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Es waren da zwei Zwerge. Der eine, der einen kleinen krummen Rücken unter dem grauen Gewand verbarg, hieß Buckelchen - und mit ihm zog ein gemütlicher Zwerg den man Muckelchen nannte. Durchs Land der Welt zogen sie. Stellten an- und fürsich nichts schlimmes an und halfen wo sie soweit konnten. Noch nicht viel zu erzählen sagst du? Das stimmt. Doch dann ereignete sich etwas damit hatten beide Zwerge nicht geplant oder gerechnet. Zwerge sind, mehr noch als andere noch, auf Schätze aus und so begab es sich das sie ein Zaubergebirge aufsuchten; um dort zu
schürfen. Das Zaubergebirge das seinen Namen verdiente lag in einer Anhöhe die als Zauberhainon bekannt war. Viele Felsen lagen dort und der Himmel war stets von einer lilanen anfliegenden Wolkenschar umgeben; und durchzogen von ihr. Ein Gebirge ansich eben. Die Zwerge dachten sich nichts oder nicht viel dabei. Es war nur etwas ungewöhnlich für sie. Letztlich war da aber mehr!
Buckelchen ging eben voran als die Wolken am Boden anstießen. Plötzlich löste sich das Gebirge dort auf und verschwand. Ein nichts von Luft war zu sehen und nur die lilanen Wolken standen dort wo eben noch Fels und Geröll samt
Boden lag. ,,Sonderbare Sache das“, sagte Buckelchen und erschrak kurz. Muckelchen sah es auch, sagte aber nichts dazu. Er trat näher. Dann ging er den Wolken entgegen. Plötzlich schien auch er zu weichen und zu verschwinden. Das konnte Buckelchen nicht zulassen und stürmte ihm zu. Er riss ihn aus dem Wolkenstreifen und gottlob, er war wieder sicher und sichtbar. ,,Das war knapp, wir müssen aufpassen“, erklärte er dann.
,,Wir sollten tieferliegend schürfen“, stellte Mucklchen fest. Dann zog er weiter und stieg etwas ab. Buckelchen folgte ihm Wortkarg. Sie entdeckten kurz darauf ein gutes großes Loch in der Erde
und einen Fels daneben. Buckelchen deutete darauf. ,,Hier schürfen wir, stimmte Muckelchen zu.“
Sie holten ihre Spaten und Spitzhacken hervor und begannen zu graben. Ohne weiteren Zweifel an der Sache.
Nach mehreren Stunden waren sie schon gut vorne voran gekommen. Der Stollen trieb sich voran. Gefunden jedoch hatten sie noch nichts. Es dauerte zu bis sie das erste Schürfergebnis fanden. Es war ein Quarz aus einer Ader. Sie legten ihn frei. Errungen und weiter gings.
Es war anderes das sie im Grunde zu finden suchten. Doch die Stelle schien dazu vorerst noch nicht geeignet zu sein. Vorerst. Dann jedoch schürften sie tiefer.
Es fanden sich Silbermocken und einiges wertvollere in kleinen Mengen. Was sie jedoch suchten waren Quarzedelsteine und ähnliches. Das sie dazu im Stande waren wussten sie. Doch gab es der Zauberberg hier her?
Er tat es. Stunden darauf gruben sie und fanden einen. Ein rotbläulicher Edelstein leuchtete ihnen vor Augen. Ohne Zeit zu verlieren gruben sie zu. Der Edelstein war klein aber prächtig. Es spornte sie an weiter zu machen. Doch erst wollten sie etwas pausieren und ihn im Freien betrachten. Es war wohl weniger ein Rubin als eher wirklich ein Edelstein aus Quarzstein. ,,Schade, sagte Muckelchen der ihn im Laternenlicht näher ansah.“
Das glaubte Buckelchen noch nicht und er ging dem Ausgang und dem Tageslicht zu. Doch was war das. Da wo der Stollen endete war eine einzig leere Leere. Umgeben von lila Nebelwolken war alles ausser dem Ausgang verschwunden. Wie war das möglich und konnte das sein?
Es klärte sich. Muckelchen leuchtete mit der Laterne. Da war nichts mehr. Das Zauberberggebirge war verschwunden. Nun war Rat teuer und Tat schwierig. Ein Glück war der Stollen seltsamerweise unangetastet und nicht verloren. Plötzlich hörten die zwei Zwerge etwas! Ein Geröllgrollen! Doch von welchem Geröll und welchem Berg?
