher auf den Leim

ging.


 

Und die Menschheit lernte endlich, dass man sich nicht nur nach der

äußeren Fassade eines Menschen richten durfte, sondern auch dahinter

schauen musste.


 

Ende.


 


 


 

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Monikakraft Hallo Nitish, danke für die Coins und den Kommentar


Gruss

Monika Kraft
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