Nach dem Frühstück fuhren wir los. Bald erreichten wir die A2, die wir bis Wiener Neustadt zügig nutzten. An der Raststätte Loipersdorf bei Fürstenfeld machten wir Mittagspause und versorgten Lena. Nach einer Stunde übernahm Eva das Steuer und ich bewachte Lenas Schlaf. Über Mattersburg und Eisenstadt erreichten wir Purbach am See. Von hier aus kündigten wir uns bei Josefa und Karl an und gegen sechs Uhr fuhren wir auf den am Ortsrand gelegenen Hof. Auf der rechten Seite stand das Gasthaus und links die Weinstube, dazwischen der schattige Weingarten mit Tischen und Bänken. Miriam und Jona hatten uns erspäht und kamen uns jetzt entgegen
gerannt. Es kam, wie es kommen musste. Miriam stolperte und schlug der Länge nach hin. Nach einer kurzen Schrecksekunde, setzte sie sich auf, hielt ihr blutiges Knie und jammerte. Die Tränen liefen wie Sturzbäche die Wangen herunter.
Ich stieg aus und lief zur Kleinen hinüber. Dann schaute ich mir das Malheur an. Es war nur eine blutige Schramme. Miriam war wohl mehr erschrocken. Das es weh tat kannte ich aus meiner Kindheit. Mehr als einmal hatte ich mir damals die Knie aufgeschlagen.
„Komm Miriam, ich stütze dich und bring dich hinein. Die Mama macht dir
das Knie wieder sauber und klebt ein großes Pflaster drauf.“
Josefa kam schon und nahm mir Miriam ab.
„Miriam ist ein rechter Unglücksrabe. Sie ist immer so ungestüm unser kleines Fräulein. Letzte Woche hat sie sich schon einmal das Knie aufgeschlagen.“
Miriam zeigte mir unter Tränen stolz die kleine Narbe am anderen Knie.
Ich streichelte ihr über die Wangen. „So jetzt muss ich mich erst einmal um meine Familie und ums Gepäck kümmern.“
Eva schaute mich grinsend an „mein Held“ und gab mir ein Busserl.
Eva holte das Körbchen mit Lena heraus, während ich mich um die Koffer
kümmerte. Dann gingen wir zum Haus. Jona schleppte sich mit einer Reisetasche ab.
Drinnen fanden wir endlich Zeit uns zu begrüßen. Miriam lächelte schon wieder.
Josefa führte uns in unser Zimmer in der ersten Etage.
„Ich habe euch für Lena die Wiege herein gestellt.“ Das Zimmer war gemütlich im ländlichen Bauernstil eingerichtet. Das Bad schloss sich gleich an.
„Das war meine Wiege“, erklärte Miriam stolz, „da darf jetzt Lena drin schlafen.“
Miriam hatte sich auf unser Bett gesetzt und schaute uns zu, wie wir unsere Sachen verstauten.
„Komm kleines Fräulein, du darfst in der
Küche helfen. Onkel Peter und Tante Eva wollen sich noch frisch machen. Da können sie dich nicht brauchen.“
Nachdem wir Lena versorgt und uns geduscht hatten, liefen wir hinunter in die Gaststube und begrüßten Karl. Er hatte alle Hände voll zu tun. Der Gastraum war dicht gefüllt. Josefa und Miriam halfen in der Küche, während Jona sich als Hilfskellner betätigte. Die beiden jungen Frauen, die sonst bedienten, hatten sich etwas verspätet, trafen ab schon kurze Zeit später ein.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne vom Himmel.
„Was hältst du davon Peterl mit den
Kindern eine Runde Tretboot zu fahren? Ich kümmere mich derweil um Lena und räume unser Gepäck ein. Außerdem brauche ich auch ein wenig Zeit für Josefa.“
Eva drückte mir ein dickes Busserl auf.
„Ja Tretboot fahren, jaaaaa.“ Miriam und Jona waren begeistert.
„Ihr könnt die Räder nehmen. Jona zeigt dir, wo Karls Rad steht. Aber zieh dir noch eine andere Hose an. Warte ich suche sie gleich heraus. Du kannst ja eine Badehose mitnehmen, falls ihr Schiffbruch erleidet.“ Eva grinste bis über beide Ohren.
