Krimis & Thriller
Max Wendelsteiner Privatdetektiv - Teil 7 Ende

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"Max Wendelsteiner Privatdetektiv - Teil 7 Ende"
Veröffentlicht am 16. April 2019, 24 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Vita   Geboren bin ich im ersten Nachkriegsjahr im niedersächsischen Hannover. Einesteils beruflich bedingt, andernteils der Liebe wegen, durchquerte ich die Republik. Vom dialektfreien Hannover wanderte ich, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Hamburg, ins Hessische, ins Äpplewoigetränkte Frankfurter Umland. Nach Schule und Studium arbeitete ich hier einige Jahre in der biochemischen Forschung. Jahren in Franken und im Münchner ...
Max Wendelsteiner Privatdetektiv - Teil 7 Ende

Max Wendelsteiner Privatdetektiv - Teil 7 Ende

Zwei paar grinsende Gesichter kamen in mein Blickfeld. Ich erinnerte mich, Amanda und ...Vera, glaub ich.
Beide trugen Gummischürzen und hatten einen diabolischen Zug um die Augen.
Ein mühsames, krächzendes „Hi" entrann meiner trockenen Kehle.
„Unser Süßer ist wieder wach, wie schön. Hat die Ration also nicht ganz gereicht. Na macht nichts. Gleich ist die Sache sowieso gegessen“,
flötete eine liebliche Stimme.
„Ich mag nicht, wenn mir jemand bei der Arbeit zuschaut. Jag ihm noch eine Dosis rein" knurrte Vera böse.
„Wie soll ich denn an seinen Hintern kommen, er liegt doch auf dem Rücken?"


„Bist du blöd, oder was. Das ist doch schnurzpiepegal wo du ihm die Spritze reinjagst. Nimm den Schenkel, tut etwas mehr weh, aber ein Indianer kennt doch keinen Schmerz, gell Mäxchen"
fistelte Vera kichernd.
Amanda glitt aus meinem Blickfeld um eine Spritze zu holen. Wie konnte ich mich vor den Teufelinnen noch retten. Kein Mensch wusste wo ich war. Ich steckte metertief in der Scheiße, um es einmal salopp zu sagen.
„Lass mich laufen, gut ihr kriegt ein paar Jahre, aber wenn ihr mich umbringt und die meine Leiche finden, wandert ihr lebenslänglich hinter Gitter. Seid

vernünftig" flehte ich mit erstickter Stimme.
„Wer sagt denn, dass dich jemand finden kann. Wenn ich fertig bin, erkennt dich kein Mensch wieder. Hast du immer noch nichts gecheckt? Außerdem gibts eh lebenslänglich wenn man uns erwischt. Du bist nicht der erste Appetithappen"
knurrte Vera mich an.
„Vera hat Metzgerin gelernt, Süßer. Wir werden schöne kleine zarte Steaks aus dir machen, nur die allerbesten Stücke, selbstverständlich. Natürlich nicht zu vergessen deine saftigen Schinken und noch etwas Bauchspeck, der Rest ist leider Katzenfutter, oder wo die Pathologieabfälle sonst hinkommen. Die

werden jeden Tag verbrannt, da bleibt nichts über. Leider pressierts ein wenig, also halt schön still"
lächelte Amanda mich an, während sie die Spritze in meinen Oberschenkel rammte.
Ein heftiger Schmerz durchzuckte mich und ich fiel in Ohnmacht.
Vorsichtig waren die Polizisten, Bruno voran in das Gebäude eingedrungen. Langsam, nahezu lautlos eilten sie die Treppe hinunter. Da, durch die Doppeltür mit der Milchglasscheibe drang Licht.
Ohne einen Laut, mit angehaltenem Atem öffnete Bruno die Tür.
Die beiden Gestalten, die sich über den OP Tisch beugten, hatten nichts bemerkt.

