Ihr Kämpfchen
Auf den großen Kirmesplätzen
wird Debatte echt modern,
wenn sie in einig Gegensätzen
bleibt der eignen Lösung fern.
Dort stehen einmal Liberale
in bürgerlichster Pflicht
und fastnazi-Nationale
mit gleicher Grundansicht.
Farbig rollen ihre Matten
gegen Richtung einer Wahl,
bieten sich, was sie nicht hatten
ohne Feind – ein Ideal.
Um Adler und um Fahne!
Es riecht nach gleichem Sinn,
wo auf blockierter Bahne
eins kommt zum Andern hin.
Weder Kampf noch Fehde!
So wie es ist, ihr wollt’s!
Weder Kampf noch Fehde!
Euch alle macht es stolz.
Die geliebten Widersprüche
erschöpfen sich im Paar getanzt,
ohne Unterlass und Brüche
unter’m deutschen Dach verschanzt.
So glaubt sich in der Schlachte
selbst feiges Bürgertum,
die neuen Sinn machte
ältrem alten Ruhm.
Heißt es Gutmensch? Hoch die Tasse!
Zu den Plätzen hingeeilt!
Um die Mitte steht die Masse,
passgenau durch zwei geteilt.
So wird sich niemals trennen,
was umeinander dreht.
Die Zeit ist lang am Rennen,
während um uns alles steht.
Weder Kampf noch Fehde!
So wie es ist, ihr wollt’s.
Weder Kampf noch Fehde!
Euch alle macht es stolz.