Ich zog die Badehose gleich unter die Shorts. Vor dem Haus warteten die
Kinder schon ungeduldig.
„Wo bleibst du denn, Onkel Peter?“
„Und hört auf Onkel Peter!“ Josefas Stimme klang energisch.
Wir radelten die Straße hinunter zum See und bogen auf die Uferpromenade ein.
Hier in Podersdorf war die einzige Stelle am See, wo der Schilfgürtel ein paar hundert Meter unterbrochen war und man freien Zugang zum See hatte. Am Rande des an anderer Stelle teilweise bis zu mehreren Kilometern breiten Schilfsaumes zog sich der Steg endlos lang in den See. Den Vermieter der Tretboote, den alten Batic, erkannte ich gleich wieder. Er hatte immer eine alte
Pfeife im Munde auf der er herumkaute. Batic gehörte zur kroatischen Minderheit im Burgenland.
„Ihr könnt eure Sachen bei mir lassen, ich schließe sie ein.“ Schnell hatten wir uns unserer Straßenkleidung entledigt und kletterten ins Tretboot.
Jona hockte sich nach vorne an die Pedale. Miriam ließ mir den Vortritt.
„Ich bin nämlich noch zu klein, ich komme nicht an die Pedale. Ihr müsst jetzt genau dahin fahren, wo ich will. Ich bin der Kapitän.“ Miriam schnatterte in einer Tour.
Jona grinste. „Wenn sie uns zu viel ärgert, schmeißen wir sie über Bord. Dann kann sie zu Fuß
zurücklaufen.“
„Der See ist nämlich ganz flach. Willst du mal sehen, Onkel Peter?“, krähte Miriam.
Sie hüpfte über Bord und verschwand. Spielte uns die Kleine einen Streich? Ich sprang ebenfalls über Bord und stand bis zur Brust im Wasser.
Da strampelte Miriam sich wieder hoch. Sie hustete und spuckte Wasser.
„Ganz schön tief“ kicherte sie, als sie wieder durchatmen konnte.
„Hast du keine Angst gehabt Miriam?“
„Nein, ich war nur erschrocken, weil es so tief war. Ich hab doch keine Angst, ich bin ein Pirat.“
Jona hüpfte jetzt auch über Bord, aber
mehr als bis zur Hüfte reichte ihm das Wasser nicht. Wir spritzten uns gegenseitig nass. „He Onkel Peter, das Tretboot treibt ab.“ Ich drehte mich um und watete in Richtung des Bootes, das schon gut zehn, fünfzehn Meter entfernt auf den leichten Wellen schaukelte. Mit ein paar Schwimmzügen erreichte ich unser Boot. Jona zog sich an Bord, während Miriam sich an meiner Badehose festkrallte und sie um ein Haar herunterzerrte. So ganz furchtlos war die kleine Piratin wohl doch nicht. Ich hob Miriam hoch, dann kletterte sie in Windeseile nach vorne und hockte sich dort hin. Dann versuchte ich mich hochzuziehen. Das Boot kam in eine
bedenkliche Schräglage.
„Onkel Peter wir gehen unter, du bist zu schwer.“
Mit einiger Kraftanstrengung gelangte auch ich an Bord.
„Eigentlich müssten wir Miriam auf einer einsamen Insel aussetzen. Ein Kapitän, der sein Schiff verliert..... Hab ich jedenfalls gelesen.“
Miriam schaute ihren Bruder entsetzt an. Dann glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. „Auf dem See gibts gar keine Inseln, ätsch.“
„Doch, bei Fertö gibts ein paar große Schilfinseln.“ Konterte Jona, „das haben wir in Heimatkunde gelernt.“
Ich schüttelte den Kopf „Das schaffen
wir aber bis zum Mittagessen nicht.“
„Ich habe Hunger“ krähte Miriam „Wir müssen umkehren, sonst schimpft die Mama.“
Der alte Batic nahm das Tretboot in Empfang und wir zogen uns um. Die nassen Badesachen wickelte ich in ein Handtuch und verstaute es auf dem Gepäckträger. Dann radelten wir wieder heim. Miriam schien schon etwas müde zu sein. Ich hielt mich neben ihr, während Jona emsig voraus radelte.
