eine neue waldfee
Wugi die kleine Waldfee
Band 13
Eine neue Waldfee
Hallo. Ich bin Wugi die kleine Waldfee. Und heute möchte ich euch von einem ganz besonderen Vorkommnis in unserem Wald berichten.
Eines Tages kam die Haselmaus ganz aufgeregt zu mir gerannt. „Eine Waldfee.. eine neue...“, rief sie.
„Wie“, fragte ich, „eine neue Waldfee? Was soll das heißen? Meine Mutti und ich sind hier die Waldfeen.“
„Sie ist groß, riesig“, erzählte sie noch
immer außer Atem.
„So groß wie meine Mutti?“, wollte ich wissen.
„Größer, viel größer“, stammelte sie.
„Das kann ich nicht glauben“, entgegnete ich. Und ich hatte auch etwas Angst.
Aber die Neugier überwog und so machten wir uns auf den Weg, die neue Waldfee zu suchen.
Auf einer Lichtung angekommen rief die Haselmaus: „Da war sie. Hier hab ich sie gesehen.“
Wir versteckten uns hinter einem Baumstumpf und warteten.
Allerdings hielt ich das nicht lange aus und flatterte vorsichtig in die Höhe um zu sehen, was sich da tut. Genau in dem
Moment schaut von der anderen Seite des Baumstumpfes tatsächlich eine neue Waldfee, mir direkt in die Augen.
„Ich kenne dich“, rief sie freudig. Ich musste einen Moment überlegen und dann fiel es mir auch ein, woher.
Sie war nämlich gar keine Waldfee, sondern das Mädchen, das im Haus am Waldrand wohnt.
Vor einiger Zeit meinte die Haselmaus dort einen Gnom gesehen zu haben, der sich aber als Gartenzwerg herausstellte. Als ich mir den ansah, hatte sie mich damals dabei überrascht. Ich hielt damals ganz still und tat so, als wäre ich eine künstliche Figur, weil meine Mutti ja immer meint es wäre besser, wenn ihr
Menschen nicht über uns Waldfeen Bescheid wisst.
Aber jetzt flatterte ich vor ihr in der Luft.
„Hallo. Ich heiße Elfi. Und wie heißt du?“, wollte sie wissen. „Wugi“, antwortete ich.
„Das ist aber ein hübscher Name“, meinte sie. „Danke“, sagte ich. „Elfi ist aber auch ein.... ungewöhnlicher Name für ein Menschen Mädchen. Und warum hast du auf einmal Flügel? Kannst du tatsächlich fliegen?“ , wollte ich wissen.
Sie lachte. „Nein, natürlich nicht. Das ist nur eine Verkleidung. Ein Kostüm.“
Ich war fast etwas enttäuscht. Gerne wäre ich mit ihr durch den Wald
geflattert. Aber dafür hatte ich ja noch meine beste Freundin, Elli. Eine richtige kleine Waldfee, so wie ich.
Ich überlegte, ob ich auch mit Elfi befreundet sein könnte. Unsere Welten waren doch so unterschiedlich.
Sie erzählte von sich und ihrer Welt als Mensch, die ich so manches mal überhaupt nicht verstand und wie gerne sie eine Waldfee wäre. Ich berichtete ihr von unseren wichtigen Aufgaben hier im Wald und dass es nicht immer so einfach ist, wie man sich das vorstellt.
Wir beschlossen schließlich Freundinnen zu werden, obwohl wir uns noch so fremd sind. Oder gerade deswegen?
Jedenfalls waren wir uns einig, wir
könnten viel voneinander lernen.
Also Kinder. Das war mein Abenteuer, wie ich eine neue Freundin kennengelernt habe.
Und wenn auch ihr in der Schule oder Nachbarschaft Kinder kennt die euch fremd erscheinen, unterhaltet euch doch einfach mal mit ihnen.
Bei Bekannten fühlt man sich wohl und geborgen, kann aber auch nur bekanntes lernen. Bei denen, die uns fremd sind weiß man nicht, ob man sich mal wohl und geborgen fühlt, aber man kann mit Sicherheit sehr viel Neues lernen. Und zwar gegenseitig von einander.
Ihr wisst ja, ich bin eine neugierige kleine Waldfee. Und ich hoffe, ihr seid
genauso neugierig.
Also bis bald. Servus, eure Wugi.
