Kurzgeschichte
Der Wesir und die Sprache der Tiere

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"Ein kleines orientalisches Märchen"
Veröffentlicht am 24. Februar 2019, 18 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Simon Käßheimer
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-) Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-) Ansonsten gibt`s noch ...
Ein kleines orientalisches Märchen

Der Wesir und die Sprache der Tiere

Der Wesir und die Sprache der Tiere



von


Simon Käßheimer

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Es ist lange her, vor Zeiten und Zeiten, vor der Zeit von heute. Ein Wesir saß in einer fernen kleinen ihm unbekannten Oase, und genauer noch, an dessen Wasserstelle nahe einiger kleinen Palmen. Er saß dort mehr schlecht als recht und grübelte mehr als das er in Ruhe nachdachte. Den er hatte eine Sorge. Ein Geschenk. Ein Geschenk für seinen Herrn den Kalifen. Er war entsandt worden vom Wesir erster Klasse und dessen Rates. Er sollte etwas aussergewöhnliches herbeischaffen für den Kalifen. Nun war er in dieser Oase, auf der Rückkehr nach Bashin der

Hauptstadt und der Herrschaftsort des Kalifen und doch hatte er noch nichts gefunden. So saß er den da, warf ab und zu einen Kiesel ins Wasser und grübelte, wie besagt, über diese anscheinend für ihn unlösbare Aufgabe nach. Es vergingen so viele Stunden und als er schon zum weiterreisen gewillt war hüpfte ihm eine kleine Maus aus der Wüste, klein und zierlich und doch flink, vor den Füßen herum. Der Wesir – allein gerade, fern seiner Volkschaft die schlief, sprach wie aus Langeweile auf die kleine Maus ein. ,,Du weisst auch kein aussergewöhnliches Geschenk für den

Kalifen?“ ,,Die Sprache der Tiere zu beherrschen, das wäre doch eine Sache“, dachte der Wesir laut weiter. Als ihm das Mäuslein plötzlich in gutem fließendem arabisch antwortete und sitzen blieb: ,,Ohh, das kannst du schon; hier zumindest, hier sprechen alle Tiere.“ Der Wesir hechtete von der Wasserstelle des Tümpels, er ahnte das schlimmste und furchtbares. ,,Ich höre schon die Mäuse reden“, sagte er laut. Dämonen fürchtete er und er schlug sich die Hände vor`s Gesicht und

duckte sich knieend. ,,Ohh, oh oh.“ Man hörte ihn nur noch ängstlich wispern. Die Maus war da ruhiger geblieben, wusste wohl warum sie sprach, und hüpfte dem Wesir nach. Als dann kam sie bei ihm leise an und rief leise: ,,Hab keine Angst, Wesir. Ich kenne dich und deine Sorge, ich habe sie mitangehört.“ Der Wesir fürchtete sich weniger aber doch war ihm noch nicht geheuer. ,,Wieso, du Wüstenmaus, kann ich dich verstehen und was du sagst“, fragte er

vorsichtig an das Mäuslein zu seinen Füßen gewandt. ,,Das ist einfach, dies hier ist eine Zauberoase und jeder der hier ist kann andere Tiere und mich verstehen. Der Prophet selbst zog einst hier vorüber und hat dieses Wunder einst mit Gottes Macht geschehen lassen.“ ,,Eine Zauberoase sagst du“, fragte der Wesir ungläubig. ,,Sie scheint so gewöhnlich und einfach. Nichts besonderes dran“. ,,Ala sei mir gnädig“, sagte er und verneigte sich gen Osten dem Grabe des Propheten zu. Eben ging die Sonne

auf. ,,Das wäre doch was“, sagte er zu dem Mäuslein. ,,Ich suche dringend nach einer Besonderheit für meinen Kalifen“. ,,Das habe ich gehört“, entgegnete das Mäuslein. ,,Die Sprache der Tiere zu sprechen und zu verstehen das wäre ein Wunder das seinesgleichen sucht“. Das Mäuslein hüpfte davon. Ward wieder verschwunden. Der Wesir war überrascht und ängstlich, sollte alles nur Einbildung gewesen sein? Er suchte sein Kamel auf, das erschien ihm am einfachsten und sprach auf es

leise ein. ,,Kannst du mich verstehen“, fragte er. ,,Ja, natürlich, sagte das schmatzende Kamel und fügte hinzu: ,,Leichter wäre es du würdest lauter reden.“ Es war dem Wesir furchtbar peinlich und doch war er froh das er nicht geträumt hatte und dieses Alte fast taube Kamel ihm hier antwortete. Er entschied sich noch ein paar Tiere hier auf ihre Sprache zu testen und zu befragen. Eine Wanze. Einen Mistkäfer und zu guter letzt sprach er noch mit einem kleinen Vogel der in den Ästen saß. Sie alle antworteten ihm. Etwas wortkarg und missmutig, den sie

waren alle beschäftigt; aber doch sie taten es. Der Wesir war überglücklich. Er lies einige seiner Leute nach der Oase sehen und sie bewachen. Wenngleich diese das nicht recht verstanden. Dann brach er zu der Stadt auf um seinem Kalifen von dem Wunder zu berichten und es ihm zum Geschenk zu machen. Nun, es kam wie es kommen musste. Der Kalif und seine Untergebenen glaubten ihm nicht. Nein sie spotteten über den anscheinend träumenden Wesir und seine Geschichte. Dieser aber hatte nicht nur keine Beweise sondern wenigstens ein paar

Wachen postiert. Diese jedoch, ihren Befehl nicht verstehend hatten nach langer Zeit des ausharrens die Geduld verloren und waren eben ebenfalls in der Stadt nachträglich eingetroffen. So kam es das niemand mehr die Zauberoase zu finden wusste. Viele sagen, der Wesir der kurzentschlosssen mit dem nötigsten aufbrach diese wiederzufinden hätte sie gefunden andere er sei ein Lügner gewesen. So oder so, kam er nicht wieder und die Oase blieb unaufgefunden durch andere. Vielleicht gut so möchte man meinen. Ich glaube, er hat sie gefunden und ist lieber dort geblieben als nochmals ohne

Beweis zu sein. Wäre verständlich.

°°


Copyright

Text & Coverbild:


2019 © Simon Käßheimer


Sonstige Bilder zur Illustration:


Pixabay.com

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Hörbuch

Über den Autor

Buhuuuh
Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-)
Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-)

Ansonsten gibt`s noch zu sagen über mich das ich einfach gerne kreativ bin und was versuch aus der mir gegebenen Lebenszeit zu machen. Sei es nun Kunst, Musik, Schreiben ( in vielfältiger Weise ) o.w.a.i.. Ich schau aber auch gern einfach mal `nen Film an oder hör bis zum abwinken Musik wenn ich nicht grad mit Freunden und Bekannten was mach oder unternehm.

Mehr noch über mich und meine Person - siehe: http://www.simonkaessheimer.de

Achso: ,,Meine Texte hier sind größtenteils unlektortiert eingestellt ( nicht quergelesen ) also bitte habt Nachsicht mit mir diesbezüglich!" Rechtschreibtips und konstruktive wohlwollende Kritik dieser Art aber immer erwünscht bis gewollt.

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