„Ich hab doch ein wenig Angst gehabt“, meinte Miriam plötzlich. „Das werden wir aber keinem verraten“, versprach ich ihr. Sie strahlte mich
an.
„Miriam, was hast du wieder angestellt?“, wollte Josefa von der Kleinen wissen. Jona hatte alles brühwarm erzählt.
„Es ist doch nichts passiert, du hast ein tapferes Mädchen.“ Ich strich Miriam über den Kopf.
„So zieh dich um mein liebes Peterl. Es gibt gleich Mittagessen. Für die beiden Piraten gibt es Fischstäbchen und Pommes. Seid ihr einverstanden?“
Ich duschte ausgiebig, dann streifte ich mir ein blaues Shirt über und schlüpfte in meine weißen
Bermudas.
Josefa hatte im Nebenzimmer einen Tisch für uns reserviert. Es waren schon alle versammelt. Ich setzte mich neben Eva und lauschte Miriams Erzählung. Sie schmückte die Geschichte dramatisch aus.„Als ich untergegangen bin, hat mich ein Krake am Fuß gepackt, ich konnte gerade noch auftauchen. Hier, seht mal“, Miriam streifte ihre Sandale ab, zog die Socke aus und zeigte stolz ihren Fuß.“ „Wir essen, gnädiges Fräulein, nimm sofort deinen Fuß vom Tisch und zieh dir die Socke an.“ Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Jona schüttelte skeptisch den Kopf. „Doch genauso war es“, behauptete Miriam und
fuchtelte mit der Gabel herum.
„He kleines Fräulein, pass ja auf. Ich möchte nirgends Ketchupflecken sehen.“
Eva hatte Lena bereits gefüttert und frisch gewindelt. Jetzt schlummerte unser Spatz in seinem Körbchen neben unserem Tisch.
Antonia, die Bedienung, servierte ein leckeres Fischgericht, dazu tranken wir einen leichten Grauburgunder. Jona und Miriam kämpften sich durch ihre Portionen. Der Ausflug zum See hatte Hunger gemacht.
„Morgen macht ihr Männer mit den Kindern eine Radtour durch die Puszta bis zur ungarischen Grenze und zurück.
Ich fahr mit Eva und Lena nach Wien zur Tante. Wir treffen uns dann abends wieder.“
Pünktlich um acht Uhr waren wir mit dem Frühstück fertig und standen gestiefelt und gespornt neben unseren Rädern. Wir winkten unseren Frauen hinterher, die gerade vom Hof fuhren.
Josefa hatte uns reichlich mit Getränken und Proviant eingedeckt, so das wir nicht verhungern mussten.
Wir radelten die Seestraße an der Katharinenkirche vorbei bis zur Seepromenade und wandten uns dann Richtung Süden. Auf der Campingstraße ließen wir bald Podersdorf hinter uns,
fuhren durch die „Wüste“ und erreichten nach wenigen Kilometern die „Hölle“. So hießen ein paar zu Illmitz gehörige Gehöfte, darunter ein bekannter Weinbauernhof, der mit dem Slogan „Wein aus der Hölle“ warb und eine Reihe exzellenter Weine produzierte. Gleich nebenan lag der „Obere Stinkersee“ eine nur wenige Zentimeter tiefe weitflächige Salzlacke und ein Vogelparadies. Wir wurden sofort von der Puszta in den Bann gezogen. Wir radelten am „Unteren Stinkersee“ vorbei, wenig später bogen wir an der momentan ausgetrockneten Zicklacke ab und erreichten nach ein paar Minuten Illmitz.
„Fünfzehn Kilometer sind wir gefahren“,
verkündete Miriam stolz.
„Das ist doch ein Klacks“, entgegnete Jona etwas altklug.
„Aber Miriam ist doch kleiner als du und hat nicht so viel Kraft Jona.“
„Ich habe viel Kraft, ich kann dich umschmeißen Onkel Peter.“ Miriam rannte auf mich los, doch ich schnappte mir den Frechdachs und wirbelte sie herum.
„Schluss Kinder“ Karl sprach ein Machtwort.