Der Zauberberg machte nun seinem
Namen alle Ehre. Die zwei Zwerge nahmen aufgeregt noch beide einen Schluck aus ihrer Blaubeersaftflasche am Gürtel. Dann ging es los. Aus dem lilafarbenen Himmelsgemisch wurde – ja was. Ein Graudunkel. Die zwei Zwerge bekamen Angst und fürchteten sich so sehr das sie dem Eingang des Stollens keine Beachtung schenkten. Er fiel in diesem Moment zu. Die Zwerge waren draußen, nur mit dem gefundenen Edelstein und den Dingen am Körper - gefangen. Die Himmelsnebelsuppe schien sich um sie zu legen und sie langsam zu schlucken. Doch dann passierte etwas seltsames. Die Sonnenstrahlen der Sonne kamen heraus und brachen durch. Der
Berg schien zurück zu kehren. Es schien so leider nur. Dann wurde es wieder grau. Das Grollen nahm zu und plötzlich stand da etwa zwanzig Meter neben und über ihnen eine Gestalt am Himmel. Was war das?
,,Es ist der Herr des Zauberberges“, erklärte Buckelchen seinem Zwergenkollegen.
,,Waaas wollt ihr in meinem Berg, weeer seid ihr“, grollte es tönend und laut aus seinem verschwommenen Anklitz aus Wolken.
,,Wir, wiir“, es kam nichts mehr von den Zwergen. Sie hatten zuviel Angst. Muckelchen fiel in entsetztes deuten. Buckelchen konnte nichts sagen. Er fiel
auf die Knie.
,,Iiiiiihr, iiiiiiihr – ihr Zwerge“, die Stimme toste ihnen entgegen.
Dann veränderte sich das Wolkengemsich und wurde kleiner vor ihnen. Aus dem Anklitz formte sich eine Person. Es war ein Zwerg, ebenfalls ein Zwerg. Er schwebte hernieder. Als er auftrat löste sich alles an Farbwolken um sie auf. Es stand ein alter Zwerg vor ihnen.
,,Ihr zwei seid mir wohl bekannt, Buckelchen und Muckelchen – wenn ich mich nicht täusche“, er erkannte sie. Die zwei starrten ihn weiter fassunglos an. Doch sie gewannen sie langsam etwas wieder.
Das er sie kannte, dieser Zwerg,
beruhigte sie irgendwie. Und das es eben ein Zwerg war.
,,Ich bin der Gott der Zwerge und Herr dieser Zauberberge, man nennt mich Skittli Gnomson“, erklärte der hell strahlende Zwerg vor ihnen. Es schien ein leuchten von ihm aus zu gehen.
,,Warum schürft ihr in diesem mysterienhaften Gebiet, frage ich euch?“
,,Gibt es nicht genug Gebiet für eure Suche. Seit ihr nicht anderswo herumgekommen?“
Buckelchen und Muckelchen standen nun wieder, doch angewurzelt da; und wussten nicht recht was sie von alledem zu glauben und zu träumen schienen. Skittli Gnomson war da, doch war er
mehr ein Mysterium als die reale Tatsache die da wohl vor ihm stand – zumindest für den üblichen übrigen Zwerg.
,,Wir wussten es nicht besser“, kam es da zugleich aus einem Mund aus ihren Mündern.
,,Soso“, erklärte Skittli.
,,Ihr wollt es nicht besser gewusst haben“, tönte es plötzlich aus Skittlis Mund.
,,Ihr wollt wohl euren Gott beschwindeln“.
,,Neiiiin, nein – bestimmt das nicht.“
,,Wir wussten wohl um die Sagen sozusagen und um den Zauberberg – doch nicht was es im speziellen und einzelnen
mit ihm aufsich hatte“, erklärte nun Muckelchen.
,,Wir sind reisende Zwerge, eben erst hiervon erfahren und grade angekommmen“.
,,In heiligen Bergen und dem Gestein des Zauberberg zu schürfen - geht jedoch nicht.“
,,Das sehen wir ein“.
,,Das ist gut“, erklärte der leuchtende Zwerg Gnomson.
,,Was sollen wir nun tun? Was soll nun weiter passieren“.
,,Nicht viel, ihr geht. Den gefunden Edelstein könnt ihr behalten. Ich schenke ihn euch als Erinnerung um es nicht wieder zu
tun.“
Buckelchen schien sehr erleichtert.
Der leuchtende Zwerg lies das Bergmassiv wieder erscheinen. Im selben Moment war er auch wieder wie Nebel zeronnen und verschwunden.
Buckelchen und Muckelchen glaubten nun an Zauberberg und seine Bewandnis. Weniger mehr an Sagen; mehr an Tatsachen die sie nun selbst erlebt. Sie zogen weiter und blieben ihrem Handwerk treu. Ihr tun blieb weiter ein gutes. Nur mnchmal denken sie noch, wenn sie den Edelstein des Zauberberges sehen an das unglaubliche zurück das sie erlebt. Skittli Gnomson aber wacht wohl
immer noch über sie auch wenn sie ihn bis heute nicht mehr gesehen haben.