Die Zähne geputzt.
Das Gesicht gewaschen, getrocknet. Lavendelöl frisch einmassiert.
Die Haustür verriegelt.
Das Fenster gekippt.
Die Lichter gelöscht.
Das Deckbett geschüttelt.
Das Kissen drapiert.
Der Kopf gebettet.
Der Körper bedeckt.
Die Augen geschlossen.
Die Fäuste gelockert.
Die Schultern entspannt.
Die Haut weich und zart.
Sind unterwegs.
Rata Tattaa Rata Tattaa …
Wohin? Wie weit? Wie lange noch?
Wer weiß das schon?
Unabsehbare Traumweiten erwarten uns.
Wer heimlich träumt, ahnt wovon ich erzähle.
Grenzenlose Reisen.
Frei und ungezähmt.
Es rattern die Gedanken.
Rata Tattaaa Rata Tattaaa …
Der Schlaf in weiter Ferne.
Leise Geräusche.
Hier ein Knarzen.
Dort ein Knacken.
Die Phantasie weicht um keinen Zoll.
Ist es Traum oder Wirklichkeit?
Unser Atem fließt ruhig.
Oder nicht?
Rata Tattaaaa Rata Tattaaaa
Die ersten Weichen wurden in Kindertagen gestellt.
Selbstbewusstsein und Möglichkeiten gekappt wie die Schweineschwänze unserer Zeit.
Noch so zart … Aber ab!
Es muss eben sein!
Damit wir uns nicht verbeißen …
Unser Herz schlägt Alarm.
Blut, wohin wir sehen.
Jämmerliches Quieken in unseren Ohren.
Angstvoll geweitete Augen.
Krampfende Muskeln.
Ratta Tatta Ratta Tatta …
Der Klapps auf den Po.
Den Zeigefinger erhoben.
Strenges Gericht.
Verschwendete Energie.
Wehrlos. Haltlos. Abgrund.
Die Decke zerwühlt.
Das Kissen verschwitzt.
Schatten an der Wand.
Hämische Laute verschaukeln unsere Sinne.
Wir schlucken die Angst.
Hinunter und weg damit!
Rata Tattaaa Rata Tattaaa …
Im letzten Augenblick, da lassen wir sie wachsen …
Die neuen Hoffnungen sprießen schnell.
Mit Verspätung auch die Möglichkeiten.
Der seidene Faden reißt niemals!
Doch der richtige Augenblick ist längst verstrichen.
Besessen vom Vergessen.
Nach vorne blicken.
Immer nach vorne!
Mit Volldampf geradeaus.
Ratta Tatta Ratta Tatta!
Träumen wir sie weg.
Die, die uns erneut einschüchtern wollen.
Unsere Unterwerfung anvisieren.
Die Ungeheuer der Wirklichkeit.
Ohne Aufschub.
Notbremse! Absprung!
Rattatatta Rattatatta!
Den Schweiß der Angst
in den Laken versenkt.
Hastig aus dem Bett gerollt.
Ein bisschen zu hastig!
Stolpern, torkeln, schlaftrunken …
Fangen uns schließlich.
So eilen wir durch die Nacht.
Flur, Bad, Klodeckel.
Operation geglückt.
Ratta Tattaa Ratta Tattaa …
Unser Herz klopft.
Das Bächlein rauscht.
Schier endlose Erleichterung.
Wir schütteln alles ab.
Auch die fiesen Gedanken.
Entspannen, hoffen und Träumen.
Ganz wach und doch verschlafen.
Befreit von alter Last.
Achtsam.
Rataa Tattaa Rataa Tattaa …
Frischer Raum für die schönsten Träume.
Sehr intim.
Ganz heimlich.
Für uns allein.
Behaglich weichwarme Laken.
Die Schweine tollen …
suhlen sich fröhlich im Schlamm …
zwar Schwanzlos, dennoch unbeschwert.
Rataaa Tattaaa Rataaa Tattaaa …