„Ja, noch einmal!“ Miriam krähte unbeeindruckt von den Worten ihres Vaters los.
„Miriam, Jona setzt euch jetzt hin, trinkt euren Saft und gebt
Ruhe.“
Miriam zog eine Schnute und grummelte vor sich hin. Dabei schaute sie uns aber von unten herauf an. Wie ernst ist die Drohung ihres Vaters gemeint, dachte sie sich wohl dabei. Als Miriam bemerkte, dass wir uns mit Mühe das Lachen verbissen, prustete sie los.
„Wann fahren wir endlich wieder los?“, wollte Miriam wissen.
„Wenn du deinen Saft endlich ausgetrunken hast, mein Schatz.“ Karl schüttelte den Kopf.
Miriam setzte ihr Glas mit Schwung ab, wischte sich den Mund und sauste zu ihrem
Fahrrad.
„Wo bleibt ihr denn?“
„Miriam hier im Ort fährst du langsam und schaust dich um, hier fahren auch Autos.“
„Ja, ja, weiß ich doch.“ Miriam kletterte in ihren Sattel, klingelte kräftig drauf los und wartete ungeduldig auf uns.
„Oh, ihr seid vielleicht langsam.“ Miriam maulte.
„He, hört mal. Was haltet ihr davon, wenn wir zum See fahren und baden?“ Karl schaute uns an.
„Ja, ja, ja!“, riefen die beiden.
„Wird das nicht zu viel für die Kinder?“ Ich schaute Karl fragend an.
„Da habe ich noch eine Überraschung.
Wir fahren wenn wir keine Lust mehr zum baden haben mit der Fähre nach Mörbisch, dann ein paar Kilometer mit dem Rad bis Rust und mit der nächsten Fähre nach Podersdorf. Lasst uns doch eine Seefahrt machen.“
Jetzt war das Begeisterungsgeschrei groß.
Miriam und Jona strampelten, so schnell sie konnten, als wir aus Illmitz heraus waren und auf die Seegasse einbogen. Karl und ich fuhren gemütlich hinterher, behielten die Kinder aber im Auge.
„Ich habe Badesachen eingepackt. Hast du deine Badehose auch dabei?“ Ich schüttelte den Kopf.
„Macht nichts, du kannst dir am Shop
beim Bademeister eine ausleihen.“
Das spielen im Wasser mit den Kindern machte Spaß. Die Sonne tat auch ihr Bestes.
„Hört mal, in einer halben Stunde geht die Fähre. Kommt aus dem Wasser und trocknet euch ab.“
Pünktlich standen wir am Steg und bestiegen die Fähre, die leicht zwischen den Schilfinseln hinüber nach Mörbisch glitt. Die Wasseroberfläche lag glatt da, nur ein leichter Wind ging. Miriam kletterte an der Reling herum. Die Kleine war voller Energie. Ich stand neben ihr und behielt sie im Auge.
Jona kam mit drei Eisbechern heran und gab uns beiden ein leckeres Eis zum
schlecken.
„Wo ist mein Papa?“ Miriam schaute ihren Bruder groß an.
„Der passt auf die Räder auf. Wir sollen kommen, wenn wir mit dem Eis fertig sind. Und du sollst nicht trödeln.“
„Das hat mein Papa gar nicht gesagt, du schwindelst ja.“
Jona grinste nur.
„Du schwindelst Jona! Ich bin Papas Prinzessin.“ Jona grinste mich verschwörerisch an.
„Du bist keine Prinzessin, du bist ein verzauberter Frosch, der wie ein kleines Mädchen ausschaut.“
„Du bist ja so gemein.“
„Kommt Kinder, nehmt eure Räder, wir
legen gleich an.“
Wir schoben unsere Räder vorsichtig über den Steg an Land.
„So wir fahren jetzt nach Mörbisch hinein und dann auf die Landstraße nach Rust. Jona, Miriam ihr fahrt bitte vorsichtig. Habt ihr das gehört?“
Jona nickte, Miriam zögerte kurz und schaute uns verschmitzt an.
„Miriam, hast du das auch verstanden?“
„Quak, quaaaak, quaak.“ Miriam nickte, dann wollte sie sich ausschütten vor lachen.
