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Die kleine Prinzessin wachte auf ihrem Kissenlager auf; in ihrem Reisezelt harrend der Dinge die da kamen. Viele Leute hatte sie schon getroffen, viele kommen und wieder gehen sehen; trotz ihres geringen Alters. So auch Heute da sie ihr Lager in der Beduinenwüste nahe einiger Palmen mit einer kleinen Oase aufgeschlagen hatten. Es war bereits um die Mittagsstunde da die Prinzessin halb aufrecht dort lag. Einzig einige Diener waren zu ihr gekommen um sie mit einem Kelch des Oasenwassers zu erfrischen. Ansonsten war es wie gewöhnlich! Plötzlich rauschte ein junger Knabe, der
wohl das Alter der Prinzessin hatte in das Zelt. Er lief anscheinend um sein Leben und machte erst vor dem Lager der Prinzessin letztlich kniend halt.
,,Ohh, hochwohlgeborene Prinzessin – erlaubt mein aufdringliches Eindringen. Ich habe euch etwas schnellstens Kund zu tun.“
Die Prinzessin war müde aber in guter Stimmung und so ermahnte sie ihn mit einer Geste aufzustehen und lies das Ganze auf sich beruhen.
,,Was gibt es den so wichtiges das keine Zeit zu haben scheint?“fragte sie.
Der Junge war noch ausser sich und rang nach Luft. Dann jedoch begann er zu
erzählen.
Wie er hier her gerannt sei und glaubte verfolgt worden zu sein und letztlich kam er zu dem Punkt seiner Verfolger. ,,Allmächtige Prinzessin“, fing er weiter an zu erzählen nach kurzer Luft- und Atempause.
,,Allerliebste Prinzessin“,verbesserte er sich nochmals und sagte dann:
,,Ich bin von einem riesenhaften Lebewesen verfolgt, es hat drei Beine am Rumpf und suchte mich zu erschlagen.“
Die Prinzessin lauschte seinen Erzählungen andächtig. ,,Drei Beine sagst du“, stellte sie fest.
,,Was sollte das wohl für ein seltsames Wesen oder welche Laune der Natur kann
das sein!?“
Der Junge endlich zu Atem gekommen, stellte sich nachträglich als Orom der Kameltreiber vor.
,,Und dass es nur eine phantastische Luftspiegelung – eine Fatamorgana war kann nicht sein?“
Der Bursche schaute sich um, niemand schien ihm zu glauben. Bei der kleinen Prinzessin war er sich dessen nicht ganz sicher, doch der Rest schien in ihm einen Narren zu sehen.
Er beschaute sich ihre Gesichter, einer um den anderen lächelte und belächelte ihn und seine Geschichte. Er konnte es fühlen. So wurde er letztlich zornig und
auch böse. Er brauste auf:
,,Könnte ich eine Luftspiegelung nicht von der Realität unterscheiden“, sagte er.
,,Seht selbst das ihr euch in Sicherheit findet wenn er oder es kommt.“
,,Ich gehe nun und ziehe weiter, ihnen aber Prinzessin rate ich vom bleiben ab.“
So schloß er und ging rückwärts wie es sich zu Hofe geziert aus dem Zelt.
Die kleine junge Prinzessin wollte ihm nachrufen. Doch er war schon für sie verloren.
Sie saß noch dort als Stunden vergangen waren, überlegte hin und überlegte her, sie glaubte dem hübschen Jungen. Nicht weil sie ihn allein nur hübsch fand – sie
hatte die wahren Worte seiner Rede in seinen Augen erkannt. So beschloß sie sich auch in Sicherheit zu bringen. Leider hatte sie lange gewartet. Wie gesagt es waren schon Stunden vergangen, die Nacht brach herein. An Abbau der Zelte war kaum mehr zu denken. Es war bald Nacht.
Es war Nacht als sie draußen ein grollendes Geräusch vernahm. War das was sie grausam ahnte?!
Der Dreibeinige, das Dreibeinige. Er war es. Es war ein seltsames Wesen.
Es war ein Gringerot, ein dreibeiniger Wüstenzyklop der sonst nur von Märchen bekannt war. Seine Hüften wurden von
drei festen Beinen getragen. Sein eines Auge suchte und fand das Zelt der Herrschaft. Die Prinzessin kroch unter ihre Kissen. Da war er auch schon! Er hob das Zeltdach ab, warf die Zelthülle von sich und zog die Pflöcke mit aus dem Boden. Das innere lag frei. Doch mit seinem einen Auge sah er nur die angstlichen Diener, nicht aber die kleine Prinzessin zwischen den Kissen. Er brach sie wie Stäbe und in schlimmen Ausmaßen verlor einer um den anderen sein Leben. Es war ein grausiger Abend. Die Prinzessin fürchte ebenfalls um sich. Wurde sie jedoch nicht entdeckt so blieb sie am Leben. Dem war so! Der Gringerot zog weiter. Wohin das weiss
man nicht. Er ist ein einsames Wesen und sucht die Wüsteneinsame Lage und Orte der unbekannten Art.
Dann war alles vorbei. Die kleine Prinzessin kroch aus dem Kissenberg der sie verwahrt hatte und zog sich ins Freie. Um sie die Überreste ihrer Wache und Diener und das Entsetzen des Todes.
So stand sie dort allein, doch plötzlich stand der Bursche neben ihr. ,,Hab ich es euch nicht gesagt und euch gewarnt?“
,,Ich hatte es euch erklärt“. Er zog sich die nassen Kleider vom Oberkörper. Er hatte sich im Oasenteich verborgen
gehalten.
So ward den schrecklich alles geendet und die Prinzessin trauerte um ihre Freunde.
Der Junge jedoch wich erstmals nicht. Er zog mit ihr und einem übrig gebliebenem Kamel gen Kabul. Dort setzten sie alle von der Geschichte und ihrem Verlauf in Kenntnis. Es blieb ein Unheil.
Die Prinzessin suchte sich nicht selbst zu verlieren und verlor sich in Liebe für ihren Retter.
So sind sie den ein Paar geworden. Die kleine Prinzessin und Orom.
Vielleicht haben alle etwas daraus gelernt, vielleicht, aber letztlich hat das Leben einen weiteren Verlauf gefunden.
Sie ward ihres Vaters Thronerbin und Orom bekam sie letzlich zur Frau. Das ist alles was noch zu berichten sei. Salam Aleikum. Euer Diener der Wüste.
Arab
Info:
Auch zu bekommen und erschienen im Papierfresserchenverlag und dem Buch:
PRINZESSINEN - BAND 2
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https://www.papierfresserchen.de/epages/64282966.sf/de_DE/?ObjectID=220974204
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Auf Wiederlesen!