Auf dem Tisch lag ein nackter Körper. Die eine Gestalt griff zur Seite und langte nach einer kleinen elektrischen Säge.
Die andere summte ein Lied vor sich hin. Die Polizisten glitten lautlos nach rechts und nach links, mit vorgehaltener Waffe.
„Das Spiel ist aus" dröhnte plötzlich Brunos Stimme durch den Raum
„Alles fallen lassen, umdrehen und weg vom Tisch, aber ein bisschen plötzlich"
Plötzlich ging das Licht aus, es war stockfinster.
Ein unangenehmes Kichern noch, dann Stille, leicht schlurfende Geräusche, mehr nicht......
„Verdammt, macht Licht. Sie dürfen

nicht entkommen!"
schrie Bruno.
Teil III
Ein Schuss knallte, ein erstickter Schrei. Endlich flammte das Licht wieder auf. Eine Frau saß stöhnend und leise fluchend vor einem raumhohen Metallschrank. Ihre Hand hielt ihre blutende Schulter.
Ihr mondförmiges rundes Gesicht war kreidebleich. Ihre Augen geschlossen.
„Kümmert euch um sie und ruft die Rettung. Wir brauchen sie noch. Ich schau mal nach Max. Holt Verstärkung und kämmt das Gebäude und die Umgebung durch. Die darf uns einfach nicht entwischen"


rief Bruno durch den Raum.
Mein Hirn hämmerte vernehmlich gegen meine Schädelknochen. Ich begriff, dass ich noch lebte.
Mühsam hob ich ein Augenlied und erblickte eine weißgetünchte Decke. Über mir hing ein Gestell mit einer Tropferflasche, die sich über einen Schlauch und eine Kanüle in meinem Handrücken in meinen Körper entleerte. Ich fühlte mich schwach, elend wie nach einem Marathonlauf, d.h. wie ich mir einbildete, dass man sich da fühlen müsste.
„Hey, Bedienung. Ich brauch einen starken Kaffee mit einem ordentlichen

Schuss Cognac"
krächzte ich zwischen meinen trockenen Lippen hervor.
„Mäxchen, liebes Mäxchen, du bist wieder wach"
jubelte Evas Stimme und schwupps bedeckte sie mein Gesicht mit einer Salve von herzhaften Küssen.
„Heh, heh, Verlobte, dafür ist Iris zuständig, die kommt heute Nachmittag aus Paris zurück. Ich hab schon mit ihr telefoniert."
brummte Bruno grinsend, die unvermeidliche trockene Al Capone zwischen seinen Lippen.
„Sag der Schwester, sie soll etwas Cognac in den Cocktail mischen, damit

sich meine Lebensgeister wieder rühren."
murmelte ich, wobei ich müde grinsend auf den Tropfer schaute.
„Die wollen dich noch zwei drei Tage zur Beobachtung da behalten, um sicherzugehen, dass du keinen bleibenden Schaden davon behalten hast"
grinste jetzt Bruno übers ganze Gesicht.
„Erzähl mal, habt ihr sie geschnappt. Habt ihr diese Teufelinnen aus dem Verkehr gezogen?"
„Die eine sitzt. Der Seelenklempner meint, sie werden sie wohl für den Rest ihres Lebens wegschließen. Die kichert und brabbelt nur in einer Tour wirres Zeug. Die andere, deine Rothaarige ist uns leider durch die Lappen gegangen.

Aber keine Angst, wir fangen sie ein, bevor sie wieder ihrem Hobby nachgeht. Beinahe wäre uns ja der große Meisterdetektiv verloren gegangen."
„Du hast unverschämtes Glück gehabt, wenn Eva nicht auf die Idee mit dem Institut gekommen wäre, und wir ein paar Minuten später dran gewesen wären, lägst du jetzt in Einzelteilen in der Kühltruhe der Asservatenkammer, als Beweisstücke eins bis fünfzig oder so. Auch wenn du mir manchmal gehörig auf die Nerven gehst, im Stück bist du mir lieber. Die Verrückte hatte schon eine kleine Säge in der Hand, hätte bloß noch auf den Knopf drücken müssen."
meinte Bruno jetzt ganz ernst mit

belegter Stimme.
„Hoffentlich schnappt ihr die Hexe möglichst bald. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich nur dran denke, was die mit Mäxchen vorgehabt haben."
schluchzte Eva wieder mit tränenerstickter Stimme und bedeckte mich wieder mit einer Ladung Küssen. Also das ließ ich mir gefallen, das war die beste Rekonvaleszenz für mich.
„Habt ihr mir was zum anziehen mitgebracht? Ich muss hier raus. Ich bin topfit."
Ich hockte mich aufrecht hin. Oh, mein Kopf maulte noch etwas, das Zimmer drehte sich leicht, und mein Magen meldete sich. Er knurrte gewaltig, ich