„Jona hat doch gesagt, ich bin ein verzauberter Frosch.“
Karl schüttelte den Kopf, dann mussten wir alle
lachen.
„Manchmal glaube ich es auch.“
Wir radelten an den endlosen Weinfeldern entlang und erreichten nach kurzer Zeit Rust. Am Hafen schauten wir uns die Segelboote an. Die Fähre fuhr erst in einer Stunde.
Karl verteilte die restlichen Semmeln und gab den Kindern je eine halbe Banane. Die Sonnenstrahlen glitzerten auf den kleinen Wellenkämmen. Es war etwas windiger geworden.
Karl und ich tranken jeder ein Puntigamer. Das süffige Bier zischte förmlich in unseren Kehlen. Wir hielten unsere Gesichter in die Sonne, während
Miriam und Jona friedlich miteinander auf dem nahegelegenen Spielplatz spielten. Ab und an hörte man von Miriam ein lautes „quak, quaaak“. Damit hatte Jona ihr einen Floh ins Ohr gesetzt. In der warmen Sonne konnte ich meinen Gedanken nachhängen, bis mich Karl plötzlich anstupste und auf den See hinaus zeigte.
Die Fähre lief ein, wir verstauten unsere Räder und suchten uns einen Platz am Oberdeck. Plötzlich fing Miriam an zu singen, dabei strahlte sie übers ganze Gesicht.
.....doch sind die Frösche wieder
wach
Dann hört man lauten Krach
Dann quaken sie ihr Lieblingslied
und alle quaken mit
Quak, quak, quak, quak .....
Doch sind die Frösche wieder wach
Dann hört man lauten Krach
Dann quaken sie ihr Lieblingslied
und alle quaken mit
Quak, quak, quak, quak .....
„Miriam, geht es nicht ein wenig leiser?“ Karl ermahnte die Kleine. Unsere Nachbarn, ein älteres Paar, lachten.
„Wo hast du denn das schöne Lied gelernt?“
„Na, die Bärbel hat uns das vorgesungen.
Ich geh doch in den Kindergarten. Soll ich noch mal singen?“
„Wenn du noch mal singst, werfe ich dich über Bord“, drohte Jona ihr.
„Das darfst du nicht. Mein Papa passt auf mich auf. Und der Onkel Peter passt auch auf mich auf.“
Schutzsuchend kletterte sie vorsichtshalber auf meinen Schoß. Karl stand an der Reling und fotografierte uns.
Miriam summte ganz leise ihr Froschlied.
Antonia empfing uns an der Tür zur Gaststube, als wir unsere Räder abgestellt hatten. Ich hatte mich schon
gewundert, dass Josefas Wagen nicht vor der Garage stand.
„Frau Josefa hat angerufen, dass sie über Nacht bei der Tante bleiben. Sie sind morgen zum Mittagessen wieder zurück. Ich habe schon Abendessen vorbereitet in der Kaminstube.“
„Danke Antonia. Also, Jona, Miriam geht hoch, wascht euch und zieht euch um. In einer halben Stunde seid ihr wieder hier.“
Ich ging mit den Kindern nach oben und duschte ausgiebig, dann suchte ich mir ein Shirt und Bermudas heraus. Auf der Treppe begegnete mir Karl.
„Ich schau mal nach den Kindern, mache mich frisch und komm dann wieder
herunter. Ganz schön anstrengend die kleinen Rangen, oder?“
Ich grinste und nickte.
Jona und Miriam saßen am Tisch und löffelten schon ihre Suppe.
„Ich habe den Kindern das Essen schon gegeben. Sie sollen ja bald ins Bett.“
„Ich bin aber noch gar nicht müde.“ Miriam protestierte mit vollem Löffel.
Antonia hatte sich um die Kleinen gekümmert, jetzt schimpfte sie mit Miriam.
„Schau nur du kleines Ferkel, was du wieder angestellt hast.“
„Oink, oink Miriam ist ein Ferkelchen“, Jona kicherte und verschluckte sich
dabei bald.
„Benehmt euch ihr Räuberbande. Der Papa kommt gleich, ich warte so lange mit dem Essen.“
laschen gezogen werden.