hatte einen Bärenhunger. Eva holte eine Reisetasche hervor und packte ein T Shirt, eine Jeans, einen Slip und ein paar Socken heraus.
„Kein heißes Häschenhöschen diesmal" kicherte Bruno.
Eva wurde etwas rot und verlegen
„Mir gefällt so was. Find ich sexy"
verteidigte sie sich.
„Soll ich dir den Tropfer hinterher tragen, oder erst mal die Schwester rufen. Ist übrigens eine schnuckelige Rothaarige, stehst du ja anscheinend drauf"
grinste mich Bruno an.
Eine Viertelstunde später hatte mich die süße Schwester von meinem Tropfer

befreit. Ich genoss ihren Anblick, als sie sich über mich beugte. So eine Maus zum regenerieren, grinste ich in mich hinein.
Dann warf ich die Bettdecke zurück, streifte das Nachthemd über meinen Kopf und marschierte während Eva mich noch etwas unterstützte, nackt zur Dusche. Nachdem ich mich gründlich erfrischt hatte, schlüpfte ich in meine Kleider.
„Du wirst Hunger haben Mäxchen lächelte Eva mich an.
„Hast du noch Zeit Bruno, dann lade ich euch alle zum Italiener ein?"
Wir hakten beide grinsend Eva unter und verließen aufatmend die Klinik. Beschwingt stiegen wir in Brunos Daimler und brausten los. Ich fühlte

mich wie neugeboren, und das musste gefeiert werden.
Eine Viertelstunde später waren wir in meinem Viertel, genau gesagt zwei Straßen von meiner Wohnung entfernt und rollten durch den Torbogen in den Hof des Villafranca, meines Stammitalieners.
Gianni begrüßte uns überschwänglich, als wir das Lokal betraten und führte uns an unsere Stammplätze, am Fenster mit Ausblick zur Kathedrale und zum Südpark. Es war noch etwas kühl, sonst hätten wir uns auf die Terrasse gehockt. Giulia, Giannis junge Frau, brachte uns die Speisekarten.
Ich hatte einen Bärenhunger, und Eva

und Bruno schien es genauso zu ergehen.
„Was mögt ihr, der wiedergeborene Meisterdetektiv lädt euch ein? Das heißt, eigentlich ist das ja eine Dienstbesprechung mit Zeugenaussagen usw., oder?" frozzelte ich Bruno
„Das geht dann auf Staatskosten. Ach, nein, ihr seid eingeladen. Eva las dir aber nachher eine gescheite Quittung für die Steuer geben." stieß ich Eva an.
„Habt ihr für einen armen Lohnschreiber noch ein Plätzchen frei?" posaunte es plötzlich in mein Ohr.
„Hi, Commissario, wieder nen paar Falschparker hinter Gitter gebracht? Heh, heh"
„Hi Evamäuschen, gib deinem größten

Verehrer einen Kuss. Ganz ruhig Bruno Commissario, das war nur ein Scherzchen."
„GIANNI, alter Mafioso. Geschwind einen doppelten Grappa und einen Viertel von deinem Edelgesöff!"
„Hock dich auf deinen Hintern und gib endlich Ruh! Lass die Finger von meiner Sekretärin und blök nicht so rum. Du bist nicht in deiner Stammkneipe, Hänschen. Was haben wir verbrochen, das du uns heimsuchst?" brachte ich resigniert heraus.
Grinsend lies sich Hans „Hänschen" Kirchler mit seinem ganzen Gewicht auf die Eckbank fallen. Eva brachte schnell ihre Hand in Sicherheit und Bruno

runzelte die Stirn.
„Ich muss im Gegensatz zu euch meine spärlichen Groschen durch harte Arbeit verdienen"
röhrte er heraus und grinste so unwiderstehlich, dass wir lachen mussten.
Hänschen Kirchler war der unbestrittene Platzhirsch der örtlichen Journalistenzunft, Chefreporter der örtlichen Abendpost und mit seiner langen, in jungen Jahren durch einen Boxkampf etwas in Mitleidenschaft gezogenen Nase, meinem goldenen Rüssel, wie er scherzhaft zu sagen pflegte, immer haarscharf den Sensationen unserer kleinen

Universitätsstadt auf den Fersen. In seiner gefürchteten Samstagskolumne schreckte er vor nichts zurück. Unsere örtlichen Honoratioren, egal welcher Couleur wussten ein Lied davon zu singen. Er hatte manchen Skandal aufgedeckt und beherrschte die Kunst sich so auszudrücken, das niemand im am Zeug flicken konnte.
Hänschen spielte in seiner Freizeit Saxophon in einer Kneipencombo und war ein begnadeter Undergroundliterat. Eva verschlang seine Stories immer brühwarm.
Er war etwa 1,90 groß, wog sicher so seine zweieinhalb Zentner, hatte graue kurzgeschorene Haare und trug immer

eine karierte Fliege.
Wir hatten zusammen studiert und kannten uns schon vom Gymnasium.
„Hänschen, du bist doch sicher nicht zufällig hier, oder?" brummte Bruno trocken hervor.
„Richtig geraten, Commissario. Was war gestern abends genau los? Meine Nase sagt mir, da ist ein Knüller für unsere Leser drin." polterte Hänschens Organ los.
„Kein Wort in die Presse, absolute Nachrichtensperre. Versprich mir das." Entgegnete Bruno ernst und legte seine Al Capone in den Aschenbecher.
„Wir sind ein freies Land und meine Leser haben das Recht...“ hob Hänschen

lautstark an.
„Steck dir deine Sprüche sonst wohin" fauchte Bruno „ich hab gesagt nichts in die Zeitung."
„Bis ich es freigebe." Lenkte er dann ein, als er Hänschens enttäuschtes in Dackelfalten gelegtes Gesicht sah.
„Was weißt du, alter Zeitungsschmierer? Lächelte Bruno dann, wobei er sich viel Zeit nahm um seine Al Capone wieder in Brand zu setzen.
„Na ja, man hört so manches. Meine Antennen haben da so das Wort Ritualmord aufgefangen. Ein paar durchgeknallte Weiber sollen da einen Studenten verwurstet haben. Du sollst auch auf ihrem Speiseplan gestanden

haben" musterte Hänschen mich dann von der Seite.
„Sag mir doch bitte mal, wenn von meiner Dienststelle du schmierst" antwortete Bruno ärgerlich.
„Ich hab also Recht" triumphierte Hänschen und schlug mir seine Pranke auf die Schulter.
„Erzähl mal Max, was war das für ein Gefühl, so...? Halt, ich hab da schon eine Schlagzeile, das gibt mindestens die doppelte Auflage.
„Ach nein, kein Wort. Wirklich nichts, kein klitzekleiner Satz,....Bruno?? bettelte er treuherzig.
„Du kriegst die komplette Story, wenn der Fall abgeschlossen ist, exklusiv, nur

du" und jetzt zieh Leine, ich hab gehört, der Karnickelzuchtverein hat 50jähriges, wäre doch was, vorerst?" kicherte Bruno dann.

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Hörbuch

Über den Autor

scrittore
Vita
 
Geboren bin ich im ersten Nachkriegsjahr im niedersächsischen Hannover. Einesteils beruflich bedingt, andernteils der Liebe wegen, durchquerte ich die Republik. Vom dialektfreien Hannover wanderte ich, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Hamburg, ins Hessische, ins Äpplewoigetränkte Frankfurter Umland. Nach Schule und Studium arbeitete ich hier einige Jahre in der biochemischen Forschung. Jahren in Franken und im Münchner Umland folgten. Mittlerweile bin ich aber in Sachsen heimisch und zwar im östlichsten Teil davon, in Görlitz.
Das ist praktisch, wenn man mit einer Oberlausitzerin verbandelt ist.
 
Als ich meinen ersten Computer bekam (Commodore C64), begann ich Gedichte und Texte niederzuschreiben. Das war in den frühen Achtzigern.
 
Lange Zeit kam nicht viel zu Stande. Das änderte sich erst Mitte bis Ende der Neunziger, als ich in Kontakt mit der Münchener Sektion der ?Sisters in Crime ? kam. Der Ehrgeiz erwachte schlagartig. Lesungen wurden organisiert, zeitweilige Mitarbeit in der SOKO Criminale, erste Veröffentlichung zweier Geschichten in der Ebersberger Zeitung (Heimatblatt des Münchener Merkurs) folgten.
Heute nehme ich sporadisch, wenn das Thema passt, an Wettbewerben teil, habe ab und an Beiträge in Literaturzeitschriften, widme mich ansonsten meiner Homepage, auf der eine Reihe meiner Texte stehen.
 
Sommerliebe, mein erster kurzer Roman, erschien 2010 bei BOD als Taschenbuch und EBook. Unser italienischer Sommer, der Nachfolger, ist als EBook bei amazon & co, sowie als TB bei amazon, erhältlich.
Dazu gibt?s bei den bekannten EBook Dealern auch noch einige Kurzgeschichten zu lesen.
Zuletzt Mitarbeit an einigen Anthologien.

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scrittore jetzt steckt Max richtig im Schlamassel. Kann Bruno ihn noch retten?
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